Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Susan - Falsche Freunde
Susan - Falsche Freunde
Susan - Falsche Freunde
eBook362 Seiten5 Stunden

Susan - Falsche Freunde

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Susan Taylor ist sehr begabt und spezialisiert sich auf dem Gebiet der Sicherheits-IT für Fahrzeuge aller Art. Durch ihren drogensüchtigen Freund Scott gerät sie auf die schiefe Bahn. Sie wird kriminell, gerät an die falschen Freunde, wird hintergangen, beschossen und entführt. Alles dient letztlich einem guten Zweck. Das zumindest will ihr der zwielichtige US-Army General Richard Wittman weismachen, der sie aus höchster Gefahr rettet und einsperren lässt. Kann Susan ihrem "Retter" vertrauen, oder verfolgt Wittman vielleicht ganz andere Ziele als die, die er vorgibt? Ein gefährliches Katz- und Maus-Spiel beginnt.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum27. Apr. 2016
ISBN9783738068313
Susan - Falsche Freunde

Mehr von Cedrina Lautenfeld lesen

Ähnliche Autoren

Ähnlich wie Susan - Falsche Freunde

Ähnliche E-Books

Thriller für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Verwandte Kategorien

Rezensionen für Susan - Falsche Freunde

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Susan - Falsche Freunde - Cedrina Lautenfeld

    Kopflose Flucht

    Weit nach Mitternacht war es dunkel und kalt in dieser einsamen und verlassenen Gegend am Hafen. Die Dunkelheit wurde nur vom Vollmond erhellt, wenn nicht gerade eine Wolke sein Licht verhüllte. Dennoch flogen die Kugeln nur so um mich herum.

    Autoscheiben zerbrachen durch schlecht platzierte Schüsse. Das Klirren von Glas ließ mich angstvoll zittern. Noch nie war ich in so eine Situation geraten. Das so plötzlich um mich herum ausbrechende Chaos stoppte meine Reaktionsfähigkeit.

    Erst das laute Knallen von zerschossenen Autoreifen, weckte mich aus meiner lebensgefährlichen Lethargie. Das danach ertönende Pfeifen und Zischen war heftig. Einer der getroffenen Reifen gehörte zu einem Hummer, dessen riesige Reifen besonders viel Luft enthielten.

    Was war so plötzlich eigentlich passiert?" fragte ich mich irritiert und ließ die letzten Minuten Revue passieren.

    Wir waren in dem von mir gerade vor ein paar Tagen gestohlenen Bentley Mulsanne zum Treffpunkt gefahren. Der Wagen schwebte regelrecht über die Straßen und stoppte schließlich sanft auf dem rauen Untergrund des Hafengeländes.

    Dieses edle Fahrzeug erfreute mein Herz derart, dass ich im ersten Moment die gruselige Nachtstimmung auf dem verlassenen und einsamen Gelände um uns herum gar nicht wahrnahm.

    Erst als sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten und mir bewusst wurde, dass Big Daddy und seine Bodyguards schweigend im dunklen Innern des Wagens auf ihre Geschäftspartner warteten, wurde mir die skurrile Situation in der ich mich befand bewusst.

    Mir lief ein kalter Schauer der Angst über den Rücken. Noch nie hatte ich an einem solchen Treffen teilgenommen. Ich spürte deutlich wie nervös ich wurde, weshalb mich ein Blick aus dem Autofenster links von mir ablenken sollte.

    Was ich in der Dunkelheit der Nacht von meiner Umgebung erkennen konnte, waren Seefrachtcontainer. Nicht weit vom Auto entfernt waren mehrere von ihnen übereinander gestapelt. Sie standen genau genommen in etlichen Reihen nebeneinander und hintereinander.

    Es sah aus wie ein Wald von Containern, der überragt wurde von Vancarrierern. Diese riesigen Fahrzeuge wirkten wie Kraken, die das ganze Gelände überblickten und obwohl sie kein Mensch bediente, schienen sie jederzeit loszulegen zu wollen.

    Ich schluckte. Denn diese Umgebung machte mir noch mehr Angst. Ich fühlte mich winzig in der Nähe dieser massiven Seefrachtcontainer und der riesigen Vancarrier.

