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Die unheimlichen Drei: G.F. Barner 200 – Western
Die unheimlichen Drei: G.F. Barner 200 – Western
Die unheimlichen Drei: G.F. Barner 200 – Western
eBook147 Seiten2 Stunden

Die unheimlichen Drei: G.F. Barner 200 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum18. Mai 2021
ISBN9783740980900
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    Buchvorschau

    Die unheimlichen Drei - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 200 –

    Die unheimlichen Drei

    G.F. Barner

    Bancroft tritt unter ein Vorbaudach, um den Regenguss vorbeigehen zu lassen. Er schüttelt sich und sucht nach seiner Pfeife. Als er sie ansteckt und der Lichtschein des Streichholzes die trübe Dämmerung etwas erhellt, reicht er einen Sekundenbruchteil bis an die Ecke des Hauses.

    Der Mann, der gerade um die Ecke späht, zieht den Kopf wieder zurück. Der Lichtschein lässt ihn zurückzucken.

    »Was ist denn?«, fragt die Stimme eines zweiten Mannes hinter ihm.

    »Nichts, nur ein alter Bursche! Er steckt sich seine Pfeife an!«

    »Mensch, bin ich erschrocken! Ich dachte schon, der Sheriff taucht auf!«

    Der regnerische, kalte Tag hält die Leute in den Häusern. Es ist fast acht Uhr, eine Zeit, zu der sonst noch genug Leben auf der Straße herrscht, aber heute ist alles tot.

    Irgendwo in der Stadt bellt ein Hund, ein Fenster klappt, der Geruch von Essen zieht durch die Gasse, in der zwei Männer stehen.

    Der erste Mann starrt auf das große Haus vorn rechts, dessen Giebel wie von dunklen Schleiern umwogt wird, und dreht sich dann um.

    »Komm zurück, sie sind noch da, es brennt Licht!«, sagt der andere.

    »Ja, aber sie werden nicht mehr lange im Bau bleiben, bei dem Wetter kommt keine Kundschaft. Wollen wir zurück?«

    »Lass den Alten erst vorbei!«

    Sie treten zurück, ihre Stiefel schmatzen im feuchten Boden. Dann stehen sie beide in der geschlossenen Hofeinfahrt und treten in die Nische.

    Der zweite Mann blickt um die Ecke, er hört Tritte auf dem Gehsteig. Im nächsten Moment sieht er auch den Mann.

    Der alte Mann geht vorbei und verschwindet.

    »Weißt du, wer das war?«, fragt der Erste wieder.

    »Na, wer?«

    »Bancroft.«

    »Was du nicht sagst. Donner, er wird doch nicht?«

    »Er wird«, erwidert der andere langsam. »Ich bin ganz sicher, dass er hineingehen wird. Bloß, ob er wieder herauskommt, das ist eine andere Frage.«

    Sie sehen sich an und schweigen einen Augenblick.

    »Hör mal, Buddy, vertu’ dich nicht mit dem alten Bancroft. Er mag humpeln und ein lahmes Bein haben, aber – er ist hart. Du glaubst nicht, was der Alte hart sein kann. Ich weiß, was er früher gewesen ist!«

    »Der? Was?«

    »Deputysheriff und Ranger!«

    »Ach, du spinnst ja!«

    »Nein, das ist er wirklich gewesen, ein kaltblütiger, alter Bursche, in dem sich schon mancher getäuscht hat. Der schießt vielleicht heute noch besser als wir beide!«

    »Du bist ja verrückt, der alte Hinker? Woher weißt du das von ihm, he?«

    »Der Boss hat es mal gesagt, irgendwann. Wir müssen Bescheid sagen. Warte, ich sehe mal, ob er wirklich hineingeht.«

    »Dann kommt er uns in die Quere!«

    »Und wenn schon – er hat bestimmt nicht mal einen Revolver!«

    »Diesen Weg«, sagt der andere und bewegt sich wieder nach vorn auf die Gassenmündung zu, »macht ein Mann wie Bancroft niemals ohne Waffe!«

    Er tritt vor und sieht Bancroft unter der Laterne von Meyers Saloon stehen bleiben.

    In diesem Augenblick wird er sich klar, dass ein Mann wie Bancroft viele Dinge ändern kann. Dieser Bancroft könnte alles zunichtemachen, was geplant und hundertmal durchdacht worden ist.

    Bancroft bleibt stehen, schüttelt sich, nimmt dann unter dem Dach des Vorbaues seinen Hut ab und streicht sich über die Stirn. Er blickt längere Zeit zu dem großen Haus mit den vier erleuchteten Fenstern hinüber, ehe er sich doch anders besinnt.

