Begegnungen: Eine Reise durch die Welt und zu sich selbst
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Über dieses E-Book
wenn es bisweilen schwerfällt, diese zu erkennen.
***
Stärke zeigt, wer Gefühle zulässt.
***
Viele Leute denken und handeln im Gestern,
mit den Methoden von gestern,
und merken dabei nicht,
dass sie Gegenwart und Zukunft verpassen.
***
Lieber klein und glücklich in der Hütte,
als groß und unglücklich im Palast.
Horst M. Baermann
Horst Heinz Max Baermann wurde am 28. Mai 1935 in Köln als ältester Sohn des Ehepaares Hedwig (Hete) Baermann, geb. Flanhardt und des Physikers und Unternehmers Max Baermann geboren. Nach dem Abitur im März 1956 absolvierte er ein halbjähriges Industriepraktikum in der Schweiz. Dieses Praktikum war Voraussetzung für die im Oktober 1956 erfolgte Immatrikulation zum Studium der Physik an der TU Berlin. Nach der Berlin-Krise 1958/59 setzte er sein Physikstudium in Aachen und Lübeck fort, das er im März 1962 erfolgreich als Physik-Ingenieur abschloß. Während der Studienzeit lernte er 1961 seine spätere Frau Heidrun (Heidi) Muhtz kennen. Nach Abschluss seines Studiums trat er in den väterlichen Betrieb in Bergisch Gladbach-Bensberg ein und vertrat schon nach kurzer Zeit für die Dauer von fünf Monaten (1962/63) das väterliche Unternehmen bei Lizenznehmern in den USA. Im Jahre 1963 wurden Horst und Heidi Baermann in der Fischerkirche St. Andreas in Lübeck-Schlutup getraut. Zwei Söhne erblickten danach das Licht der Welt: Eckhard und Holger. Nach dem Tode seines Vaters Max übernahm Horst Baermann 1984 den väterlichen Betrieb. Während seiner unternehmerischen Tätigkeit erfolgte die Gründung weiterer Fertigungs- bzw. Handelsgesellschaften in Deutschland, England, Hong Kong, den USA, Indien und China ("Ich war ständig irgendwo in der Luft"). So ging für ihn die Sonne nie unter. - Im Alter von Anfang siebzig übergab er dann jedoch seine Firmen an beide Söhne. Eine kleine Randnotiz dazu : Als er 12 Jahre alt war, bemerkte seine Mutter: "Der Horst wird bestimmt irgendwann mal Pastor"; er selbst wollte mit 14 Jahren unbedingt Förster werden. Einmal Unternehmer zu werden und in die Fußstapfen seines Vaters zu treten galt für ihn jahrelang als undenkbar. Aber es sollte alles anders kommen. So wurde er dann doch Physiker - Unternehmer - Berater und - seit kurzem - Schriftsteller. Motto: Es ist nie zu spät, etwas Neues zu beginnen.
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Begegnungen - Horst M. Baermann
Über den Autor:
Horst Heinz Max Baermann wurde am 28. Mai 1935 in Köln als ältester Sohn des Ehepaares Hedwig (‚Hete‘) Baermann, geb. Flanhardt und des Physikers und Unternehmers Max Baermann geboren.
Nach dem Abitur im März 1956 absolvierte er ein halbjähriges Industriepraktikum in der Schweiz. Dieses Praktikum war Voraussetzung für die im Oktober 1956 erfolgte Immatrikulation zum Studium der Physik an der TU Berlin.
Nach der Berlin-Krise 1958/59 setzte er sein Physikstudium in Aachen und Lübeck fort, das er im März 1962 erfolgreich als Physik-Ingenieur abschloß. Während der Studienzeit lernte er 1961 seine spätere Frau Heidrun (‚Heidi‘) Muhtz kennen. Nach Abschluss seines Studiums trat er in den väterlichen Betrieb in Bergisch Gladbach-Bensberg ein und vertrat schon nach kurzer Zeit für die Dauer von fünf Monaten (1962/63) das väterliche Unternehmen bei Lizenznehmern in den USA.
