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Sky-Navy 20 - Die verborgene Welt
Sky-Navy 20 - Die verborgene Welt
Sky-Navy 20 - Die verborgene Welt
eBook427 Seiten5 Stunden

Sky-Navy 20 - Die verborgene Welt

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Über dieses E-Book

Die Menschen und ihre Sky-Navy drohen im Krieg zwischen ihren fragwürdigen Verbündeten, den insektoiden Norsun, und den menschenähnlichen Negaruyen aufgerieben zu werden. Hoch-Admiral John Redfeather entwickelt einen wagemutigen Plan, die Kampfhandlungen doch noch zu beenden.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum17. Mai 2021
ISBN9783753189604
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    Buchvorschau

    Sky-Navy 20 - Die verborgene Welt - Michael Schenk

    Kapitel 1 Was bisher geschah …

    Sky-Navy 20

    Die verborgene Welt

    Military Science Fiction

    von

    Michael H. Schenk

    © M. Schenk 2021

    Dem Großangriff der Negaruyen auf das Direktorat der Menschheit konnte unter hohen beiderseitigen Verlusten standgehalten werden. Der angeschlagenen Sky-Navy und den hohen Räten des Mars bleibt keine andere Wahl, als den Schutz durch eine Flotte der verbündeten Norsun zu akzeptieren. Niemand weiß, wie verlässlich die Insektoiden sind und noch immer droht ein weiterer Angriff durch die Primär-Kommandantin Desara-dal-Kellon. In dieser verfahrenen Situation wird auf dem Mars, im Wrack eines abgestürzten Walzenschiffs, ein intakter Datenkern gefunden. Ist dies der Schlüssel für den Weg zur verborgenen Welt des Feinds? Hoch-Admiral John Redfeather sieht keine andere Wahl, als alles auf diese eine Karte zu setzen und er fasst einen gefährlichen Plan, um das Überleben der Menschheit zu sichern.

    Kapitel 2 Ein fragwürdiger Schutz

    Werfthangar 3, Deck 310, Sky-Base Arcturus

    Sky-Base Arcturus, Hauptliegeplatz der Sky-Navy des menschlichen Direktorats, hatte während der Kämpfe erhebliche Schäden an ihren Verteidigungsanlagen und der Außenhülle hinnehmen müssen. Zudem war Andock-Pylon 7 schwer in Mitleidenschaft gezogen worden und der nadelförmige Turm der Area Control South, für die Raumüberwachung des südlichen Bereiches zuständig, war durch Treffer in der Mitte gekappt worden. Innerhalb der Basis beschränkten sich die erforderlichen Instandsetzungen glücklicherweise auf die Äquatorebene, vornehmlich die Decks 297 bis 300.

    In den vergangenen Wochen waren keine Mühen oder Kosten gescheut worden, um die Basis wieder voll funktionsfähig zu machen.

    Ein Strom von Frachtschiffen und Langstrecken-FLVs hatte Baumaterial geliefert, dazu neue Maschinen und Geräte, Einrichtungsgegenstände und vieles mehr. Zwei der zehn Andock-Pylone waren ausschließlich diesem zivilen Verkehr vorbehalten gewesen. So hatten mittlerweile die meisten Arbeiten abgeschlossen werden können und einer der Pylone war sogar wieder für den Passagierverkehr freigegeben worden. Die Besucherzahlen waren erheblich gestiegen, denn viele Touristen wollten die Gelegenheit nutzen und jenen Stützpunkt besuchen, um den so heftig und verlustreich gekämpft worden war.

    Die Area Control South hatte den Betrieb wieder aufgenommen. Der zehn Kilometer durchmessende Diskus des Hauptkörpers der Raumbasis war wieder geschlossen und die zerstörten Kampftürme und Railguns waren ersetzt worden. Teilweise, indem man sie aus Kreuzern ausgebaut hatte, die man erst später würde reparieren können.

    In ihrem augenblicklichen Zustand war die Sky-Navy einfach nicht mehr in der Lage, den Schutz des Direktoratsgebiets zu gewährleisten. Zwar waren inzwischen wieder sieben der zwölf Trägerschlachtschiffe voll oder zumindest bedingt einsatzbereit, die anderen würden jedoch noch Monate oder Jahre benötigen, bis sie auslaufen konnten. Nur sechzig der modernen APS-Kreuzer waren unbeschädigt.

    Daher bot sich den Besuchern der Sky-Base auch das ungewohnte Bild einerFlotte von zweitausend Hantelschiffen, welche die kleine Mutter Gerrun im System stationiert hatte, um so dessen Schutz gewährleisten zu können. Im solaren System, in dem man noch immer die Schäden auf dem ebenfalls angegriffenen Mars behob, patrouillierten sogar dreitausend Kampfschiffe der verbündeten Norsun, vom kleinen 200-Meter-Kreuzer bis hin zum mächtigen 1.200-Meter-Schlachtriesen.