    Der Mann in der Gasse atmet erleichtert auf, denn Bancroft wendet sich um, setzt seinen Hut wieder auf und – geht in den Saloon.

    *

    Jim Bancroft kommt in den Saloon, bleibt einen Moment in der Tür stehen und lässt dann beide Flügel auf einmal los.

    Sieben, acht Männer stehen am Tresen, an den Tischen sitzen vielleicht ein Dutzend.

    »Hallo, Jim!«

    Drei, vier Männer grüßen ihn, das Stimmengewirr bricht einen Augenblick ab. Es tut Bancroft irgendwie wohl, begrüßt zu werden und die Welle von Freundlichkeit zu spüren, die ihm entgegenschlägt.

    Damals, als er nach Montana ging, seine Schwester und deren Tochter mitnahm, um eine kleine Rinderzucht anzufangen, kam ihm dieses Land fremd und ungeheuer einsam vor. Heute möchte er es mit keinem anderen Fleck der Erde vertauschen.

    »Hallo!«, sagt Bancroft, schlagartig besserer Laune. »Haben wir ein Wetter, was? Man sollte nicht meinen, im April zu sein!«

    Er stampft einige Male auf, schüttelt seinen Hut aus und dreht den Kragen um, sodass seine schwere Lederjacke wieder einen normalen Sitz bekommt.

    »Well«, sagt Meyer hinter dem Tresen und blickt Bancroft fragend an. »Das richtige Wetter für dein Bein, was, Jim?«

    »O ja, das kann man sagen«, antwortet Bancroft, reicht einigen Männern die Hand und tritt an den Tresen. »Es zwickt mich ganz schön, Leute!«

    Er lehnt sich an die glattgescheuerte Kante des Tresens.

    »Einen Whisky, Just«, sagt er dann brummelnd.

    »Der Sheriff ist hier«, sagt der Wirt und schiebt ihm den Whisky über die Theke. »Aber – er hat nichts gefunden.«

    »Er ist hier?«, fragt Bancroft verwundert. »Ich dachte, er hätte noch draußen zu tun. Bei diesem Wetter wird er sicher nichts gefunden haben. Ohlsen hatte einen seiner Leute zu mir geschickt, aber ich habe nichts von Viehdieben gesehen. Die Burschen sind wie vom Erdboden verschwunden!«

    »So geht es nicht weiter«, sagt Elderman, einer der Leute am Tresen. »Das ist in drei Wochen der vierte Diebstahl. Und niemand weiß, woher die Kerle kommen und wohin sie verschwinden.«

    »Bei diesem Wetter kann man sie nicht finden, man muss eben besseres Wetter abwarten. An irgendjemanden müssen sie die Rinder schließlich auch verkaufen, was?«, sagt Bancroft.

    »Und wenn sie die Rinder irgendwo sammeln und dann auf einen Rutsch nach Colorado oder noch weiter bringen?«, fragt Mulligan, einer der kleinen Rancher aus dem Pumkin Creek-Becken, mürrisch.

    »Möglich«, murmelt ein anderer Mann. »Aber das macht uns nicht klüger. Der Sheriff ist gewiss ein guter Mann, auch umsichtig und ständig unterwegs, aber er schafft es nicht allein. Wir müssen alle die Augen offenhalten!«

    »Mir haben sie keine Rinder gestohlen«, murmelt Bancroft. »Ich würde aber trotzdem reiten, wenn einem meiner Nachbarn welche gestohlen würden. Wozu haben wir Rancher uns denn zusammengeschlossen?«

    »Das sagst du!«, stellt Elderman grimmig fest. »Aber die anderen? Ich kenne Leute, die sich die Hände reiben, wenn ihren Nachbarn Rinder geklaut werden.«

    Mulligan fährt herum, stellt sein Schnapsglas ruckartig hin und sieht Elderman scharf an.

    »Meinst du vielleicht mich?«, fragt er zornig und wird feuerrot. »Ich habe zwar alle Hände voll mit meinen eigenen Rindern zu tun, das heißt aber nicht, dass ich mich nicht um die verschwundenen Rinder meiner Nachbarn kümmern würde!«

    »Hör mal, Mulligan«, sagt Meyer und schiebt ein neues Glas über die Theke, »fangt bloß nicht an, euch zu streiten. Wir alle wissen, dass du ein guter Mann bist. Bestimmt hat Elderman es nicht so gemeint.«

    »Nicht so gemeint?«, fragt Mulligan scharf. »Ich weiß verdammt genau, dass er mich gemeint hat. Als ihm vor drei Wochen die ersten Rinder verschwanden, da kam er zu mir und wollte Hilfe. Ich wollte gerade Rinder brennen und konnte einfach nicht weg. Das sah er! Aber er reibt sich ja immer an mir, weil ich die bessere Wasserstelle habe. Das ist der wahre Grund!«

