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Frankfurt Young Stories 2020: Anthologie Shortlist 2020
Frankfurt Young Stories 2020: Anthologie Shortlist 2020
Frankfurt Young Stories 2020: Anthologie Shortlist 2020
eBook304 Seiten2 Stunden

Frankfurt Young Stories 2020: Anthologie Shortlist 2020

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Über dieses E-Book

Frankfurt Young Stories - Anthologie 2020 enthält die Shortlist der eingereichten Beiträge von jugendlichen Autoren zum Wettbewerb "Frankfurt Young Stories 2020" und präsentiert Kurzgeschichten, Gedichte und Poetry Slam über das Leben aus der Perspektive Heranwachsender von 13 bis 25 Jahren.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum30. Dez. 2020
ISBN9783753409436
Frankfurt Young Stories 2020: Anthologie Shortlist 2020
Autor

Frankfurt Young Stories

Frankfurt Young Stories ist ein Schreibwettbewerb der Frankfurter Buchmesse für junge Talente zwischen 13 und 22 Jahren.

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    Buchvorschau

    Frankfurt Young Stories 2020 - Frankfurt Young Stories

    Inhalt

    Circus in my head - Emma Tenzler

    Löwen und Lügner - Anna-Lena Eißler

    Ruhe vor dem Sturm - Leya Ihle

    Was kommt nach dem Tod? - Charlotte Jung

    Der Weg ins Licht - To Uyen Rose Hoang

    Das Rätsel des Atlantiks - Jule Marleen

    Kain und Abel erfunden Windsurfen - Lars Pfeifer

    Was Stille bedeutet - Emily Sophie Ahrens

    Nachtleben - Noam Hediger

    Die Sterne am Himmel - Jule Schöbel

    Selbstgenähte Puppen und dein bittersüsses Lachen - Asal Rahmany

    Schwarzes Kind - Natalie Gierse

    Vielleicht ja morgen - Yara M.

