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Sky-Navy 21 - Raumpatrouille
Sky-Navy 21 - Raumpatrouille
Sky-Navy 21 - Raumpatrouille
eBook239 Seiten2 Stunden

Sky-Navy 21 - Raumpatrouille

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Über dieses E-Book

Die Serie "Sky-Navy" bietet spannende Unterhaltung im Bereich der Science Fiction. In einer fernen Zukunft stellen sich die Sky-Navy und die Sky-Trooper fremden Völkern und spannungsgeladenen Abenteuern, bei denen das Militär vor allem eine Aufgabe erfüllt - dem Leben zu dienen und Konflikte zu beenden. Schenk bietet dabei faszinierende Einblicke in fremde Kulturen und versieht seine Action immer auch mit einer Prise Humor.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum1. Aug. 2021
ISBN9783753194356
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    Buchvorschau

    Sky-Navy 21 - Raumpatrouille - Michael Schenk

    1. Was bisher geschah …

    Sky-Navy 21

    Raumpatrouille

    Military Science Fiction

    von

    Michael H. Schenk

    © M. Schenk 2021

    Vor einem Jahr endete der tausendjährige interstellare Krieg zwischen den insektoiden Norsun und den humanoiden Negaruyen mit der scheinbaren Vernichtung der verborgenen Welt. Nur wenige Menschen im Direktorat wissen, dass es sich dabei um eine Täuschung handelt und alles davon abhängt, ob die oberste Matriarchin ihr Wort hält und ihr Volk tatsächlich im Verborgenen leben lässt, denn wenn die Norsun von der List erfahren. ist ein erneuter Kriegsausbruch unvermeidlich und dann würden auch die Menschen zum Ziel der rachsüchtigen Insektoiden.

    Norsun und Menschen treiben inzwischen begrenzten Handel und meiden nach Möglichkeit den Raum des anderen. Im Direktorat herrscht eine neue Expansionswelle, in der immer mehr Interessengruppen ihren Weg zur Selbstverwirklichung auf einer eigenen Welt suchen. Die großen industriellen Welten stützen sich inzwischen immer stärker auf eine eigene Kampfflotte, die überwiegend aus eroberten Walzenschiffen der besiegten schwarzen Bruderschaft der Piraten besteht. Die Privatisierung einer Schutzflotte wurde von erheblichen Teilen der demokratischen Vertreter im hohen Rat des Mars unterstützt, da die in den Kämpfen des Krieges mitgenommene Sky-Navy nicht in der Lage ist, den erforderlichen Schutz zu gewährleisten.

    Obwohl der Wiederaufbau und die Verstärkung der Sky-Navy des Direktorats höchste Priorität genießen, geht der Stapellauf neuer Schiffe nur langsam voran. Ein Dutzend Trägerschlachtschiffe und kaum fünfzig Kreuzer bilden den Kern einer schnellen Eingreiftruppe, die an den drei großen Raumbasen Arcturus, Arantes und Rigel stationiert ist. Die übrigen verfügbaren Schiffe sind in Patrouillen eingebunden, welche den Raum und den dort herrschenden Verkehr überwachen und das Direktorat repräsentieren. Einsame Streiter für die Aufrechterhaltung einer gemeinsamen Ordnung für alle besiedelten Welten, die oft genug auf keine Unterstützung rechnen können.

    2. Raumpatrouille

    D.S. Aberdeen, Kreuzer APS-B-Klasse, Registernummer145

    Captain Sean McIntosh behauptete steif und fest, es hinge mit der besseren Akustik zusammen, wenn er das Schott zu seiner Kapitänskabine offen ließ. Manche Besatzungsmitglieder sprachen hingegen von psychischer und akustischer Folter. Jedenfalls mochte es bezeichnend sein, dass ‒ im Gegensatz zur Kapitänsunterkunft ‒ alle anderen Schotts auf Deck Drei stets geschlossen waren, wenn sich McIntosh wieder mit seinem Dudelsack einließ und man es, wenn nur irgendwie möglich, vermied, den oberen Korridor zwischen Zentrallift und Brücke zu benutzen.

