Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

5 Typen, die dein Leben ruinieren können: Wie man sich vor Narzissten, Soziopathen und anderen extremen Persönlichkeiten schützt
5 Typen, die dein Leben ruinieren können: Wie man sich vor Narzissten, Soziopathen und anderen extremen Persönlichkeiten schützt
5 Typen, die dein Leben ruinieren können: Wie man sich vor Narzissten, Soziopathen und anderen extremen Persönlichkeiten schützt
eBook303 Seiten3 Stunden

5 Typen, die dein Leben ruinieren können: Wie man sich vor Narzissten, Soziopathen und anderen extremen Persönlichkeiten schützt

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

„Dieses brillante Buch bewahrt uns davor, den falschen Leuten zu vertrauen.“— RANDI KREGER, Bestseller-Autorin

Kennen Sie auch Menschen, die überall Konflikte heraufbeschwören, deren Stimmung ständig wechselt, die voller Misstrauen sind und immer anderen die Schuld für eigene Fehler geben? Die Rede ist von Borderlinern, Narzissten, paranoiden, antisozialen und histrionischen Persönlichkeiten. Mit ihren Aggressionsausbrüchen können sie einem nicht nur das Leben zur Hölle machen, sondern auch gefährlich werden! Wer einmal ins Visier solcher Typen geraten ist, kann diese nur schwer wieder abschütteln.

Bill Eddy, Jurist, Therapeut und Mediator, hat für diese Fälle den Begriff der
High-Conflict-Personality geprägt. Auf Basis jahrelanger Erfahrung hat er ein Konzept zum Umgang mit extremen Persönlichkeitstypen entwickelt, mit dem man solchen Menschen nicht schutzlos ausgeliefert ist. Dieser wertvolle Ratgeber zeigt Ihnen, wie Sie

  • typische Verhaltensmuster von High-Conflict-Personalities erkennen,
  • Beziehungen zu schwierigen Menschen im Privatleben und am Arbeitsplatz erfolgreich bewältigen,
  • Wege aus belastenden oder gar gefährlichen Situationen finden, wenn Sie zur Zielscheibe geworden sind.

Darüber hinaus lässt uns der Autor mit seiner empathischen Analyse verstehen, warum es immer mehr extreme Persönlichkeiten gibt. Dieses spannende, klar strukturierte Werk ist eine unverzichtbare Lektüre für Angehörige, Kollegen,

Therapeuten, Anwälte, Richter, Mediatoren, Ärzte und andere Helferberufe.

„Indem er uns bewährte Methoden zur Verfügung stellt, hilft Bill uns, Monate und Jahre der Frustration, des Herzschmerzes und der Qual zu ersparen.“ — DENNIS L. SHARP, Mediator

SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum4. März 2022
ISBN9783962572860
5 Typen, die dein Leben ruinieren können: Wie man sich vor Narzissten, Soziopathen und anderen extremen Persönlichkeiten schützt

Ähnlich wie 5 Typen, die dein Leben ruinieren können

Ähnliche E-Books

Persönliche Entwicklung für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für 5 Typen, die dein Leben ruinieren können

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    5 Typen, die dein Leben ruinieren können - Eddy Bill

    KAPITEL 1

    Warum dieses Wissen heute unerlässlich ist

    JEN HAT DAS F ERNSEHEN SCHON IMMER GELIEBT – vor allem das, was hinter den Kulissen ablief. Bereits als Kind hatte sie beschlossen, später einmal bei einem der großen Fernsehsender zu arbeiten.

    Während des Studiums machte sie ein Praktikum bei einem Sender in einer Großstadt. Nach ihrem Praktikum bat sie darum, bei der Aufzeichnung einer der beliebtesten lokalen Shows des Senders dabei sein zu dürfen, in der Hoffnung, jemanden zu treffen, der ihr einen Job geben würde. Nach der Aufzeichnung sah Jason, der Moderator, Jen im Studio und bat sie, noch etwas zu bleiben. Er wollte die Show mit ihr besprechen.

    Jason war sehr charmant, und die beiden unterhielten sich angeregt über aktuelle Trends und ob es für das Fernsehen eine Zukunft gebe. Er schien beeindruckt von ihrem Wissen über die Branche und Jen hoffte, dass er ihr helfen könne, einen Job zu finden. Am Ende des Gesprächs sagte er ihr, wie gut sie aussehe und umarmte sie intensiv. Später am Tag schrieb er ihr, dass es schön wäre, sich nach der Arbeit auf einen Drink zu treffen.