    Dunkelheit - Aliah Koch

    Mein Schmetterling - Sophie Mrotzeck

    Liveticker - Anna-Marie Geeraedts

    Ich fließe - Sophie Mrotzeck

    Melancholie eines liebenden Menschen - David Riwells

    Morgenkaffee - Charlotte Pause

    Zwischen Legosteinen - Kira Grohs

    Kintsugi – die Schönheit des Zerbrochenen - Penelope Duran

    Ein letztes Lebewohl - Miriam Erhard

    Können Tiger weinen? - Penelope Duran

    Schokoladenaugen - Kimberley Pütz

    Über unseren Köpfen - Flora Mohn

    Befleckt - Maja Bruder

    Erinnerungen - Tiara Hechler

    Würdest du...? - Luise Pohlmann

    Diagnose: Homosapiens - Wiebke Kirsch

    Warten auf P. - Mila Vojacek

    Die Nacktschnecke - Sorour Keramatboroujeni

    Schöngenug oder umgangssprachlich Liebe - Lea Schillaci

    Unlocked - Belle

    Farben - Jan Schlüter

    Ich kann nicht schlafen - Nils Schmalbuch

    Die Konferenz der Krankheiten - Carmen Mahler

    Helen - Caroline Kuba

    Dichter und Denker - Lisa Huber

    Lascia ch‘io pianga - Miriam Müller

    Digital Natives - Julia Theresa Muhler

    Sternschauer - Rania Daoudi

    Fremde - Laura Schiele

    Flügel und Nacht - Lisa Starogardzki

    Kevin - Mika Engelhardt

    Tage fallen leise - Tara Meister

    Die Lichtung des Lebens - Nathalie Bierstedt

    Ohne Namen - Jessica Haak

    Angakoks Erwachen - Merrill Hagemann

    Orbit - ist das Umlaufbahn oder Kaugummi - Tara Meister

    Dieser Schrank in meinem Kopf - Saskia Oswald

    Wachstum in die Zerstörung - Laura Laska

    Man muss nicht alles ernst nehmen - Svenja Plannerer

    Kreisverkehr - Mirandolina Babunashvili

    (Gem)einsamkeit: Soziale Wesen - Svenja Volpers

    Karussell - Robin Hatting

    Other people - Timothée Schmude

    Paula und die Frau - Dana Polz

    In meinen Träumen - Jenny Weiß

    Über Jatiluwih hoch in den Norden - Jakob Lobach

    Ins Schwarze - Melissa Julianas

    Sisyphos Lachen - Stefan Süshardt

    Ladenschluss - Michael Bungardt

    Jury

    Melina Zahren - YouTube: ReadingBookChannel / @readingbookchannel Mirai Mens - Blog: „Lass mal lesen" / @lesehexemimi @young_bookstagram Askin Agan - Gewinnerin FYS 2019 / @torreydryan

    Den Schreibwettbewerb Frankfurt Young Stories haben sich Sarah Tiebes und Valentin Maas während ihres Schülerpraktikums bei der Frankfurter Buchmesse im Frühjahr 2019 ausgedacht. Ihnen ist wichtig, daß die Jury aus Gleichaltrigen besteht.

    Im Jahr 2020 vergab die Jury fünf Preise in folgenden Kategorien:

    Gedicht 13 bis 18 Jahre, Kurzgeschichte 13 bis 18 Jahre, Gedicht 19 bis 25 Jahre, Kurzgeschichte 19 bis 25 Jahre sowie den Sonderpreis der Jury. Diese Anthologie enthält die Shortlist des Wettbewerbs 2020.

    Circus in my head

    Emma Tenzler, 13

    There‘s a circus in my head

    And I don‘t know what to do

    The trumpets blaze

    The lion‘s roar

    And the riders ride on cue

    The gladiators enter into my head

    And I can see

    Julius Fučík

    Composing on my bed

    My sanity is a tightrope

    Tied to

    Two wobbly ends

    My mind

    It is a hare

    Knows how to run

    Knows not how to befriend

    And as two skinny women

    Tread lightly over me

    I fear

    It‘ll run

    Once and for all

    My poor rabbit sanity

    My childhood stretches out

    Oh yes I see it clear

    Over red pointed tents

    And bustling crowds

    And children that laugh and sneer

    And in the corner

    A thin beaten tiger

    That cowers low with fear

    The director announces loudly

    And I think my poor head‘ll burst

    That the lion entering besides him

    Is dying of hunger and thirst

    Hunger and thirst

    For life and all

    Is all that‘s left behind

    As all crowds they leave

    And all animals sleep

    And only the hare is left

    Alone cold and blind

    And as all artists

    Clean up all that remains

    And the clowns

    They finally cry

    I fear that the tiger

    My only dear friend

    Will turn to dust and die

    The director announces

    „Dear friends

    We‘re through for today

    We‘ll pack up our things

    Leave at the dusk

    And head for Guantanamo Bay"

    „Our friends over there

    Could use with some fun

    For I‘ve heard it‘s terribly bare"

    And as all artists they nod

    And all animals too

    Even the tiger my friend

    My rabbit

    It comes to an end

    And finally runs through

    Because there‘s a circus in my head

    And I still don‘t know what to do.

    Löwen und Lügner

    Anna-Lena Eißler, 14

    In einer Zeit, in der die Farben der Welt vom Grau des Alltags überdeckt werden und die Seelen der Menschen an Blindheit leiden, sitzt ein Mädchen am Fenster und schaut zu den Sternen hinauf. „Nachts strahlen die Sterne zusammen am Himmel viel stärker, viel heller, als wenn sie alleine leuchten würden", denkt es. In seiner Einsamkeit wird das Mädchen sehr neidisch auf die Sterne. Denn selbst wenn es tagsüber mit seinen Mitschülern redet, hatte es niemals das gleiche Gefühl von Geborgenheit, als wenn es die Sterne bei ihrem Zusammensein beobachtet. Diese Tatsache frustriert das Mädchen und die Gier nach Zugehörigkeit frisst sich in es hinein und erfüllt es so sehr, dass es beschließt, sich auch jemanden zu suchen, um mit ihm so hell zu strahlen wie die Sterne.