    Doch was mich dann wirklich zittern ließ, war die Tatsache, dass das Innere unseres Wagens plötzlich durch die Scheinwerfer eines anderen Autos erhellt wurde. Die Geschäftspartner von Big Daddy schienen endlich angekommen zu sein.

    Big Daddy gab dem Bodyguard, der am Steuer des Bentleys saß einen Wink, so dass er die Scheinwerfer des Wagens einschaltete. Danach schaute er zu mir. Ich saß auf der Rückbank des Wagens neben ihm. Er lächelte fies, sah mich genussvoll an und gab mir dann die Anweisung auszusteigen.

    Ich stieg links aus dem Wagen aus und ließ die Tür offen, während er rechts die Tür öffnete, ausstieg und sie geräuschvoll zuschlug.

    Mir gab die geöffnete Tür Sicherheit. Ich konnte mich daran festhalten, statt nervös mit den Händen herum zu hantieren. Der Bodyguard neben mir grinste und ließ mich nicht aus den Augen. Seine Kollegen folgten Big Daddy, der nun im Licht der Scheinwerfer auf das Auto seines Geschäftspartners zuging.

    Aus dem anderen Auto stiegen vier Männer. Sie stellten sich in das Licht der Scheinwerfer ihres Autos und einer sprach mit Big Daddy. Ich konnte nicht verstehen, worum es ging, doch es schien ein Problem zu geben. Denn die Stimmen der Männer klangen hart und wurden lauter.

    Angespannt verfolgte ich was passierte und erschrak, als plötzlich aus dem Dunkel hinter dem ersten Auto der Geschäftspartner ein zweites Auto erschien, das die irre Szene ebenfalls mit seinen Scheinwerfern erhellte.

    Aus diesem Auto stiegen vier weitere Männer. Erschrocken, dass Big Daddy und seine Bodyguards plötzlich in erheblicher Unterzahl waren, suchte ich instinktiv Schutz hinter der geöffneten Wagentür.

    Ich hatte kaum reagiert, als sich die Situation dramatisch veränderte und jemand Schüsse abgab. Einer davon landete in der Windschutzscheibe des Bentleys und ließ mein Herz vor Schreck abrupt heftig schlagen.

    Schockiert starrte ich auf die Männer im Scheinwerferlicht und bemerkte erstaunt, dass der Bodyguard von Big Daddy, der mich hatte bewachen sollen, seinen Posten verlassen hatte, um seinem Boss zur Hilfe zu eilen.

    Etwas erleichtert darüber, dass ich nun nicht mehr unter Beobachtung stand, schaute ich wieder zu den Seefrachtcontainern hinüber, um notfalls dorthin flüchten zu können. Denn der Bentley galt offensichtlich als Zielscheibe und war daher nicht sicher.

    Während ich noch die Distanz zwischen mir und den Containern abschätzte, flogen auch schon weitere Kugeln durch die Luft. Wieder wurde der Bentley getroffen. Dieses Mal erwischte es den Kühler und meine Tür. Ich duckte mich erschrocken und war froh, dass die Tür des Wagens die Kugel abgefangen hatte. Dennoch schmerzten mich die Schüsse, die den Wagen trafen. „Wie kann man nur auf eine so edle und teure Karosse wie einen Bentley schießen?", fragte ich mich erbost.

    Doch mir blieb keine Zeit für meinen Ärger. Denn nun begann eine regelrechte Schießerei, die auch für mich gefährlich war. Unentschlossen, was ich nun tun sollte, kroch ich ängstlich in den Bentley, der mich schützen sollte.

    Mmm", überlegte ich nervös, „ der Kühlergrill wurde zwar von einer Kugel getroffen, dennoch müsste ich mit dem Wagen noch einige Zeit fahren können, bevor der Motor ohne vollständige Kühlung überhitzen würde." Ich grinste und hatte plötzlich Hoffnung aus dieser gefährlichen Situation entkommen zu können.

    Vorsichtig rutschte ich zwischen den Sitzen nach vorn auf den Fahrersitz und begann mit zitternden Händen den Wagen unterhalb des Lenkrades kurzzuschließen.

