Ilka, unsere kleine Glücksfee: Dr. Brinkmeier Classic 35 – Arztroman
Von Sissi Merz
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Über dieses E-Book
Max war damals nicht ganz im Frieden von zu Hause geschieden, und jetzt überlagern sich bei ihm verschiedene existentielle Gefühle.
In Afrika hat er eine wirkliche Lebensaufgabe gefunden. In der Heimat wird er dringend benötigt.
Die Ärztin, der seine große Liebe gilt, wirkt mit ihm gemeinsam auf der Missionsstation und ist inzwischen fest verwurzelt auf dem afrikanischen Kontinent.
Dr. Max Brinkmeier muß sich entscheiden – und Sie erwartet die spannendste, gefühlvollste Arztromanserie! Die beliebte Schriftstellerin Sissi Merz erreicht in diesen eindrucksvollen Romanen den Höhepunkt ihres Schaffens.
»Schatzerl, wir müssen aussi. Der Wecker hat schon vor einer Viertelstunden angeschlagen.« Florian Meiring schenkte seiner jungen Frau ein zartes Busserl, Christa schmiegte sich daraufhin mit einem leisen Seufzer an ihn und bat: »Lass uns halt noch ein bissel kuscheln. Es ist so gemütlich, ich mag net aufstehen.« »Gestern war Sonntag, daran könnte ich mich auch gewöhnen«, sinnierte der fesche Jungbauer vom Meiring-Hof. »Leider macht sich die Hofarbeit net von allein. Komm, mein faules Engerl!« Wieder seufzte die hübsche junge Blondine mit den klaren blauen Augen. Nur diesmal klang es recht bekümmert. Florian wurde gleich hellhörig. Seit zwei Jahren waren die beiden nun verheiratet und noch so verliebt und glücklich wie am ersten Tag. Florian hatte das hübsche Madel beim Tanz in den Mai kennen gelernt und sich auf den ersten Blick in die Hoftochter aus Schlehbusch verschaut. Seine Eltern hatten an der Braut nicht viel auszusetzen gehabt; die etwas zu geringe Mitgift war dem Altbauern ein Dorn im Auge gewesen. Doch Christas Vater hatte vier Töchter und eine jede mochte etwas in die Hinterhand bekommen, wenn der Rechte anklopfte. Sepp Meiring hatte sich von der Schönheit und dem guten Wesen seiner Schwiegertochter dann rasch einnehmen lassen, während seine Frau Martha eher auf Distanz geblieben war. Vor einem Jahr hatte der Bauer nach einem Unfall beim Holzeinschlag das Zeitliche gesegnet. Und seither war das Verhältnis der Altbäuerin zu ihrer Schwiegertochter alles andere als einfach. Martha machte Christa das Leben schwer. Am schlimmsten waren die ewigen Vorwürfe, weil die Jungbäuerin noch nicht in die Hoffnung gekommen war.