    Im Orbit des Mars entstand der Ersatz für die zerstörten Orbital-Werften, denn die Sky-Navy war auf jedes einzelne ihrer Schiffe angewiesen. Auch an den Schiffen, die an acht Pylonen der Sky-Base festgemacht hatten, wurde gearbeitet, ebenso in den vier Werfthangars, die sich oberhalb des Äquators im Rumpf des Diskus befanden.

    Auf Deck 310 lag der Zugang zum Werfthangar 3. Hier wurde an zwei besonderen Schiffen der Sky-Navy gearbeitet und der Zugang blieb all jenen verwehrt, die nicht zu den Besatzungen gehörten oder an den Kreuzern arbeiteten. Mancher hätte sich die beiden gerne angesehen, denn jeder war, für sich gesehen, eine Berühmtheit in der Sky-Navy.

    Eines war ein gewöhnlich wirkender APS-Kreuzer, an dessen Flanken in mittelblauer Farbe die Zahl „57" zu lesen war. Daneben der Name des Schiffs: D.S. Orion. Sie war der erste Serienbau der APS-Reihe und durch die zahlreichen bestandenen Missionen und Kämpfe ebenso bekannt geworden wie ihr weiblicher Captain Tamara Jellenkova.

    Das zweite Schiff zeigte die Nummer „84" und den Namen D.S. Blackwing. Es war gleich in mehrfacher Hinsicht eine Besonderheit. Die Blackwing war der erste Tarn-Landungskreuzer des Direktorats und unterstand nicht der Sky-Navy, sondern der Sky-Cavalry, da es ihre Aufgabe war, eine Truppe der Raumkavallerie unerkannt zum Ziel zu bringen und später wieder aufzunehmen. Dafür war die Konstruktion des APS-Kreuzers modifiziert worden. Die untere Kuppel für die zweite Railgun fehlte, so dass der Abstand zwischen Bodenschleuse und Planetenoberfläche deutlich reduziert war. Stattdessen hatte man die Waffe im Bug eingebaut.

    An beiden Kreuzern war man eifrig tätig, wobei sich die Arbeiten an der Orion als weitaus umfangreicher und aufwändiger erwiesen. Das Schiff wurde erneut zu einem Novum, denn es erhielt als erste Einheit der Sky-Navy den neuen Wabenschirm, dessen Konstruktion man den Norsun verdankte und dessen Funktion auf der geheimnisvollen formbaren goldenen Energie des insektoiden Volks beruhte.

    An diesem Tag war ein wesentlicher Teil der Arbeiten abgeschlossen worden und Hoch-Admiral John Redfeather kam mit einer kleinen Gruppe in den Werfthangar, um sich von der Funktion des Wabenschirms zu überzeugen. Obwohl die Öffentlichkeit und die Medien von der Vorführung ausgeschlossen waren, würde er anschließend eine Pressekonferenz abhalten, um über die Ergebnisse zu berichten. Im ganzen Direktorat war der Bündnisvertrag mit den Norsun bekannt und ebenso, dass man von den neuen Partnern die Technik des Wabenschirms erhalten hatte. In den Zeiten des Kriegs gegen die Negaruyen und den Verlusten der letzten Zeit war dies eine wichtige gute Nachricht.

    John war in Begleitung seines Freunds, Hoch-General Omar ibn Fahed, der die Sky-Cavalry befehligte, und seinem vertrauten Adjutanten, Commodore Faso. Sie wurden von Hoch-Ingenieur Penders, dem Leiter des Werfthangars 3, sowie der wissenschaftlichen Hoch-Koordinatorin, Professor Candice Bergner, und deren Stellvertreterin, Professor Tamilak, erwartet. Die Arbeiten im Hangar waren eingestellt worden und nachdem Johns Gruppe eingetreten war, wurden die Innentore geschlossen.

    „Ich hoffe sehr, Candice, Sie haben gute Nachrichten für uns, sagte John Redfeather nach der kurzen Begrüßung. „Da draußen wartet nachher eine ganze Meute von Medienvertretern auf meinen Bericht, darunter unser spezieller Freund Zoineman. Das gesamte Direktorat ist begierig darauf, endlich wieder gute Nachrichten zu hören.

    Candice lächelte. „Wie so oft gibt es gute und schlechte Neuigkeiten, John. Aber ich kann Sie dahingehend trösten, dass die guten überwiegen. Sie werden vom Erfolg des neuen Schutzschirms berichten können."

    „Manitu sei Dank, seufzte der Hoch-Admiral. „Also werden wir unsere Schiffe künftig wesentlich besser schützen können.

    „Nicht nur die Schiffe, Hoch-Admiral, schaltete sich Penders ein. „Auch Basen, Stationen sowie Siedlungen auf Planeten. Dieser Wabenschirm ist fantastisch, Sir. Er wird jede Menge Credits in die klammen Kassen des Direktorats spülen.