    Nach kurzer Zeit war ich am Ziel. Ich konnte den Motor starten und grinste zufrieden. „Tja, wozu bin ich eine professionelle Autodiebin, wenn ich diesen Wagen nicht auch ein zweites Mal knacken kann", dachte ich und freute mich über meinen Erfolg.

    Doch das Motorgeräusch erregte die Aufmerksamkeit von einem der Männer. Im Halbdunkel der Nacht, die immer mal wieder vom Mond erhellt wurde, wenn nicht gerade eine Wolke sein Licht verhüllte, kam er auf mich zu und feuerte einige Schüsse in den Motor des Wagen, bevor ich auch nur einen Meter fahren konnte.

    Scheiße", fluchte ich und flüchtete, von ihm offenbar unbemerkt, wieder in den hinteren Teil des Wagens. Während er nun sein Magazin leer schoss, um mich als vermeidliche Fahrerin zu töten, öffnete ich die linke hintere Wagentür und rannte so schnell wie möglich auf die Container zu, die ich vorhin schon in Augenschein genommen hatte, um mich dort hinter ein paar Kisten aus Metall zu verstecken.

    Mein Herz raste vor Angst und meine Atmung war wesentlich schneller als sonst. Ich überdachte zitternd meine Situation, da ich nun doch um mein Leben fürchtete.

    Das Hafengelände zu dem wir gefahren waren, war so abgelegen, dass ich nicht auf Hilfe hoffen konnte. Zudem war es mir auch auf gar keinen Fall möglich die Polizei zu rufen, sonst hätte ich mich selbst ins Gefängnis gebracht. Schließlich wusste ich nur zu gut, dass das was wir hier machten illegal war und wir uns um keinen Preis erwischen lassen durften.

    Ich konnte leider nicht gut mit Waffen umgehen, weshalb ich mich bisher aus jeder Schießerei heraus gehalten hatte. Doch dieses Mal war irgendetwas schief gegangen. Denn kaum war die Übergabe der Ware abgewickelt worden, kam es zu einer heftigen Schießerei. Dabei war es eigentlich zu dunkel, um sicher auf eine bestimmte Person zielen zu können. Denn die Nacht wurde lediglich vom Mond und ein paar Autoscheinwerfern erhellt.

    Ich hockte hinter den Metallkisten, schreckte jedes Mal zusammen wenn eine Kugel scheppernd in die Kisten krachte und hoffte in der Dunkelheit hinter mir einen Fluchtweg finden zu können.

    Doch wollte ich eigentlich nicht ohne meinen Freund fliehen. Ich glaubte immer noch, dass ich ihm etwas schuldig war.

    Weshalb ich nun vorsichtig zwischen zwei Metallkisten hindurchschaute und dabei versuchte im fahlen Scheinwerferlicht der geparkten Autos etwas zu erkennen. Aber alles was ich jetzt beobachten konnte war, dass mein Freund mit einer Waffe in der Hand zu Boden ging, nachdem er ganz offensichtlich von einem der Drogenbosse erschossen worden war.

    Seit langem war bekannt, dass New Yorks Einzugsbereich kein sicheres Pflaster für Kriminelle war. Die Polizei verfolgte jeden gnadenlos und ich wusste, das galt auch für mich. Dennoch hatte ich bisher noch nicht wirklich die Gefahr gespürt in der ich mich jeden Tag befand, seit ich in dieser Mega-City lebte.

    Ich ignorierte die mögliche Gefahr. So etwas wollte ich nicht wahrnehmen. Zwar bewegte ich mich in genau dieser kriminellen Szene, doch einen echten Mord hatte ich noch nie mitangesehen. Das war auch nicht mein Teil des Geschäftes, denn ich war nur für den Diebstahl edler Karossen zuständig. Alles andere machten meine Freunde. Wir alle verdienten kräftig daran und hatten keine Skrupel mit dieser Art „Business" fortzufahren.

    Aber vielleicht sollte ich, wenn ich schon gezwungen war über mein derzeitiges Leben nachzudenken, ganz von vorne anfangen zu erzählen.