Im Jahre 1963 wurden Horst und Heidi Baermann in der Fischerkirche St. Andreas in Lübeck-Schlutup getraut. Zwei Söhne erblickten danach das Licht der Welt: Eckhard und Holger.
Nach dem Tode seines Vaters Max übernahm Horst Baermann 1984 den väterlichen Betrieb. Während seiner unternehmerischen Tätigkeit erfolgte die Gründung weiterer Fertigungs- bzw. Handelsgesellschaften in Deutschland, England, Hong Kong, den USA, Indien und China („Ich war ständig irgendwo in der Luft").
So ging für ihn die Sonne nie unter. - Im Alter von Anfang siebzig übergab er dann jedoch seine Firmen an beide Söhne.
Eine kleine Randnotiz dazu : Als er 12 Jahre alt war, bemerkte seine Mutter: „Der Horst wird bestimmt irgendwann mal Pastor"; er selbst wollte mit 14 Jahren unbedingt Förster werden. Einmal Unternehmer zu werden und in die Fußstapfen seines Vaters zu treten galt für ihn jahrelang als undenkbar. Aber es sollte alles anders kommen. So wurde er dann doch Physiker - Unternehmer - Berater und - seit kurzem - Schriftsteller.
Motto: Es ist nie zu spät, etwas Neues zu beginnen.
Für Heidi
INHALT
Vorwort
Erster TeilBeobachtungen. Erlebnisse und Erkenntnisse bei Reisen durch Indien, Nah- und Fernost
Zweiter TeilWeisheiten und Sprüche, Ansichten und Einsichten
Dritter TeilGedichte und andere (Un-)Gereimtheiten
Vierter TeilReden, Begegnungen und Ansichten
VORWORT
Die in diesem Buch enthaltenen Reiseberichte entstanden während meiner berufsbedingten Reisen nach Indien, Japan, China und in andere Länder des Fernen Ostens.
Aus den zahlreichen damit verbundenen Begegnungen und Gesprächen mit Kellnern, Piloten, Taxifahrern, Mitarbeitern, Anwälten, Geschäftspartnern, Ärzten, Bettlern und Gaunern, Flugbegleitern und Behördenvertretern entstanden im Laufe der Zeit oftmals Erkenntnisse und Beobachtungen, die danach in Form von Sprüchen, Aphorismen, Versen und kleinen Weisheiten ihren Niederschlag gefunden haben. Im Laufe der Zeit kamen dann jedoch noch weitere hinzu.
Sonstige sich ergebende „Reisepausen, insbesondere Wochenenden, nutzte ich gelegentlich auch zum Abfassen anstehender Reden, Vorträge, aber auch meiner Gedichte. An der notwendigen Inspiration fehlte es dabei keineswegs. Ich denke hierbei an die Gerüche und diskreten Hintergrundgeräusche auf der „Verandah
des im viktorianischen Kolonialstil erbauten Raffles-Hotels in Singapur, an die imperiale Lobby des Taj-Mahal-Hotels Bombay (heute Mumbai), aber auch an die Slums dieser indischen Metropole sowie an die historische „Writers Corner" im Old Wing des Oriental in Bangkok. Den inspirativen Höhepunkt bot jedoch der unvergessliche Anblick des fernen Himalaja-Massivs während meiner gelegentlichen und sehr abenteuerlichen Wochenend-Aufenthalte in Simla (Shimla), der sehr klein wirkenden Hauptstadt des nordindischen Bundesstaates Himachal Pradesh.
Aber eigentlich musste ich gar nicht so weit gehen, denn dort, wo ich zu Hause bin, erlebe ich ja ohnehin eine Vielfalt von Anregungen: Da ist der sich wandelnde nächtliche Sternenhimmel, unser wunderschöner Garten, da sind meine geliebten Wälder, bereichernde Gespräche mit meiner Familie, mit Nachbarn, Freunden und Verwandten – kurzum: ein bunter Strauß zum Nachdenken, zum Sinnieren und – zum Schreiben.
