Redewendungen: Episoden 2003: Redewendungen – Oft verwendet, Ursprung unbekannt?! – EPISODE 37 bis 44 (Argus, Hermes, Ritter, Faden, Strich, Bart, Bock, Adam)
Von Carsten Both
()
Über dieses E-Book
– mit Argusaugen beobachten/bewachen
– argusäugig
– Argusaugen haben
– hermetisch (abriegeln/verschließen)
– ein Buch mit sieben Siegeln (sein)
– (Der) Ritter (von) der traurigen Gestalt
– ein Don Quijote sein
– gegen/mit Windmühlen kämpfen
– Kampf gegen Windmühlenflügel
– ritterlich/Ritterlichkeit
– Ritter ohne Furcht und Tadel
– Wer wagt es, Rittersmann oder Knapp ...
Mehr von Carsten Both lesen
Redewendungen: Episoden 2002: Redewendungen – Oft verwendet, Ursprung unbekannt?! – EPISODE 29 bis 36 (Ausland, Schwarzes, Mutterschwein und Kopfsachen) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRedewendungen: Episoden 2004: Redewendungen – Oft verwendet, Ursprung unbekannt?! – EPISODE 45 bis 50 (Ente, Blaues und Eisenstart) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRedewendungen: Episoden 2007: Redewendungen – Oft verwendet, Ursprung unbekannt?! – EPISODE 63 bis 67 (dünner Wein und feuriges Wasser) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRedewendungen: Episoden 2005: Redewendungen – Oft verwendet, Ursprung unbekannt?! – EPISODE 51 bis 56 (Eisen und Federn) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRedewendungen: Episoden 2006: Redewendungen – Oft verwendet, Ursprung unbekannt?! – EPISODE 57 bis 62 (festliches Wetter und fatale Enden) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRedewendungen: Episoden 2008: Redewendungen – Oft verwendet, Ursprung unbekannt?! – EPISODE 68 bis 72 (missliche Lagen und Durchschnitte) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRedewendungen: Episoden 1999: Oft verwendet, Ursprung unbekannt?! – EPISODE 12 bis 19 (Huf, Fellhaut, Alkohol, Punkt, Pfeffer, Geld, Pflanze, Politik) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Redewendungen
Ähnliche E-Books
Homer: Die Odyssee: nacherzählt von Ulrich Karger Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie aus dem Zankapfel die Einbeere wurde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer goldene Esel Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Märchen von Raben: Zum Erzählen und Vorlesen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRedewendungen: Episoden 1999: Oft verwendet, Ursprung unbekannt?! – EPISODE 12 bis 19 (Huf, Fellhaut, Alkohol, Punkt, Pfeffer, Geld, Pflanze, Politik) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHelena und Paris: Eine dramatische Liebesgeschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenÄGÄIS: Skizzen des Menschlichen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenArsch auf Grundeis: Redewendungen und wo sie herkommen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVom Blut des Adonis und den Wurzeln der Anemone: Überlegungen zum Ursprung des Wortes "Anemone" im Zusammenhang mit dem Adonismythos Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen50 Dinge, die ein Oberösterreicher getan haben muss Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAls Zeus wieder einmal fremdging: Ein vergnüglicher Ausflug in die griechische Mythologie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKennen Sie Ihre Pappenheimer?: Ein humorvoller Blick auf deutsche Redensarten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVon Göttern und Menschen: Sagenhafter Klatsch und Tratsch rund um den Olymp Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSappho Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Wappler: So flucht und schimpft Österreich Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Heiner der Reimer (1) - Eine Anthologie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStellaris Paket 9: Perry Rhodan Stellaris Geschichten 81-90 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Wanderfalke Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Erfindung des Herkules: Halbgott, Titan und Triumphator Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRaubvögel singen nicht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOrc - moderne Zwergenkunst und andere Verbrechen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKinder des Prometheus, Band 3 - Der verlorene Sohn Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLebenskraft Lachen: Die HahaHohoHihi-Hilfe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer blaue Hopsmajor: Die schönsten Hundefabeln und Geschichten von der Antike bis heute Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Tiernamenlexikon - Die schönsten Haustiernamen aus aller Welt: 2500 Namen und ihre Bedeutung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFriedrich von Gagern: Die besten Erzählungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJasons Reise: Die Wahrheit über das goldene Vlies Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLesereise Peloponnes: Alexis Sorbas und der getürkte Grieche Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Redewendungen
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Redewendungen - Carsten Both
Episode 37: Argwöhnisch äugt der Argus
Die griechische Mythologie ist längere Zeit in unserer kleinen aber feinen Kolumne ein wenig vernachlässigt worden. Dabei hat diese Phantasiewelt mit ihren abgefahrenen Freaks, Jehovas und Chimären immer ein paar Kreaturen parat, die sprichwörtlich geworden sind, da sie es aufgrund ihrer Taten und Begabungen einfach werden mussten. Etwa Sisyphus [siehe Episode 3] oder Pandora [siehe Episode 7] oder Herkules [siehe Episode 8] oder Phönix [siehe Episode 24]. So ebenso das mythologische Überwachungsgenie, welches für die Argusaugen verantwortlich zeichnet.