    Sean McIntosh war fraglos stolz auf seine schottischen Vorfahren und pflegte deren Traditionen, wo immer es ihm möglich war. Er trug einen üppigen Vollbart, sauber gestutzt, so dass kein Härchen vor dem anderen stand. Dies allerdings mit dem Bild von englischem Rasen zu vergleichen, hätte Sean auf das Übelste beleidigt. Ebenso wie der Verdacht, die intensive kupferrote Farbe seiner Haartracht könnte einem irischen Eindringling in den Clan geschuldet sein. Sean McIntosh verabscheute Tee als Getränk der Engländer und versuchte der Clantradition gerecht zu werden, in dem er Whiskey trank. Jenen alkoholfreien und angeblich authentischen schottischen Whiskey, den der Captain allerdings nur „das Grauenhafte" nannte. Seine Liebe zu alten Traditionen ging so weit, dass er schon dreimal den Antrag gestellt hatte, man möge die Paradesäbel der Sky-Cavalry doch endlich durch schottische Breitschwerter ersetzen.

    Trotz seiner Eigenheiten, die in ähnlicher Form durchaus üblich für die Captains der Sky-Navy war, galt Sean McIntosh als harter, jedoch durchaus fairer Kommandant. Das Einzige, was seiner Liebe zu Schottland gleichkam, war die Liebe zu seinem Schiff.

    Die D.S. Aberdeen war das erste Assault-Patrol-Ship der neuen B-Klasse, trug im Flottenregister die Identifikationsnummer 145 und unterschied sich in manchen Dingen von den APS der A-Serie. Die Neukonstruktion war aus der Not geboren, denn die Sky-Navy benötigte dringend mehr Schiffe und sie benötigte die dafür erforderlichen Besatzungen.

    Der Rumpf entsprach dem Standard der Navy. Von allen Seiten betrachtet wirkte er wie ein flach gedrücktes Achteck mit lang gezogenem Bug. Dabei war der zweihundertdreißig Meter lange und sechzig Meter breite Rumpf mit dreißig Metern Höhe so flach, dass er innerhalb einer stabilen Lufthülle als Tragfläche diente und so die mächtigen Boeing-Jentao-Atmosphärentriebwerke unterstützte, die in nahezu jeder Luftzusammensetzung funktionierten.

    Auf dem hinteren Drittel der Rumpfoberseite erhob sich eine zwanzig Meter durchmessende und zehn Meter hohe Kuppel mit einer einläufigen Railgun. Bei der Aberdeen saß die zweite Railgun nicht wie üblich in einer Kuppel an der Unterseite, sondern in einem kantigen Vorsprung im Bug. Durch den Verzicht auf die zweite Kuppel senkte sich der Rumpf im gelandeten Zustand auf nur fünf Meter über dem Boden ab.

    Der gesamte, im standardgemäßen Weiß-Grau der Navy gehaltene, Rumpf schien sich aus achteckigen Segmenten zusammenzusetzen. Sie zeigten an, dass der neue Kreuzer über das neue „Wabenfeld" verfügte, einen energetischen Schutz vor Energiestrahlen und Projektilen, der auf der formbaren goldenen Energie basierte und deren Technik man von den insektoiden Norsun übernommen hatte. Dieser Schutz war nur dort unterbrochen, wo sich die Gitter und Öffnungen der verschiedenen Antriebe, der Waffensysteme, Sichtluken, Schleusen und die einziehbare Brücke befanden.

    Die B-Klasse verfügte über zwei Nullzeit-Scanner mit dreißig Lichtjahren Reichweite, die in die schützende Kuppel der oberen Railgun und die Unterseite des Rumpfes eingebaut war. Ältere Schiffe besaßen nur einen dieser Scanner an der Oberseite und mussten um ihre Längsachse rotieren, um eine 360-Grad-Raumüberwachung zu erzielen.

    Neben den beiden Railguns besaß die B-Klasse noch sechs ausfahrbare Waffentürme, in denen ein kombiniertes Waffensystem aus Raketenwerfer, Hochenergie-Laser und 20-Millimeter-Gatlingkanone installiert war, die dank der eingebauten Tetroniken autark oder manuell genutzt werden konnten.

    In der Mitte des Äquators lag der Hangar, der eines der Fast Landing Vehicles beherbergte, die als Beiboot und Landungsfahrzeug dienten. Der Raum für das zweite FLV und die beiden Jagdbomber vom Typ Superbolt, die manche Schiffe der A-Klasse mitführten, fehlte hier. Maschinenraum und Energieproduktion hatten deutlich erweitert werden müssen, um im Gefecht die Funktion des Wabenschirms gewährleisten zu können.

    Die Brücke befand sich weiterhin im Übergang vom vorderen zum mittleren Drittel der Oberseite, eine flache und eckige Konstruktion, die im Gefecht in den Rumpf eingefahren und durch Panzersegmente geschützt wurde.

