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Wenn die Mauern niederbrechen, werden noch die Trümmer sprechen: 60 Jahre Berliner Mauer (1961-2021)
Wenn die Mauern niederbrechen, werden noch die Trümmer sprechen: 60 Jahre Berliner Mauer (1961-2021)
Wenn die Mauern niederbrechen, werden noch die Trümmer sprechen: 60 Jahre Berliner Mauer (1961-2021)
eBook106 Seiten45 Minuten

Wenn die Mauern niederbrechen, werden noch die Trümmer sprechen: 60 Jahre Berliner Mauer (1961-2021)

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Über dieses E-Book

Die Staatsführung der DDR war 1949 angetreten, das bessere Deutschland zu schaffen, einen Staat, der friedfertig, gerecht und wohlhabend sein sollte. Von Anfang an lasteten auf dem ostdeutschen Teilstaat schwere Hypotheken. Länger als die Westmächte führte die Sowjetunion umfassende Demontagen von Industrieanlagen durch, die die industrielle Basis schwächten. Am 17. Juni 1953 entlud sich der Volkszorn über niedrige Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen in einem Volksaufstand, der die ganze DDR erschütterte. Nur mit Hilfe sowjetischer Panzer konnte er niedergeschlagen werden. Die verschärfte Repression trieb immer mehr Menschen über die Berliner Sektorengrenze in den freien Westen. Am 13. August 1961 zog die Staatsführung der DDR die Notbremse. Von der KPdSU abgesegnet, riegelte sie die Sektorengrenzen zwischen der sowjetischen Zone und den drei Westzonen ab. Nach dem Bau der Mauer erlebte die DDR eine Phase relativer Ruhe und bescheidener Prosperität. Den Freiheitsdrang der Bürger konnte das SED-Regime zu keinem Zeitpunkt unterdrücken. Im Sommer 1989 kam es zu Protestaktionen der Bürgerbewegung und zur Massenflucht über Ungarn und die CSSR in den Westen. In der Nacht des 9. November 1989 wurde die Mauer geöffnet. Zehntausende Ost-Berliner strömten nach West-Berlin, wo sich die Freude in einer spontanen Wiedersehensfeier entlud. "Wahnsinn" war das Wort der Stunde.

Dieses Buch schildert den Bau der Mauer, die Folgen, die das monströse Bauwerk für die Bürger in Ost und West hatte, und schließlich die Überwindung der Mauer durch die friedliche Revolution der Bürger in der DDR. Der Wille der Menschen, in Freiheit zu leben, hatte über ein politisches System gesiegt, das seine Bürger nur als Manövriermasse für eine menschenverachtende Ideologie betrachtete.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum13. Sept. 2021
ISBN9783754368824
Wenn die Mauern niederbrechen, werden noch die Trümmer sprechen: 60 Jahre Berliner Mauer (1961-2021)
Autor

Rainer Werner

Rainer Werner, geb. 1946, Gymnasiallehrer für Deutsch, Geschichte und Politische Wissenschaft, unterrichtete bis zu seiner Pensionierung an einer Gesamtschule, einer reformpädagogisch geprägten Internatsschule und einem Gymnasium in Berlin. Er ist Autor fachdidaktischer und pädagogischer Bücher. Er schreibt Beiträge für Zeitschriften, hält Vorträge zu pädagogischen Themen und berät Schulen bei der inneren Schulreform.

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    Buchvorschau

    Wenn die Mauern niederbrechen, werden noch die Trümmer sprechen - Rainer Werner

    Der Titel ist ein Zitat aus dem Gedicht „Berlin" von Gottfried Benn. Das Aquarell auf dem Cover stammt vom Autor. Es zeigt die Mauer in Berlin-Kreuzberg. Als es im Sommer 1981 entstand, konnte sich kein Mensch vorstellen, dass dieses monströse Bauwerk schon acht Jahre später Geschichte sein würde.

    Inhalt

    Vorwort

    Vom Bauwerk der Furcht zum Ort der Freude

    Bau und Fall der Berliner Mauer (1961-1989)

    Exodus aus dem „Arbeiter-und-Bauern-Staat"

    Die Lüge wird Wirklichkeit

    Alle Lebensadern der Großstadt gekappt

    Fantasievolle Fluchten

    Kommunismus als Gefängnis

    Entspannungspolitik und friedliche Koexistenz

    Der Sommer des Missvergnügens

    Mauerfall aus Versehen?