Wenn man auf eine besonders scharfe Beobachtung hinweisen möchte, die meist durch (berechtigtes) Misstrauen begründet ist oder wird, dann spricht man davon, jemanden oder eine Sache mit Argusaugen zu beobachten, zu bewachen. Das dazugehörige Adjektiv argusäugig bedeutet „scharfäugig, „sehr wachsam
. Sehr wachsame bis misstrauische Personen, Organisationen und staatliche Stellen haben Argusaugen, mit denen sie aus ihrer subjektiven Sicht auf etwas Suspektes, Auffälliges, Verdächtiges (hinunter)blicken.
Der Eigentümer der angesprochenen Augen ist der Riese und Hirte Argus (unlatinisiert
Sein vollständiger Name lautete Argus Panoptes – „der Allessehende" – und dieser Titel war Programm, von einer Aufsehen erregenden anatomischen Ausstattung ist die Rede: Sein ganzer Körper soll mit Augen übersät gewesen sein, wobei sich die meisten Quellen auf hundert Stück festlegen. Die Zaudernden unter den Autoren beschreiben Argus einfach als „vieläugig".
Die Sagengestalt wird mutmaßlich erstmalig in „Die Schutzflehenden" des griechischen Tragödiendichters Aischylos (um 525-456 v.Chr.) erwähnt. In diesem Stück wird in der Stadt Argos der „allesschaunde Hüter" der Kuh Io vorgestellt. Und dieser „allerspähnde Hirte" trüge (ebenso) den Namen des Fluchtortes.
Im Deutschen ist der Ausdruck „Argusaugen" Ende des 17. Jahrhunderts erstmalig belegt. Noch Friedrich Schiller (1759-1805) bemüht das Bild des aufmerksamen Hüters allerdings (auch) ohne Augen: In „Kabale und Liebe" (1784) lässt er den Sekretär Wurm doppelt sagen: „Halten Sie sich deswegen an den Major – an den Major – der mich den ganzen Tag wie ein Argus hütet." (III, 6) Und in „Maria Stuart" (1800) spricht der Graf von Leicester davon, „wie ein Gefangener vom Argusblick der Eifersucht gehütet" zu sein (II, 8).
Laut Mythologie qualifizierte sich Argus übrigens nicht nur allein wegen seiner Vieläugigkeit und der grandiosen Weit- und Übersicht als Riese für den Hüterjob. Ein ganz besonderer Trick ermöglichte es ihm außerdem, die Überwachungstätigkeit ohne Ablösung und Urlaub permanent zu garantieren: Von seinen zahlreichen Augen schloss er jeweils immer nur ein Augenpaar (oder ein paar Augen?), um zu „schlafen", kam folglich seinen Arbeitspflichten durchgehend Tag und Nacht ohne Pause nach, eine Arbeitnehmer-Rundum-Einsatzfähigkeit, wie sie sich heute der gemeine Arbeitgeber nur erträumen kann; aber die Gentechnik steht ja erst am Anfang ...
Allerdings nicht nur auf gewisse Arbeitgeber wirken die Fähigkeiten des mythologischen Wächters beeindruckend, sondern sicherlich gleichfalls auf so manchen Innenpolitiker, der sich mehr oder weniger heimlich wünscht, seine Beamtenschergen wären mit solchen Augen für die Totalüberwachung des Volkes ausgestattet. Die biologischen Überwachungskameras könnten sich dann konspirativ unter die viel zu undurchsichtigen Bürger mischen, besonders in ausgemachten „Gefahrenbereichen" (also in der gesamten Stadt).
Im Interesse freiheitlich gesinnter Bürger (hoffentlich gibt's davon noch ein paar?!) sollten folglich die innenpolitischen Aktivitäten und „Zukunftskonzepte" gewisser Staatskünstler mit Argusaugen beobachtet werden.
In der griechischen Sagenwelt hat der Hüter mit den vielen Sehorganen aber lediglich EIN Rindvieh über- und bewachen müssen, womit mir eine grandiose Überleitung aus der Realpolitik zurück zur netten Ursprungsgeschichte gelungen ist, die ich ja noch gar nicht näher ausgeführt hatte:
Io war im Hauptberuf hübsch und Priesterin der Göttin Hera sowie nebenberuflich als Geliebte des Zeus tätig, der ja bekanntlich – rein formal – mit Hera eine offizielle Liaison (Ehejoch) hatte. Die amtliche Gattin war zufällig auch Schutzgöttin des ehelichen Lebensbundes, der i.d.R. lediglich höchstens vier Jahre gleichfalls ein Liebesbund ist. Daneben soll Hera obendrein die Schwester des Zeus' gewesen sein, denn verworren-inzestiöse Verwandtschaftsverhältnisse galten in der griechischen Sagenwelt als schick.
Dummerweise ließ sich Zeus – der bekanntlich hinter jeder Eva her war, egal ob göttlich, halbgöttlich oder sterblich – von seiner Gattin/Schwester mit