    Susan Taylor

    Tja, ich heiße Susan Taylor und war 17 als ich die High School abschloss. Ein Jahr jünger als all die anderen meines Jahrganges. Meine Noten waren so exzellent gut, dass ich ein Stipendium für eine Universität bekam. Das war mein großes Glück, denn meine Eltern hätten sich ein Universitätsstudium für mich auch nicht leisten können.

    Mein Vater war ein arbeitsloser Bauarbeiter. Er war nie gut in seinem Job gewesen, daher hatte er nur selten Arbeit. Das sorgte für Frust bei ihm, den er gern in Alkohol ertränkte, um damit seine Chancen auf einen Arbeitsplatz abermals zu mindern.

    Meine Mutter versuchte diesen Mangel an Einkommen auszugleichen. Sie schuftete deshalb tagsüber in einem Supermarkt und abends in einem Diner, damit wir Kinder etwas zu essen und etwas Anständiges zum Anziehen hatten.

    Ich habe drei Geschwister, zwei Brüder und eine Schwester. Sie sind aber alle nicht so clever wie ich. Zumindest aber, nutzten sie ihre geistigen Möglichkeiten nicht, so wie ich.

    Als die Ehe meiner Eltern auseinanderbrach und die Scheidung rechtsgültig war, zog meine Mutter von West-Tennessee nach East-Tennessee. Eigentlich unlogisch, wie ich immer noch meine.

    Denn die großen Städte meines US-Bundesstaates, die ihr eher einen Job hätten bieten können, liegen schließlich im Westen und nicht im Osten. Aber sie erhoffte sich letztendlich familiäre Unterstützung, die ihr aber kein dort lebender Verwandter gewährte.

    Wir Kinder schafften letztendlich alle zumindest die High School. Ich ging danach auf die Universität von North Carolina und verließ meine Familie. Doch es fiel mir anfangs sehr schwer diesen Schritt zu machen. Ich zweifelte an meiner Begabung und wollte zudem meine Mutter nicht im Stich lassen.

    „Kindchen, was willst Du hier denn machen? Willst Du so wie ich in einem Supermarkt und einem Diner schuften und Dein Talent vergeuden?" Ich zuckte ratlos mit den Schultern. Meine Mutter schüttelte energisch den Kopf.

    „Nein, das würdest Du spätestens in einem Jahr bedauern. Dann aber ist es zu spät für Dein Stipendium. Das kannst Du nur jetzt nutzen. Also geh, verlass diesen öden Ort, lerne etwas Anständiges und komm mit viel Geld in den Taschen zurück." Sie sah mich sehr ernst und entschlossen an. Sie wollte eindeutig, dass ich ging.

    „Aber Du brauchst das Geld doch, dass ich bisher so nebenbei verdient habe. Sie nickte und erklärte mir wie es ohne mich laufen würde. „Also, Dein Bruder Jeff übernimmt Deinen Job bei der Fastfood-Kette. Damit haben wir das gleiche Einkommen, wie zuvor, aber weniger Kosten, wenn Du gehst. Sie stemmte ihre Hände in ihre Hüften und schien sich entschieden zu haben. Ich sollte gehen und meine Chance nutzen.

    Ich war erstaunt wie hart und realistisch sie unsere Situation sah. Mir kamen die Tränen. Ich hatte Angst vor diesem Abschied, doch nun hatte ich keinen Vorwand mehr um zu bleiben.

    „Mum, schluchzte ich, ich kann nicht gehen und Dich hier allein lassen. Sie schaute mich grimmig an. „Doch Du kannst. Ich will, dass Du gehst. Nutze Dein Talent und zwar jetzt. Ansonsten werde ich nie, aber auch wirklich nie wieder ein Wort mit Dir sprechen. Sie hob drohend den Zeigefinger ihrer rechten Hand.

    Ich nickte und seufzte traurig. Plötzlich lachte sie herzlich und laut. „Susan, Kindchen, Du fährst doch nur nach North Carolina. Spätestens Weihnachten sehen wir uns wieder." Sie hatte Recht, weshalb ich nicht mehr traurig sein konnte. Ich wischte mir die Tränen von den Wangen und lächelte meine Mum an.

