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Die Apachen: Ein Guerillakrieg in der Wildnis
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Die Apachen: Ein Guerillakrieg in der Wildnis
eBook124 Seiten1 Stunde

Die Apachen: Ein Guerillakrieg in der Wildnis

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Über dieses E-Book

Als unbarmherzige Verteidiger ihrer Heimat fochten die Apachen einen über die Jahrhunderte hinweg andauernden Kampf gegen ihre indianischen und weißen Gegner. Der Autor beschreibt in seinem Buch diesen Freiheitskampf, der erst mit der Kapitulation Geronimos im Jahre 1886 sein Ende fand. Überarbeitete Auflage. Auch als Taschenbuch, 136 Seiten, 10 s/w-Abbildungen, ISBN 978-3-7450-5355-5 für 7,99 € erhältlich.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum24. Mai 2019
ISBN9783748595007
Die Apachen: Ein Guerillakrieg in der Wildnis
Autor

Michael Franzen

Michael Franzen, geb. 12. April 1965 in Böken S/H. Gelernter Einzelhandelskaufmann und Werkzeugmechaniker. Seit der Jugend Beschäftigung mit der amerikanischen Pioniergeschichte. Zahlreiche Veröffentlichungen, darunter: Wild Bill Hickok - Spieler und Revolverheld, Die Apachen - Ein Guerillakrieg in der Wildnis, Buffalo Bill - Westernheld und Showmaster, Wyatt Earp - US-Deputy-Marshal, Alias Billy the Kid, Die Comanchen, Die Teton-Sioux u. a. m.

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    Buchvorschau

    Die Apachen - Michael Franzen

    Vorwort

    Nachdem der Krieg mit Mexiko im Jahre 1848 endete, erhielten die Vereinigten Staaten große territoriale Zugewinne, darunter die heutigen U.S.-Bundesstaaten Arizona, New Mexiko, Kalifornien, Utah und Nevada.

    Schon bald zogen die ersten weißen Siedler und Abenteurer in diese neuen Gebiete, um das Land dort urbar zu machen oder es nach Bodenschätzen wie Gold, Silber oder Kupfer zu durchwühlen bzw. durch das Gebiet hindurch zu den neuentdeckten Goldfeldern in Kalifornien zu ziehen.

    Auch in das heutige Arizona und New Mexiko hinein drangen die Amerikaner vor und stießen dort angelangt auf ein kriegerisches, indianisches Volk, das bereits die Spanier und deren Nachfahren, die Mexikaner, hatten teuer dafür bezahlen lassen, dass sie unbefugt in ihr Land eingedrungen waren - die Apachen.

    Die Apachen waren seit dem 13. Jahrhundert auf ihrer stetigen Wanderung nach dem Süden bis nach Texas hinein vorgedrungen, von wo aus sie später von den stärkeren Comanchen weiter nach dem Südwesten, bis in die unwirtlichen Wüstengebiete New Mexikos und Arizonas hin verdrängt wurden und wo sie sich zu jenen hartnäckigen und unbarmherzigen Guerillakämpfern entwickelten, die alles daransetzten, um Eindringlinge von ihrem Land zu vertreiben. Dieser Guerillakampf, der sich über die Jahrhunderte hinweg in den trostlosen Halbwüsten und kargen Gebirgen im Südwesten der USA bis nach Mexiko hinein abspielte, wurde dabei von beiden Seiten blutig und ohne Pardon zu geben geführt. Die Apachen verstanden es dabei meisterhaft, sich den rauen Umweltbedingungen ihrer neuen Heimat in nahezu perfekter Weise anzupassen und eine Besiedlung durch die Spanier, Mexikaner und Amerikaner über die Jahrhunderte hinweg weitestgehend zu verhindern. Dabei erzeugten sie bei ihren Raub- und Kriegszügen eine Atmosphäre des Grauens und der Panik bei ihren Gegnern, während sie selber weitestgehend unsichtbar blieben und ein Bild des Todes und der Verwüstung hinterließen.