    In der Schule fragt es seine Mitschüler, was sie über das Licht der Sterne denken, denn es ist überzeugt, dass nur jemand, der die Welt genauso sieht wie es selbst, zu ihr gehören kann. Doch die Kinder müssen das Mädchen enttäuschen. Sie sehen das Licht der Sterne nicht als den silbernen Glanz des perfekten Zusammenseins, sondern lediglich als Licht in der Dunkelheit. Dem Mädchen ist unbegreiflich, wie seine Sicht auf die Welt nicht von allen geteilt werden kann, doch es bemerkt nur den Fehler der anderen und nicht sein eigenes Missverstehen. Als es den Zuckerbäcker fragt, der ihr immer die süßen Brötchen gibt, wird es ebenfalls enttäuscht. In seiner praktischen Art sieht er nur das Licht, das ihn abends nach Hause leitet, und er lacht über die poetische Sicht des Mädchens. Betrübt streift es durch die Straßen der Stadt.

    Selbst der Mann mit der Fidel, der ihm immer die Lieblingslieder spielt, vermag nicht es aufzumuntern. Er lächelt nur und setzt sich neben das Mädchen auf den Boden. „Manche sagen, die Sterne seien die Seelen der Verstorbenen, die auf uns hinunterschauen und uns mit ihrem Licht leuchten wollen. Andere behaupten, sie seien alte Götter oder übernatürliche Wesen.

    Einige meinen, wir würden gar keine Sterne am Himmel sehen, sondern nur riesige Glühlampen, die einen Sternenhimmel simulieren, weil wir nur ein Forschungsprojekt Außerirdischer seien. Er zwinkert dem Mädchen zu: „Mein persönlicher Favorit ist aber Version Nummer eins. Mich beruhigt der Gedanke, dass jemand auf mich aufpasst. Diese Antworten können die Sehnsucht des Mädchens auch nicht stillen und es denkt an all jene, die es nicht verstanden und immer nur gelacht haben. So fasst es den Beschluss, außerhalb der Stadt nach jemandem zu suchen, da sie dort ja die Einzige mit der richtigen Meinung zu sein scheint.

    Ohne Angst durchwandert das Mädchen die graue Ödnis, bis es die Stadt weit hinter sich gelassen hat. Weder der eiskalte Wind, der ihr den Staub in die Augen treibt, noch die steilen Hänge, an deren scharfen Spitzen es sich die Hände aufreißt, können das Mädchen von seinem Ziel abbringen. „Ich werde jemanden finden, der genauso ist wie ich."

    Erst als es sich am Abend auf dem harten Boden ausstreckt, wird ihm bewusst, wie einsam es doch ist. Die Kälte und die Kanten des Felsens schneiden in seinen Körper und der Wind, den es heute hartnäckig ausgeblendet hatte, tost unbarmherzig über die Ebene und fährt ihm durch Haare und Kleidung. Es muss an sein Bett zu Hause denken, wie es sich immer in die Kissen gekuschelt hat, wenn seine Eltern zum gute Nacht sagen kamen. Leise fängt das Mädchen an zu weinen. Es zeigt sich selbst seine Unvollkommenheit und sein Unglück, versenkt sich in seinem Elend und bemitleidet sich auf das Äußerste. Sein Weinen wird zu einem tiefen Schluchzen. Es ist erschüttert in seiner Enttäuschung, nicht sein zu können wie die Sterne. Spät bemerkt das Mädchen, dass es nicht mehr alleine ist.

