Sky-Navy 18 - Rettungskommando
Von Michael Schenk
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Sky-Navy 18 - Rettungskommando - Michael Schenk
Kapitel 1 Was bisher geschah …
Sky-Navy 18
Rettungskommando
Military Science Fiction
von
Michael H. Schenk
© M. Schenk 2020
Das Bündnis zwischen den Menschen und den insektoiden Norsun sollte auf einer abgelegenen Raumstation besiegelt und durch einen Technik-Transfer gestärkt werden. Doch der Primär-Kommandantin der Negaruyen, Desara-dal-Kellon, war es dank ihrer genetisch veränderten Infiltratoren möglich, den geheimen Versammlungsort ausfindig zu machen. Mit dem gekaperten Freihändlerschiff I.T.S. Juliette Beecher ist es ihr gelungen, die Station zu überfallen und die Angehörigen der beiden Delegationen größtenteils gefangen zu nehmen. Doch beim Übergang in die Schwingung versagen einige Betriebssysteme des alten Schiffs. Man kommt in unbekanntem Raum aus der Nullzeit und während immer mehr Systeme ausfallen, bleibt nur eine Überlebenschance: die Landung auf dem dritten Planeten, einer Welt, die ideale Lebensbedingungen zu bieten scheint und sich als gefährlicher Ort erweisen wird. Während Sky-Navy, Norsun und Negaruyen eine fieberhafte Suche nach den Verschollenen beginnen, müssen die Überlebenden der Notlandung erkennen, dass ihre einzige Chance darin besteht, sich den tödlichen Gefahren gemeinsam zu stellen.
Kapitel 2 Die Überlebenden
Absturzstelle Freihandelsschiff I.T.S. Juliette Beecher
Die I.T.S. Juliette Beecher gehörte zu jenen kleinen Frachtschiffen, die noch für planetare Landungen ausgelegt waren. Inzwischen galt sie damit längst als veraltet und überholt. Modelle ihrer Baureihe waren fast ausnahmslos durch modifizierte Langstrecken-Landungsboote vom Typ Fast Lading Vehicle (FLV) ersetzt worden, welche die Sky-Navy nicht mehr benötigte und an private Abnehmer veräußerte.
Die aerodynamischen Schiffe der Silkroad-Serie, zu welcher sie zählte, ähnelten großen Flugzeugen mit einem schlanken Rumpf, der in zwei Decks unterteilt war. Riesige Tragflächen zogen sich von der Brücke, die bei diesem Typ tatsächlich noch als Cockpit bezeichnet wurde, in Pfeilform zum ausladenden Heck, über dem ein relativ kleines Seitenleitwerk aufragte. Dieses Leitwerk und die in den Tragflächen untergebrachten Atmosphäretriebwerke sorgten für ausreichende Manövrierfähigkeit, die es erlaubte, selbst unter schwierigen Bedingungen in einer Lufthülle zu fliegen und sicher zu landen. Silkroads waren VTOL, also „Vertical Take-Off and Landing"-Schiffe und verfügten daher anstelle eines Fahrwerks über ausfahrbare Teleskopstützen mit ausladenden Landekufen.
Zu ihren Glanzzeiten war die Juliette Beecher ein sehr praktisches und zugleich schön anzusehendes Raumschiff gewesen, doch hiervon war nun nichts mehr geblieben.
Sie hatte nicht gemächlich senkrecht aufgesetzt, sondern war mit hoher Fahrt in Flugrichtung heruntergekommen und brutal auf den Boden aufgeschlagen. Masse und Geschwindigkeit hatten sie vorwärts geschleudert und sie hatte eine immer tiefer werdende Furche in den Boden gepflügt, bis sie endlich, nach einigen Kilometern, mit einem letzten Ruck zum Stehen gekommen war.
Diese wenigen Kilometer hatten sich katastrophal ausgewirkt.
Beim ersten Bodenkontakt waren die Landestützen aus den Tragflächen und dem Bug gerissen worden, erst die eine und dann die andere Tragfläche war dadurch abgetrennt worden. Die Reibung am sandigen, mit Erdreich durchsetzten Boden hatte die untere Panzerung förmlich abgeschmirgelt. Andere Rumpfplatten waren den harten Stößen zum Opfer gefallen. Verstrebungen und Zwischenwände hatten sich verbogen und waren geborsten. Sand war tonnenweise in das untere Deck gepresst worden und hatte die meisten Lebewesen, die sich dort aufhielten, erstickt oder ganz einfach zerquetscht.