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Buchvorschau
Ilka, unsere kleine Glücksfee - Sissi Merz
Dr. Brinkmeier Classic
– 35 –
Ilka, unsere kleine Glücksfee
Sissi Merz
»Schatzerl, wir müssen aussi. Der Wecker hat schon vor einer Viertelstunden angeschlagen.« Florian Meiring schenkte seiner jungen Frau ein zartes Busserl, Christa schmiegte sich daraufhin mit einem leisen Seufzer an ihn und bat: »Lass uns halt noch ein bissel kuscheln. Es ist so gemütlich, ich mag net aufstehen.«
»Gestern war Sonntag, daran könnte ich mich auch gewöhnen«, sinnierte der fesche Jungbauer vom Meiring-Hof. »Leider macht sich die Hofarbeit net von allein. Komm, mein faules Engerl!«
Wieder seufzte die hübsche junge Blondine mit den klaren blauen Augen. Nur diesmal klang es recht bekümmert. Florian wurde gleich hellhörig. Seit zwei Jahren waren die beiden nun verheiratet und noch so verliebt und glücklich wie am ersten Tag. Florian hatte das hübsche Madel beim Tanz in den Mai kennen gelernt und sich auf den ersten Blick in die Hoftochter aus Schlehbusch verschaut. Seine Eltern hatten an der Braut nicht viel auszusetzen gehabt; die etwas zu geringe Mitgift war dem Altbauern ein Dorn im Auge gewesen. Doch Christas Vater hatte vier Töchter und eine jede mochte etwas in die Hinterhand bekommen, wenn der Rechte anklopfte. Sepp Meiring hatte sich von der Schönheit und dem guten Wesen seiner Schwiegertochter dann rasch einnehmen lassen, während seine Frau Martha eher auf Distanz geblieben war. Vor einem Jahr hatte der Bauer nach einem Unfall beim Holzeinschlag das Zeitliche gesegnet. Und seither war das Verhältnis der Altbäuerin zu ihrer Schwiegertochter alles andere als einfach. Martha machte Christa das Leben schwer. Am schlimmsten waren die ewigen Vorwürfe, weil die Jungbäuerin noch nicht in die Hoffnung gekommen war. Christa litt sehr darunter, wünschte sie sich doch selbst innig Nachwuchs. Während Florian keine große Sache daraus machte, hatte das leidige Thema zu einem Dauerstreit zwischen Martha und Christa geführt, der sich immer mehr verschärfte. Der Jungbauer vom Meiring-Hof ahnte, dass es wieder diese Sache war, die seiner Frau zu schaffen machte. Und er sollte sich nicht getäuscht haben, denn nach kurzem Zögern gab Christa zu: »Ich mag gar net aufstehen und mir wieder Vorwürfe von der Mama anhören. Gestern hat sie den ganzen Tag von der großen Auswahl an Bräuten geredet, die du gehabt hast. Ein jedes dieser Madel soll schon längst Mutter sein. Nur ich wär eine taube Nuss …« Sie biss sich auf die Lippen, konnte aber trotzdem nicht verhindern, dass ihr die Tränen kamen. »Ach, Flori, langsam glaub ich selbst, dass sie Recht hat.«
»So ein Schmarrn.« Er nahm sie fester in den Arm und schaute ihr dabei ernst in die Augen. »Ich hab dich lieb, von Herzen. Alles würde ich für dich tun, Christa. Wenn’s sein müsste, würde ich mein Leben für dich geben. Das sag ich nur, damit du endlich begreifst, was wirklich zählt für uns zwei. Wenn man sich so lieb hat wie wir, dann ist alles andere unwichtig. Und ich leid es net, dass die Mama sich allerweil in unsere Ehe einmischt. Ich werde ihr nachher mal die Meinung sagen.«
»Na, das will ich net. Dann heißt es wieder, ich tät mich bei dir über sie beschweren und den Familienfrieden zerstören.«
»So ein Schmarrn, das besorgt die Mama schon selbst.« Florian wirkte unwillig. »Seit der Vater nimmer ist, lässt sie sich gehen, keiner kann ihr mehr was sagen. Das wird kein gutes Ende nehmen, wenn wir net endlich klare Verhältnisse schaffen.«
»Aber, Flori, sag, hat sie net vielleicht Recht? Bitte, sei mir nicht bös, ich denk halt über alles nach und will auch deine Mutter verstehen. Sie wünscht sich halt Enkelkinder.«
»Das ist net der Punkt. Wenn wir Kinder hätten, würde sie was anderes finden. Es geht ihr ja nur darum, einen Unfried zu schaffen. Und das leide ich nimmer länger. Jetzt komm. Es ist kein Zustand, dass du dich nicht traust, aufzustehen vor lauter Angst. Das hier ist auch kein Hof, dein Daheim.«