    Die Begeisterung des Hoch-Ingenieurs war durchaus verständlich. Nach dem Bündnisvertrag besaß das Direktorat das Recht, die Grundlagen des Wabenschirms nach Belieben zu verwerten. In Anbetracht der finanziellen Lage hatte sich der hohe Rat des Mars dazu entschlossen, dessen Technologie auch privaten Abnehmern verfügbar zu machen. Allerdings gegen saftige Lizenzgebühren und nur eine einzige Firma durfte die Projektoren bauen und liefern: Hollmann Constructions. Deren Aktien würden, wie man es so hübsch formulierte, durch die Decke gehen. Obwohl John Redfeather nichts von den Machenschaften in der privaten Wirtschaft hielt, begrüßte er dies ausdrücklich, denn Hollmann verpflichtete sich weiterhin, alle Projekte und Aufträge der Sky-Navy mit Priorität zu behandeln.

    „Ich habe eine kleine Demonstration vorbereitet, John." Candice wies in einen Bereich an der Flanke des Kreuzers Orion. „Und zwar zwei Varianten des Wabenschirms. Eine nach den Originalplänen, die uns die Norsun überlassen haben, und eine nach meinen eigenen Vorstellungen. Ich denke, Sie werden den Unterschied sehr schnell erkennen."

    Das Interesse in Johns Gruppe stieg noch weiter an.

    Commodore Faso zwinkerte den beiden Hoch-Offizieren zu, während sie der Hoch-Koordinatorin folgten. „Ich wette, Gentlemen, mit Variante Eins meint unsere geschätzte wissenschaftliche Leiterin das, was wir als Hintertür der Norsun befürchtet haben."

    Niemand konnte mit Sicherheit sagen, wie verlässlich das Bündnis mit dem insektoiden Volk tatsächlich war. Aufgrund seiner enormen Vermehrungsrate und einem strikten Verbot jeglicher Geburtenkontrolle, benötigten die Norsun immer mehr Welten und Ressourcen. Dies hatte in der Vergangenheit zu Konfrontationen mit anderen raumfahrenden Völkern geführt. In unbarmherzigen Kriegen waren bereits zwei Fremdvölker ausgelöscht worden und ein drittes, die Suffries, versklavt. Der Versuch auch die menschenähnlichen Negaruyen durch einen überraschenden Vernichtungsschlag zu besiegen, hatte jedoch zu einem Krieg geführt, der inzwischen rund eintausend Jahre währte. Nicht wenige Stimmen im Direktorat vertraten die Auffassung, dass die Norsun ein Bündnis mit den Menschen nur so lange aufrecht erhalten würden, wie es für die Insektoiden von Nutzen war und die Bedrohung durch die Negaruyen bestand. Wie sich die Verbündeten verhalten würden, wenn diese Gefahr beseitigt war, beschäftigte auch John Redfeather und die meisten Angehörigen der Streitkräfte. Umso mehr, da man derzeit auf den Schutz der Verbündeten angewiesen war.

    Es hatte sich gezeigt, dass beide Vertragspartner nicht mit ganz offenen Karten spielten. Der Oberkommandierende der Flotte der großen Mutter, Höchst-Wort Gordon-Gor, hatte schon mehrfach bewiesen, dass er nichts von den Menschen hielt. Er verschwieg wichtige Informationen. Außerdem hatte er den Hilferuf des Mars an die große Mutter erst verspätet übermittelt und so verhindert, dass diese ihre Flotte zur Unterstützung hätte schicken können. Das Direktorat wiederum versuchte, einige Details zu verschweigen, die den Menschen, im Falle eines Konflikts, einen taktischen Vorteil verschaffen könnten.

    Einer davon war die Fähigkeit der APS-Kreuzer, innerhalb von nur sechs Stunden in die Nullzeit gehen zu können, während alle anderen Schiffe, einschließlich der Typen der Norsun und der Negaruyen, hierfür acht oder sogar neun Stunden benötigten. Der andere waren die neuen Nullzeit-Scanner. Inzwischen war jedes Schiff der Sky-Navy in der Lage, den Raum im Umkreis von dreißig Lichtjahren nicht nur mit dem Cherkov-Scanner zu überwachen, der mit zwanzigfacher Lichtgeschwindigkeit arbeitete, sondern mit einem neuartigen Hiromata-Scanner, bei dem dies ohne Zeitverlust möglich war. Es gab sogar einige wenige leistungsstärkere Modelle, die fünfzig und hundert Lichtjahre ohne Zeitverlust scannen konnten. Gemäß Bündnisvertrag war ein 50-Lichtjahre-Nullzeit-Scanner auf dem Flaggschiff der großen Mutter installiert worden. Ein weiterer, mit einer Reichweite von einhundert Lichtjahren, war an ihre Stammwelt geliefert worden. Die heimliche Trumpfkarte der Menschen waren jedoch zwei Scanner, welche die enorme Reichweite von dreihundert Lichtjahren aufwiesen. Einer dieser Scanner war auf der Oberseite der D.S. Blackwing montiert und von ihrer Besatzung erprobt worden. Den Norsun gegenüber behauptete man, beide Prototypen seien wegen Überlastung durchgebrannt und eine Serienfertigung daher nicht möglich. Es war eine Lüge, denn in den vergangenen Wochen waren an der Blackwing und dem dreißig Meter durchmessenden Diskus auf ihrem Rumpf alles unternommen worden, das Gerät in das Tarnsystem des Schiffs zu integrieren. Dies war nun gelungen.