Der Ruck, mit dem die Juliette Beecher schließlich zum Stillstand gekommen war, hatte dem geschwächten Rumpf schließlich den Rest gegeben, so dass er ungefähr in seiner Mitte auseinandergebrochen war.
Aus dem einstigen Freihandelsschiff war ein Wrack geworden, welches, in einer enormen Wolke aus aufgewirbelten Sand und Staub, am Ende einer tiefen Furche zur Ruhe kam. Das Bodenniveau lag auf Höhe des oberen zweiten Decks. Fettiger Qualm mischte sich in den nebelartigen Dunst, der die Beecher einhüllte.
Für eine Weile schien es, als habe nichts im Schiff überlebt, aber dann fanden sich doch, hier und da, die ersten Anzeichen von Leben.
Major Joana Redfeather, Befehlshaberin des ersten Batallions der fünften Raumkavallerie und Tochter des Oberbefehlshabers der Streitkräfte, Hoch-Admiral John Redfeather, war eine der Ersten, die langsam wieder zu sich kam. Ihr gesamter Körper schien zu schmerzen. Dunst und Rauch drohten ihr den Atem zu rauben. Sie kämpfte instinktiv gegen die Gurte an, die ihr fraglos das Leben gerettet hatten.
„Beim großen Wakan Tanka, murmelte sie in der Sprache der Sioux, mit der sie aufgewachsen war. „Was … was ist geschehen?
Nur langsam wurde sie sich ihrer Umgebung bewusst. Sie saß im Co-Pilotensitz des Cockpits. Allmählich klarte sich ihr Blick und sie erkannte die Steuerkonsole, die sich vor ihr und dem neben ihr befindlichen Pilotenplatz befand. Die gepanzerten Frontscheiben waren, wie durch ein Wunder, nahezu unversehrt geblieben. Ihr einziger Schaden bestand aus einem Sprung, der sich durch die Frontscheibe zog.
„Clifford? Joana erinnerte sich an die genetisch veränderte Agentin der Negaruyen, die das Schiff geflogen hatte. Die junge Frau hing reglos in Sitz und Gurten und gab kein Lebenszeichen von sich. „He, Clifford, wie geht es Ihnen?
„Sie ist tot. Genickbruch."
Die erstaunlich ruhige Stimme kam von hinten. Endlich gelang es Joana, das Sammelschloss der Gurte zu öffnen und sich im Sitz umzudrehen. Sie sah eine schlaffe weibliche Gestalt auf dem Notsitz hinter sich. Desara-dal-Kellon, die Primär-Kommandantin der Negaruyen. Für einen Moment wünschte sich Joana innig, die gefährliche Feindin sei tot.
Die so unnatürlich sachlich klingende Stimme kam von der kleinen Konsole der Systemüberwachung, die hinter den beiden Pilotensitzen installiert war und sich neben dem Schott zum kleinen Aufenthaltsraum des Schiffs befand. Nun sah Joana auch, zu wem sie gehörte: Oberfrau Selmira, die während der Notlandung die Systeme überwacht hatte.
Selmira lächelte ohne Wärme und hielt sich dabei das linke Handgelenk. Sie bemerkte den Blick der Menschenfrau und ihr Lächeln schien sich zu vertiefen. „Gebrochen. Aber ich lebe noch. Ich bin zwischen Sitz und Konsole eingeklemmt und komme nicht alleine frei. Sieh nach der Primär-Kommandantin. Ich glaube, sie lebt ebenfalls noch. Die Oberfrau ließ ihr schmerzendes Handgelenk los und hob mit der unverletzten Hand eine Pulspistole. „Und keine falsche Bewegung, Major. Ich habe noch immer eine gesunde Hand und eine funktionsfähige Waffe. Ich scheue mich nicht, dich niederzuschießen, wenn du irgendwelchen Unfug anstellst.