    Jen war sich nicht sicher, ob sie das Angebot annehmen sollte, denn Jasons kokette Art verunsicherte sie. Doch nach einigem Hin- und Herüberlegen schickte sie ihm eine SMS und sagte ihm, dass sie nichts gegen ein freundschaftliches Treffen hätte. Sie erwähnte, dass sie hoffte, er könne ihr auch helfen, einen Job zu finden.

    Jason textete zurück und schrieb, er sei nicht an einer persönlichen Freundschaft interessiert, und ganz gewiss wolle er nicht dazu benutzt werden, ihr einen Job zu besorgen. Jen war überrascht über die vorschnelle Kritik und sagte seine Einladung ab. Sie schüttelte nur den Kopf und vergaß die Geschichte weitgehend.

    Drei Jahre später erfuhr Jen schließlich, dass Jason vom Sender fristlos entlassen worden war – und wegen sexueller Belästigung von sechs verschiedenen Frauen verhaftet wurde, die mit ihm dort gearbeitet hatten.

    ***

    TOM VERLIEBTE SICH HALS über Kopf in Kara. Sie war eine Stimmungskanone und besaß das besondere Talent, ihn aus der Reserve zu locken. Nach leidenschaftlichem Liebeswerben verlobten sie sich auf Karas Drängen hin und zwei Monate später waren die beiden verheiratet. Tom war glücklich.

    Doch nach drei Jahren Ehe warf Kara Tom aus dem Haus und erwirkte eine einstweilige Verfügung gegen ihn, die auf gänzlich falschen Anschuldigungen beruhte. Der darauffolgende Albtraum umfasste sieben Jahre gerichtliche Auseinandersetzungen über seinen Kontakt mit der gemeinsamen Tochter.

    Tom war schockiert darüber, wie Kara immer wieder allen möglichen Menschen Lügen über ihn erzählte, wie überzeugend sie dabei war und wie schnell ihr fast alle glaubten.

    ***

    IM ALTER VON 19 Jahren überfiel Paul einen Kiosk und flüchtete mit 350 Dollar. Die Polizei verhaftete ihn drei Tage später. Nachdem er wegen bewaffneten Raubüberfalls verurteilt worden war, saß er mehrere Jahre im Gefängnis und krempelte dort sein Leben um. Er machte sein Abitur auf dem zweiten Bildungsweg und gab einigen anderen Häftlingen Nachhilfe.

    Nach seiner Entlassung trat er in eine Kirche ein und wurde von der Gemeinde willkommen geheißen. Er war hilfsbereit und engagierte sich für seine Mitmenschen.

    Es dauerte jedoch nicht lange, bis er den Gemeindemitgliedern erzählte, er benötige Spenden für einen weit entfernten Cousin, dessen Haus bei einem Brand zerstört worden sei. Er zeigte jedem, den er um eine Spende bat, Bilder des brennenden Hauses.

    Schon bald spaltete sich die Gemeinde in diejenigen, die Paul glaubten und ihn verteidigten, und diejenigen, die meinten, er sei in seine alten Gewohnheiten zurückgefallen und würde sie alle betrügen. Bei einer Versammlung wurde es laut, Mitglieder schrien sich gegenseitig an und andere wiederum drohten, die Kirche zu verlassen, wenn man ihn auffordern würde, zu gehen – was er letztlich auch tat.

    Es war ein Journalist, der schließlich herausfand, dass die schrecklichen Bilder des brennenden Hauses überhaupt nichts mit Paul zu tun hatten. Er kannte noch nicht einmal jemanden, dessen Haus abgebrannt wäre. Einige Mitglieder weigerten sich, dies zu glauben und traten aus der Kirche aus. Es dauerte lange, bis die Wunden in der zerrissenen Gemeinde wieder geheilt waren.

    ***

    JOE WAR BEGEISTERT von seiner neuen Mitarbeiterin Monica. Sie schien unheimlich gut mit Zahlen umgehen zu können und hatte einen beeindruckenden Lebenslauf; außerdem hatten sie die gleiche ethnische Herkunft. In gewisser Weise schien sie fast zu gut, um wahr zu sein.