    „Du bist die Beste, ich liebe Dich Mum, sagte ich nun in voller Überzeugung und umarmte meine Mutter. Sie legte ihre kräftigen Arme um mich und flüsterte mir zu. „Ich halte zu Dir, egal was Du machst. Etwas irritiert von ihren Worten, gab ich ihr einen Kuss auf die Wange. Dies würde das letzte Mal sein, dass ich sie für lange Zeit sah und ihre Mutterliebe spüren konnte.

    Ich wollte diesen Moment genießen. Doch dann klingelte es und mein Cousin, der zufälliger Weise in diesen Tagen beruflich nach North Carolina fuhr, stand vor der Tür und wollte mich jetzt mitnehmen. Zögernd sah ich meine Mum noch einmal an.

    „Na geh schon", sagte sie und drückte mir meine Handtasche in die Hand. Ich hängte sie mir über die Schulter, griff nach meinem Koffer und schaute mich nicht mehr um. Ich wusste, dass mir sonst doch wieder die Tränen gekommen wären.

    Daher sah ich auch nicht, dass meiner Mum jetzt ihrerseits die Tränen kamen. Ich hatte sie in jeglicher Weise unterstützt. Nun musste sie ohne mich auskommen. Sie und auch ich hofften, dass meine Geschwister ihr nun mehr bei der Bewältigung des Alltags helfen würden.

    Die Uni war eine Herausforderung, die ich gern annahm und zu meiner Überraschung gut meisterte. Obwohl ich mich anfangs auf dem weitläufigen Gelände verlief und mich schwer tat mit dem Ablauf der Vorlesungen, da alles so anders war als an der High School.

    Doch Alice, meine Zimmergenossin, hatte viel Geduld mit mir. Sie zeigte mir alle Gebäude auf dem Campus und erklärte mir die Gepflogenheiten dieser Uni.

    Sie war älter und reifer als ich und versuchte mir daher auch den spaßigen Teil des Studentenlebens zu zeigen. Doch ich fand die Partys an der Uni einfach nur langweilig. Es war reine Zeitverschwendung bei einer dieser Veranstaltungen anwesend zu sein.

    Alice konnte meine Sicht der Dinge zwar nicht verstehen, aber nach einer Weile drängte sie mich auch nicht mehr sie zu diesen Zusammenkünften zu begleiten. Sie hatte dennoch ihren Spaß und schleppte immer mal wieder einen Studenten ab.

    Anfangs erschreckte es mich, wenn ich sie dann im Bett mit einem jungen Mann erwischte. Doch recht bald, klopfte ich grundsätzlich an unsere Tür und verließ kehrt wendend den Raum, um dann woanders zu lernen, sollte sie sich wieder mit jemandem in ihrem Bett amüsieren.

    Nachdem ich ihr erklärt hatte, dass ich wegen meines Stipendiums auf sehr gute Ergebnisse angewiesen war, ließ sie mich auch, wann immer notwendig, in Ruhe lernen. Im Gegenzug hielt ich ihr den Rücken frei für ihren Spaß mit den Männern und lernte mit ihr, wenn sie dafür Bedarf hatte.

    Doch bald spürte auch ich, dass mich lernen und gute Noten allein nicht glücklich machten. Einsamkeit machte sich ihn mir breit und ließ mich traurig sein, wenn ich mir einmal Zeit für Sport oder zum Lesen eines guten Buches nahm.

    Ich sah immer wieder die glücklich wirkenden Pärchen auf dem Campus und fragte mich nach mehr als zwei Semestern an der Uni, ob da nicht auch ein Student für mich war, der mich so mögen würde wie ich war. Doch ich hatte meine Zweifel, ob sich jemand finden lassen würde.

    Umso erstaunter war ich, als eines Nachmittags ein roter Sportwagen auf der Straße neben mir anhielt. Ich war gerade auf dem Weg von einer Vorlesung zu meinem Studentenheim und dachte eigentlich nur an das was ich gleich noch lernen wollte.

    Ein Student saß in dem Auto. Er hupte und fragte: „Hey, Blondie, willst Du nicht einsteigen und mit mir eine Runde fahren?" Ich ignorierte seine dreiste Anmache und ging weiter.