Sofort mischten sich feindselige Gefühle unter die Erleichterung, überlebt zu haben. Joana atmete mehrmals tief durch und zwang sich zur Ruhe. Wer diese Bruchlandung überlebt hatte, dem mussten seine jeweiligen Götter und das Glück beigestanden haben. Nun kam es zunächst darauf an, sich um diese Überlebenden zu kümmern und den akuten Gefahren zu begegnen. Joana konnte Rauch in der Luft riechen. Feuer war stets eine der größten Bedrohungen nach einem Crash.
„Keine Sorge, Oberfrau, jetzt ist keine Zeit für Feindschaft. Wenn wir überleben wollen, dann müssen wir uns um andere Dinge kümmern. Du hast dein Headset noch auf. Bekommst du Verbindung mit anderen Überlebenden?"
„Ich hatte kurz Verbindung zu einem Gardisten im unteren Deck, doch sie ist abgebrochen, antwortete Selmira und legte die Waffe wieder auf der Konsole ab. „Die Instrumente sind alle tot und ich kann im Augenblick nicht sagen, wie es um unser Schiff steht.
Eher unbewusst registrierte Joana erneut eine Gemeinsamkeit ihrer Völker. Gleichgültig, auf welchem Schiff sich ein Raumfahrer auch befand, es wurde auf eigenartige Weise sofort zu seinem Schiff, mit dem er sich identifizierte.
Joana spürte Sorge um ihre Mitgefangenen in sich aufsteigen. Ihr Vater führte die menschliche Delegation an und mit ihr waren auch Sker-Lotar, das alte Höchst-Wort Surus-Galmon und zwei der kleinen Mütter der Norsun in die Hände des Feinds gefallen. Sie alle befanden sich in dem größeren Lagerraum, der ungefähr in der Mitte des oberen Decks lag. Hatten sie den Absturz überlebt? Gab es Tote oder Verletzte?
Joana quälte sich aus dem Sitz hoch und trat an die reglose Gestalt am Boden heran. Wenn man von den hellblauen Augen mit den silbrigen Pupillen und der auf zwei fleischige Schlitze reduzierten Nase absah, waren Körper und Organismus von Menschen und Negaruyen überraschend identisch. So tastete der Major nach einer der beiden Halsschlagadern und nickte Selmira zu, als sie einen schwachen Pulsschlag spürte. „Sie lebt."
Jeder Angehörige der Streitkräfte des Direktorats war zumindest in Erster Hilfe ausgebildet und so untersuchte Joana die Bewusstlose flüchtig, bevor sie diese auf den Rücken zog. „Sieht so aus, als hätte sie sich, abgesehen von der prachtvollen Beule an der Stirn, keine Verletzungen zugezogen."
Desara-dal-Kellon trug den himmelblauen Einteiler der Garde der Negaruyen. Der einfache Raumanzug besaß um die Taille einen weißen Besatz, der wohl als Schmuck diente. Der kurze Stehkragen war mit dem Grün der Flotte unterlegt und wies an jeder Seite drei rote Sterne auf, die den hohen Rang der Oberkommandierenden anzeigten. Weiße Stiefel und Handschuhe, mit grauen Ziernähten, komplettierten die Borduniform.
Joanas Blick fiel auf den weißen Waffengurt, der um Desaras Hüften lag. Im Halfter steckte die gefährliche Impulspistole und direkt daneben die Neuro-Peitsche in ihrer geschlossenen Halterung. Joana konnte sich nur zu gut an die zehn extrem schmerzhaften Hiebe erinnern, mit denen Desara sie vor Kurzem exemplarisch bestraft hatte. Erneut keimte Hass in ihr auf und sie streckte die Hand unbewusst nach dem schreibstiftförmigen Gerät aus.
„Ich würde es nicht tun." Noch immer klang Selmiras Stimme kühl und distanziert.
Joana seufzte und zog die Hand zurück. „Natürlich. Nun, ich denke, deine geschätzte Oberkommandantin wird wohl von selbst wieder zu sich kommen. Wahrscheinlich mit einem hübschen Schädelhämmern."