    Von der Mitte des hinteren Drittels bis zur Mitte des Äquators verlief ein breiter Farbbalken im einstigen UNO-Blau, der den Kreuzer als Schiff der Sky-Navy kennzeichnete. Ein schmaler, davor verlaufender gelber Balken zeigte an, dass sich ein Kommando der Sky-Cavalry an Bord befand.

    Die Besatzung eines APS der A-Klasse bestand aus einhundertfünf Personen, die ihren Dienst in drei Schichten versahen. Bei der neuen B-Serie war die Crew auf fünfunddreißig Personen reduziert, was nur durch zunehmende Automatisierung und eine hingenommene Überlastung der Menschen möglich war. Doch, wie schon erwähnt, die Navy brauchte Schiffe und sie brauchte Besatzungen und so hatte Captain Sean McIntosh, wie viele andere Captains auch, den Rang eines Ensign hassen gelernt. Die unterste Stufe der Offizierslaufbahn war das Sprungbrett zum Lieutenant und die Aufgabe eines Captains war es, seine Ensigns bestens auszubilden und dann, wenn sie dies waren, abzugeben und einen neuen Schwung unerfahrener Anwärter auszubilden. So kämpfte Sean McIntosh mit Zähnen und Klauen darum, seine erfahrenen Besatzungsmitglieder behalten zu können, denn sein Schiff war zu einer der vielseitigsten, aber auch gefährlichsten Tätigkeiten in der Navy abkommandiert – der Raumpatrouille.

    Zu den Aufgaben gehörte die Überwachung der interstellaren Verkehrswege, auf denen sich immer mehr Fracht- und Kreuzfahrtschiffe sowie interstellare Shuttles und andere private und kommerzielle Fahrzeuge bewegten. Viele nutzten die Möglichkeit des Hiromata-Nullzeitantriebs, um direkt von Sonnensystem zu Sonnensystem zu „stürzen", wie man die Nutzung der zeitlosen Distanzüberwindung der Nullzeit nannte. Doch es gab Kreuzfahrtschiffe, Prospektoren, Forscher und andere, die mit dem vergleichsweise langsamen Cherkov flogen, der einem Schiff die zwanzigfache Lichtgeschwindigkeit ermöglichte.

    Neben der Überwachung dieses Verkehrs gehörte auch die Überprüfung der Schiffe dazu, sowohl was deren Sicherheit als auch deren Fracht betraf, wobei die Patrouille notgedrungen auf Stichproben angewiesen war. Die Patrouillenkreuzer besuchten auf ihren festgelegten Routen die verschiedensten Welten, um dort das Direktorat zu repräsentieren, boten Hilfe in Notfällen und untersuchten mögliche Gefahren. Einer dieser Gefahren schien man gerade zu begegnen.

    „Nav an Captain. Sir, ich glaube, ich habe hier einen Wanderer entdeckt."

    Die unsichere Stimme gehörte Petty Officer Alonzo Chialvo. Alonzo war Quereinsteiger aus der zivilen Raumfahrt und ein sehr kompetenter Navigator und Ortungsspezialist. Er kämpfte seit Längerem mit den verschiedensten Diäten gegen sein Übergewicht. Ein nahezu hoffnungsloses Unterfangen, da er sich in seiner Freizeit ausgiebig dem Studium der Sternenkataloge widmete und dabei „Nervennahrung" zu sich nahm.

    Bei Captain Sean McIntosh hob sich die rechte Augenbraue. „Präzisieren Sie, Nav: Glauben oder wissen Sie?"

    Alonzo zögerte kurz, doch dann klang seine Stimme selbstsicher und fest. „Definitiv ein Wanderer. Sir, ich melde einen bislang nicht erfassten Wanderer."

    Die Augenbraue senkte sich wieder. „Ich schätze präzise Beobachtungen und Meldungen, Nav. Gute Arbeit. Legen Sie die Daten auf meinen Schirm."

    „Daten werden übertragen, Sir", bestätigte Alonzo.

    Die Brücke der D.S. Aberdeen hatte die Form eines Hufeisens. Die Arbeitsstationen des Rudergängers, des Navigators, des Kommunikationsspezialisten, Waffenspezialisten und Systemtechnikers waren entlang dieses Hufeisens angeordnet. An seinem Ende standen die leicht erhöhten Kommandosessel des Captains und des ersten Offiziers. Vor ihnen baute sich nun ein holografischer Monitor auf. Eine dreidimensionale Karte des Nahbereichs des Kreuzers erschien, auf dem ein Symbol das erkannte Objekt markierte und ein Pfeil seine bisherige und weitere Flugbahn anzeigte.