    An diesem Tag ging es jedoch um die Orion und die Frage, inwieweit der Wabenschirm ihr Schutz bieten würde. Candice Bergner trat vor eine Stellage, die in der Mitte geteilt war. Der rechte Teil enthielt acht sechseckige Felder, die wie Bienenwaben aneinander angeordnet waren. Dies entsprach dem üblichen Aufbau des Wabenschirms der Norsun-Schiffe. Jede der Waben war in einen rund zwanzig Zentimeter breiten Rahmen eingefasst. Dicke Kabel führten zu einem Energiekonverter, welcher der norsunschen Technik entlehnt und Grundlage für die Erzeugung der formbaren goldenen Energie war.

    Der linke Teil der Stellage zeigte die Wabenfelder hingegen in der Form von achtseitigen Feldern, bei denen ein umgebender Rahmen fehlte. Die Waben saßen Kante an Kante aneinander und zeigten keine erkennbaren Fugen.

    „Äh, rechts entsprechen die Waben den Konstruktionsplänen, die wir von den Norsun erhalten haben, stellte Faso fest. „Die Veränderungen auf der linken Seite, … die wurden von Ihnen vorgenommen, Hoch-Koordinatorin?

    „Ja, in den Plänen der Norsun waren sie so konzipiert, wie Sie es auf der rechten Seite sehen können", bestätigte Bergner. „Wir haben ihnen acht Seiten verpasst, da es uns so leichter fällt, die Rümpfe unserer Schiffe damit abzudecken. Die Exemplare für die Vorführung messen übrigens nur ein Zehntel dessen, was sie in der Serienfertigung haben werden. Dort, an der Orion, können sie die fertige Struktur sehen. Die Waben haben dann eine Seitenlänge von jeweils fünf Metern. Professor, sind Sie bereit für die Aktivierung von Eins?"

    Tamilak nickte. „Bereit."

    „Dann schalten Sie ein."

    Alle sahen gebannt auf die Waben, die exakt den Konstruktionsplänen der Norsun entsprachen. Die einzelnen Segmente wiesen sogar die typische smaragdgrüne Farbe des Bio-Metalls der Norsun-Schiffe auf. Allmählich wurde ein leises Summen hörbar. Die grünen Waben wechselten die Farbe zu einem düsteren Rot, über Orange und Gelb zu einem schimmernden Gold.

    „Eins ist aktiv, Kollegin", meldete Tamilak. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und wippte erwartungsvoll auf den Fersen. Sie, Bergner und Penders wussten durch ihre vorherigen Versuche genau, was Redfeathers Gruppe erwartete.

    Ibn Fahed streckte eher unbewusst die Hand aus.

    „Das würde ich lieber nicht tun, hielt ihn Tamilak mit ruhiger Stimme zurück. „Die aktive Wabe hat ihre Struktur gewandelt und ist jetzt nichts anderes als ein Kraftfeld dieser formbaren goldenen Energie. Alles, was sie berührt, wird in seine subatomaren Bestandteile zerlegt. Also alles, was Materie beinhaltet, was ja auch für die meisten Energiewaffen gilt. Trifft reine Energie auf das Feld, wird diese Energie förmlich aufgesogen und verstärkt die Kraft der Wabe sogar noch.

    „Allerdings nicht ins Unendliche, schränkte Bergner ein. „Wir konnten feststellen, dass zu hohe Energiezufuhr zu einer Überladung führt.

    „Die Wabe explodiert?"

    „Nein, nichts so Spektakuläres. Sie brennt aus und wird wieder zu einem normalen Segment des Rumpfes. Mit dem Nebeneffekt, dass sie dann ebenso leicht zu zerstören ist wie die übliche Rumpfpanzerung."

    John Redfeather strich sich nachdenklich über einen seiner beiden indianischen Zöpfe. „Und wie viel hält sie aus?"

    „Wir haben mit zwei schweren Hochenergie-Lasern auf sie geschossen. Nach dreißig Minuten Dauerfeuer brannte die Wabe aus."

    Faso stieß einen schrillen Pfiff aus. „Verdammt, das ist eine Menge Energie."

