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Sky-Navy 15 - Das Seuchenschiff
Sky-Navy 15 - Das Seuchenschiff
Sky-Navy 15 - Das Seuchenschiff
eBook251 Seiten3 Stunden

Sky-Navy 15 - Das Seuchenschiff

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Über dieses E-Book

Die Serie "Sky-Navy" bietet spannende Unterhaltung im Bereich der Science Fiction. In einer fernen Zukunft stellen sich die Sky-Navy und die Sky-Trooper fremden Völkern und spannungsgeladenen Abenteuern, bei denen das Militär vor allem eine Aufgabe erfüllt - dem Leben zu dienen und Konflikte zu beenden. Schenk bietet dabei faszinierende Einblicke in fremde Kulturen und versieht seine Action immer auch mit einer Prise Humor.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum28. März 2020
ISBN9783750229761
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    Buchvorschau

    Sky-Navy 15 - Das Seuchenschiff - Michael Schenk

    Kapitel 1 Was bisher geschah …

    Sky-Navy 15

    Das Seuchen-Schiff

    Military Science Fiction

    von

    Michael H. Schenk

    © M. Schenk 2020

    Das Direktorat der Menschheit und das Reich der insektoiden Norsun sind auf der Suche nach der verborgenen Welt der feindlichen Negaruyen. Es ist der Sky-Navy gelungen, zwei Prototypen eines neuartigen Fern-Scanners zu entwickeln, welcher die mehrfache Reichweite der bisherigen Geräte besitzt und dank der verwendeten Hiromata-Kristalle nullzeitfähig ist. Dank dieser Prototypen können Schiffsbewegungen über eine Distanz von bis zu dreihundert Lichtjahren und ohne Zeitverlust beobachtet werden.

    Der Tarn-Kreuzer D.S. Blackwing erhält den Auftrag, tief im Gebiet der Norsun eine geheime Beobachtungsstation einzurichten und zu versuchen, die Schiffsbewegungen der Negaruyen anzumessen. Den Befehl über den Kreuzer hat Captain Jen-Li, Major Joana Redfeather jenen über das Bordkommando und die Station.

    Im System der Sonne Rylon stoßen sie auf die Wracks einer Schlacht, die über fünfhundert Jahre zurückliegt. Da es sich um Schiffe der Norsun und Negaruyen handelt, scheint sich eine gute Gelegenheit zu bieten, mehr über die Technik der beiden Fremdrassen herauszufinden. Während die Geheimstation in einem der riesigen Schiffwracks einrichtet wird, suchen mehrere Gruppen aus Technikern und Sky-Troopern nach verwertbaren Informationen.

    Dabei entdecken sie eine Kammer, in der mehrere Norsun im Kälteschlaf liegen, und bergen die Kryo-Röhren, um die Schläfer später zu erwecken. Ein weiteres Kommando von Sky-Troopern geht unter dem Befehl von Captain Jerome Kelly an Bord des schwer beschädigten Hantelschiffs Sillara-Gerrun. Hier stoßen sie auf feindselige zeckenartige Kreaturen, derer sie sich erwehren müssen. Es handelt sich um die degenerierten Nachkommen eines versklavten Hilfsvolks der Norsun, die Suffries.

    Unerwartet erreicht auch Primär-Kommandantin Desara-dal-Kellon das Rylon-System und nimmt sich ebenfalls die Sillara-Gerrun zum Ziel. Sie und ihre Negaruyen haben Kenntnis von einem Vorgang, der sich zur Zeit der lange zurückliegenden Schlacht ereignet hat: Die Suffries wurden zu Überträgern einer Krankheit, welche den Norsun Wahnsinn, blindwütige Zerstörungswut und schließlich den Tod brachte. Die Norsun wähnen Suffries und Seuche ausgelöscht, aber die listige Desara beabsichtigt, die alte Seuche neu auferstehen zu lassen und genetisch zu modifizieren. Ausgerechnet die Sillara-Gerrun soll zum Überbringer des Todes werden.

    In einem waghalsigen Manöver gelingt es, den größten Teil der Sky-Troopers von dem beschädigten Hantelschiff zu retten, bevor dieses ein letztes Mal in Bewegung gesetzt und in die Schwingung geschickt wird. Doch drei von ihnen müssen zurückgelassen werden.

    Nun kämpfen Sergeant-Major Mario Basari, Gunnery-Sergeant June Galley und der hünenhafte Corporal Holger „Bear" Bremer auf dem Seuchenschiff um ihr Überleben.