    Aber er folgte mir bis zu meinem Studentenheim und fragte immer wieder über den Gehweg hinweg, nach einer Ausfahrt mit mir. Schließlich war ich zu neugierig, wer mich da so blöd anquatschte, als das ich ohne einen genauen Blick auf Fahrer und Wagen in mein Wohnheim hätte gehen können.

    Daher sah ich zu ihm herüber und bemerkte erst jetzt in was für einem Sportwagen Cabrio er saß. „Wow, seufzte ich vor Begeisterung. „Du fährst eine Corvette Stingray mit Hardtop, mindestens 400 PS und 8 Zylindern. Er lächelte erfreut, da ich genau wusste, was für ein Auto er fuhr.

    „Stimmt, äußerte er stolz und fragte erneut. „Und? Fährst Du mit mir eine Runde? Ich sah ihn an und zögerte, obwohl er wirklich süß aussah. Seine dunklen Haare hatte er zurück gekämmt. Sie passten gut zu seinen ebenfalls dunklen Augenbrauen und zu dem charmanten Lausbuben lächeln, dass er mir nun zuwarf.

    Ich seufzte und stieg ein. „Eine rote Corvette Stingray, mein Traumauto", dachte ich und saß wie elektrisiert auf dem Beifahrersitz. „Anschnallen, lachte er fröhlich und fragte, als ich nicht sofort reagierte: „Oder soll ich Handanlegen? Sein schelmisches Grinsen ließ mich schnell reagieren.

    Oh, nein, bloß nicht", dachte ich und zupfte meinen Rock zu recht, der beim Befestigen des Gurtes, meiner Ansicht nach zu weit nach oben gerutscht war. Er hingegen schien den Blick auf meine wohlgeformten Beine zu genießen.

    Minuten später ließ er den Motor seines Wagens im Leerlauf aufheulen und fuhr danach im Schritttempo vom Unigelände. Doch sobald der Wagen auf die Hauptstraße einbog, beschleunigte er das Tempo und ließ das Auto durch die Landschaft brausen.

    Meine blonden Haare wirbelten mir um den Kopf. Ich war froh, dass ich zumindest einen Teil davon mit einer Haarspange befestigt hatte. Ansonsten hätte ich diese wilde Fahrt mit seiner Corvette nicht wirklich genießen können.

    Nach einiger Zeit hielten wir an einem Parkplatz mit einer schönen Aussicht an. Ich atmete auf und schaute mich in der Gegend um, als er mit mir sprach. „Ach, übrigens ich bin Scott Vandbuild und Du Blondie, wie heißt Du? Ich sah ihn, überrascht von seiner burschikosen Art, an und sagte zaghaft meinen Namen. „Susan Taylor Er lächelte und gab mir die Hand. „Schön Dich kennenzulernen, Susan."

    Sein Lächeln sorgte für einen wohligen Schauer, der sich langsam über meinem Rücken ausbreitete. Eine derartige Reaktion meines Körpers kannte ich nicht, zudem verunsicherte mich sein neugieriges Lächeln. Deshalb drückte ich meinen Körper in den Beifahrersitz und schaute wieder gerade aus.

    „Du studierst IT und Fahrzeugtechnik, sagte er und versuchte wieder meine Aufmerksamkeit zu erlangen. Ich nickte, sah ihn an und korrigierte seine Worte. „Ich studiere IT und Fahrzeugsicherheitstechnik. Ich weiß also genau wie ich Deinen Wagen knacken kann, wenn ich damit eine Spritztour machen möchte.

    Ich hatte nicht beabsichtigt so zickig zu klingen, aber irgendetwas in seinem Verhalten provozierte mich. Ihn schien meine Äußerung zu amüsieren. Er drehte sich mit seinem gesamten Oberkörper zu mir um, lächelte charmant und sagte. „Du brauchst meinen Wagen nicht knacken. Frag einfach, dann darfst Du ihn einmal fahren."

    Erstaunt und völlig überrascht sah ich ihn an. An seinen Worten zweifelnd fragte ich: „Meinst Du das wirklich ernst? Er nickte. „Wow, antwortete ich und kam mir ziemlich blöd vor, da mir keine bessere Antwort eingefallen war.