    „Das will ich wohl meinen. Bergner strahlte, als habe sie die formbare goldene Energie persönlich entdeckt. „Bei Projektilen scheint es sogar überhaupt keine Begrenzung zu geben. Wir haben es mit 30-Millimeter-Gatlings und mit entschärften Raketentorpedos versucht. Die Wabe verschluckt die Projektile förmlich und wandelt sie ebenfalls in Energie um, die jedoch nicht stark genug ist, um ein Durchbrennen zu bewirken.

    „Phänomenal, meinte John Redfeather anerkennend. „Das ist ein ganz erheblicher Schutzzuwachs für unsere Schiffe.

    „Ja, nicht wahr? Das Lächeln von Bergner vertiefte sich. „Da sollten wir unseren guten Freunden so richtig dankbar sein, welches Geschenk sie uns so selbstlos überlassen haben.

    John erwiderte den Blick der Hoch-Koordinatorin und nickte schließlich. „Na schön, Candice, wo ist der Haken bei der Sache?"

    „Es ist Ihnen nicht aufgefallen, John?"

    Er runzelte die Stirn. „Was soll mir aufgefallen sein?"

    Candice Bergner nickte ihrer Kollegin zu, die daraufhin einen kleinen Handwagen mit einem schlichten Monitor heranschob. „Gentlemen, Sie sehen nun zwei parallele Aufnahmen. Rechts unsere Versuchsanordnung Eins und links die Vergrößerung der Aktivierung des Wabenschirms bei einem Norsun-Kreuzer. Die Ausschnittvergrößerung haben wir von einer Gefechtsaufzeichnung bei Tensa. Die Qualität ist aufgrund der Entfernung ein wenig grob, aber ausreichend. Ach, und bedenken Sie bitte, dass wir die Aufnahmen so geschnitten haben, dass die Zeitabläufe absolut synchron sind. Tamilak, lass laufen."

    Der direkte Vergleich der Vorgänge machte deutlich, was Bergners Missfallen erregt hatte, und

    Redfeather sah die beiden Wissenschaftlerinnen skeptisch an. „Das ist wirklich zeitlich synchronisiert?"

    „Schön, dass es Ihnen aufgefallen ist, Sir. Candice lächelte entschuldigend. „Ich muss aber zugeben, dass wir auch erst recht spät auf diesen kleinen Unterschied gestoßen sind.

    Omar ibn Faheds gebräunter Teint war noch einen Hauch dunkler geworden. „Die Aktivierung erfolgt bei den Norsun von einem Augenblick auf den nächsten. Bei uns dauert es hingegen … Wie lange? Fünf Sekunden? Sechs Sekunden?"

    „Ausgezeichnet geschätzt, Sir, lobte die Hoch-Koordinatorin. „Exakt 5,7 Sekunden.

    „Diese Mistkerle, knurrte der Hoch-General. „Sie sorgen also dafür, dass sich unsere Schutzfelder deutlich langsamer aufbauen?

    „Und das ist nicht der einzige nette Unterschied, antwortete die Bergner. „Vielleicht ist Ihnen auch der zweite aufgefallen?

    „Ja, ist er, brummte Faso. „Bei den Norsun sitzen die Wabenfelder praktisch Stoß an Stoß, bei den an uns übergebenen Konstruktionsplänen gibt es einigen Abstand zwischen den einzelnen Feldern, was bedeutet, dass sie dort keinen Schutz bieten, was die Wahrscheinlichkeit für einen Treffer erhöht.

    Tamilak nickte. „Diese überflüssigen Rahmen, mit denen sie in den Konstruktionsplänen für uns die Waben einfassen, bewirken, dass ein paar Prozent unserer Schiffsrümpfe nicht geschützt werden können. Was natürlich ohnehin für alle Bereiche gilt, in denen der Rumpf durch Antrieb, Sichtluken, Hangartore, Personenschleusen und dergleichen nicht mit Wabenfeldern versehen werden kann."

    „Die Burschen haben sich eine Hintertür offen gelassen, stellte John Redfeather fest. „Falls es doch zu einem Kampf zwischen uns kommt.

    „Was uns zwei Dinge beweist, John, sagte Omar mit harter Stimme. „Man kann ihnen nicht trauen und sie rechnen mit einem künftigen Konflikt.

    „Wenn man ihre Geschichte kennt, dann kann uns das nicht verwundern. John schüttelte den Kopf. „Trotzdem, diese Sollbruchstellen erscheinen mir ziemlich plump. Die Norsun müssen doch damit rechnen, dass wir genauer hinschauen und sie entdecken.

    „Davon sollten wir ausgehen, stimmte die Hoch-Koordinatorin zu. „Und wir haben etwas gefunden, das diese Annahme untermauert.

    „Bei Allah, was denn noch?" Der Grimm in ibn Faheds Stimme war nicht zu überhören.