    Neben Sean beugte sich Eins-O Commander Francine Dykes vor. Sie war eine schlanke Schönheit mit kurzen, blauviolett gefärbten Haaren und großen rehbraunen Augen, deren eindringlicher Blick den Captain gelegentlich bewog, seine Meinung zu ändern oder sein Urteil zu mildern. Sie las die Daten vom Monitor ab. „Knapp dreihundert Meter Durchmesser. Eis, aber ein solider Eisenkern."

    „Nav, Realbild und vergrößern."

    „Aye, Sir, kommt."

    Der zwischen den Sternen wandernde Asteroid wurde nun im Realbild gezeigt und ähnelte einer unregelmäßig geformten Kartoffel.

    McIntosh strich sich nachdenklich durch seinen Bart. „Hier draußen, ohne direktes Sonnenlicht, kaum eine Lichtreflexion und auch kein Schweif. Wird sich ändern, wenn er einer Sonne nahekommt. Trotzdem ein übler Bursche, wenn er unerwartet einem Schiff begegnet, das mit zwanzigfach Licht fliegt und nur die altmodischen Cherkov-Scanner besitzt. Der Captain lehnte sich zurück. „Nav, übernehmen Sie die Daten. Beim nächsten Hafen übergeben wir sie an das I.T.S.B., damit der Bursche in die Sternenkarten übernommen wird. Gut gemacht, Nav, das bringt Ihnen einen lobenden Eintrag ein.

    Alonzo war erfreut, tat aber bescheiden. „Danke, Sir, aber die Arbeit hat im Grunde der Scanner gemacht. Ich brauchte die Daten ja nur abzulesen und zu interpretieren."

    „Hm. Diesmal hob sich die linke Augenbraue des Captains. „Eigentlich haben Sie recht, Nav. Na schön, Petty Officer, vergessen Sie den lobenden Eintrag. Ich werde einen entsprechenden Vermerk über die gute Funktion des Scanners machen.

    „Äh, Aye, Sir. Danke, Sir", brummelte Alonzo enttäuscht.

    Die Stimme von Francine war kaum mehr als ein Hauch. „Sean …"

    Der Captain gab einen undefinierbaren Laut von sich. Auch seine Reaktion war nur von ihr zu hören. „Schon gut. Er bekommt seinen Eintrag. Aber der Bursche muss endlich mehr Selbstsicherheit gewinnen. Von wegen ‚ich glaube‘ … Ich erwarte klare und präzise Beobachtungen und Meldungen."

    „Selbstverständlich, Sir", bestätigte Francine mit zufriedenem Lächeln.

    Der kosmische Wanderer stellte eine Gefahr dar. So unwahrscheinlich eine Kollision auch sein mochte, so war sie nicht zur Gänze auszuschließen. Daher würde man die Daten des Wanderers an den nächsten Vertreter des „Interstellar Transportation and Safety Board", die interstellare Behörde für Transportwesen und Raumsicherheit, übergeben. Mit dem nächsten Nullzeit-Shuttle würden die Daten dann der zentralen Bibliothek auf dem Mars übergeben, wo man sie in den New Cosmic Catalogue, den Sternenkatalog, eintrug. Dort wurden sie entsprechend vervielfältigt und an jede bewohnte Welt oder Station verschickt. Jedes Schiff, welches dort vor Anker ging, erhielt dann das Update seiner Karten. Vielleicht fand die Harvard University of Mars den Brocken sogar interessant genug, um ein Forschungsschiff zu entsenden.

    Die D.S. Aberdeen strebte mit gemächlicher zehnfacher Lichtgeschwindigkeit ihre Patrouillenroute entlang. Der Schichtwechsel stand an und Sean McIntosh erhob sich aus seinem Kommandosessel. „Eins-O, übernehmen Sie und lassen Sie die nächste Brückenwache aufziehen."

    „Aye, Sir. Francine aktivierte die schiffsinterne Kommunikation und erhob ihre Stimme. „Achtung, der Captain verlässt die Brücke. Eins-O hat das Schiff. Brückenwache aufziehen.

