Kinderspielplatz Krieg: Ein Mädchen lernt überleben
Von Sigrid Immler
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Buchvorschau
Kinderspielplatz Krieg - Sigrid Immler
Prolog
Warum ich diese Geschichte aufschreibe
Heute bin ich im 87sten Lebensjahr. Meine Zeit wird knapp, meine Gedanken sind nach vorne und nach weit vorne gerichtet, wenig schaue ich zurück. Ich ernte. Ernte schon viele Jahre das, was mein Leben gesät hat. Alle Fragen, die mich vorher beherrscht hatten, sind beantwortet. Ich lebe ein Leben, das außerhalb meiner ursprünglichen Vorstellungswelt liegt. Ich fühle mich reich und mit allem verbunden, geborgen und sicher.
Ich lebe nicht alleine: Um mich herum sind etwa ein Dutzend Menschen, die mir nahestehen. Alle sind jünger: 16, 30, 50 … Jahre jünger. Ich freue mich an deren Zuneigung, Hilfsbereitschaft, Trauen und Teilen und genieße die Fürsorge. Ich liebe und fühle mich geliebt.
Und oft komme ich mir neben ihnen vor wie ein Wesen aus einer anderen Zeit. Ich komme aus einer völlig anderen Welt, die mich prägte, lernen und überleben ließ, von der die Jüngeren und speziell die Jungen keine Ahnung haben. Science-Fiction scheint ihnen realer und näher als die Wurzeln der Zeit, die auch in ihr Leben ragen. Ich passe nicht mehr in die heutige Welt. Ich bin danach, fühle mich zufrieden und innerlich reich …
Ich lebe freudig alleine mit Hunden, Vögeln, Fischen und viel Natur auf einem Berg.
Jetzt, in der Zeit der Muße, fühle ich, was mir fehlt: Mehr Kenntnis über meine Wurzeln. Mir tut es leid, dass ich meine Eltern und Großeltern nicht wirklich kannte.
Die Zeit, in die ich geboren bin, war sicher leichter für die Kinder als für die Eltern. Wir Kinder wuchsen hinein. Für die Elterngeneration war es ein Debakel. Sicher wollten sie nicht die werden, zu denen sie der Krieg und der Zusammenbruch all dessen, was ihre persönliche und soziale Vorstellung und Einstellung waren, umgeformt haben. Und ich, die meinen Vater von 13 bis 21 Jahren erlebt habe, als Horror erlebt habe, sah nie etwas von dem, das später seine Freunde und Kollegen erzählten. Bei denen war er als Sonnenschein beliebt. Meine Mutter war frustriert, aus ihrer Vorstellung eines Familienlebens gerissen und suchte Schuldige. Weitgehend war ich das für sie.
Mir ist klar, dass ich die beiden versäumt habe, nur Bruchteile von ihnen verstehe, und doch haben auch sie mich tief geprägt. Von den Großeltern weiß ich so gut wie nichts. Das alles fehlt mir heute.
Gerne hätte ich die Eltern und Großeltern besser kennengelernt, von ihren Träumen und Wünschen gehört, was sie bewegte und was daraus geworden ist.
Alle sind sie längst tot.
Vielleicht ist in meiner Großfamilie irgendwann jemand auf der Suche nach seinen Wurzeln und Einflüssen auch von meiner Seite. Deshalb schreibe ich hier, was mir noch in Erinnerung ist.
Diese Erinnerungen erheben keinerlei Anspruch auf Korrektheit. Es sind die Bilder, Eindrücke und Gefühle eines kleinen Mädchens bis in die Pubertät, die in mir heute, als alter Frau, auftauchen, und die späteren Auswirkungen all dessen.
Ich gehe in meinen Erinnerungen zurück in meine Zeit als Kind und nenne mich auch „Das Kind". Kind als Funktion, als Rolle.
Es ist die Geschichte e i n e s Kindes. Meine Geschichte. Und sie steht auch für Geschichten von anderen Kindern aus jener Zeit, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.
Hier geht es um Lektionen, Erfahrungen und Prägungen e i n e s Kindes im III. Reich – der Hitler-Zeit – und der Nachkriegszeit.
Die Zeit, in der ich ins Leben trat, bot mir eine Vielzahl an Umbrüchen:
Den Wandel der politischen Systeme – von der Diktatur zur Demokratie, vom Nationalsozialismus zum Kapitalismus. Die gesellschaftlichen Änderungen. Den Wandel des Frauenbilds vom „Heimchen am Herd" hin zur gleichberechtigten, selbstbewussten Partnerin. Die Öffnung der Welt, ein vielfältigeres Berufsspektrum, die Versuche der Kirche, sich zu wandeln, das heutige Digitalzeitalter …
Das alles waren Herausforderungen, für die es keine Blaupausen gab. Und das Schöne daran: Man konnte einfach ausprobieren. Zumindest über einen Zeitraum von gut zwanzig Jahren, bevor eine Regulierungswelle wieder das individuelle Ausweiten unterband.
All dies hat seine Spuren hinterlassen, mir ein erfülltes, reiches Leben beschert. Alle Menschen, die meinen Lebensweg kreuzten, haben zu diesem inneren Reichtum beigetragen. Ihnen und den Ereignissen, die mich geprägt haben, sei Dank.
Keinen Augenblick meines Lebens möchte ich missen und sage seit etwa 30 Jahren: Ich kenne niemanden, der glücklicher ist als ich.
Wie geht leben?
LEBEN, wie geht das? Wie geht das überhaupt? Wer kann einem das sagen? Was ist das? Wer lebt? Bin ich das? Was lebt mit und in mir? Wer ist es, der wählt, bestimmt, entscheidet?
Das alles sind lebensbegleitende Fragen, die sich im Laufe der Jahre mit Inhalt füllten. Wer sagt mir, wer oder was ich bin und ob ich überhaupt bin.
Die Frage nach dem Leben verändert sich wie das Licht des fortschreitenden Tages und geht Hand in Hand mit der SINN-Frage.
Das also waren die beherrschenden Fragen meiner Kindheit und Jugend und der meisten Zeit meines Lebens. Sie begleiten mich noch heute, auch wenn ich mittlerweile meine Antworten gefunden habe.
Sie begleiten mich immer. Als Kind fand ich dafür nie ein Ohr. Heute bietet sich ein breiter Markt zu diesen Fragen. Oder man googelt einfach. In meiner Kindheit und Jugend war das kein Thema. Auch politisch nicht gewünscht. Vielleicht kommt der Tag – mag sein, der letzte, – wo sich alle Fragen in Licht und Klarheit auflösen. Ich warte es ab.
Und so beschreibt dieses Buch den Kampf und das Bemühen des Kindes, leben zu lernen. Überleben hat es gelernt, zwangsläufig geübt. Leben kam viele Jahre später. Glückliche Momente hat es auch erlebt. Nach Art des Anfangs war ihm instinktiv klar, dass es nicht einfach würde. Und es wurde nicht einfach.
Außer der Frage, „Wie geht Leben?", die sich 60 Jahre später klärte, gab es noch eine dritte beherrschende Frage: „Wie kann ich es meiner Mutter