    „Bevor ich darauf eingehe, möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf unsere Versuchsanordnung Zwei lenken. Wir schalten Anordnung Eins erst einmal ab und aktivieren Nummer Zwei alleine. Danach werden wir Eins und Zwei gleichzeitig aktivieren, auch wieder zeitlich synchronisiert."

    Redfeather verschränkte die Arme. „Jetzt bin ich aber gespannt, Candice."

    Die zweite Versuchsanordnung wurde aktiviert. Bei ihr waren die Wabenelemente im hellen Grau-Weiß der Sky-Navy gehalten. Von einem Moment zum nächsten flimmerten sie in sattem Gold.

    Ibn Fahed ließ ein zufriedenes Brummen hören, dann wurden beide Versuchsanordnungen gleichzeitig eingeschaltet, was den Unterschied noch auffälliger machte.

    „Ausgezeichnete Arbeit, Ladies, lobte John die beiden Wissenschaftlerinnen. „Jetzt reagieren unsere Wabenfelder ebenso schnell wie die der Norsun und es gibt keinen Abstand mehr zwischen den Waben.

    „Ein Verdienst von Hoch-Ingenieur Penders." Candice deutete auf den Leiter des Werfthangars 3.

    Penders strahlte erneut tiefe Zufriedenheit aus. „Hollmann Constructions freut sich, der Navy wieder einmal behilflich sein zu können, sagte er in gespielter Bescheidenheit. „Wir haben die Waben nicht mit seitlichen Rahmenelementen verbunden, sondern von unten her. So, wie es wahrscheinlich auch die Norsun machen.

    Vermutlich würde Hollmann Constructions dem Ingenieur einen ansehnlichen Bonus zahlen. Redfeather gönnte es ihm. „Ausgezeichnet. Damit haben wir die beiden Hintertüren beseitigt. Aber das wird den Norsun sicher auffallen."

    Commodore Faso räusperte sich. „Die Abänderungen, welche die Norsun in den Konstruktionsplänen für uns vorgenommen haben, sind eigentlich so offensichtlich, dass sie uns auffallen müssen. Könnte es sein, dass es sich hierbei um einen Test handelt?"

    „Dann wäre es ein recht plumper Test, gab Candice zu, „aber wir halten es für möglich. Es könnte allerdings auch sein, dass die Norsun dadurch feststellen wollen, wie tief unser Verständnis für ihre formbare goldene Energie reicht. Immerhin basiert ein wesentlicher Teil ihrer Defensivmaßnahmen und Offensivkraft auf dieser speziellen Energieform.

    Mehrere Grafiken erschienen auf dem Monitor. Als Gesamtansicht, Explosionsgrafik und Detailansicht. Da die Norsun die menschliche Sprache, Schrift und Werte sehr gut kannten, war alles im Interlingua ausgeführt.

    „Nun, dann habe ich da einen Vorschlag. Fasos Lächeln wurde zu einem breiten Grinsen. „In einigen Tagen ist doch die Konferenz auf dem Mars, an der unsere Hoch-Offiziere und auch die Kommandanten der Norsun teilnehmen werden. Ganz abgesehen von der gesamten Presse des Direktorats. Das wäre doch die ideale Gelegenheit, unseren ersten Kreuzer mit Wabenschirm vorzustellen. An der Reaktion der Norsun müssten wir erkennen können, ob sie unsere Veränderungen ihrer Konstruktionspläne bemerken.

    „Na schön, aber was sollte das für Auswirkungen haben?"

    Faso brauchte nicht lange zu überlegen. „Wenn sie unsere Weiterentwicklung als gefährlich einstufen, werden sie sich künftig hüten, uns weitere Einblicke in ihre Technologie zu gestatten. Wenn sie es hingegen hinnehmen und auch künftig einen begrenzten Technologietransfer befürworten, dann ist das vielleicht ein Zeichen dafür, dass man sie, wenn auch mit gebotener Vorsicht, als verlässliche Partner betrachten kann."

    Ibn Fahed lachte und schlug dem verdutzten Faso auf den Rücken. „Bei Mohammed, Faso, wenn John Sie eines Tages feuert, dann bekommen Sie sofort einen Job bei meiner Cav."

    „Genau so werden wir es machen", sagte John.

    „Ich protestiere, Sir, ich habe nicht vor, zur Cav zu wechseln."

    Der Hoch-Admiral war einen Moment irritiert, bis er begriff, dass sein Adjutant einen Scherz gemacht hatte. So ungelenk er auch sein mochte, so löste er doch die Anspannung, die sich aufgebaut hatte.

    Penders hatte lange genug im Auftrag von Hollmann Constructions für die Navy gearbeitet und wusste, über welche Dinge man schweigen musste. „Die Orion und die Blackwing werden in drei Tagen fertig sein, Admiral."