„Was du sicherlich zutiefst bedauerst, stellte Selmira mit kühlem Lächeln fest. „Nun, Major Menschenfrau, du solltest dich jetzt um das Feuer kümmern. Irgendwo brennt es und es wäre höchst unerfreulich, im letzten Augenblick doch noch in den Flammen umzukommen. Versuche das Schott zum Aufenthaltsbereich zu öffnen. Dort halten sich Hoch-Kommandant Kenlor-dos-Alonges und die persönlichen Wachen der Herrin auf. Mit etwas Glück haben sie ebenfalls überlebt.
Die persönlichen Wachen der Herrin. Joana erinnerte sich mit einem leisen Schauder an die kalten Gesichter dieser drei ausgesuchten Männer. Im Gegensatz zu normalen Gardisten trugen diese Wachen eine zusätzliche rote Schärpe. Sker-Lotar, der Wissende, hatte ihr und den anderen Gefangenen erklärt, welche Bewandtnis es damit hatte. Sie symbolisierten das Vorrecht, jederzeit und ohne Strafe befürchten zu müssen, töten zu dürfen und zwar gleichgültig, um welche Person es sich dabei handelte. Einzig die große Matriarchin der Negaruyen war davon natürlich ausgenommen. Die Leibwachen hatten dieses Vorrecht schon einige Male genutzt, denn die Primär-Kommandantin hatte ihre Neiderinnen, die selbst ebenfalls vor Mord nicht zurückschreckten.
Joana Redfeather stieg über die Bewusstlose hinweg und trat an das Trennschott zwischen dem Cockpit und dem kleinen Aufenthaltsraum heran. Sie legte die Hand an die mechanische Kurbel, mit der es notfalls geöffnet werden konnte. Als sie diese zu drehen begann, spürte sie verblüfft, dass die Bewegung von der anderen Seite erwidert wurde.
Automatisch machte sie einen Schritt zurück und hob vorsichtshalber die Hände. „Sieht so aus, als hättest du Glück, Oberfrau. Es gibt wohl wirklich noch andere Überlebende."
Das feuerfeste Trennschott aus Kera-Plast begann sich zu bewegen und wurde von der Hydraulik in die seitliche Bettung geschoben. Menschliche Gestalten wurden sichtbar, dann trat Hoch-Kommandant Kenlor-dos-Alonges ins Cockpit. Ein kurzer Moment genügte ihm, um sich einen Überblick zu verschaffen.
Kenlor war ein ausgesprochen fähiger Offizier und einer der wenigen Männer, die es auf der verborgenen Welt in eine Führungsposition geschafft hatten. Er befehligte die Spezialeinheit der Garde, der es gelungen war, die Delegationen gefangen zu nehmen. Dass er stets an vorderster Front kämpfte, bewies die Feuernarbe in seinem Gesicht, die von einem Streifschuss der Kampflanze eines Norsun stammte.
„Ist sie schwer verletzt?"
Es war klar, wem die besorgte Frage des Kommandanten galt. Joana schüttelte den Kopf. „Sie hat sich den Schädel angeschlagen, aber sie wird wieder."
Kenlor musterte Joana kurz und nickte dann. „Ich und die Leibwache haben nur leichte Prellungen abbekommen. Eine der Wachen bleibt hier. Du, Major, wirst mich und die anderen begleiten. Wir müssen herausfinden, wie es um die anderen und das Schiff steht."
Eine der Leibwachen schob sich an Kenlor vorbei, musterte Joana mit kaltem Blick und wandte sich dann Oberfrau Selmira zu, um diese aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Ein anderer Leibgardist nahm einen grünen Kasten mit dem weißen Symbol des „Star of Life" aus der Wandhalterung im Aufenthaltsraum und warf ihn dem Kameraden im Cockpit zu.
Joana wusste nicht, inwieweit sich die Negaruyen mit dem Erste-Hilfe-Material der Menschen auskannten und beschloss, in diesem Fall, ihre Hilfe nicht zu verweigern: „In dem Medo-Kasten werden Sie eine Dose mit Medi-Schaum finden. Das Zeug ähnelt dem Bauschaum, den wir beim Gebäude- und Schiffsbau benutzen, beinhaltet aber antiseptische Wirkstoffe. Wenn der Bruch gerichtet ist, kannst du das Handgelenk damit einschäumen und es ist ruhig gestellt."
Kenlor sah sie erneut forschend an. „Danke für den Hinweis."
Joana zuckte mit den Schultern. „Ich fürchte, in der nächsten Zeit sind wir aufeinander angewiesen."