    In weniger als einem Jahr reichte sie zahlreiche Beschwerden ein – über Belästigungen durch Kollegen, über Kunden, die ihr folgten und verdächtige E-Mails. Zudem behauptete sie, dass Joe darauf aus sei, ihre Karriere zu ruinieren. Nichts von dem ließ sich bestätigen.

    Widerstrebend feuerte Joe sie. Daraufhin verklagte sie die Firma und betonte ausdrücklich, Joe habe sie diskriminiert. Sie verlor den Prozess, aber Joe bekam durch den Stress mit der Klage Magenprobleme und musste sich eine Auszeit vom Beruf nehmen. Er beschloss, seinen Managerposten aufzugeben und wieder als Kundenberater zu arbeiten, obwohl er dafür Gehaltseinbußen in Kauf nehmen musste. Auf Anraten seines Arztes begann er eine Behandlung mit Antidepressiva.

    ***

    DIE AUGEN VON AMYS MUTTER waren voller Wut. Sie zeigte auf Amy und schrie: „Du hast deinen Vater umgebracht! Die Welt weiß es nicht, aber ich schon." Sie begann zu schluchzen, wurde dabei aber nicht leiser. „Er wollte nur, dass du in das Familiengeschäft einsteigst. Aber du – du selbstsüchtiges Kind –, du hast ihm das Herz gebrochen, indem du stattdessen deine eigene unsinnige Karriere aufgebaut hast. Du wusstest, dass er ohne dich nicht weitermachen konnte."

    Es war der Tag nach der Beerdigung ihres Vaters. Amy war eine Woche zuvor nach Hause geflogen, als sie von dem Herzinfarkt ihres Vaters erfahren hatte. Aber sie kam ein paar Stunden zu spät im Krankenhaus an. Er war gestorben, während seine Frau an seiner Seite saß.

    Amys Mutter Nadine hatte schon immer einen Hang zum Dramatischen. Später am Tag brach sie erneut in Tränen aus. „Was soll ich jetzt machen?, schluchzte sie und fiel Amy in die Arme. „Du wirst dich doch um mich kümmern, oder? Oder wirst du mich verlassen, wie du es bei deinem Vater getan hast?

    Wem kann man heutzutage noch trauen?

    Wenn Sie denken, noch nie jemanden getroffen zu haben, der den eben beschriebenen Menschen ähnlich ist, muss ich Sie enttäuschen, denn das haben Sie ganz bestimmt. Sie sind nur noch nicht ins Visier einer sogenannten High-Conflict-Personality* geraten [zu deutsch sinngemäß: Person mit hohem Konfliktpotential, Anm. des Verlags.].

    Die oben beschriebenen Geschichten sind typisch und zeigen, wie jeder von uns im Alltag einem konfliktträchtigen Menschen begegnen und von ihm überrumpelt werden kann. Potenzielle Partner, Arbeitgeber, Angestellte, Mitglieder von Organisationen und sogar Verwandte und Freunde können sich als High-Conflict-Personalities entpuppen. Wir werden diese und viele weitere Beispiele in diesem Buch genauer unter die Lupe nehmen und schauen, wie Sie diese Persönlichkeitstypen schnell erkennen und möglichst meiden können. Darüber hinaus werden Sie lernen, was Sie tun können, wenn eine High-Conflict-Personality schon Teil Ihres Lebens geworden ist. Und wenn Sie feststellen, dass Sie selbst ebenfalls zu den High-Conflict-Menschen gehören, werden ich aufzeigen, wie Sie sich selbst helfen und ihr eigenes Leben vor dem Ruin bewahren können.

    Wie können sie also wissen, ob Sie dem Menschen, mit dem Sie eine Beziehung haben, vertrauen können? Dem neuen Mitarbeiter am Arbeitsplatz? Ihrem Anlageberater? Ihrem Onkel, der Ihnen eine Versicherung verkaufen will? Dem neuen, gutaussehenden Minister? Dem politischen Kandidaten im Fernsehen? Sie müssen – oft in Sekundenschnelle – auf der Basis von wenigen Informationen entscheiden.

    Hier ist die gute Nachricht: Bei 80 bis 90 Prozent der Menschen können Sie darauf vertrauen, dass sie diejenigen sind, für die sie sich ausgeben; dass sie tun, was sie versprechen; und dass sie einen Großteil der gesellschaftlichen Regeln befolgen, die unser Zusammenleben erleichtern.