    Nervös schaute ich wieder nach vorn über die Motorhaube des Wagens. „Eine Corvette zu fahren. Das war schon immer mein Traum, dachte ich und sah ihn mit einem kecken Grinsen an. „Darf ich jetzt Deinen Wagen fahren?, fragte ich dann mit plötzlich sehr schnell klopfendem Herzen.

    Er lachte laut und schien sich über meine Frage zu amüsieren. „Scheiße", dachte ich," er macht sich über mich lustig und hatte nie die Absicht mich, ein Mädchen, seinen Wagen fahren zu lassen."

    Doch zu meinem großen Erstaunen, nickte er nun und stieg aus. Auf der Beifahrerseite öffnete er die Tür und ließ mich aussteigen. Während er auf dem Beifahrersitz Platz nahm, ging ich um das Auto herum und stieg auf der Fahrerseite wieder ein.

    Es war ein Wahnsinnsgefühl plötzlich und so unerwartet am Steuer einer roten Corvette Stingray zu sitzen. „Wahnsinn", dachte ich. „Dieses Auto kostet mindestens 90.000 Dollar, vielleicht hat es noch ein paar Extras. Mit denen würde es sogar gut 100.000 Dollar kosten. Und ich sitze jetzt am Steuer. Irre!"

    Meine Hände wurden feucht und mein Herz raste vor Aufregung. Scott beobachtete mich von der Seite, als ich den Motor startete. Wir schnallten uns wieder an und ich legte den ersten Gang ein. Der Wagen machte einen schnellen Satz nach vorn und ich stieg erschrocken auf die Bremse. Scott lachte amüsiert.

    Ich versuchte es erneut. Beim zweiten Mal hatte ich die schnelle Reaktion des Wagens auf das Gaspedal einkalkuliert, dennoch fuhr ich nur langsam vom Parkplatz. Auf der Hauptstraße steigerte ich vorsichtig das Tempo.

    Das Auto gehorchte mir und tat nach kurzer Zeit genau das was ich wollte. Ich grinste zufrieden. Dennoch ließ meine Konzentration nicht nach, denn mit 400 PS unter der Motorhaube war nicht zu Spaßen. Ein zu hohes Tempo konnte schnell zu einem Unfall führen.

    Ich fuhr eine ganze Weile, bevor ich bemerkte wie genau mich Scott von der Seite ansah. Er sah auf meinen Busen und auf meine Oberschenkel, die durch meine Fahrerhaltung noch weniger von meinem Rock bedeckt wurden.

    Es irritierte mich, weshalb ich nach einem Parkplatz suchte. Vor einem Diner hielt ich an und parkte seinen Wagen. Als das Motorgeräusch verstummte, atmete ich erleichtert, aber auch sehr glücklich auf.

    Er bemerkte es, grinste amüsiert und fragte: „Wollen wir hier etwas essen? Ich würde mich gern mit Dir über Autos unterhalten." Verdutzt sah ich ihn an. Dann nickte ich schnell.

    Im Diner bestellten wir Burger mit Bacon und Cheese. Das war meine, und wie ich erfreut feststellte, auch seine Lieblingssorte. Wir unterhielten uns lange über Autos und das Leben an der Uni. Als wir zurück fuhren, war es bereits dunkel.

    Der kühle Nachtwind zerrzauste mir die Haare. Doch es störte mich nicht. Ich war glücklich, weil ich mit Scotts Wagen hatte fahren dürfen. Außerdem schien er genauso Autoverrückt zu sein wie ich.

    Er setzte mich direkt vor meinem Studentenwohnheim ab. Ich griff nach meinen Bücher und war dabei seinem Gesicht so nah, dass er seine Chance nutzte und mich küsste. Überrascht ließ ich mich in den Beifahrersitz zurückfallen. Er griente amüsiert und fragte lässig. „Treffen wir uns wieder?" Ich sah ihn mit klopfendem Herzen an und nickte.

    Ich stolperte mehr aus dem Auto, als das ich ausstieg. Doch in der Dunkelheit bemerkte er es nicht. Sein Blick folgte mir bis zur Eingangstür, wo ich mich nach ihm umdrehte und meine rechte Hand zum Abschied hob. Er hupte als Antwort und fuhr davon.

