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Spiegelwelten Die zwölf Bücher
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eBook228 Seiten3 Stunden

Spiegelwelten Die zwölf Bücher

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Über dieses E-Book

Wie ein heruntergefallener Spiegel den Autor zum Schreiben brachte!
Die Geschwister Carolyn und Tom entdecken eines Tages auf dem Dachboden ein altes Buch und einen geheimnisvollen Spiegel, hinter dem sich eine andere Welt auftut. Dabei treffen sie auf ihren Onkel Hans, der von einem Troll begleitet wird, Gemeinsam begeben sie sich auf eine gefahrvolle Reise und geraten dabei in Welten, die ihre Vorstellungskraft bei Weitem sprengen. Sie begegnen sonderbaren Wesen, die ihre Hilfe im Kampf gegen das Böse dringend benötigen.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum22. Mai 2017
ISBN9783742786999
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    Buchvorschau

    Spiegelwelten Die zwölf Bücher - Rolf Glöckner

    Über den Autor

    Autorenfoto_Rolf_Glöckner_comp

    Rolf Glöckner, geboren 1945 in Georgsmarienhütte, lebt heute in Oldenburg, ist verheiratet und hat einen Sohn mit eigener Familie. Er genießt seinen wohlverdienten Ruhestand und befasst sich nun mit Astronomie, Astrophysik, Fotografie und natürlich und vor allem mit dem Schreiben fantastischer Geschichten. „Spiegelwelten Die zwölf Bücher ist das erste Abenteuer der Spiegelwelten-Trilogie, die mit „Spiegelwelten Der Kristallkrieg und „Spiegelwelten Das Hexenschloss" ihren Abschluss findet.

    Kapitel 1 Der alte Boden

    Der Abend schlich dahin.

    Im alten Gebäude war es ruhig, nur das gelegentliche Knacken des Dachgebälks und das Rauschen der Blätter der großen Pappeln draußen am Graben, der den Garten abschloss, waren zu hören. Im angrenzenden Buchenwald spielte der Wind mit den Zweigen und trug mannigfaltige Geräusche und Tierlaute zum Haus hinüber.

    Die Kinder Carolyn und Tom lagen in Toms kleinem, gemütlichem Zimmer auf dem uralten Perserteppich und schmökerten in Büchern, die sie vor noch gar nicht langer Zeit auf dem Speicher gefunden hatten. Plötzlich erschütterte ein lauter Knall, vom Dachboden ausgehend, das Haus in seinen Grundfesten.

    Tom, ein Junge von etwa vierzehn Jahren, für sein Alter relativ groß, mit kurzem, wirbeligem, blondem Haar, schaute überrascht auf. Auch seine Schwester, ein wenig jünger als er und ebenfalls blond,  aber langhaarig, fuhr von ihrer Lektüre, in die sie gerade vertieft war, erschrocken hoch. Die Kindern fühlten sich ein wenig beklommen Ihre Eltern hatten ihnen, als sie gemeinsam das Haus verließen, mitgeteilt, dass sie alte Bekannte besuchen wollten und es aus diesem Grund spät werden könne, bis sie wieder zurückkämen. Nun fühlten sich die Geschwister ein bisschen allein und Carolyn fragte ihren Bruder ängstlich: „Was war denn das eben?"

    „Ach, da werden wir wohl vorhin beim Bücherkramen etwas unvorsichtig gewesen sein. Es ist irgendetwas auf dem Speicher umgefallen, wir waren wohl etwas unvorsichtig. Wir können ja mal gemeinsam hinaufgehen, nachschauen und es wieder hinstellen, damit die Eltern nicht bemerken, dass wir oben gestöbert haben. Du weißt, sie mögen nicht, dass wir allein auf dem Dachboden herumwühlen, antwortete Tom und fuhr, fast wie zu sich selbst, nachdenklich fort: „Manchmal denke ich wirklich, sie haben irgendetwas zu verbergen.

    Tom war sich sicher, dass die Eltern nicht einverstanden waren, wenn sie sich in deren Abwesenheit dort aufhielten. Ihr Vater hatte dazu sehr deutliche Worte verlauten lassen. Allerdings bestätigte das Tom wieder in seiner Ansicht, auf dem Speicher sei unter Umständen etwas Geheimnisvolles versteckt, und manchmal glaubte er sogar, dass es auf dem alten Hausboden spuke.