    Kapitel 2 Die Verborgenen

    Wrack der Sillara-Gerrun, leichter Kreuzer der Norsun der kleinen Mutter Gerrun

    „Meridanischer Käse. Verdammt, ich mag keinen meridanischen Käse. Er hängt mir schon zum Hals heraus, knurrte Sergeant-Major Mario Basari missmutig, während er in die offene Kiste mit den spärlich gewordenen Vorräte starrte. Er nahm eine der Packungen heraus und betrachtete die Beschriftung mit einem Blick, der die ganze Verachtung eines Mannes verriet, der stolz auf seine italienischen Wurzeln war. „Das Zeug taugt nicht einmal, wenn man es zerrieben über Spaghetti streut oder geschmolzen auf eine Pizza gibt. Oh, verdammt, ich darf jetzt nicht an die Küche meiner Mama, die Heilige Mutter Gottes sei ihr gnädig, denken. Meridanischer Käse, nur echt mit dem Grünschimmel. Ah, meine Mama würde in ihrer Urne rotieren, wenn sie wüsste, was ihr armer Mario hier in den Händen hält.

    „Nun ja, schön schimmelig ist er ja, meinte Gunnery-Sergeant June Galley trocken. „Jedenfalls hat er so viele Haare angesetzt, dass sich eine Rasur sicherlich lohnen würde.

    „Du könntest auch wieder eine Rasur vertragen", stellte Basari fest.

    June strich sich automatisch über den Schädel und nickte. „Das erste scharfe Messer, dem wir begegnen, gehört mir."

    Die meisten Sky-Troopers waren schon an ihrer bescheidenen Haarpracht erkennbar. Eine Haarlänge von kaum mehr als drei Millimeter war unter ihnen üblich, was der Tatsache zu verdanken war, dass die in den Helmen der Kampfanzüge verbauten Sensoren guten Kontakt mit der Kopfhaut benötigten, um auf die Hirnströme des Trägers und dessen Implant reagieren zu können. Nur wenige Raumkavalleristen ließen sich ein zusätzliches Implantat einsetzen, welches die Impulse verstärkte und damit erlaubte, die Haare länger zu tragen. Major Joana Redfeather, die Befehlshaberin der drei, gehörte dazu, da sie inzwischen die langen Haare und die beiden geflochtenen Zöpfe schätzte, wie sie traditionell von den Angehörigen der Sioux-Indianer getragen wurden. Galleys Haarschnitt dagegen war langsam fällig, denn jeder zusätzliche Millimeter konnte für sie den Kontakt zu den Helmsensoren negativ beeinflussen.

    Basari warf nun dem Dritten in ihrem Bunde einen tadelnden Blick zu. „Du hättest dir einen von unseren Vorratsbehältern schnappen sollen und keine Kiste von diesen dämlichen Party-Zivilisten, Bear."

    Corporal Holger „Bear Bremer nickte schuldbewusst. „Ich werde das nächste Mal daran zu denken versuchen, Sir.

    „Nenn mich nicht Sir, verdammt, brummte der Sergeant-Major. „Ich bin kein Offizier und muss daher für meine Credits arbeiten.

    Der uralte Scherz entlockte keinem von ihnen mehr ein müdes Lächeln, obwohl dies sicher die Absicht gewesen war. Sie alle versuchten, ihre Stimmung und Moral möglichst weit oben zu halten, doch das fiel zunehmend schwer, denn ihre Lage war wenig beneidenswert.

    Ihre missliche Situation beruhte auf der Tatsache, dass sich die Menschheit im Krieg mit den Negaruyen der verborgenen Welt befand, in welchen auch das insektoide Volk der Norsun verwickelt war. Die beiden Alien-Völker kämpften schon seit Jahrhunderten gegeneinander und es schien, als hätten die Negaruyen die Menschen angegriffen, da sie ein Bündnis zwischen diesen und ihren Erzfeinden fürchteten. Nun zeichnete sich genau dieses Bündnis ab und man suchte intensiv nach der Heimatwelt der Negaruyen, deren Lage selbst den Norsun nicht bekannt war. Der Tarn-Kreuzer D.S. Blackwing war zu diesem Zweck mit zwei stark verbesserten Nullzeit-Ortungsgeräten aufgebrochen. Die so aufgespürten Schiffsbewegungen der Negaruyen sollten den entscheiden Hinweis liefern.