    Mit ihrer Kampftaktik waren die kleinen, zähen und listigen Krieger äußerst erfolgreich. Ein lautloser Pfeil aus einem Gebüsch heraus abgegeben, eine Gewehrkugel hinter einem Felsen abgefeuert, im Sand vergrabene Krieger, die plötzlich aufsprangen, um erfolgreich einen Wagenzug oder eine Armeepatrouille zu überfallen. Einsame Canyons, die sich perfekt für Hinterhalte eigneten. Niemand hörte die Todesschreie der Opfer in der Einsamkeit und Abgeschiedenheit der trockenen Halbwüsten. Der Ausspruch:

    Einen Apachen sieht man erst, wenn er gesehen werden will und dann ist es bereits zu spät für dich",

    war dabei nicht nur eine leere Floskel, sondern unterstrich die Hilflosigkeit der Weißen, dieses indianische Volk erfolgreich zu bekämpfen. So meinte selbst U.S.-General William Tecumseh Sherman (1820 - 1891) seinerzeit:

    Wir haben gegen Mexiko einen Krieg geführt, um Arizona zu erhalten. Nun sollten wir lieber einen Krieg führen, um dieses Land schleunigst wieder loszuwerden!"

    Doch wie genau nun spielte sich dieser Freiheitskampf zwischen den Apachen auf der einen und den weißen Eroberern auf der anderen Seite wirklich ab? Der Autor dieses Buches will darauf eine Antwort geben und möchte Sie, die Leser und Leserinnen, mit auf eine Reise in die Vergangenheit nehmen, um mit Ihnen den langen und kriegerischen Freiheitskampf dieses Volkes nachzuzeichnen, das zu keiner Zeit gewillt war, ihr Land kampflos an die weißen Eindringlinge preiszugeben.

    Neumünster, im Februar 2020,

    der Autor

    Eine neue Heimat

    Die ursprünglichen Wurzeln der als Apachen bekannt gewordenen Stammesgruppen reichen weit in die Vergangenheit zurück, bis in jene Zeit, wo die ersten Amerikaner, aus denen die späteren Indianervölker hervorgingen, nach Nordamerika hin einwanderten. Dieses geschah während der letzten Eiszeit (Glazial), die am Ende dafür sorgte, dass der Meeresspiegel sank und damit eine feste Landbrücke bildete, auf der die ersten Menschen in mindestens drei Wellen von Sibirien aus nach Alaska hin einwanderten. Diese Wanderung begann vor ca. 25.000 Jahren, pausierte dann einige tausend Jahre lang und erfolgte vermutlich zwischen 15.000 und 7.000 Jahren v. Chr. weiter nach Alaska hinein, wobei sie vor ca. 5.000 Jahren v. Chr. im vollen Gange war. (Clovis First). Laut neuester Forschungsergebnisse wanderten die ersten Amerikaner jedoch vor mindestens 30.000 Jahren von Afrika aus nach Südamerika ins Amazonasgebiet ein und widerlegen somit die Clovis-First-Theorie, bei der die ersten Menschen über die Beringstraße in den nordamerikanischen Kontinent einwanderten. In der Folge kam es zu einer Völkerwanderung über den gesamten amerikanischen Kontinent, die noch bis in das 19. Jahrhundert hinein anhielt.

    Schnell hatten sich diese ersten vorzeitlichen Indianer den kalten und rauen Umweltgegebenheiten ihrer neuen Heimat angepasst und lebten in den Gebieten der Meeresküste, Tundren, Gebirge und Flusstäler, wo sie sich von der Jagd nach Großwild, dem Fischfang, sowie dem Verzehr von Samen, Beeren, Wurzeln und Früchten ernährten.

    Um etwa 1000 v. Chr. trennten sich die heutigen südlichen Athabasken von den im Süden Kanadas lebenden Sarcee und wanderten in mehreren Wellen über das Great Bassin und der östlichen Flanke der Rocky Mountains nach Süden, lange bevor die ersten Europäer darangingen, einen Fuß auf den amerikanischen Kontinent zu setzen. Von anderen Indianergruppen vertrieben, erreichten die ersten Apachen im 14. Jahrhundert den Südwesten der USA, allen voran wahrscheinlich die Westlichen Apachen, Chiricahua und Mescalero, gefolgt von den Jicarilla und Lipan, die verstärkt Elemente und Riten der Plains- bzw. im Falle der Navajo - Pueblo-Kultur annahmen. Die Navajo, die sich selber Diné („Mensch, „Menschenvolk) nannten, trennten sich um 1300, ebenso wie die Kiowa-Apachen, von den anderen Apache-Gruppen und entwickelten dabei eine eigenständige Kultur.

    Erstmals erwähnt wurden die Apache de navahu in spanischen Berichten aus dem Jahre 1626. Um 1540 herum berichtete Coronadas Berichterstatter zum ersten Mal von einer Begegnung mit umherziehenden Apache-Gruppen im nördlichen Texas, die auch den Bison jagten. Sie wurden von den Spaniern Querechos bzw. Vaqueros genannt, später auch Vaquero Apache, Apaches de Xila und Apaches de navahu.