    Beispielsweise waren seine Mutter und sein Vater einmal gemeinsam hinaufgestiegen, aber schon nach kurzer Zeit kamen sie in einer Kleidung, die besser ins Mittelalter gepasst hätte, wieder herunter. Das war doch wirklich äußerst seltsam! Was war dort oben wohl vor sich gegangen? Auf Nachfragen der Kinder antworteten die Eltern aber nur sehr ausweichend und erklärten auch mit keinem Wort ihre unterschiedliche Kleidung.

    „Na ja, gehen wir eben einmal nachsehen", antwortete Carolyn widerstrebend, obwohl ihr überhaupt nicht wohl bei dieser Angelegenheit war. Sie mochte nämlich den alten Speicher mit seinen dunklen Ecken und auch die alte knarrende Holztreppe, die steil ins Dunkel führte, nicht sonderlich.

    Vorsichtig, fast auf Zehenspitzen und möglichst ohne irgendwelche Geräusche zu verursachen, stiegen die Kinder die steile Bodentreppe hinauf und öffneten die mit rostigen eisernen Bändern beschlagene Tür. Diese schwang knarrend auf und die Geschwister tauchten ein in das Dunkel des alten, staubigen und mit Spinnweben durchzogenen Raumes. Dieser war bis in den letzten Winkel vollgefüllt mit Kisten, Sperrmüll und was man sonst noch auf einem Boden zu deponieren pflegt.

    Ein seltsames Licht entströmte dem hinteren Bereich des Speichers. Dort, von wo das Licht zu ihnen herüber schien, hatten ihre Eltern eine Menge alter Möbel und anderes Gerümpel abgestellt, welche in der Mehrzahl wohl noch aus der Zeit der Ururgroßmutter stammten. Aus Erzählungen ihrer Großmutter wussten die Kinder von recht absonderlichen und geheimnisvollen Gerüchten um diese merkwürdige, schon lang verstorbene Ahne. Manche Menschen, die einige der so unglaublich erscheinenden Geschichten von ihren Vorfahren erzählt bekommen hatten, munkelten sogar, sie sei einmal eine in ihren Kreisen sehr geachtete weiße Hexe gewesen.

    Den Kindern war es nicht ganz geheuer, aber sie bewegten sich beide tapfer auf das Licht zu, das in der Dunkelheit des Dachbodens vor sich hin zu wallen schien. Mit einem Mal vernahmen sie ein trippelndes Geräusch hinter sich. Eine Maus, die bestimmt auf dem Speicher zu Hause war und sich von den Kindern erschreckt fühlte, lief in Richtung des Lichtes, das aus einem großen alten Spiegel hervortrat. Sie sprang direkt in das Licht hinein und war, verbunden mit einem leisen Geräusch, urplötzlich verschwunden. „Was war denn das?", entfuhr es Tom.

    Er näherte sich vorsichtig dem hell leuchtenden Spiegel. Im Vorbeigehen nahm Tom einen alten, knorrigen Stock, der an einem der Schränke lehnte, in die Hand und berührte mit diesem vorsichtig die gläsern erscheinende Oberfläche. Nichts geschah! Die Spitze des Stockes verschwand vollständig und ohne jeden Widerstand in dem aufwallenden Licht! Wie merkwürdig!

    Carolyn schrie unvermittelt auf, als Tom, mutig wie er in seinem jugendlichen Alter war, seinen Kopf mitten in dieses Licht hineinsteckte. „Halt, Tom, du weißt ja gar nicht, was auf der anderen Seite auf dich wartet. Vielleicht ist es gefährlich, sei doch bitte vorsichtig!" Tom wedelte wild mit den Armen, sein Kopf blieb aber vorerst noch verschwunden. Nach geraumer Zeit, tauchte der obere Teil des Jungen wieder auf.  Er rief begeistert:

    „Carolyn, so schau doch nur, dahinter liegt eine vollkommen fremdartige, geheimnisvolle Welt! Wir sollten sie uns einmal anschauen, meinst du nicht auch? Ich sehe einen dichten Wald und inmitten dieses Waldes befindet sich eine große, aus alten Steinen gebaute Burg. Komm doch mit, es ist sicher nicht gefährlich, alles sieht so friedlich aus dort drüben. Das müssen wir uns einfach näher ansehen, hinter dem Licht hier verbirgt sich, ich habe es ganz deutlich gesehen, eine neue, völlig andere Umgebung! Das ist spannend! Die Maus ist ja vorhin auch dorthin gegangen, warum sollten ausgerechnet wir das nicht können?"