    Im Rylon-System war man auf die Überbleibsel einer rund fünfhundert Jahre zurückliegenden Schlacht gestoßen, in der die Norsun einst offensichtlich eine vernichtende Niederlage erlitten hatten. Dies bezeugten massenweise Wracks von Hantelschiffen der Insektoiden und einige Dutzend zerstörte Walzenraumer der Negaruyen.

    Der Kommandant der Blackwing, Captain Jen-Li und Major Joana Redfeather von den Sky-Troopern der fünften Raumkavallerie waren sich sofort darin einig gewesen, dass es kaum eine bessere Gelegenheit geben konnte, die Technik der beiden Völker zu studieren. Selbst wenn diese inzwischen veraltet war, so ließ sie doch in jedem Fall interessante Rückschlüsse zu. Im Wrack eines riesigen 1200-Meter-Hantelschiffs hatten sie daraufhin den geheimen Vorposten einrichten und eines der Nullzeit-Ortungsgeräte installieren lassen. Die Blackwing selbst war mit dem zweiten Gerät abgeflogen, um ihre Messungen in einem anderen Sternensystem vorzunehmen. Während die Scanner liefen, waren verschiedene Gruppen zu einigen der Wracks aufgebrochen, um sich darin umzusehen.

    Basari und Galley hatten zu einer gemischten Gruppe aus Sky-Troopern und Zivilangestellten des Direktorats gehört, die an Bord der 400-Meter-Hantel Sillara-Gerrun gegangen war. Unglücklicherweise war ausgerechnet dieses Wrack das Ziel zweier Negaruyen-Schiffe geworden, die überraschend aufgetaucht waren. Die meisten Mitglieder der Gruppe waren von einem FLV gerettet worden, doch die Zeit hatte nicht mehr ausgereicht, auch Basari und Galley an Bord zu nehmen. Bremer hatte die Situation erkannt, blitzschnell die nächstbeste Vorratskiste an sich genommen und einen gewagten Sprung durch das Weltall durchgeführt, der ihn vom FLV in eine Schleuse der Sillara-Gerrun befördert hatte. Nun waren sie alle drei an Bord gefangen und als wäre dies nicht genug gewesen, hatten die Negaruyen das Wrack soweit instand gesetzt, dass es seinen Schwingungsantrieb aktivieren konnte.

    Im Augenblick flog es, in Begleitung der beiden Negaruyen, fernab des Rylon-Systems durch den Weltraum und lud den Antrieb für den nächsten Sturz durch die Nullzeit auf.

    Mario Basari öffnete seufzend eine Packung von Schnitten, die mit Meridana-Käse belegt waren. „Die verdammten Zivilisten, die an Bord dieses Wracks eine Privatparty veranstalten wollten, waren bestimmt Meridana-Fetischisten. Grundgütiger, ich habe oft auf die Feldverpflegung der Streitkräfte geschimpft, aber jetzt sehne ich sie mir herbei."

    „Ich auch, räumte June bereitwillig ein. „Aber wir müssen uns ja nicht mehr lange mit dem Käse herumplagen.

    „Yeah, knurrte Bremer. Seine Vorfahren stammten aus Deutschland, aber es war nicht zu überhören, dass sie, irgendwann einmal, in das nordamerikanische Texas ausgewandert waren. Der breite Slang war einfach unverkennbar. „Selbst der Käse geht zur Neige. Wenn wir haushalten, dann kommen wir noch eine knappe Woche damit aus. Danach bleiben uns nur noch die Nahrungspillen unserer Kampfanzüge.

    Immerhin brauchten sie sich um das Trinkwasser nicht zu sorgen. Die Wiederaufbereitungen ihrer Kampfanzüge funktionierten bestens und in der Kiste befanden sich noch immer einige ungeöffnete Wasserbehälter.

    „Hoffentlich erreichen wir bald das Ziel dieses Schiffs. Bear erhob sich und trat zu der kleinen Sichtluke in der Außenwand des Raums. „Wir müssen hier raus. Früher oder später werden uns die Negaruyen finden.

    „Glaube ich nicht. Basari kaute bedächtig und spülte den Bissen mit einem kleinen Schluck Wasser hinunter. „Die wissen nichts von unserer Anwesenheit und suchen daher auch nicht nach uns.

    „Und sie scheinen das Schiff auch generell nicht besonders gründlich abzusuchen, kam es von June. „Das haben sie nur mit dem Bereich getan, in dem sie sich aufhalten, und den haben sie gesichert, damit ihnen die Zecken nicht an die Hälse gehen.