    Und nun die schlechte Nachricht: Es gibt fünf Persönlichkeitstypen, die möglicherweise Ihr Leben ruinieren können. Die Ihren Ruf, Ihr Selbstwertgefühl oder Ihre Karriere zunichtemachen. Die Sie um Ihre Finanzen, Ihre körperliche Gesundheit oder Ihren Verstand bringen können. Darunter sind auch Menschen, die Sie umbringen werden, sobald Sie ihnen die Gelegenheit dazu geben.

    Diese Menschen machen etwa 10 Prozent der Menschheit aus – das ist eine Person von zehn und macht in Nordamerika mehr als 35 Millionen Menschen aus. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass irgendwann einmal Sie in das Visier eines solchen Menschen geraten. Deshalb ist es wichtig, dass Sie dieses Buch jetzt lesen.

    Jeder dieser Menschen steht für eine Version dessen, was wir als High-Conflict-Personality, zu kurz HCP, bezeichnen. Im Gegensatz zu den meisten von uns, die normalerweise versuchen Konflikte zu lösen oder zu entschärfen, reagieren konfliktreiche Persönlichkeiten auf Auseinandersetzungen, indem sie diese zwanghaft verstärken. In der Regel tun sie dies, indem sie sich auf einen Menschen fokussieren und diesen gnadenlos angreifen – verbal, emotional, finanziell, verleumderisch, ruinös und manchmal auch gewalttätig –, oft über Monate oder Jahre hinweg, selbst wenn es im ursprünglichen Konflikt um eine Kleinigkeit ging. Die Schuldzuweisungen richten sich normalerweise gegen jemanden, der ihnen nahesteht (ein Kollege, Nachbar, Freund, Partner oder Familienmitglied), oder gegen jemanden, der Autorität verkörpert (Chef, Abteilungsleiter, Polizei, Regierungsvertreter). Es kann aber auch vorkommen, dass das Opfer zufällig gewählt und als Zielscheibe erkoren wird.

    Konfliktreiche Persönlichkeiten gab es schon immer – aber erst in den vergangenen Jahren haben wir begonnen zu verstehen, wie diese Menschen denken, wie sie handeln und was sie motiviert.

    Die meisten HCPs weisen Merkmale einer oder mehrerer von fünf bekannten Persönlichkeitsstörungen auf. Dabei handelt es sich um schwerwiegende, mitunter gefährliche emotionale Beeinträchtigungen, die von Fachmedizinern zu den psychischen Erkrankungen gezählt werden. Die fünf Persönlichkeitstypen, die Ihr Leben zerstören können, leiden an folgenden Persönlichkeitsstörungen, in der Reihenfolge der oben beschriebenen Fälle:

    •Narzisstische HCPs: Diese Menschen wirken auf den ersten Blick sehr charmant, glauben aber, dass sie anderen haushoch überlegen sind. Sie beleidigen, demütigen, täuschen, haben keine Empathie und können sich nicht in den Menschen hineinversetzen, den sie zur Zielscheibe bestimmt haben. Außerdem fordern sie ständig Respekt und Aufmerksamkeit von anderen ein, die sie nicht verdient haben.

    •Borderline HCPs: Personen mit dieser Störung geben sich zunächst äußerst freundlich, aber das kann plötzlich und unvorhersehbar in extreme Wut umschlagen. Wenn die Stimmung umgeschlagen ist, können sie sehr rachsüchtig werden, selbst wegen kleiner oder nicht existenter Kränkungen. Sie können ihr Opfer aufs Übelste angreifen, und zwar in Form von körperlicher Gewalt, Beschimpfungen und Anklagen vor Gericht. Sie können auch versuchen, den guten Ruf ihrer Zielperson zu zerstören.

    •Antisoziale HCPs (Soziopathen): Diese Menschen können sehr charismatisch sein – doch ihr Charme ist eine Tarnung für ihren Drang, andere zu dominieren, indem sie lügen, stehlen, Menschen öffentlich demütigen, sie körperlich verletzen und – in extremen Fällen – ermorden. Soziopathen sind unerbittlich und man geht davon aus, dass sie kein Gewissen haben.

    •Paranoide HCPs: Paranoiker sind zutiefst misstrauisch und fürchten ständig, verraten zu werden. Da sie sich einbilden, man habe sich gegen sie verschworen, starten sie präventive Angriffe gegen ihre Opfer in der Hoffnung, ihnen zuerst Schaden zufügen zu können.