HORST M. BAERMANN
ERSTER TEIL
Beobachtungen.
Erlebnisse und Erkenntnisse
bei Reisen durch Indien, Nah- und Fernost
Israelreise 17.–25. Oktober 1995
Netanya, 20.Oktober 1995
Es ist Freitag. Tief unten am Kliffende bricht sich das Licht des orangefarbenen Sonnenballs in den sonst silbrig erscheinenden Gischtkronen der sanften Brandung. Die tief hängenden Kumulus-Wolken zeigen aber bereits das Ende des Sommerwetters und den Beginn der Regenzeit an. Einige Unentwegte kämpfen gegen die Brandung an, während allmählich die Dämmerung hereinbricht und damit den Beginn des Shabbat ankündigt. Auf der ersten Seite der JERUSALEM POST steht an jedem Freitag unten links die genaue Uhrzeit des Beginns des Shabbat. Hier in Netanya ist dies heute um 16:44 Uhr und in Jerusalem gleichfalls um 16:26 Uhr.
Es klopft an meiner Tür. Ich schaue auf die Uhr: Es ist sechzehn Minuten nach vier an diesem Nachmittag; genau zehn Minuten vor Beginn des Shabbat. Ich öffne die Tür meiner hellen und geräumigen Juniorsuite. Mit einem „Shalom" begrüßt mich der Zimmerkellner und serviert mir einen türkischen Kaffee und ein Glas frischen Orangensaft. Gerade das Richtige nach einem anstrengenden Tag im Kibbuz Ein Shemer, etwa eine halbe Autostunde von meinem Hotel „Seasons" entfernt. Um sieben Uhr hatte mich Uri Shapira zum Abendessen im großen Speisesaal des Kibbuz eingeladen.
Ich blicke nach draußen. Langsam versinkt die Sonne im Meer und die Dämmerung bricht herein, erst allmählich, dann aber immer schneller – und ganz plötzlich ist es dunkel. Die Kaffeetasse steht nun leer neben der Blumenvase; nur noch der schwarzbraune Bodensatz erinnert mich an den aromareichen Geschmack dieses köstlichen Getränks: türkischer Kaffee, original gebraut mit Bodensatz. Meine Müdigkeit ist nun vollständig verflogen. Mittlerweile sind entlang der Uferpromenade die gelben Nebellampen angeschaltet worden; ihr gelbes Licht lässt Gras und Sträucher irgendwie farblos erscheinen. Der kleine Blumenstrauß, Kaffeetasse und Kanne, Bett und Computer erscheinen in dem fahlen Licht wie schemenhafte Gestalten einer von Künstlerhand arrangierten Schwarz-Weiß-Fotografie. Immer wieder schaue ich auf das Spiel der ständig aufs Neue heranrollenden Wellen dort unter mir. In dem Rauschen der Brandung aber wandern meine Gedanken zurück zu den denkwürdigen Ereignissen des heutigen Tages im Kibbuz.
„Ich sagte dir ja gestern, dass du heute Michke sehen wirst", sagte mir Uri, als wir sein Büro verließen. Draußen sah es noch teilweise wie damals aus, als ich mit meiner Familie während unseres Urlaubs in Netanya öfter hier war. Mehr als zwanzig Jahre sind seither vergangen, als Michke als Erster unter Gleichen die Geschicke des Kibbuz mitbestimmte. Er war klein und trotz seiner wenigstens 65 Jahre wieselflink. Bärenstark war er auch. Wenn es sein musste, half er schon mal beim Entladen eines Lastwagens aus und trug über hundert Kilo auf seinem Rücken; sein schlohweißes Haar sah man schon von Weitem. Er erinnerte mich sehr stark an den großen, alten Mann Israels, Ben Gurion. Wenn er sprach, wurde ich unwillkürlich an Hans Moser erinnert; es war eine ganz eigenartige Mischung von Genuschel auf Jiddisch.