    Eines ihrer eigenen Teams dagegen hatte nach gründlicher Suche überlebende Norsun in einem der Wracks entdeckt und in die Geheimstation gebracht. Eine Handvoll Insektoiden, welche die Jahrhunderte im Kälteschlaf überdauert zu haben schienen. Zunächst waren sie jedoch noch nicht geweckt worden, da das Risiko sehr hoch schien, die Schläfer könnten doch noch zu Tode kommen. Ansonsten hatte man in den Wracks nur die sterblichen Überbleibsel der Besatzungen vorgefunden und jene Kreaturen, die Galley schlicht als Zecken bezeichnete.

    Ihre flachen und linsenförmigen Leiber waren ungefähr zwei Meter lang und bewegten sich auf acht Beinen voran, von denen die vorderen beiden mit Händen versehen waren, die für einfache Arbeiten geeignet schienen. Der kleine Kopf wies die Form eines flachen „T auf, wobei die Verlängerung des „T aus einem harten Stachel bestand, mit dem die Wesen ohne Frage ihre Beute töteten und dann aussaugten. Ihre silbrige Körperflüssigkeit musste ein äußerst wirksames Kälteschutzmittel enthalten, das es ihnen erlaubt hatte, an Bord des Wracks zu überleben. Zudem schien sie Kannibalismus am Leben erhalten zu haben und nun betrachteten sie die Menschen und die Negaruyen wohl gleichermaßen als Nahrungsquelle.

    „Wir sind jetzt seit einer guten Woche an Bord dieses Wracks, sagte Bremer mit düsterer Stimme und sah in den Weltraum hinaus. „Ich frage mich wirklich, was das Ziel unserer Reise ist und was die verdammten Negaruyen planen.

    „Jedenfalls nichts Gutes. June Galley betrachtete ihren M73-E-Karabiner und bedauerte zum wiederholten Male, nicht ihre geliebte Gatling verfügbar zu haben. So effektiv der Multifunktions-Karabiner auch sein mochte, sie schätzte die hohe Feuerkraft ihrer tragbaren Kanone. „Aber Bear hat recht, Basari. Wir sollten herausfinden, was die Negaruyen mit diesem Wrack vor haben. Das gibt uns vielleicht die Möglichkeit, einen vernünftigen Fluchtplan zu schmieden.

    „Wir haben nur noch drei unserer Scout-Drohnen und mit den Energie-Packs für unsere Kampfanzüge sieht es auch nicht üppig aus", erwiderte der Sergeant-Major. Diese drei Scouts hatten sie an strategischen Positionen in den Gängen positioniert, um rechtzeitig vor einer Annäherung der Negaruyen gewarnt zu werden.

    Die kleinen, nur handtellergroßen Fluggeräte verfügten über eigene Antriebe, Scanner, Sensoren, Kameras und alles, was es einem Sky-Trooper ermöglichte, mit ihrer Hilfe einen sehr sorgfältigen Blick in jeden Raum zu werfen, dessen Tür oder Schott man ihnen öffnen konnte.

    „Leider können wir mit den Scouts nicht durch die Wände blicken", brummte Bear.

    „Bei unseren Schiffen sind ja nur die Außenwände gegen Weltraumstrahlung abgeschirmt, aber die Norsun haben jede Innenwand isoliert."

    „Ich vermute, dass sie noch weitaus strahlungsempfindlicher sind als wir. Basari beendete seine spartanische Mahlzeit und schloss die Kiste sorgfältig. „Also schön, Leute. Wir sind uns darin einig, dass wir herausfinden müssen, was die Negaruyen vorhaben. Unsere Möglichkeiten sind allerdings ein wenig, äh, eingeschränkt.

    „Fassen wir einfach zusammen, was wir bislang herausgefunden haben, schlug Galley vor. „Derzeit ist noch ungefähr eine Hundertschaft ihrer Gardisten an Bord. Dazu die gleiche Anzahl an technischem Personal und die Flugbesatzung.

    „Die meisten von diesem angeblichen technischen Personal kümmern sich aber nicht um Geräte oder Maschinen, wandte Bear ein. „Die halten sich in dem Bereich auf, den wir als Medo-Station und Labor identifiziert haben.

    Basari nickte. „Ja, eine seltsame Sache. Sie haben die Sillara-Gerrun nur gerade so weit repariert, dass sie durch die Nullzeit gehen kann und dass jene Bereiche von der Lebenserhaltung versorgt werden, in denen sie aktiv sind. Der Rest des Schiffs scheint sie nicht zu interessieren."

