Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Ein Monat mit Werwölfen: Buch 1: mit Werwölfen
Ein Monat mit Werwölfen: Buch 1: mit Werwölfen
Ein Monat mit Werwölfen: Buch 1: mit Werwölfen
eBook253 Seiten3 Stunden

Ein Monat mit Werwölfen: Buch 1: mit Werwölfen

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Eine angehende Journalistin, welche versucht, ihre Karriere voranzutreiben. Ein abgelegenes Werwolfreservat, das in Geheimnisse gehüllt ist. Eine unerforschte geheime Kultur.

Taya Raveen wurde ein Journalismusprojekt zugewiesen, welches ihre Karriere Garantiert in die Höhe schnellen lässt, eine Chance, in das berüchtigte Blackfoot Werewolf Reservat zu gehen. Das Reservat ist mehr ein Gefängnis als ein Heiligtum, erstreckt sich über tausend Hektar und beherbergt über fünfzig gefangene Werwölfe. Kein Zivilist durfte jemals in das Reservat, aber Taya wird es aus der Perspektive eines Außenstehenden sehen und ihre Ergebnisse der ganzen Welt berichten.

Mit wenig Geld werden die Werwölfe von der Außenwelt fast vergessen und leben in einer eigenen Gesellschaft innerhalb des Reservats. Tayas Hauptziel ist es, der Öffentlichkeit zu berichten, wie die Werwölfe im Reservat behandelt werden und die Notwendigkeit einer Heilung für die Lykanthropie-Krankheit deutlich zu machen.

Alles scheint zunächst schön und gut, je länger Taya jedoch im Reservat bleibt, desto mehr beginnt sie, die dunkle Seite der Werwolfgesellschaft zu sehen. Ganz zu schweigen davon, dass ihre Ankunft gefährliche Pläne in den Werwölfen aufkeimen lässt, um die Suche nach dem Heilmittel selbst in die Hand zu nehmen.

SpracheDeutsch
HerausgeberBadPress
Erscheinungsdatum18. Juli 2021
ISBN9781667407487
Ein Monat mit Werwölfen: Buch 1: mit Werwölfen

Ähnlich wie Ein Monat mit Werwölfen

Ähnliche E-Books

Fantasy für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Verwandte Kategorien

Rezensionen für Ein Monat mit Werwölfen

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Ein Monat mit Werwölfen - K. Matthew

    EIN MONAT MITWERWÖLFEN

    Kein Zivilist war jemals zuvor im Blackfoot Werwolf Reservat gewesen. Sie nannten es ein Reservat, aber eigentlich war es eher ein entspanntes Gefängnis, in welchem Werwölfe vom Rest der Gesellschaft getrennt wurden, um ihr Leben friedlich zu leben, zumindest bis eine Heilung für ihren Zustand gefunden wurde.

    Ich hatte immer nur wenig Interesse an diesem Thema, bis zu dem Tag, an dem man mir die Möglichkeit anbot, das Reservat für ein Artikel zu besuchen. Da es keinem Zivilisten zuvor erlaubt war, das Reservat zu betreten, würde mein Artikel weltweite Anerkennung finden. Meine Karriere würde in die Höhe schnellen, dies wäre mein großer Durchbruch, an dem ich in den letzten fünf Jahren so hart gearbeitet hatte.

    Als ich dann vor dem Reservat anhielt, atmete ich noch einmal tief durch. Von außen sah es aus, wie ein Gefängnis mit einem vier Meter hohen Zaun, welche das tausend Hektar große Land umgibt. Bevor ich in das eigentliche Reservat gelangen konnte, musste ich erst eine Art kleine Anlage durchqueren. Hier blieb ich für meine erste Nacht und lernte, wie das Reservat geleitet wurde, bevor sie mich hineinbrachten, um den Rest des Monats mit den Werwölfen zu leben.

    Ausweis, bitte, forderte ein Wachmann, als ich auf das Tor zufuhr, welches in die Anlage führte.

    Ich bin Taya Raveen, Journalistin für das National News Network, antwortete ich mit einem Lächeln und übergab dem Wachmann meinen Arbeitsausweis und Führerschein.