    Hoch-Admiral John Redfeather ließ seinen Blick von der Versuchsanordnung zur D.S. Orion schweifen. „Ausgezeichnet, Mister Penders, ganz ausgezeichnet. Dann trete ich jetzt vor die Medienmeute und berichte ihr, dass wir anlässlich der Konferenz auf dem Mars den ersten Kreuzer der Navy mit Wabenschirm vorstellen werden."

    Kapitel 3 Die Daten des Feinds

    Labor 408-SR-06, Wissenschaftliche Forschungsabteilung, Deck 408, Sky-Base Arcturus

    Jennifer Hartmann war eine ausgesprochen hübsche Frau, die schon dadurch auffiel, dass ihr ihre kupferroten, seidigen Haare bis weit über den Rücken fielen. Sie war jung, intelligent und einer der wenigen Menschen, die zu den Spezialisten auf dem Gebiet der Hiromata-Technologie und der Tetronik gehörten. Sie war Tech-Lieutenant und hatte zur wissenschaftlichen Forschungsabteilung der Sky-Navy gehört, bis Major Joana Redfeather sie in den Stab ihres ersten Bataillons der fünften Raumkavallerie geholt hatte. In den Missionen, die Jennifer anschließend erlebt hatte, hatte sie gelernt, dass sie sich weit mehr für ein Forschungslabor begeistern konnte als dafür, irgendeinem Feind als Zielscheibe zu dienen. So war sie wieder in der Forschungsabteilung der Sky-Base Arcturus gelandet und, gemeinsam mit Hoch-Koordinatorin Candice Bernger, maßgeblich an der Entwicklung der Nullzeit-Scanner beteiligt gewesen. Noch vor wenigen Wochen hatte sie daran geforscht, welche Möglichkeit es vielleicht geben könnte, mit dem Nullzeit-Funk nicht nur kurze und lange Impulse, sondern auch Bild und Ton zu übermitteln. So sehr sie dieses Thema fasziniert hatte, es hatte nicht ihr Leben bestimmt. Im Gegenteil, sie war den Vergnügungen der Basis ausgiebig nachgegangen und hatte dabei nicht viel anbrennen lassen. Nun schien es jedoch, als gäbe es für sie nichts anderes mehr als das fremdartige Objekt, welches auf einer Säule inmitten des Labors 408-SR-06 stand.

    Es handelte sich um einen ungefähr kopfgroßen Würfel aus blau schimmerndem Metall. Die Unterseite war glatt. Eine Seite war mit mehreren Anschlussbuchsen versehen und die übrigen mit zahllos erscheinenden glasartigen Punkten bedeckt. Um den unteren Rand zogen sich mehrere Klammern, die in ihrem Aussehen und ihrer Funktion eine frappierende Ähnlichkeit mit den üblichen Schnellverschlüssen von Transportbehältern aufwiesen.

    Welche besondere Bedeutung diesem Objekt zukam, wurde auch daran deutlich, dass Labor 408-SR-06 als Sperrgebiet galt und von einem halben Platoon der Sky-Cavalry bewacht wurde. Diese Männer und Frauen trugen die volle Gefechtsausrüstung und alle Systeme ihrer Kampfanzüge waren aktiviert.

    Der geheimnisvolle Würfel war der Datenkern des kleinen Kreuzers Liramaar, der beim Angriff der Negaruyen auf den Mars von den Verteidigungskräften abgeschossen worden war. Wie durch ein Wunder war der Datenträger intakt geblieben und nach seiner Entdeckung unter höchster Geheimhaltung zur Sky-Base gebracht worden. Die Sicherheitsmaßnahmen waren extrem, denn noch immer mussten sich genetisch angepasste Negaruyen, die sogenannten Infiltratoren, unerkannt unter den Menschen aufhalten. Es gab keinen Zweifel, dass sie zu jeder Verzweiflungstat bereit sein würden, sollten sie von dem Würfel erfahren, denn auch die Menschen erhofften sich nichts weniger, als mit seiner Hilfe die Positionsdaten der verborgenen Welt zu finden.

    Seit sich der Würfel auf der Basis befand, hatte Jennifer Hartmann das Labor kaum verlassen und wenn sie eine der kleinen Offiziersmessen oder ihr Quartier aufsuchte, dann stets in Begleitung eines handverlesenen Quartetts wachsam dreinblickender Trooper. Gleiches galt für die Handvoll anderer Spezialisten, die im Labor arbeiteten.

    Hoch-Koordinatorin Candice Bergner pendelte immer wieder zwischen dem Labor und den Versuchen im Werfthangar 3 hin und her. An diesem Tag war die Endabnahme der Umbauten an der Orion erfolgt. Der Wabenschirm konnte, nach Zustimmung des hohen Rats des Mars, endlich in Serienfertigung gehen. So war Candice erleichtert, wenigstens diesen Punkt auf ihrer To-do-Liste abhaken zu können.