    •Histrionische HCPs: Diese Personen können sehr pathetisch und mitreißend sein. Sie erzählen oft wilde und extreme Geschichten (die manchmal völlig aus der Luft gegriffen sind). Mit der Zeit können sie den Menschen in ihrem Umfeld großen Schaden zufügen und emotional belastend sein. Besonders schwierig wird es für Menschen, denen sie die Schuld für buchstäblich alles geben.

    Nicht jeder Mensch mit einer Persönlichkeitsstörung hat automatisch eine High-Conflict-Personality, denn nicht alle von ihnen geben anderen Menschen gezielt die Schuld für ihre Probleme. Viele fühlen sich einfach nur hilflos, wie ein Opfer des Lebens, und machen niemandem im Besonderen Vorwürfe. Einige von ihnen bleiben für sich allein oder verhalten sich in akzeptablen Grenzen (oft mithilfe von Therapien und Medikamenten). Andere wiederum sind willkürlich destruktiv, wie etwa Menschen, die die Straße entlanggehen und Autoscheiben einschlagen.

    Es ist die Kombination aus konfliktreicher Persönlichkeit (Menschen, die prinzipiell einen Schuldigen suchen) und einer Persönlichkeitsstörung (Menschen, die nie ihr eigenes Verhalten hinterfragen und versuchen, es zu ändern), die aus einem Menschen eine High-Conflict-Personality machen, die Ihr Leben ruinieren kann. Diese Verquickung ist genau das Thema, das wir gemeinsam untersuchen werden.

    Was ist eine Persönlichkeitsstörung?

    In diesem Buch erkläre ich fünf Persönlichkeitsstörungen, die bei High-Conflict-Personalities häufig zu finden sind. Haben alle Menschen mit Persönlichkeitsstörungen ein gefährliches Persönlichkeitsmuster? Nein. Es kommt immer darauf an. Persönlichkeitsstörungen gehören zu einer Kategorie von psychischen Störungen, die im DSM-5 beschrieben werden, dem „Diagnostischen und statistischen Leitfaden psychischer Störungen".¹ [Das DSM-5 ist das allgemein anerkannte psychiatrische Klassifikationssystem in den USA und spielt dort eine zentrale Rolle bei der Definition von psychischen Erkrankungen. Das DSM-5 wird von der Amerikanischen Psychiatrischen Gesellschaft herausgegeben und ist die aktuell gültige und für die psychiatrische Diagnostik verbindliche Ausgabe. Anm. d. Red.]

    Das DSM-5 listet zehn verschiedene Persönlichkeitsstörungen auf, bei allen scheint es drei Hauptmerkmale zu geben:

    •Dysfunktionale interpersonelle Beziehungsmuster: Dieser Typ sorgt wiederholt für Probleme in seinen bzw. ihren Beziehungen, meist indem er oder sie andere angreift, sich von anderen zurückzieht, Rache fordert oder extreme Wut zum Ausdruck bringt.

    •Mangel an sozialer Selbstwahrnehmung: Diese Person hat kein Bewusstsein dafür, dass sie die Probleme, die sie mit anderen Menschen hat, selbst verursacht. Sie sieht nicht, inwiefern sie selbst Teil des Problems ist oder wie sie die meisten der eigenen Probleme selbst herbeiführt.

    •Mangel an Veränderung: Die Person ändert das eigene Verhalten kaum, ganz egal, wie viel Ärger es anderen oder ihr selbst bereitet; sie blockiert sich selbst und ist festgefahren. Stattdessen verteidigt dieser Typus das eigene Verhalten und wird wütend auf die Menschen, die wollen, dass er bzw. sie sich ändert. In seltenen Fällen können sie auch versprechen, sich zu ändern, schaffen es aber in der Regel nicht. Noch seltener kommt es vor, dass jemand hart daran arbeitet, sich zu ändern und es auch wirklich schafft. Die meisten solcher Menschen glauben allerdings nicht, dass sie ein Problem haben, also versuchen sie auch nicht, sich zu ändern. Sie gehen irrigerweise davon aus, dass alle ihre Probleme ihnen einfach so zustoßen – als wären sie vom Himmel gefallen – und dass sie nichts dagegen tun können. Sie nehmen im Leben stets die Opferrolle ein. ²

    Das DSM-5 geht davon aus, dass etwa 15 Prozent der Menschen die Kriterien für eine Persönlichkeitsstörung erfüllen.³ Bei den meisten wird das nie diagnostiziert, aber im Laufe der Zeit erkennen die Menschen in ihrem Umfeld, dass sie ein Problem haben.