    Kapitel 2 Die Entscheidung fällt

    Vorbereitungen

    Die Kinder starrten sich an.

    „Sollen wir wirklich?, flüsterte Carolyn. „Wir wissen doch überhaupt nicht, was uns dort drüben erwartet und was passiert, wenn wir vielleicht den Rückweg nicht mehr finden. Ich habe ein bisschen Panik.

    „Ach, meinte Tom beschwichtigend, „sei doch nicht so ängstlich, wir werden uns für dieses Abenteuer jetzt erst einmal richtig ausrüsten. Wir müssen wohl eine ganze Menge einpacken, eine Taschenlampe, Taschenmesser, eine Regenhaut, einen Rucksack und, und, und, und  ... Tom geriet ins Aufzählen all der vielen Dinge, die er auf die Reise mitzunehmen gedachte, worauf Carolyn laut zu lachen begann und fragte: „Aber wer, glaubst du, soll denn das alles tragen?"

    Tom, der stets praktisch dachte und handelte, antwortete rasch: „Jeder nimmt einen Rucksack, oh, und vielleicht auch ein Seil, falls wir irgendwo klettern müssen, sowie eine Wurst, Brot, eine große Flasche Wasser und etwas Süßes. „Und gute Schuhe und warme Kleidung, fügte Carolyn aufgeregt hinzu. „Also, lass uns schnell alles einpacken." 

    Eilig verließen sie den unheimlichen Ort und stiegen wieder die dunkle, laut knarrende Stiege hinunter, um alles das, was sie gedachten, mitzunehmen und in ihre Rucksäcke zu packen. Als alles gut verstaut war, machten sie sich, beladen mit ihrem Gepäck, auf den Weg die Treppe hinauf und betraten, nun doch mit reichlich Herzklopfen abermals den rabenschwarzen, fast völlig dunklen Dachboden.

    Das irisierende Licht aus dem Spiegel erhellte jetzt nur ganz schwach den hinteren Teil des Raumes. Während sie beide auf das Licht zugingen, lag plötzlich vor ihnen ein uraltes, in Leder gebundenes Buch. Carolyn betrachtete es von allen Seiten, schüttelte erstaunt den Kopf und verstaute es schließlich sorgfältig in ihrem Rucksack.

    „Warum willst du dich bloß mit solch einem Wälzer von Buch abschleppen?, fragte Tom seine Schwester erstaunt. „Ich weiß nicht, in mir war plötzlich eine Stimme, die mir sagte, ich solle dieses alte und auch ziemlich schwere Buch mitnehmen, es könnte uns auf der anderen Seite des Spiegels noch von großem Nutzen sein, antwortete Carolyn selbst etwas verwirrt."

    „Dann gehen wir jetzt endlich, und wenn es uns auf der anderen Seite des Spiegels überhaupt nicht gefällt oder es dort zu gefährlich wird, kehren wir sofort um, das verspreche ich dir", beruhigte Tom Carolyn. Dann begannen sie vorsichtig, sich dem schillernden Licht in der Ecke des Bodens zu nähern.

    Schließlich standen die Kinder direkt vor dem Spiegel. Das Licht irisierte in den verschiedensten Farben und es kam ihnen so vor, als wenn unterschiedlichste Geräusche zu vernehmen seien. Das Herz klopfte Carolyn inzwischen bis zum Hals und auch Tom war unruhiger, als er zugeben wollte.

    Gefangen

    Marc und June sahen sich an und waren ratlos.

    „Was sagen wir jetzt den Kindern, wenn wir nicht früh genug zurückkommen?, fragte June ihren Mann. Der schüttelte nur den Kopf und antwortete nichts darauf. Stattdessen begann er, die aus einem metallisch schimmernden Material hergestellte Wand ihres Gefängnisses sorgfältig zu untersuchen. „Wie sollen wir hier nur jemals wieder herauskommen?, wollte June in verzweifeltem Ton wissen.