    Seine Körpersprache strahlte nichts als Kälte aus, als er mit versteinertem Gesichtsausdruck auf meine Papiere starrte, bevor er sie mir wieder zurückgab. Wenn Sie sich an der nächsten Kurve rechts halten und dann der Straße folgen, kommen Sie zum Besucherzentrum. Der Weg ist ausgeschildert. Sie können Ihr Auto vor dem Eingang parken und sich dann für einen Besucherausweis an der Rezeption melden.

    Ich nickte höflich, bevor ich meinen gelben VW Beatle in Gang setzte und die Straße weiterfuhr. Wären da nicht die Schilder gewesen, welche den Weg weisen, wäre ich wahrscheinlich direkt am Besucherzentrum vorbeigefahren. Alle Gebäude auf dem Gelände sahen gleich aus, klein und bräunlich an den Außenwänden. Das einzige Unterscheidungs-merkmal war das Besucherzentrums-Schild direkt neben der Tür.

    Ich parkte und machte mich auf den Weg zur Annmeldung. Ein weiterer, alles andere als motiviert aussehender Wachmann nahm ebenfalls meine Papiere entgegen, bevor er mir ein simples weißes Namensschild mit dem fettgedruckten Wort Visitor in die Hand drückte.

    Nehmen Sie Platz, sagte er und deutete auf einen von vier schwarzen Ledersesseln, die seinem Schreibtisch gegenüberstanden.

    Danke, antwortete ich höflich, bevor ich mich in einen von ihnen hineinfallen ließ und meine Kamera herauszog.

    Im Besucherzentrum gab es nicht viel zu sehen, sodass meine Foto-Session kurz war. Es gab ein paar gerahmte Fotos von Wölfen an den Wänden, die mit sehr menschlichen Augen auf mich herabblicken. Ich stellte mir vor, dass es Bilder der Werwölfe in ihrer Wolfsform waren. Aus Langeweile und Neugier stand ich auf, um sie mir genauer anzusehen. Die Verwandlung war ein Teil, welchen ich nicht sehen würde, da ich noch vor dem nächsten Vollmond aus dem Reservat gebracht werden würde.

    Eine Tür an der Rückseite des Besucherzentrums öffnete sich und ein Mann mit gestärkten Khakis und weißem Hemd trat durch sie hindurch. Er sah jung aus, Ende zwanzig vielleicht, mit glatten blonden Haaren und einer rund-gerahmten Brille.

    Frau Raveen?, fragte er und machte sich nicht einmal die Mühe, auf das Klemmbrett zuschauen, wie es ihm der Wachmann anbot.

    Ja. Ich drehte mich um und bereitete mich darauf vor, meine Hand auszustrecken, als er sich näherte.

    Ich bin John Edward, leitender Koordinator. Ich werde heute Ihr Führer sein. Er schüttelte mir fest die Hand und gab mir das wärmste Lächeln, das ich seit dem Betreten des Geländes gesehen hatte. Sind Sie bereit, mit der Tour loszulegen?

    Ja, danke. Ich nickte und bereitete mich darauf vor, ihm aus der Tür zu folgen, durch welche er gekommen war.

    Hatten Sie eine gute Fahrt bis hier her? fragte John, als wir durch ein kleines Labyrinth identischer Gebäude gingen.

    Ja. Es ist eine wunderschöne Gegend.

    Das ist es.

    Während wir liefen, wanderten meine Augen durch die Gegend und ich fragte mich, wie lange die Mitarbeiter wohl brauchten, bis sie den Grundriss des Geländes, mit so wenigen markanten Anhaltspunkten, auswendig gelernt hatten. Mit Sicherheit gab es eine Karte, welche sie neuen Mitarbeiter gaben, um ihnen zu helfen, sich zurechtzufinden.

    Es ist ein ziemlich verwirrender Ort, kommentierte ich.

    Wenn man sich hier nicht auskennt, kann er das durchaus sein, gab er zu und führte mich zur Tür eines der Gebäude, um dann vor mir seine Rede zu beginnen. Dies ist unser Sicherheitsbereich. Sobald ein Gefangener hereingebracht wird, halten wir sie hier bis nach dem Vollmond fest, um uns zu versichern, dass sie tatsächlich infiziert sind. Es kann für einige ein langer Prozess sein, aber leider gibt es keine wissenschaftliche Möglichkeit, festzustellen, ob jemand an der Lykanthropie-Krankheit leidet oder nicht. Deshalb ist Beobachtung der Schlüssel.

