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Die Unerbittlichen: G.F. Barner 181 – Western
Die Unerbittlichen: G.F. Barner 181 – Western
Die Unerbittlichen: G.F. Barner 181 – Western
eBook127 Seiten1 Stunde

Die Unerbittlichen: G.F. Barner 181 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Dalton hebt langsam die Hand und starrt auf den Streifen, den der Draht an seinem Handgelenk hinterlassen hat. »Blut!« sagt er dann. Und noch einmal: »Blut!« So bleibt er stehen, er saugt an der Wunde. Süßlicher Geschmack an seinem Mund. Und der Blick geht weit über das Tal hinweg. Drüben die Berge, blauschimmernde Felsen, tiefgrüne Baumstreifen – Nadelwald. »Morgen!« sagt Dalton leise. Danach saugt er wieder. Er schmeckt sein eigenes Blut und weiß etwas, was außer ihm noch drei Männer wissen. Es hat auch mit Blut zu tun – nur nicht mit Daltons. »Morgen wird er sterben, der arme Narr!« Das sagt er und denkt an den Mann, der morgen oder übermorgen sterben wird. Es wird kein Zufall sein, sondern Absicht wie all das, was Dalton hier seit einer halben Stunde macht. Jesse Dalton überläßt dem Schicksal nie etwas – er spielt Schicksal. Die Stimme verliert sich, der Wind singt am Hügel zwischen Fettholz, Blaugras und einigen kleinen Tannen, die einmal groß werden wollen – groß, wie es der Mann geworden ist, der morgen Dalton und einige Dinge mehr sehen wird. Um danach zu sterben…, ein armer Narr, der ein Spiel nicht kennt, das der Tod selber mit ihm macht. Der Tod heißt Jesse Dalton, ist groß, hager, sehnig, wendig, schnell – eine furchtbare Kampfmaschine mit einem Revolver.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum1. Sept. 2020
ISBN9783740970475
Die Unerbittlichen: G.F. Barner 181 – Western

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    Buchvorschau

    Die Unerbittlichen - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 181 –

    Die Unerbittlichen

    G.F. Barner

    Dalton hebt langsam die Hand und starrt auf den Streifen, den der Draht an seinem Handgelenk hinterlassen hat.

    »Blut!« sagt er dann. Und noch einmal: »Blut!«

    So bleibt er stehen, er saugt an der Wunde. Süßlicher Geschmack an seinem Mund.

    Und der Blick geht weit über das Tal hinweg. Drüben die Berge, blauschimmernde Felsen, tiefgrüne Baumstreifen – Nadelwald.

    »Morgen!« sagt Dalton leise.

    Danach saugt er wieder. Er schmeckt sein eigenes Blut und weiß etwas, was außer ihm noch drei Männer wissen. Es hat auch mit Blut zu tun – nur nicht mit Daltons.

    »Morgen wird er sterben, der arme Narr!«

    Das sagt er und denkt an den Mann, der morgen oder übermorgen sterben wird. Es wird kein Zufall sein, sondern Absicht wie all das, was Dalton hier seit einer halben Stunde macht. Jesse Dalton überläßt dem Schicksal nie etwas – er spielt Schicksal.

    Die Stimme verliert sich, der Wind singt am Hügel zwischen Fettholz, Blaugras und einigen kleinen Tannen, die einmal groß werden wollen – groß, wie es der Mann geworden ist, der morgen Dalton und einige Dinge mehr sehen wird. Um danach zu sterben…, ein armer Narr, der ein Spiel nicht kennt, das der Tod selber mit ihm macht.

    Der Tod heißt Jesse Dalton, ist groß, hager, sehnig, wendig, schnell – eine furchtbare Kampfmaschine mit einem Revolver.

    Dalton schweigt, er blickt nach rechts auf den Pfosten und das Ende Draht. Alles, was Dalton macht, ist wohlüberlegt und paßt immer so genau wie ein Steinchen zum anderen in einem Mosaikspiel.

    Mosaikspiel des Todes…

    Zwei Stücke Leder – hartes Leder, ein Draht, um den man die Lederstreifen legt. Und dann biegt man, bis der Draht bricht. Dann nimmt man einen Stein, legt den Draht auf den Stein, ein Ende Leder darunter, eins darüber. Und dann macht man ihn gerade und träufelt etwas Schwefelsäure auf die Enden. Danach sieht der Draht wie durchgerostet aus. Der Geruch verliert sich schnell. Keiner wird auf den Gedanken kommen, ein Ende des Drahtes etwa in den Mund zu stecken.

    Dalton lächelt nicht. Er lächelt nie, sein Gesicht ist wie eine Maske. Darum nennen ihn einige Leute auch Stone­face-Dalton – Steingesicht.

    Unten an der Senke stehen vielleicht sechzig Rinder, als Dalton zu seinem Pferd geht und aufsitzt. Er nimmt das Lasso.

    Dann reitet er herunter, kommt über den kargen Boden und hat dicke Lederschuhe unter die Hufe seines Pferdes gebunden. Es sind Stulpschuhe, auf denen ein Pferd vielleicht zehn Meilen laufen kann. Die Eindrücke sind nicht zu sehen.

    Dalton blickt sich noch einmal um.

    Er ist allein.

    Denkt er.

    Er ist es nicht – drei Männer liegen auf dem Hügel, sechshundert Schritt zurück. Der in der Mitte ist alt, hat einen graubraunen Bart und hält das Glas vor die Augen. Der Mann ist groß, sicher noch einige Zentimeter größer als Dalton. Und zweimal so breit wie dieser. Dazu auch zweimal so kräftig.