    »Du musst es ja wissen!«, flucht Elderman. »Du hast mir noch nie geholfen. Du bist ein Egoist und hilfst nur dir selber!«

    »Verflucht will ich sein!«, brüllt Mulligan los. »Ich lasse mir das nicht gefallen. Sofort nimmst du das zurück, Elderman!«

    »Ich nehme nie was zurück«, schreit Elderman, erhitzt vom Schnaps und schon seit drei Wochen auf Mulligan wütend. »Du hast dir die Hände gerieben, als sie mir die Rinder geklaut haben, du Halunke!«

    Mulligan dreht sich mit einem wilden Ruck herum, hebt die Faust und holt aus.

    Elderman, der nur auf den Angriff gewartet hat, duckt sich, schlägt unter Mulligans Armen hindurch und fegt mit einem Hieb die zuschlagende Faust Mulligans in die Höhe.

    Die Männer springen zur Seite. Sie kennen Mulligan sonst als einen ruhigen und besonnenen Menschen, den so leicht nichts aus der Fassung zu bringen vermag. Jetzt aber ist es mit seiner Beherrschung vorbei.

    Der Hieb Eldermans hat seine Lippe aufgeschlagen, aber Elderman macht nun den Fehler, seine Aktion nach dem Treffer eine Sekunde zu unterbrechen.

    In dieser einen Sekunde macht Mulligan einen Schritt zur Seite, streift seine Jacke ab und schleudert sie Elderman entgegen.

    Auf einmal hat Elderman die Jacke vorm Gesicht und brüllt wütend auf. Ehe er sie jedoch wegschleudern kann, ist Mulligan heran und holt gleich zweimal aus.

    Donnerwetter, der ruhige Mulligan, denkt Bancroft erstaunt und muss sehen, dass das ein Mann ist, in dem sie sich alle getäuscht haben. Der Trick ist nicht nur gut, er hat auch seine Wirkung.

    Mulligan schlägt nicht etwa nach Eldermans Gesicht – er schlägt bedeutend tiefer. Und er trifft auch zweimal.

    »Das musste ja so kommen«, schreit er dabei grimmig. »Und da hast du noch was!«

    Er geht einen halben Schritt zurück. Elderman ist eingeknickt und stöhnt heiser. Er hat beide Hände nach unten genommen, atmet keuchend und hält sich die unteren Rippen. Anscheinend ist er schwer genug getroffen, um bereits die erste Lektion verdaut zu haben. Die zweite kommt jedoch sofort.

    Mulligan holt aus, sein gerader Stoß trifft Elderman seitlich am Kopf und wirft ihn gegen den Tresen. Dann feuert Mulligan gleich noch die Linke hinterher und knallt sie gegen Eldermans nasse Lederweste.

    Die Faust trifft Elderman in Höhe der Schulter und schleudert ihn wieder vom Tresen fort. Er kann keinen Halt finden, er wankt und stürzt drei Schritt weiter zu Boden.

    »So!«, sagt Mulligan finster. »Das wird reichen, Freundchen. Deine dauernden Sticheleien mit den Wasserlöchern haben mir genügt, aber ich hab’s gefressen, um keinen Streit zu bekommen. Mich aber einen Halunken zu nennen, der anderen nicht helfen will – das war zu viel. Ist noch jemand da, der mich einen Halunken nennen will?«

    Er ist mächtig wütend und dreht sich nach den anderen um.

    Und dann verdankt er es nur Bancroft, dass er an diesem Tag noch lebend nach Hause kommt.

    In dem Augenblick, in dem sich Mulligan zu den anderen Männern umdreht, geschieht es: Elderman greift plötzlich im Liegen an die Seite und zieht seinen Revolver.

    In dieser Sekunde muss Bancroft handeln, ob er will oder nicht – und er würde mit seinem Bein sonst vorsichtiger sein.

    Kaum kommt Eldermans Hand an den Revolverkolben, kaum zieht sie den Revolver aus dem Halfter, als Bancroft auch schon zwei wilde Sätze macht. Mit voller Wucht springt er auf Eldermans Revolverhand. Mitten auf das Handgelenk trifft sein Stiefel und presst es so hart an die Diele, dass Elderman gellend aufschreit.

    »Verdammt«, sagt Bancroft keuchend. »Elderman, bist du verrückt geworden, Kerl?«

    Der Revolver in Eldermans Hand geht los. Die Kugel jagt auf kurze Distanz in die Wand hinein.

    Elderman will mit der linken Hand nach Bancroft stoßen, und sieht dabei hoch.

    Er begreift nicht, woher

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