    „Geduld!, antwortete ihr Mann. „Lass mich einmal schauen. Akribisch tastete er die Wände ab und bemerkte, kaum sichtbar, eine kleine unscheinbare Rille, die als ein Oval an der Wand zu sehen war.

    „Hier ist etwas!", stieß er aufgeregt hervor. Marc zog ein kleines Messer, das man ihm wohl vorher versehentlich nicht abgenommen hatte, aus der Tasche und fuhr damit vorsichtig an der dünnen Rille entlang. Plötzlich spürte er einen kleinen Widerstand und verstärkte den Druck des Messers noch ein wenig. Mit einem leisen Knirschen öffnete sich nun die Wand.

    Schnell versuchten beide, hineinzugreifen. June riss ein Kissen von der Liegestatt des Raumes und presste es in den jetzt schon weit aufklaffenden Spalt. Nun konnte sich dieser wenigstens nicht mehr so leicht schließen. Mit aller Kraft drückten sie gemeinsam die Platte zur Seite.

    „Nun könnte es gehen, meinte Marc schließlich. „Gleich sehen wir, wo wir uns überhaupt befinden und ob es gleich gelingt, uns zu befreien. Uns im Schlaf einfach zu betäuben und zu verschleppen … Da waren wir wohl doch etwas zu unvorsichtig.Sie gelangten in einen von diffusem Licht erfüllten Gang, an dessen Ende sich eine Tür zu befinden schien. Gemeinsam gingen sie darauf zu. Die Tür ließ sich ohne Schwierigkeiten öffnen.

    Nachdem sie zögernd hindurchgegangen waren, fanden sie sich in einem großen Raum wieder, der angefüllt war mit den unterschiedlichsten Geräten, Skalen und etwas, das wie ein großes Steuerpult aussah. Marc näherte sich dieser Stelle, um sie genauer zu inspizieren.

    „June!, rief er, „Komm bitte mal her, ich glaube, wir befinden uns in der Luft. Von hier aus kannst du es sehen!

    Erschrocken blickten sie hinaus: Direkt vor ihnen türmten sich Wolkengebilde auf. „Und was tun wir nun?", wollte June endlich wissen.

    „Ich versuche, dieses Pult zu verstehen, und dann will ich versuchen, wieder zurück auf die Erde zu gelangen", antwortete Marc. Sie nickten sich zu.

    Kapitel 3 Was geschieht hier?

    Überraschendes

    „So, da wären wir!, flüsterte Carolyn. „Und nun?

    „Ach, antwortete Tom, „ganz einfach, wir steigen jetzt durch den Spiegel und schauen uns auf der anderen Seite um, bevor wir uns zu der Burg oder was auch immer dieses alte Gebäude sein mag, auf den Weg machen.

    „Du solltest aber vorher noch einmal hindurchschauen, damit wir auch sicher sind, dieses fremde Land ungefährdet betreten zu können. Vielleicht ist es dort inzwischen ja dunkel, wisperte Carolyn und schüttelte sich. „Schau auch mal nach unten, wir wissen ja noch gar nicht, ob wir nicht herunterfallen oder vielleicht sogar ein Seil brauchen, um in diese fremde Welt zu gelangen. Etwas Angst habe ich schon und wenn unsere Eltern zurückkommen und wir dann nicht in unseren Zimmern sind, was werden sie dann wohl denken? Tom versuchte, Carolyn wieder etwas zu beruhigen und gab sich lässig: „Wird schon nichts passieren. Ich stecke zu deiner Beruhigung erst noch einmal den Kopf durch das Licht, bevor wir tatsächlich durch den alten Spiegel hindurchgehen."

    Er bewegte sich auf die leuchtende Stelle zu, legte seinen Rucksack ab, nahm die Taschenlampe in die Hand, hielt vorsichtig erst einen Finger in das wabernde Licht des Spiegels, und als bis auf ein leichtes Kribbeln nichts geschah, steckte er, wie er es ja schon einmal getan hatte, seinen Kopf hindurch. Er zog ihn mit einem lauten Aufschrei jedoch sofort wieder zurück.

