Jakob: Aus dem Tagebuch von Claudia W., geb. L.
Von Ingo T. Herzig
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Buchvorschau
Jakob - Ingo T. Herzig
Berlin, 15.6.1961
Ingo T. Herzig
Jakob
Aus dem Tagebuch von Claudia W., geb. L.
Jens schläft und ich finde endlich wieder Ruhe und Muße für mein Tagebuch, das lange untätig in der Schreibtischschublade ausharren musste.
Seit zwei Tagen bin ich wieder aus dem Krankenhaus draußen. Die Geburt war nicht leicht und dauerte lange; aber schließlich und endlich entschloss sich unser Kleiner nun doch, sich ins Leben zu wagen.
Mutter und Kind sind wohlauf – und der glückliche Vater ebenfalls. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass ihm die Geburt mehr Schmerzen bereitet hat als mir. Männer!
Auch die Sonne scheint sich zu freuen. Am Tag vor meiner Entlassung war es noch grau und regnerisch; doch als es nach Hause ging, strahlte die Sonne ebenso wie die ganze junge Familie Wolf.
Der Kleine ist aufgewacht. Ich muss nach ihm sehen.
16.6.1961
Jens hat mich gestern ganz schön auf Trab gehalten. Er ist unglaublich lebhaft, braucht eine Menge Aufmerksamkeit. Darin unterscheidet er sich von Jakob.
Jakob! Auf einmal denke ich wieder an ihn. Die ganzen letzten Jahre habe ich so gut wie gar nicht an ihn gedacht.
Ja, genau darin unterscheidet sich Jens von Jakob. Jens braucht eine Menge Aufmerksamkeit und Zuwendung und holt sie sich auch; aber Jakob war die Ruhe in Person. Er meldete sich nicht, selbst wenn man ihn mal vergaß. Selten bei Babys.
Und doch sind sich beide so ähnlich. Wenn ich Jens so im Kinderwagen oder in der Wiege liegen sehe, fühle ich mich geradezu um zweiundzwanzig Jahre zurückversetzt und meine, Jakob vor mir zu haben. Sie haben beide außerdem fast am gleichen Tag Geburtstag. Jakob hatte am 9. Juni Geburtstag. Jens ist gerade mal einen Tag später geboren als Jakob – einen Tag und zweiundzwanzig Jahre später.
18.6.1961
Stimmt, je mehr ich mir meinen kleinen Sohn anschaue, desto mehr bestätigt es sich: Er sieht meinem verstorbenen Cousin Jakob unheimlich ähnlich. Das Wort „unheimlich" passt hier wie angegossen.
Ist „verstorben eigentlich das richtige Wort? „Verstorben
klingt für mich eher nach einem natürlichen Tod. Jakob