    Beflügelt durch diese Bekanntschaft traf ich in meinem Studentenzimmer auf Alice. Sie begrüßte mich grinsend und fragte sofort. „Na wie hast Du das denn geschafft? Das war Scott Vandbuild. Der Typ hat stinkreiche Eltern und ist eine echt gute Partie." Ich starrte sie an und fühlte mich ertappt.

    „Wieso?", fragte ich so unschuldig wie möglich. Doch sie ahnte bereits, dass ich mich in Scott Hals über Kopf verknallt hatte.

    „Du bist in seiner Corvette mitgefahren und warst den ganzen Nachmittag mit ihm zusammen. Da läuft doch etwas zwischen Euch." Sie sah mich amüsiert an. Mir war es peinlich, weshalb ich rot wurde.

    Scheiße", dachte ich. „Jetzt wird sie alles, jedes kleine Detail von mir wissen wollen." Doch sie begnügte sich mit der Feststellung, dass ich mir einen der begehrtesten Studenten der Uni geangelt hatte.

    Ich war mir da nicht so sicher, denn schließlich waren wir nur einen Nachmittag zusammen gewesen, hatten viel geredet und nur einen einzigen Kuss ausgetauscht. „Wieso also", fragte ich mich, als ich schließlich zum Schlafen in meinem Bett lag, „meint sie ich hätte mir Scott geangelt? Wir sind doch bisher nur Freunde, oder?"

    Doch ich belog mich selber. Denn ich wusste genau, dass Scott auch ein sexuelles Interesse an mir hatte. Wozu sonst hatte er diesen Aufwand am heutigen Tag betrieben? Ich schlief ein und träumte von ihm.

    Alice sollte Recht behalten. Scott und ich wurden mehr als Freunde. Nach diesem Nachmittag trafen wir uns regelmäßig. Natürlich wollte er mich nicht nur küssen. Er berührte auch meinen Busen und meinen Po. Ich mochte diese Art von Zärtlichkeit.

    Doch als er mir eines Nachmittags in seinem Auto zwischen die Beine griff, stoppte ich ihn abrupt. Verwundert schaute er mich an. Ich schüttelte meinen Kopf. „Was ist los mit Dir?, fragte er und legte erneut seine Hand auf meinen Oberschenkel. „Ich möchte nicht. Noch nicht, antwortete ich und hoffte, dass er sich damit zufrieden geben würde.

    Er nickte, sah mich ernst an und versuchte kein weiteres Mal mir unterhalb der Gürtellinie nah zu kommen. Ich dachte, dass dieses Thema damit erledigt sei. Doch ich irrte mich. Denn nur ein paar Tage später, ich war auf Drängen von Alice und wegen der Musik auf einer dieser Studentenpartys, als ich Scott mit einer anderen knutschen sah.

    Mein Herz versetzte mir einen heftigen Stich und ich fühlte große Traurigkeit. Alice sah ihn auch und sagte zu mir: „Autsch, aber sei nicht traurig. Männer sind halt so." Ich nickte, doch ich verstand sein Verhalten nicht. Ich war wütend und hätte ihn gern von dieser Studentin losgerissen. Aber mein Bauchgefühl sagte mir, dass das keine gute Idee war. Stattdessen verließ ich die Party.

    Allein in meinem Studentenzimmer grübelte ich über Scotts Verhalten. „Habe ich ihn denn total falsch eingeschätzt?", fragte ich mich, da ich den Eindruck bekommen hatte, dass er sehr gern mit mir zusammen war.

    Andererseits wusste ich natürlich auch, dass ich für ihn sehr attraktiv war und dass er mir schon mehrfach signalisiert hatte, dass er mehr von mir wollte. Nur, wollte ich das auch? „Will ich mit Scott schlafen?", fragte ich mich und grübelte über mich selber.

    Ich gestand mir nach einiger Zeit ein, dass ich durchaus mit ihm schlafen wollte, nur hatte ich Angst vor dem ersten Mal. „Wird er mir glauben, dass ich noch nie Sex hatte? Wie wird er reagieren, wenn er es weiß?" Verunsichert grübelte ich weiter und kam schließlich zu dem Schluss,

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1