„Akzeptiert. Aber vergiss dabei nicht, dass ihr Menschen und die Norsun unsere Gefangenen seid. Ich werde keinen Widerstand dulden."
„So etwas Ähnliches hat Oberfrau Selmira auch schon erwähnt."
„Dann erinnere dich gut daran, mahnte der Hoch-Kommandant und deutete auf das geschlossene Schott, welches vom Aufenthaltsraum auf den Hauptgang hinausführte. Dieser erstreckte sich vom Aufenthaltsraum bis zum Heck des Schiffs. „Wache, öffne das Schott. Sehen wir nach, wer sonst noch überlebt hat.
Das nach innen führende Schott war verzogen. Die beiden Leibwächter mussten ihre ganze Körperkraft nutzen, um die Notmechanik in Bewegung zu versetzen. Endlich gab die gepanzerte Türplatte nach und schob sich ein Stück zur Seite. Sofort drangen Dunst und Rauch ein und brachten alle zum Husten, doch zugleich war auch ein Hauch kühler frischer Luft zu spüren.
„Irgendwo ist ein Schwelbrand, stellte Joana fest, „und die Hülle muss gebrochen sein. Wir atmen bereits die Luft des Planeten.
„Immerhin ist sie atembar und der Luftdruck stimmt", meinte Kenlor, während die Wachen die Platte mühsam weiter zur Seite schoben, damit sie passieren konnten.
Schließlich zwängten sich die vier durch den Spalt und standen im Hauptgang des oberen Decks.
Es wurde sofort deutlich, welchen Schaden die Juliette Beecher erlitten hatte.
Auf eine Länge von rund dreißig Metern wirkte der Gang völlig unbeschädigt, doch dann waren Streben und Seiten merkwürdig verdreht. Ungefähr auf halber Länge des breiten Korridors klaffte ein Riss, der den Rumpf vollkommen zu durchziehen schien und das Wrack in einen vorderen und einen hinteren Teil trennte. Der Spalt zwischen den geteilten Segmenten des Korridors war gute Meter breit. Es wäre eigentlich nicht möglich gewesen, ihn ohne Hilfsmittel zu überwinden, doch Sand und Erdreich füllten ihn bis zum Niveau des oberen Decks.
„Anschabb, murmelte Kenlor. „Dieser Dreck muss das gesamte untere Deck ausfüllen. Dort kann niemand überlebt haben.
Joana wusste, dass der Hoch-Kommandant hier weniger an die zivilen Gefangenen von Outer-Rim-Station 47 dachte, als vielmehr an die Mehrzahl seiner Gardisten, die ihre Unterkunft dort unten gehabt hatten. „Vielleicht haben die feuerfesten Kollisionsschotts und die Zwischenwände den Gewalten standgehalten, sagte sie ohne große Überzeugung. „Suchen wir erst hier oben nach Überlebenden. Dann sehen wir nach dem unteren Deck, denn dort werden wir uns durchgraben müssen.
Es gefiel Kenlor nicht, doch er gestand sich ein, dass die Menschenfrau recht hatte. Er deutete den Gang entlang zu dessen Ende. „Der Rauch kommt von dort hinten, wo sich der Maschinenraum befindet. Sucht nach tragbaren Löschgeräten. Wir müssen uns um das Feuer kümmern."
Rechts vor ihnen waren plötzlich Rufe zu vernehmen. Dort befand sich der Frachtraum, in dem sich die gefangenen Delegationen aufhielten. Das Schott zum Gang war bei einem erfolgreichen Ausbruchsversuch zerstört worden und offen. Nun zeigten sich dort zwei menschliche Gestalten, in denen Joana ihren Vater John und einen Sky-Trooper erkannte.
„Manitu sei Dank, du lebst!, entfuhr es dem erleichterten Hoch-Admiral. Er ignorierte die Negaruyen und umarmte seine Tochter kurz. „Wir haben einen Trooper verloren, aber alle anderen haben überlebt
, stieß er hervor. „Allerdings gibt es etliche Verletzte. Grundgütiger, bei der harten Landung habe ich befürchtet, weiter vorne würde niemand … niemand …"
Er brach ab und Joana zog ihn nochmals kurz an sich,