    Um es herum stehen drei Frauen und mustern das Mädchen mit kalten Blicken. „Was tust du hier?, fragt die Frau in der Mitte. In ihrem weißen Gewand gleicht sie den anderen beiden bis aufs Haar. In silbernem Glanz schauen sie auf das Mädchen herab und scheinen in ihrer Größe den gesamten Himmel auszufüllen. In dem Versuch, sich seine Schwäche nicht anmerken zu lassen, erhebt sich das Mädchen voll Ehrfurcht vor diesen riesigen Kreaturen. „Ich suche jemanden, der mich versteht, mit dem ich so gemeinsam sein kann, wie die Sterne, antwortet es. Über seinen ernsthaften Ausdruck müssen die Frauen lachen und das schrille Geschrei, das dabei ertönt, fährt dem Mädchen durch Mark und Bein. „Ihr Menschen seid das Gegenteil von gemeinsam, höhnen sie. Das trotzige Funkeln verschwindet aus den Augen des Mädchens zusammen mit ihrem Selbstbewusstsein, als sich die drei Frauen vor ihr zusammenballen wie eine erboste, graue Gewitterwolke. In dem dichten Rauch sind ihre Fratzen nur schwer zu erkennen und ihr Gespött vertreibt den letzten Zweifel aus dem Geist des Mädchens. Seine Naivität und Enttäuschung verwandeln sich in Wut auf die arroganten Wesen vor ihm. Es schleudert seinen Frust und seinen Trotz gegen diese gewaltige Wolke aus Hohn. „Verschwindet! Ihr seid nichts weiter als egoistische Kreaturen, die sich hinter falschem Glanz verstecken und es nicht ertragen können, dass andere gemeinsam glücklich sind. Verschwindet von hier!

    Unter lautem Keifen und Geschrei verlassen die Sterne die Welt und beneiden das Mädchen nur noch vom Himmel aus, als seine Seele anfängt zu heilen und es die vielen Farben erkennt, die der trügerische Glanz der Sterne verdeckt hatte.

    Ruhe vor dem Sturm

    Leya Ihle, 14

    Unser Schweigen ist nicht friedlich.

    Unser Schweigen ist kein Gold.

    Unser Schweigen ist allmächtig,

    ich hab das wirklich nicht gewollt.

    Unser Schweigen ist nicht einträchtig.

    und ganz bestimmt keine freie Wahl.

    Unser Schweigen, unsere Qual.

    Unser Schweigen, das ist brüllend.

    Unsere Gedanken schreien sich an.

    Unser Schweigen, das ist füllend,

    so dass nichts mehr dazwischen passen kann.

    Unser Schweigen ist nicht friedlich.

    Unser Schweigen ist kein Gold.

    Unser Schweigen ist aber immer noch

    nur die Ruhe vor dem Sturm.

    Was kommt nach dem Tod?

    Charlotte Jung, 14

    Was passiert nach dem Tod? Ist es wahr, was die Leute sagen? Dass die Seele zum Himmel aufsteigt? Oder ist der Tod doch nur ein ewiger, traumloser Schlaf? Kommt danach ein einziges Nichts, eine Dunkelheit, die nie wieder weichen wird?

    Ich wollte den Leuten so gerne Glauben schenken. Ich wollte glauben, dass mein Großvater nach dem Leben auf Erden nun ein weiteres glückliches im Himmelreich begonnen hatte. Trotzdem wanderten meine Gedanken immer wieder zu diesen Fragen.

    Wie sollte ich jemals damit abschließen, dass der freundlichste und großherzigste Mann, den ich je gekannt hatte, nicht mehr unter uns weilte, wenn ich darauf keine Antwort fand? Unwillkürlich schloss sich meine Hand um den Anhänger an meiner Kette, den mein Großvater mir geschenkt hatte, so als könnte ich ihn dadurch wieder zurückbringen. Tränen schossen mir in die Augen, wie immer, wenn mich die Erinnerungen an ihn und der damit verbundene Schmerz einholten. Seine Liebe für Waffeln; der vertiefte Ausdruck in seinem Gesicht, wenn er Zeitung las; seine Witze, über die er selbst am lautesten lachte.

    Sein Lachen war so ansteckend gewesen. Jetzt würde ich es nie wieder hören. Ein wohlklingendes Geräusch, gestorben mit dem Körper meines Großvaters. Vielleicht auch mit seiner Seele. Ich schüttelte den Kopf,

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