    Im ersten Raum befand sich ein kleiner Schreibtisch mit einem Wachmann. Dieser Mann schien freundlicher zu sein, als die letzten beiden. Seine Augen leuchteten auf, als wir durch die Tür kamen.

    Hey John, grüßte er mit einer Stimme, die darauf hindeutete, dass er nicht viele Besucher bekam.

    Hey Johnny, antwortete John.

    Meine Augen wanderten zu dem Namensschild des Wachmanns. Es muss lustig sein, den gleichen Namen wie jemand anderes zu haben, dachte ich, glücklich, dass mein Name einzigartig war, obwohl ich trotzdem kein großer Fan von ihm war.

    Wie geht es unserem Häftling heute? Fragte John.

    Er hält sich ziemlich gut. Möchten Sie ihn sehen?

    Dafür sind wir hier, erwiderte John höflich.

    Dann kommen Sie mal durch. Der Wachmann winkte uns zu einem Metalldetektor und nahm meine Kamera, damit ich passieren konnte.

    Wir gingen einen kurzen Flur hinunter, welcher sich in einen Bereich eröffnete, der aus drei großen Gefängniszellen bestand. In jeder Zelle stand ein unbequem aussehendes Bett, ein Waschbecken, eine Toilette, mit halber Wand davor und eine Dusche ohne Tür.

    John führte mich in eine der unbesetzten Zellen für einen besseren Einblick. Hier bleiben die Inhaftierten, bis wir sicher sind, dass sie infiziert sind oder nicht. Ich weiß, es erscheint wenig, aber bitte bedenken Sie, dass wir nur geringe staatliche Mittel für dieses Projekt bekommen. Die Häftlinge erhalten drei ordentliche Mahlzeiten pro Tag, welche ihnen alle erforderlichen Nährstoffe bieten, die sie brauchen, um gesund zu bleiben. Wenn sie krank werden, werden sie von unserem ansässigen Arzt behandelt. Außerdem stehen ihnen auch Bücher zur Verfügung, um sich während ihres Gewahrsams zu unterhalten. Des Weiteren haben sie die Möglichkeit fernzusehen. Er gestikulierte zu zwei kleinen Fernsehern, die außerhalb der Zellen an den Ecken der Wände montiert waren, dann drückte er eine Konsole an der Wand, um zu demonstrieren, wie die Gefangenen die Fernseher aus ihren Zellen heraus bedienen konnten.

    Ist es den Insassen erlaubt, Zeit außerhalb ihrer Zellen zu verbringen, während sie darauf warten, ob sie die Krankheit haben? Fragte ich, während ich ein paar Fotos von dem Badezimmerbereich schoss. Es war gerade genug, um den Häftlingen ein bisschen Privatsphäre zu geben.

    Ja. Wir haben einen Freizeitbereich im Freien, diesen dürfen sie eine Stunde pro Tag nutzen. Zu dem kommen wir später noch.

    Ich nickte, während ich John aus der gläsernen Schiebetür zur Zelle am Ende folgte, in welcher ein junger Mann auf seinem Bett saß und ein Buch las. Er blickte uns für einen Moment an und kehrte dann zurück zu seinem Buch, als wären wir gar nicht da.

    John senkte seine Stimme, als er sprach: Das ist Christopher Abbot. Er wurde vor etwa drei Wochen reingebracht. Gestern hatte er seine erste Verwandlung in Gefangenschaft. Später wird das medizinische Team ihn zur weiteren Behandlung abholen, bevor er in das Reservat entlassen wird. Dann hob er seine Stimme wieder. Sie sind zu einem guten Zeitpunkt gekommen. Sie werden morgen bei Chris' Einführung in das Blackfoot-Rudel dabei sein. Das sollte Ihnen einiges an gutem Material liefern.

    Ich nickte und starrte in die nervös aussehenden blauen Augen des Jungen, der um jeden Preis vermied uns anzusehen. Er war attraktiv, mit seinen zotteligen aschblonden Haaren und seinem gebräunten Teint. Je länger ich ihn anblickte, desto mehr konnte ich spüren, wie meine Wangen warm wurden. Ich war überaus froh, als John ankündigte, dass wir mit der Tour fortfahren.