»Ach, Flori …« Sie schmiegte sich an ihn und war zufrieden, als er ihr ein zärtliches Busserl schenkte. »Sag, bist mir auch wirklich net bös, weil ich net in die Hoffnung komm?«
»Wie kannst nur so einen Schmarrn daherreden?« Nun war er wirklich ärgerlich. »Wir kriegen noch Butzerln, von mir aus ein Dutzend. Alles im Leben braucht seine Zeit.«
»Und wenn es an mir liegt? Wenn ich unfruchtbar bin?«
»Das wird der Dr. Brinkmeier herausfinden. Nachher haben wir doch einen Termin, dann kann er uns Bescheid sagen.«
»Und wenn …, ich mein, wenn es an mir liegt? Was soll denn dann werden?« Sie schaute ihn so verloren und unsicher an, dass es sein liebendes Herz rührte. Er nahm ihre Hände und lächelte ihr liebevoll zu. »Das ändert net das Mindeste. Wenn wir keine leiblichen Kinder haben können, werden wir welche adoptieren. Und jetzt Schluss der Debatte, das kriegen wir schon hin.«
Christa lächelte tapfer. Sie wollte ihrem Mann zu gerne glauben, aber die Unsicherheit blieb. Und das leise, nagende Gefühl tief in ihrem Herzen, dass die Schwiegermutter womöglich doch Recht behalten würde …
Martha Meiring verzog abfällig den Mund, als Christa die Küche betrat, um ihr beim Vorbereiten des Frühstücks zu helfen. Die Bäuerin war eine schlanke Frau Mitte der Fünfzig. Ihr Gesicht mit den hellen Augen konnte durchaus als hübsch bezeichnet werden, wenn sie lachte. Doch das tat sie nur noch sehr selten. Meist bohrte sich ihr Blick voller Ablehnung in den der Jungbäuerin. So auch jetzt. »Wieso bist net zeitiger auf den Beinen?«, wollte sie mit schneidender Stimme wissen. »Was kann es für dich und meinen Sohn schon für einen Grund geben, länger im Bett zu bleiben? Kommt eh nix dabei heraus.« Sie lachte gehässig auf, während Christa errötend die Lider senkte. Dass ihre Schwiegertochter sich alles von ihr gefallen ließ und sich anscheinend nicht wehren konnte, gefiel Martha ausnehmend gut. Sie hackte mit Ausdauer und Hingabe auf der Jungbäuerin herum, so auch an diesem sonnigen und schon ein wenig milden Vorfrühlingsmorgen.
»Hast vielleicht deine Zunge verschluckt? Kannst mir keine Antwort geben? Oder bist zu dumm, um die Frage zu verstehen?«
»Ich war noch ein bissel müd’«, entgegnete Christa mit schwacher Stimme. Sie war schon wieder kurz davor, in Tränen auszubrechen. Dazu konnte Martha sie ganz leicht bringen.
»Ein bissel müd«, äffte die Altbäuerin ihr gespreizt nach. »Ja, mei, die gnädige Frau kommt mit dem Hintern net hoch. Am End steht sie noch in der Hoffnung, ohne es zu wissen …«
Nun war es um Christas Fassung geschehen. Sie rannte weinend aus der Küche, während ihre Schwiegermutter ihr triumphierend und kalt hinterher starrte und murmelte: »Dummes Ding, dummes.«
»Mama, ich muss mal mit dir reden«, ließ Florian sich da von der offenen Türe her vernehmen. »Wo ist denn die Christa?«
»Was weiß ich«, kam es abweisend von der Altbäuerin. »Hat wohl keine Lust was zu schaffen, überlässt mir die ganze Arbeit.«
Der Jungbauer verschränkte die Arme vor dem breiten Brustkasten und stellte klar: »Meine Frau ist weder faul noch egoistisch, das weißt ganz genau. Aber du machst es ihr einfach zu schwer. Allerweil hackst auf ihr herum, das dulde ich net länger. Ich muss dich bitten, die Christa in Ruh zu lassen.«
»Und wenn net? Was willst dann tun? Der Hof gehört zur Hälfte mir, du kannst mir net einfach die Tür weisen. Und mir vorschreiben, wie ich mit deiner Frau umgehe, das kannst erst recht net. Also versuch es gar nicht, nützt dir eh nix.«
»Mag sein. Aber ich kann auch mein Bündel schnüren, die Christa an der Hand nehmen und gehen«, kam es da entschlossen von Florian. Damit hatte er seine Mutter überrascht, man sah es ihr deutlich an. Doch dieser Zustand dauerte nicht lange.
»Wo