    Im Schiff machte sich die nächste Schicht auf den Weg. Während die Besatzung noch den Vorteil eines Drei-Schicht-Betriebes genoss, galt dies nicht für Captain und Eins-O. Sie mussten eine durchgehende Vierzehn-Stunden-Schicht hinnehmen, was auch dazu führte, dass sie vier Stunden gemeinsamen Dienstes versahen. Fähige Kommandooffiziere hatten sich längst die Eigenheit angewöhnt, „mit einem Auge im Sessel zu schlafen", um sich ausreichend regenerieren zu können.

    Sean ging die drei Stufen zum Ausgang der Brücke hinauf und verließ diese. Diese Stufen würden verschwinden, wenn das Befehlszentrum des Kreuzers im Gefecht eingefahren wurde. Der Captain trat auf den oberen Zentralkorridor hinaus, der bis zur Mitte des Decks 3 führte und dort am Zentralschacht mit Lift und Nottreppe endete. Hier sperrte eine der Seitenwände des Hangars den weiteren Weg. Konstruktionsbedingt nahm der Hangar einen erheblichen Raum in den Decks 2 und 3 ein und seine Schotts konnten nach beiden Seiten des Kreuzers geöffnet werden. Hinter dem Hangar begann der Maschinen- und Antriebsraum, der die Höhe aller drei Decks beanspruchte. Ihn direkt zu betreten, war von Deck 1 aus möglich oder indem man den Hangar durchquerte.

    Trotz einer Höhe von dreißig Metern im mittleren Rumpfbereich, gab es nur drei Decks, was den Schrägen und der dicken Hüllenpanzerung geschuldet war. Im unten gelegenen Deck 1 befanden vor allem die Depots und Lagerräume, auf dem mittleren Deck 2 Hangar, medizinische und Forschungssektion, das Arsenal, das tetronische Hauptgehirn direkt unterhalb der Brücke, dann die Bug- und Hecktriebwerke für Unterlichtgeschwindigkeit und die Ausstoßrohre für Raketentorpedos. Letztlich beherbergte Deck 2 die zwei an Bord befindlichen Raumsonden sowie die im Bug untergebrachte Railgun. Das oberste und dritte Deck bot das, was die Navy der Besatzung zum Leben zubilligte. Die direkt an die Brücke anschließenden Quartiere von Captain und Eins-O, die Kabinen der Flugbesatzung, ein Gästequartier, die „Kaserne" genannten Quartiere des Bordkommandos der Sky-Trooper, Offiziers- und Mannschaftsmesse, einen kleinen Konferenzraum, Aufenthalts- und Fitnessbereich sowie die Bordküche, in der ein vollautomatisierter Koch seinem Handwerk nachging, unterstützt von wechselnden Besatzungsmitgliedern mit ebenso wechselnden Fähigkeiten, was die kulinarische Kunst betraf.

    Die starke Reduzierung der Mannschaftsstärke hatte immerhin einen gewissen Luxus mit sich gebracht, denn mit Ausnahme der Vier-Personen-Kabinen der Trooper belegten die Flugmannschaften die Quartiere nur zu zweit und jedes Quartier verfügte über einen eigenen Hygienebereich, inklusive Schalldusche.

    Den Luxus einer echten Wasserdusche genossen nur die Offiziere, obwohl ein Raumschiff eigentlich nie von Wasserknappheit bedroht war. Es gab so viele Asteroiden aus Eis, dass es jederzeit möglich war, die Vorräte zu ergänzen.

    Sean McIntosh machte seine Eintragung ins Logbuch und begab sich dann zur Ruhe.

    Sechs Stunden später duschte er ausgiebig und nutzte dabei den Brausekopf als Mikrofon für seine Version von „Scotland the Brave", kleidete sich an und begab sich in die kleine Offiziersmesse, um ein ausgiebiges Frühstück zu sich zu nehmen.

    Hier traf er auf Sergeant Phuong Nguyen, die als Kommandant des Bordkommandos der Sky-Cavalry den Status eines Offiziers innehatte. Die Frau mit den vietnamesischen Wurzeln war klein, sehr hübsch und ausgesprochen hartgesotten. Phuong befehligte einen Corporal und sieben Trooper. Sie bildeten die Sektion 3 des ersten Platoons des „G"-Troops der vierten Raumkavallerie. Jeder der Männer und Frauen verfügte über Kampferfahrung und hatte etliche Enterungen hinter sich. Sean war froh, über eine so erfahrene Truppe zu verfügen, denn ein Schiff zu entern oder sich einer fremden Welt zu stellen, war immer gefährlich. Man wusste nie, „welche Praline gerade

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