    Das nächste Gebäude, zu dem er mich brachte, war direkt gegenüber dem Ersten. Es war ungefähr gleich groß, jedoch war es anders aufgeteilt, ein Sichtungsbereich im Vordergrund trennte einen weitläufigen Raum im Hintergrund ab. Es sah aus wie ein typischer Verhörraum, so wie man sie in den Filmen sehen würde, mit dem einzigen Unterschied, dass die Wände von tiefen Kratzspuren zeugten.

    Das ist der Verwandlungsraum. Hier bringen wir die Gefangenen während des Vollmondes hin, um ihre Verwandlung zu überwachen. Wenn sie sich verwandeln, lassen wir sie hier bis zum nächsten Morgen, wo wir dann unsere Behandlung fortsetzen. Wenn sie sich die ganze Nacht nicht verwandeln, entlassen wir sie am nächsten Tag wieder in die Freiheit, erklärte John.

    Wie oft haben Sie schon jemanden aus Versehen festgenommen? Fragte ich neugierig, während ich versuchte mir vorzustellen, wie verärgert die unschuldige Person wohl sein musste, solch einem Prozess ausgesetzt worden zu sein.

    Es ist bis jetzt nur ein paar Mal vorgekommen. In den meisten Fällen lassen sich die Werwölfe ziemlich leicht festnehmen. Die, die durch einen Biss verwandelt wurden, ergeben sich in der Regel selbst, wenn sie deswegen im Krankenhaus oder einer Arztpraxis landen. Werwolfbisse sind fast immer gravierend genug, dass sich die betroffene Person gezwungen fühlt, ärztliche Hilfe aufzusuchen. Und diejenigen, welche die Krankheit nicht durch einen Biss erlangen, werden in der Regel nach ihrer ersten Verwandlung von einer Person gemeldet, die sie entweder bei der Verwandlung oder in Wolfsform gesehen hat. Werwölfe sind etwa viermal so groß, wie ein normaler Wolf, eine Verwechslung steht somit außer Frage.

    Interessant. Werden mehr Werwölfe in Städten oder auf dem Land festgenommen?

    Die Werwölfe, die von uns festgenommenen wurden, haben überwiegend in kleinen Dörfern gelebt. Es gab ein paar Werwölfe aus der Stadt, welche wir festgenommen haben. Die meisten dieser Geschichten, hat man dann in den Nachrichten sehen können. Wir schätzen, dass die Mehrheit der freilebenden Werwölfe in ländlichen Gebieten leben, jedoch abgeschieden und so weit weg von der Zivilisation wie nur möglich, um eine Inhaftierung zu vermeiden. Sollen wir hineingehen? Er zeigte auf die Tür, welche zur Inhaftierungsstation führte, sie bestand aus sehr dickem Stahl.

    Ja, gerne, antwortete ich, bevor ich noch einige Bilder vom Verwandlungsraum schoss.

    Wie Sie sehen können, verwenden wir einseitige Spiegel, um unsere Beobachtungen durchzuführen. Er zeigte auf den langen Bereich, durch welchen wir im anderen Raum geschaut hatten.

    Es gab nicht wirklich viel zu sehen. Nur ein Tisch und ein Stuhl, normal für einen regulären Verhörraum. Ich stellte mir vor, dass es schrecklich sein muss, dort eingesperrt zu sein, um darauf zu warten, dass der Vollmond aufgeht, ohne wirklich zu wissen, wann das passieren wird. Das muss einer der angsteinflößendsten Momente der Verwandlung sein.

    Als ich fertig war mit fotografieren, gingen wir weiter zum nächsten Gebäude, welches eine kleine medizinische Einrichtung war. Es gab zwei Untersuchungsräume, einer für das Personal und der andere für die inhaftierten Werwölfe. Beide Räume waren nahezu identisch, mit einer Ausnahme, im Untersuchungsraum für die Werwölfe wurden alle Vorräte und Geräte entfernt. John sagte, es sei zum Schutz des medizinischen Personals.

    Hinter den Untersuchungsräumen befand sich ein weitaus größerer Operationssaal. Er sah aus, als sei er gut ausgestattet, um das meiste von dem zu bewältigen, was das Reservat zu ihnen brachte. John stand hinter dem Operationstisch, seine Hand auf dem dicken blauen Kissen.

    Wenn jemand wegen des Verdachts auf Lykanthropie festgenommen wird, wird er zur vollständigen Untersuchung seiner körperlichen Gesundheit hier in die medizinische Einrichtung gebracht. Stellt sich heraus, dass diese Person die Lykanthropie-Krankheit hat, unterscheiden wir zwischen Männern und Frauen. Bei den Männern wird eine Vasektomie durchgeführt und die Frauen erhalten Medikamente zur Geburtenkontrolle.