    Die Apachen selber nannten sich I´nde oder N´de, was übersetzt soviel wie „Volk" bedeutet. Ein noch älterer Name lautete Nâizan = „Unsere Rasse. Der Name „Apache stammte aller Wahrscheinlichkeit nach von dem Pueblo-Stamm der Zûni, der von ihnen gegenüber den Spaniern von den „Apachu sprach, den „Feinden aus dem Norden. Die Yuma nannten die Apachen Apatieh = „Waschbären", wegen der Kriegsbemalung der mit den Apachen verbündeten Yawapai. Eine weitere, wenn auch nicht überzeugende Deutung kommt von den Spaniern selbst, die die Apachen als apacheurrar betitelten („zerschmettern, zerquetschen"), was sich auf die bei den Apachen beliebte Kampftechnik mit Kriegskeulen bezog.

    Nach 1500 betrug die Anzahl der im Südwesten umherziehenden Apachen um die 6.000 Köpfe, die sich in mehrere Gruppen und noch mehr Clanverbände unterteilten. Bedeutende Gruppierungen bildeten dabei die Chiricahua (Chiwi Kawi oder Chihuicahui) = „Berg-Leute, „Berg der wilden Truthühner, die sich in die vier größeren Untergruppen der Nedni oder Ne-da-he = „feindliches Volk", der Mogollon, Bedonkohe oder Bi-dan-ku = „die, die in erster Linie zum Feind stehen", der Mimbreñjo oder Tci-he-n´de = „rot bemaltes Volk" sowie der Chokonên oder Tso-ko-he-n´de = „Volk, von den Berghängen" unterteilen.

    Zu diesen Südlichen Apachen kamen die östlichen Gruppen der Mescalero-Apachen oder Shis-Inday = „Volk der Bergwälder", bzw. Mashgalén´de = „Volk, das nahe der Berge wohnt", die Lipan-Apachen oder Hieh-pai-n´de bzw. Lépai-n´de = „Das hellgraue Volk", die Jicarilla-Apachen oder Haisndayin = „Korb-Leute" und die Kiowa-Apachen hinzu.

    Zu den Westlichen Apachen zählten die vier regionalen Gruppen der White Mountain Apachen oder Dzil-Ligai-Si-án-n´de = „Volk der weißen Berge", der Cibecue oder Dishchii Bikoh = „Volk des roten Canyon", der San Carlos Apachen oder Tsék´áádn = „Volk des Mahlsteines" und der Tonto-Apachen oder Dilzhé´é = „Volk mit den hohen, hellen Stimmen." Die Westlichen Apachen waren auch als Coyotero-Apachen bekannt, eine Bezeichnung, die von den Spaniern stammt.

    Die Kiowa-Apachen oder Na-di´isha-de´na = „Räuber, Diebe" bzw. Khat-tleen-n´de = „Zedernholzvolk", waren sprachlich und kulturell verwandt mit den anderen Apache-Gruppen, fühlten sich politisch aber den Kiowa und Pawnee verbunden. Sie lebten, genau wie die Jicarilla und Mescalero, in konischen Zelten und gingen der Bisonjagd nach. 1837 ließen sie sich an den Quellen des Red-, Arkansas- und Canadian Rivers nieder. Die Östlichen Apachen gingen, genau wie die Kiowa-Apachen, der Bisonjagd nach, ohne dass sie dabei das Stadium der Bisonjäger-Nomaden wie das der Cheyenne, Sioux oder Comanchen erreicht hätten. Mit Ausnahme der sprachlich verwandten Kiowa-Apachen gab es keine zentrale Stammesorganisation bei den anderen Apache-Gruppen und nur bei größeren Raub- oder Kriegszügen schlossen sich die einzelnen Clans unter einem einflussreichen Anführer zusammen. Verstärkt unternahmen sie dabei auch Raubzüge gegen die sesshaft gewordenen Pueblo-Indianer, lernten von ihnen aber auch den Anbau von Gemüse, wie den Mais, Kürbisse oder Bohnen kennen und teilten, nunmehr halbsesshaft geworden, ihre Kräfte in die Jagd, dem Ackerbau und den obligatorischen Raubzügen auf.

    Ein erstes Zusammentreffen mit den Indianern des Südwestens fand im Jahre 1540 statt, als eine gemischte Expedition von 288 spanischen Reitern und Fußsoldaten sowie 800 indianischen Verbündeten unter Don Francisco Vásquez de Coronada (1510 - 1554) von

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