    „Was mich zu der Vermutung veranlasst, dass sie wegen der Labore an Bord gekommen sind. June Galley reckte sich und ächzte dabei wohlig. „Mann, wäre das schön, mal wieder aus dem beschissenen Anzug herauszukommen.

    Der Raum, den sie sich diesmal als Versteck ausgesucht hatten, befand sich in Äquatorhöhe der Bugkugel, unmittelbar an der Außenwand. Er lag in der Nähe jenes Bereiches, den die Negaruyen nutzten. Das war zwar ein Risiko, aber dafür wurden sie hier durch die notdürftig reparierte Lebenserhaltung mit Atemluft versorgt. In ihrem vorherigen Versteck hatten sie die Anzüge nur öffnen können, nachdem sie den Raum versiegelt und etwas Atemluft aus ihren Anzugvorräten geopfert hatten. Doch sie wollten ihre Vorräte und Energie aufsparen, da sie nicht wussten, wie lange sie darauf angewiesen sein würden.

    „Wie gut, dass wir einen unserer Scouts ausgerechnet in jenem Gang deponiert haben, der die Zentrale im Bug und den Laborbereich verbindet, sonst wüssten wir nicht viel über die Aktivitäten an Bord."

    „Wir müssten einen Blick in den Laborbereich werfen."

    Bear sah June Galley spöttisch an. „Toll, Gunny. Wenn die uns dabei erwischen, dann schwärmen die wie die Hornissen aus und wenn die wirklich ernsthaft nach uns suchen, dann finden sie uns auch. Wir sind ihrer Aufmerksamkeit bisher nur durch Glück entgangen und durch den Umstand, dass sie nichts von uns ahnen."

    „Das wurde schon erwähnt, Bear, knurrte Basari. „Komm wieder runter, Mann. Tatsache ist, dass wir tatsächlich die Absichten der Negaruyen herausfinden müssen, wenn wir bessere Karten haben wollen.

    Die drei Sky-Troopers waren sicherlich ein ungewöhnliches Gespann. Die dunkelhäutige June Galley war eher klein und zierlich und man traute ihr sicher nicht zu, eine tragbare Gatling-Kanone und deren Munitionsbehälter nahezu spielerisch zu handhaben. Der braunhaarige Holger „Bear" Bremer war hingegen ein Hüne. Überdurchschnittlich groß, überragte er die meisten anderen um mindestens eines Kopflänge und seine Statur war dermaßen muskulös, dass man beinahe von ihm erwartete, auf die bionische Verstärkung eines Kampfanzuges verzichten zu können. Er gehörte zu jenen Troopern, welche ihre bescheidene Frisur durch einen sauber gestutzten Vollbart ergänzten. Mario Basari schließlich war von durchschnittlicher Größe, schlank, aber durchtrainiert. Sein weißgraues Haar und die ebensolchen Augenbrauen verrieten, dass er sich wohl dem Pensionsalter näherte. In seinem ausdrucksstarken Gesicht dominierten ein paar stahlgraue Augen.

    June liebte die Action, Bear eine gewisse Ruhe und Gemütlichkeit, und Basari war jene Sorte Unteroffizier, die nahezu jede Art von Truppe zusammenhalten und führen konnte.

    „Wie stellen wir es an, ohne erwischt zu werden? Bear kehrte von der Sichtluke zurück, nahm seinen Karabiner und überprüfte ihn zum wiederholten Male. Es verriet dem Eingeweihten, wie sehr der Corporal durch ihre Situation beunruhigt war. „Soll sich einer von uns zum nächsten Verbindungsschott zu den Negaruyen schleichen, es einen Spalt öffnen und die Drohne schwirren lassen? Schön, dann melde ich mich freiwillig.

    „Ich bin die Kleinste und am leichtesten zu übersehen", hielt June lächelnd dagegen.

    „Galley geht, entschied Basari. „Bear, du bleibst in einiger Entfernung hinter ihr und gibst ihr Rückendeckung. Ich halte hier die Stellung und behalte unsere anderen Drohnen im Auge. Nicht, dass sich etwas anschleicht, während wir beschäftigt sind.

    „Tarnmodus, Sarge?"

    Basari nickte. „Besser wir opfern ein bisschen Energie und bleiben dafür unentdeckt."

    Der Kampfanzug eines Sky-Troopers verfügte über ein ausgeklügeltes Tarnsystem, welches allerdings einiges an Energie beanspruchte. Die Oberfläche des Anzugs war photosensitiv und mit Kamerazellen bestückt. Jede Kamera nahm das Bild vor sich auf und projizierte es auf die gegenüberliegende Seite,

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