    Das hat mich dann doch ein bisschen schockiert. Während meiner Recherche, hatte ich in keinem der Berichte je etwas über Werwolf-Schwangerschaftsprävention gelesen. Bei den männlichen Wertwölfen eine Vasektomie durchzuführen, schien mir dann doch ein bisschen extrem.

    Warum nicht einfach Kondome verwenden? Fragte ich neugierig.

    Das haben wir am Anfang gemacht, aber die Werwölfe neigen dazu, sich nach ihrer Verwandlung zu paaren. In dieser Situation sind Kondome offenbar nicht wirksam. Wir entschieden, dass die Durchführung einer Vasektomie bei den männlichen Werwölfen der einfachste und kostengünstigste Weg ist, die Fortpflanzung zu kontrollieren. Seit Gründung des Reservates gab es nur zwei Geburten. Beide Säuglinge wurden als Werwölfe geboren und beide starben jung. Daher ist es wohl im Interesse aller, wenn wir verhindern, dass sich dies wiederholt.

    Warum sind sie gestorben?"

    Also, den ersten Säugling haben wir bei der Mutter gelassen. Während seiner ersten Verwandlung wurde er jedoch von den anderen Wölfen getötet. Der Zweite starb an einer Krankheit.

    Aha, antwortete ich nachdenklich.

    Das ist so ziemlich alles über die Behandlung, sagte John, als er mich aus der Tür führte.

    Wir gingen in die Richtung eines eingezäunten Gartens, ich konnte nur annehmen, dass es sich hierbei um das Freizeitangebot handelte. Es hatte eine kleine Bahn und einige Klimmzugstangen. Nachdem mir John den Zweck dieses Bereiches bestätigt hatte, führte er mich in die Cafeteria, wo ich meine Mahlzeiten einnehmen würde und brachte mich dann zum Sicherheitszaun, um mir die Sicherheitsmaßnahmen zu zeigen.

    Es gab einen Raum voller Bildschirme, in welchem das Sicherheitspersonal die Parameter des Reservates überwachte. John erklärte mir, dass während des Vollmondes bewaffnete Wachen entlang der knapp vier Meter hohen Zäunen stationiert waren, um sicherzustellen, dass keiner der Wölfe versuchte zu fliehen. Er erzählte mir auch, dass jeder Wolf, der näher als drei Meter an den Zaun heran kam betäubt wurde. Dies galt auch, für Werwölfe welche in menschlicher Gestalt waren.

    Nachdem die Tour vorbei war, durfte ich frei über das Gelände laufen. Zu meiner Überraschung funktionierte mein Ausweis an den meisten Türen, welche nur für autorisiertes Personal waren. Ich kehrte zum Sicherheitsbereich zurück, um Chris Abbot zu interviewen, aber es stellte sich heraus, dass sie ihn bereits zur Operation gebracht hatten. Nun gut, ich habe ja genug Zeit, um innerhalb des Reservates mit ihm zu sprechen.

    Nachdem ich fertig war, Fotos von der Anlage zu machen und meine Entdeckungen schriftlich festgehalten hatte, ging ich in die Cafeteria für ein frühes Abendessen.

    Ich war so auf meine Arbeit konzentriert, dass ich das Mittagessen völlig vergessen hatte. Es war wichtig zu wissen, dass ich nichts verpasst habe.

    Scheinbar entschied sich John, entweder für ein spätes Mittagessen oder ein frühes Abendessen. Er winkte mich zu sich rüber, nachdem ich mein Tablett mit Salisbury-Steak, Kartoffelpüree aus Pulver, grünen Bohnen aus der Dose und einer Soße, die so dunkel war, dass es fast aussah wie Teer, einsammelte.

    Dieser Ort wird nie einen Michelin-Stern gewinnen, sagte John und bemerkte meinen wenig begeisterten Bild hinsichtlich des Essens.

    Sieht aus wie typisches Cafeteria-Essen, erwiderte ich und rutschte auf die Bank gegenüber von ihm.

    Warten Sie, bis Sie es probieren. Typisch wäre ein Segen. Er schmunzelte über seinen eigenen Witz. Wie läuft Ihr Bericht?