    Obwohl man sie natürlich kannte, wurde sie sorgfältig kontrolliert, bevor man sie in das Labor einließ. Gemeinsam mit Jennifer Hartmann waren derzeit fünf weitere Männer und Frauen dabei, an dem Würfel zu arbeiten. Eine davon war Doktor Yuki Hasagawa von der Firma Mars-Tetra-Tronics, eine für die Navy vereidigte Tetronik-Spezialistin, die schon bei der Hanari-Mission mitgeflogen war.

    Das Licht im Labor war gedämpft und indirekt. In der Mitte stand die Säule mit dem Datenkern, entlang der Wände Arbeitsplätze und Konsolen mit einer Vielzahl tetronischer Untersuchungs- und Messgeräte. Etliche Monitore und holografische Bildschirme zeigten den Würfel und laufende Messungen. Allein die richtigen Anschlüsse und die korrekte Stromversorgung zu ermitteln, hatte fast zwei Wochen in Anspruch genommen. Der Erfolg darin war im Grunde nur einem glücklichen Zufall zu verdanken gewesen.

    Vor einiger Zeit war es den Negaruyen unter Primär-Kommandantin Desara-dal-Kellon gelungen, den APS-Kreuzer D.S. Nanjing in eine Falle zu locken und zu erobern. Die Negaruyen hatten das Schiff benutzt, um Überfälle auf Norsun durchzuführen und so Unfrieden zwischen diesen und den Menschen zu säen. Ein letztes Mal war die Nanjing verwendet worden, um den heimtückischen Überfall auf die Sky-Base Rigel durchzuführen. Dabei war die Nanjing wieder in die Hände der Menschen gefallen.

    Hier hatte es sich als Glücksfall erwiesen, dass die Negaruyen das Schiff für ihre Zwecke verwendet hatten. Die Tetroniken der Menschen und die eTroniken der Negaruyen unterschieden sich bedeutend voneinander und es war den Negaruyen nicht gelungen, alle Kodierungen zu entschlüsseln. So waren sie gezwungen gewesen, ihre eigenen eTroniken entsprechend zu modifizieren, um wichtige Funktionen der Nanjing kontrollieren zu können. Diese Modifikationen hatten den Menschen nach der Rückeroberung des Schiffs eine ganze Reihe von Erkenntnissen über die Datenformate und die Datenübertragung des Feinds geliefert. Informationen, die bei der Entschlüsselung und Auswertung des Datenkerns der Liramaar hilfreich waren, ihn jedoch keineswegs leichter machten.

    Bei aller Ordnung und Sterilität hatte sich das Labor 408-SR-06 in etwas verwandelt, was gegen die Prinzipien von Candice Bergner verstieß, das sie jedoch notgedrungen tolerierte, da das Wohlbefinden der hier Tätigen ein wesentlicher Faktor war, der zum Erfolg beitrug. So sah sie mit heimlichem Zähneknirschen über das hinweg, was sie im Inneren als Müllhalde verurteilte.

    Zwei Labortische waren abgeräumt, mit Polsterauflagen und Schlafsäcken versehen worden und als Candice ins Labor trat, konnte sie das leise pfeifende Schnarchen eines Laborassistenten vernehmen. Leere Essensbehälter und Trinkgefäße stapelten sich neben der Tür, ein paar private Holografien und sogar zwei Kuscheltiere schufen so etwas wie eine private, gemütliche Atmosphäre, und um eine altmodische Kaffeemaschine war eine erkleckliche Anzahl an Bechern und Kaffeeringen auf der Tischplatte verteilt.

    Der Hoch-Koordinatorin sträubten sich die Nackenhaare, doch noch mehr missfielen ihr die dunklen Schatten, die um die Augen des Untersuchungs-Teams zu erkennen waren. Die Männer und Frauen arbeiteten bis zur Erschöpfung und das war nicht gut. Wer übermüdet war, der machte auch Fehler.

    An der Wand hing ein handgemaltes Schild mit einem Spruch, der Candice merkwürdig bekannt vorkam, den sie jedoch nicht zuordnen konnte: „Wenn man alles Wahrscheinliche als unmöglich ausgeschlossen hat, so wird das Unmögliche zum Wahrscheinlichen."

    Jennifer Hartmann nippte gerade an ihrem Becher und bemerkte dabei ihre Vorgesetzte. Ein müdes Lächeln umspielte ihre Lippen. Es war ein Lächeln, wie es die junge Spezialistin schon lange nicht mehr gezeigt hatte. Candice ahnte sofort, dass es einen erheblichen Fortschritt gegeben haben musste.

    „Nun, Jennifer, wie sieht es aus? Sie strahlen, als wäre es Ihnen endlich gelungen, die Daten zu entschlüsseln."

    „Nicht wirklich", antwortete Jennifer müde und deutete auf Yuki Hasagawa, die neben ihr saß und deren Kopf unter einem Virtual-Reality-Helm verschwand,

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