    „Was ist?", fragte Carolyn nun äußerst beunruhigt.

    „Das ist nicht das, was ich vorhin gesehen habe. Komm, schau du doch einmal hindurch, und dann sag mir, was du siehst. „Nein, jammerte Carolyn, „ich habe Angst, lass uns lieber nicht alleine gehen. Was hast du denn überhaupt dort gesehen? „Ich erblickte eine Stadt, wie ich noch nie eine in meinem Leben gesehen habe, mit hohen Türmen, Flugwagen, die sich zwischen den Türmen hin und her bewegten, einem großen See am Rande der Stadt und so etwas ähnlichem wie einen Park voll seltsamer Bäume, Pflanzen und Tiere. Carolyn begann zu schluchzen. „Ich habe schreckliche Angst, lass uns lieber damit aufhören, du!"

    Ein seltsam schmatzendes Geräusch unterbrach Tom, der noch weiter berichten wollte. Das Licht verdunkelte sich und plötzlich stand eine große Gestalt vor ihnen. Aus der Brusttasche der Jacke dieser Gestalt schaute ein kleiner Kopf mit großen runden Augen hervor, der mit piepsiger Stimme sprach:

    „Ich glaube, sie haben uns und unseren Weg in die Welten des Spiegels entdeckt! „Onkel Hans!, stöhnte Carolyn auf. „Wie kommst du denn hierher?"

    Hans, ein Bruder ihrer Mutter und zugleich ein wenig das schwarze Schaf der Familie, nahm sie beruhigend in den Arm, strich ihr über den unbändigen Haarschopf und antwortete leise:

    „Das ist eine lange Geschichte, Carolyn, ich glaube, es ist an der Zeit, euch einiges davon zu erzählen. Lasst uns also nach unten gehen. Ihr schildert mir, wie ihr den Spiegel gefunden habt, und ich werde euch dazu einige Erklärungen liefern. Und sagt doch bitte einfach ‚Hans‘ zu mir, das ‚Onkel‘ könnt ihr getrost weglassen."

    Absturz und Flucht

    Marc vertiefte sich gelassen, um sie herum war es vollkommen ruhig, in die Steuerung unmittelbar vor ihm. Einige der zahlreichen Beschriftungen konnte er entziffern, andere versuchte er, so gut es ging, wenigstens zu ergründen und dabei die Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Instrumenten festzustellen.

    „Okay, sagte er, „dieser Hebel hier reguliert wohl die Höhe dieses Flugkörpers; das da scheint etwas mit der Steuerung nach oben und unten zu tun zu haben, und dieser Drehschalter reguliert offensichtlich die Geschwindigkeit. Ich versuche es nun einfach mal. Er drehte ganz langsam an dem Hebel und eine Anzeige veränderte sich zu einer Instrumentenposition hin, die er als Null zu erkennen glaubte. „Jetzt versuche ich, noch ein bisschen tiefer zu gehen.

    Er bewegte wieder einen der Hebel. Auf einer großen Glasplatte, die plötzlich durchsichtig wurde, konnte er jetzt nach draußen schauen: In weiter Ferne tauchte gerade so etwas wie ein Horizont auf. Langsam bewegte Marc den Hebel weiter und der Horizont kam näher. „Musst du nicht auch die Geschwindigkeit etwas drosseln, wenn du landen willst?, fragte June. „Ja, erwiderte Marc, „das werde ich jetzt als nächstes versuchen. Wenn ich diesen Hebel dort betätige, ergibt das ja unter Umständen eine Richtungsänderung."

    Er versuchte es. Langsam wanderte der Horizont nach links. „Und nun zur anderen Seite, das scheint ja glücklicherweise sehr einfach zu sein. Nun versuchen wir zu landen. Konzentriert bewegte er die Hebel und Drehschalter, als June plötzlich ausrief: „Hier waren wir doch schon einmal! Das ist die Burg dieser beiden komischen Vögel. Versuche doch einfach, da zu landen, vielleicht können wir  dort unterschlüpfen. Marc erhöhte noch etwas die Geschwindigkeit und rasch kam der Boden näher. Dann nahm er die Geschwindigkeit wieder zurück, denn der mögliche Landeplatz war inzwischen deutlich zu erkennen. „Ich muss dieses

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