    Nun. Ich schnitt in ein viel zu weiches Stück Steak, mein einst unbändiger Appetit wechselte plötzlich zu einer genaueren Observierung des Essens. Ich werde noch einige Mitarbeiter von hier nach dem Abendessen interviewen. Eine Sache gibt es aber noch, über die ich mir Gedanken mache, wo werden die Forschungsarbeiten für eine Heilung der Lykanthropie-Krankheit durchgeführt und wie geht diese Forschung voran?

    John begutachtete sein Kartoffelpüree mit sehr ernstem Blick und ich konnte nicht sagen, ob es daran lag, dass er das Essen verabscheute, oder weil er wusste, dass ich nicht mögen würde, was er als nächstes zu sagen hatte. Ganz unter uns, begann er, es ist schwer, eine Behandlung für eine Krankheit zu entwickeln, wenn man ihre Quelle nicht finden kann.

    Ich dachte, Sie haben gesagt, die Krankheit wird durch einen Biss übertragen.

    Ein Biss, oder durch sexuellen Kontakt. Aber es gibt nichts was in ihrem Blut anders ist, als bei uns. Keine weiteren Teile zum Puzzle, welches die Quelle der Krankheit preisgeben würde. Das einzige Mal, dass sie ihren genetischen Code ändern, ist, wenn sie sich verwandeln, aber die Wahrheit ist, dass sie andere meist infizieren, wenn sie in menschlicher Form sind. Die Hauptursache für die Ausbreitung der Krankheit ist der sexuelle Kontakt. Meist passiert es, bevor der Person überhaupt bewusst ist, dass sie infiziert ist. So ähnlich wie bei HIV.

    Also wollen Sie damit sagen, dass die Regierung es aufgegeben hat, ein Heilmittel zu finden?

    Nein. John schüttelte den Kopf. Aber die Forschung wird außerhalb des Reservates durchgeführt. Wir nehmen hier nur noch Blut- und Gewebeproben, diese schicken wir dann zur Untersuchung weg. Wenn einer der Werwölfe stirbt, wird der Körper ebenfalls weggeschickt. In all den Jahren, in denen wir dies nun schon machen, waren wir noch nie auf dem richtigen Weg, um eine Heilung zu finden. Ich denke nicht, dass es für die Regierung eine große Priorität hat. Eines weiß ich jedoch mit Sicherheit, die staatlichen Mittel für die Forschung wurden drastisch gekürzt. Am Anfang hat ein ganzes Team von Wissenschaftlern, daran gearbeitet, eine Heilung zu finden. Jetzt sind es nur noch zwei.

    Das klingt so, als hätten sie aufgegeben. Ich dachte eine Minute darüber nach und fragte mich, wie hoffnungsvoll eine Heilung für die Menschen in dem Reservat sein würde. Für Außenstehende klang es so, als ob sie genauso gut damit planen könnten, für den Rest ihres Lebens hier eingesperrt zu sein.

    Denken Sie, was Sie wollen. Johns Gabel quietschte als er, als er in eine grüne Bohne stach. Wenn Sie in Ihrem Bericht erwähnen möchten, dass die staatliche Finanzierung spärlich zu sein scheint, erwähnen Sie aber bitte nicht, woher Sie diese Informationen haben.

    Ich nickte und kehrte zu meinem Essen und meinen Gedanken zurück. Als wir mit dem Essen fertig waren, ging John zurück an seine Arbeit und ich machte mich weiter daran, einige seiner Mitarbeiter zu interviewen. Alle schienen sich irgendwie sehr zu freuen, leuchtende Beschreibungen ihrer Arbeit und der Anlage preiszugeben. Ich war mir sicher, dass sie gecoacht worden waren, was sie zu sagen hatten. Die meisten Mitarbeiter wurden das, wenn es um die Berichterstattung in den Medien ging.

    Nachdem ich mit meinen Interviews fertig war, kehrte ich in mein Zimmer zurück, um meinen Bericht zusammenzustellen. Meine Ergebnisse waren erfolgsversprechend. Und, um ehrlich zu sein, konnte ich mir keinen besseren Weg vorstellen, um mit dem Werwolf-Problem umzugehen. Es schien mir, als würden sie fair behandelt werden, aber ich musste eben auch bedenken, dass dies nur ein kleines Puzzleteil war. Die Anlage war

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1