    Historische Informationen

    Der Unterdrückungsapparat der DDR: „Im Mittelpunkt steht der Mensch, nicht der Einzelne" (Reiner Kunze)

    Inoffizieller Mitarbeiter der Stasi

    Spionage

    Haftanstalten Bautzen, Hohenschönhausen, Hoheneck

    Häftlingsfreikauf

    Betriebskampfgruppen

    Flucht aus der DDR: „Der Letzte macht das Licht aus" (DDR-Volksmund)

    Initialzündung Ungarn

    Deutsche Botschaft in Prag

    Knebelung der Kultur: „Mit dem Je-Je-Je sollte man Schluss machen" (Walter Ulbricht)

    Beatmusik in der DDR

    Verkehrswege: Keine freie Fahrt für freie Bürger

    Transitverkehr

    Interzonenzüge, Transitzüge

    Einreisen in die DDR

    Binnenschifffahrt in der DDR

    Historischer Hafen Berlin

    Weiße Flotte

    Bankrotterklärung eines Wirtschaftssystems

    Mauer-Blüten: Skurriles im Schatten der Mauer

    Ost-Pakete in den Westen

    Eine neue Mauer

    Wie ich den Mauerfall erlebte: „Wahnsinn! Wahnsinn!"

    Quellen

    Fotoanhang

    Vorwort

    Als ich 1970 von Tübingen nach Berlin übersiedelte, um an der Freien Universität mein Studium der Germanistik und Geschichte abzuschließen, war mir bewusst, dass ich mich in eine ummauerte Stadt begab. Damals gab es das Bonmot, West-Berlin sei die einzige Stadt der Welt, in der in jeder Himmelsrichtung Osten sei. Trotz der Einschränkungen der Reise- und Bewegungsfreiheit lockte mich der freie Geist, der in der Frontstadt West-Berlin herrschte. Hier war in den 1960er Jahren ein Soziotop aus studentischen Rebellen, Wehrdienstverweigerern, Hippies und Lebenskünstlern aller Art entstanden. Wenn das Wort vom „alternativen Leben irgendwo seine Berechtigung hatte, dann in West-Berlin. Durch den Wegzug vieler Menschen, denen es zu mühsam war, ständig bei den Grenzkontrollen der Nationalen Volksarmee mit dem Auto in der Schlange zu stehen, waren viele große Altbauwohnungen in bester Lage verfügbar – auch für Studenten. So wurde Berlin zur Stadt der Wohngemeinschaften. In ihnen wollten die Bewohner neue Lebensformen ausprobieren, gemeinsam Politik machen, privat solidarisch zusammenleben und durch sparsamen Konsum dem Kapitalismus ein Schnippchen schlagen. In Berlin wurden die ersten Kinderläden gegründet, in denen eine antiautoritäre Erziehung praktiziert wurde. Auch die Montessori-Schulen nahmen von Berlin ihren Ausgangspunkt. Durch die Studentenbewegung war die Stimmung in der Stadt stark aufgeheizt. Die Arbeiter waren eher rechts eingestellt. Sie hassten alles, was nur entfernt mit Sozialismus zu tun hatte. Kein Wunder – hatten doch fast alle Berliner Familien unter der Trennung durch die Mauer zu leiden. Bei Demonstrationen bekamen die Studenten oft zu hören: Geht doch rüber! und Ihr seid Ulbrichts Fünfte Kolonne!". Sonst lebte es sich aber gut in West-Berlin. Die Lebenshaltungskosten waren niedrig, die Löhne und Gehälter wegen der Berlinzulage, die Durchhalteprämie genannt wurde, relativ hoch.

    Studentenbude im Schatten der Mauer (Berlin-Kreuzberg)

    Mit der Mauer hat man sich im Lauf der Jahre arrangiert. In Kreuzberg und im Wedding spielten die Kinder im Schatten der Mauer Fußball, Familien hängten an Leinen, die sie mit Dübel und Schraube an der Mauer befestigt hatten, ihre Wäsche auf. Umso ungläubiger reagierten die West-Berliner, als sie am 9. November 1989 in den Abendnachrichten vernahmen, dass die DDR-Regierung den DDR-Bürgern die Ausreise nach West-Berlin und in die BRD ohne besondere Anlässe gestatten wolle. Die Regelung gelte „ab sofort, unverzüglich", wie Regierungssprecher Günter Schabowski nuschelnd in die Mikrophone sprach. Als der Sender Freies Berlin in den Abendnachrichten meldete, dass die ersten Ost-Berliner die Grenzübergangspunkte passiert hätten, machten sich viele West-Berliner auf den Weg, um die „Brüder und Schwestern" (so die feierliche Diktion des West-Berliner Senats) an der Grenze in Empfang zu nehmen. In dieser Nacht kam das Trabi-Klopfen in Mode: Wessis

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