    Durch meine Arbeit in Psychiatrien, Ambulanzen und meiner eigenen Anwalts- und Mediationskanzlei habe ich festgestellt, dass es Menschen mit Persönlichkeitsstörungen gibt, die nicht automatisch anderen Personen die Schuld geben und sich folglich auch nicht in großen Konflikten festfahren. Sie stecken eher in ihrer eigenen Hilflosigkeit fest. Ebenso gibt es High-Conflict-Personalities, die keine Persönlichkeitsstörung haben, obwohl sie einige Merkmale davon aufweisen. Sie sind womöglich weniger schwierig im Umgang (ohne den heftigen Zorn oder weniger manipulativ) und eher bereit, von ihrem Opfer – dem Menschen, den sie sich als Zielscheibe ausgesucht haben – abzulassen (nach ein paar Tagen oder Wochen statt nach Monaten oder Jahren).

    Aber die Menschen, um die es hier geht, sind die 10 Prozent – also jede zehnte Person –, die sich prinzipiell ihre ganz persönliche Zielscheibe aussuchen und eine Persönlichkeitsstörung haben. Es sind die Menschen, die so sehr auf ihre Zielpersonen fixiert sind, dass sie nicht loslassen, sich selbst nicht stoppen und das eigene Verhalten nicht ändern können. Aus diesem Grund können sie das Leben anderer Menschen ruinieren – auch das Ihre.

    Die Überschneidung zwischen Persönlichkeitsstörungen und HCPs sieht folgendermaßen aus:

    Wenn Sie jemandem begegnen, der in diesen Grenzbereich fällt, sollten Sie in der Lage sein, dies zu erkennen, diesen Menschen meiden und – wenn es nicht anders geht – lernen, wie Sie am besten mit ihm umgehen. Sie sparen sich eine Menge Ärger und Kummer, wenn Sie das tun. Es ist durchaus möglich, dass Sie so Ihren Ruf und Ihren gesunden Verstand bewahren und vielleicht sogar Ihr Leben retten.

    Warum sollten Sie mir vertrauen?

    Ich habe schon immer gerne Menschen dabei geholfen, ihre Konflikte zu lösen. Ich bin Psychotherapeut, aber auch Anwalt, Mediator und Mitbegründer sowie Vorsitzender des High Conflict Institute in San Diego. Seit dreißig Jahren forsche ich zum Thema High-Conflict-Personalities und habe diese aus vielen verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Anders als die meisten Menschen, die es gewohnt sind, ausschließlich durch die persönliche oder berufliche Brille zu sehen, erkenne ich einen größeren Zusammenhang.

    Durch diese erweiterte Perspektive habe ich die zunehmend vorhersehbaren Verhaltensmuster der High-Conflict-Personalities und deren Umgang mit ihren selbsterwählten ‚Schuldigen‘ erkannt. Muster, die bisher nur wenigen anderen aufgefallen sind. Mit diesem Wissen und der Unterstützung meines High Conflict Institute habe ich ein Team von Trainern aufgestellt, das regelmäßig Fachleute und andere Menschen auf der ganzen Welt zu den Leitgedanken dieses Buches schult – und zu vielem mehr zum Thema High-Conflict-Personalities.

    Dieses Buch habe ich für alle Menschen geschrieben, die ihr Leben, ihre Gesundheit, ihren Verstand, ihre Finanzen, ihren Ruf und ihre Familie vor genau den fünf Persönlichkeitstypen schützen wollen, die sie in den Ruin treiben könnten. In den nächsten Kapiteln erfahren Sie, wie man die gängigen Verhaltensmuster konfliktreicher Persönlichkeiten erkennt (sie sind überraschend vorhersehbar), welche Warnzeichen sich meist schon früh zeigen, wie man diese Menschen meidet und wie man am besten mit ihnen umgeht, sollte man sich dazu entscheiden. Lassen Sie uns beginnen.

    * Der Begriff der High-Conflict-Personality

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1