    Links neben ihm der zweite, der eine verjüngte Ausgabe des Alten sein könnte.

    Und rechts der dritte – schlank, zäh, kleiner, viel kleiner und schwarzhaarig.

    »Was macht er jetzt, Dad?«

    Der Alte antwortet nicht – genießt das Schauspiel, einen Mann vorsichtig reiten zu sehen. Er starrt durch das Glas und erkennt immer mehr, daß Dalton ein Halunke ist.

    »Dad, he, was macht er?«

    »Matt, mein Sohn«, sagt der Alte. »wenn du deinen Vater noch mal wie einen Landtramp oder Hund mit ›he‹ anrufst, dann schlage ich dir die Ohren ab, verstanden?«

    »Ja, Dad«, sagt Matt gehorsam und wirft dem Alten, der jemand mit der bloßen Faust totschlagen könnte, einen furchtsamen Blick zu.

    »Ihr wollt wissen, was er macht? Er hat den Draht so gerichtet, daß es aussehen wird, als sei er durch Zufall zersprungen – oder durchgerostet. Jetzt reitet er hinunter und treibt die Rinder hoch. Teufel, er fängt sie ein, ist das ein Satan, ein ausgekochter!«

    Von der Seite her blickt Matt auf den Alten, auf dessen Bart, in den der Wind gefahren ist. Hinter ihm steht Sidney und starrt zu Dalton hin.

    Immer ich, denkt Matt, immer wieder ich. Er sagt, ich sei der frechste von allen. Dabei ist Joel zehnmal schlimmer als ich.

    Der schreit sogar den Alten an, der wagt es. Das sollte ich mal probieren, totschlagen würde er mich. Er ist grausam, er ist zu hart zu uns allen. Nur zu Benjamin…, weiß der Teufel, warum er den Kleinen Benjamin nannte.

    Der Alte sieht zu, wie Dalton zwei Rinder aussondert und beide geschickt einfängt, um sie auf den einen Zaunpfosten zuzujagen. Dalton geht so methodisch vor wie jemand, der bis auf jede Einzelheit einen Plan in seinem Gehirn ausgebrütet hat. Die beiden Stiere rasen in diesem Moment genau auf den Pfosten zu, sehen ihn, wollen nach links schwenken und…

    In diesem Augenblick ist Dalton mit unheimlicher Geschicklichkeit an ihrer linken Flanke. Ein scharfer, sausender Hieb mit dem Lasso – genau neben dem Pfosten springt einer der Stiere nach der Seite herum – an den Pfosten!

    »Verdammte Klapperschlange! Schlangenbrut!«

    »Ich – ich habe nichts getan!« sagt Matt erschrocken.

    »Du doch nicht – Dalton meine ich!« knurrt der Alte heiser. »Mein Gott – genau gegen den Pfosten… Der Stier ist gestürzt, steht aber wieder auf. Und der Pfosten liegt umgebrochen am Boden. Dieser Kerl ist nicht zu fassen. Macht erst den Draht entzwei, geht ganz auf sicher – er hat den Pfosten tatsächlich umbrechen lassen und keine Lassospur an ihm gemacht! Und…, ah, jetzt treibt er im Schritt drei, vier Rinder nach links – der läßt sie wandern. Ist das gerissen!«

    »Dann hat Joel damals nicht gelogen, der Kerl ist wirklich unheimlich, was, Dad?«

    Einen Moment ist der Alte still. Er beobachtet nur Dalton, der mit teuflischer Geschicklichkeit die ersten Rinder am Zaun entlang und dann durch ihn wandern läßt. Es geschieht langsam und muß später aussehen, als wären die Rinder wirklich nur gewandert.

    »Hat Joel denn schon mal gelogen, he, Sidney?«

    »Er – er ist nicht hier, er kann sich nicht verteidigen, er…«

    »Und wenn er noch zehn Jahre im Jail sitzen sollte – ich frage dich, Sidney: Hat dein ältester Bruder gelogen?«

    »Ich… ich will nichts Schlechtes über ihn sagen, aber – er lügt immer, er lügt doch immer!«

    »Er lügt immer – er lügt immer!« sagt der Alte tonlos. »Und was gefällt dir daran nicht, Sidney?«

    »Daß er sich so verstellen kann, Dad. Er würde uns alle verkaufen, er ist schlecht, er ist so schlecht, daß er nicht ehrlich kämpfen kann. Wenn mir einer was macht, dann schlage ich ihm die Zähne gleich ein, aber Joel – Joel würde grinsen und sagen: Vergessen wir den kleinen Streit, wir sind doch Freunde, was? Und wenn der andere sich umdreht, dann schießt er ihn von hinten nieder. Er würde es wie mit Ellison machen, Vater, laß uns diese Sache…«

    »Was?« fragt der Alte, und seine Stimme faucht jäh los. »Also – was soll ich in dieser Sache tun? Was willst du – Sidney, ich kenne dich, du kannst keinen angreifen, er hätte dir denn was getan – das ist dein Fehler, Junge, das ist er! Du würdest hingehen, dem Lumpen das Haus anstecken und ihm eine Kugel geben, wenn er nicht innerhalb einer Woche freiwillig verschwunden wäre – ist es so?«

    »Ja!« murmelt der Große. »Ich bin dein Sohn, ich werde tun, was du willst, aber es ist nicht ehrlich. Wir holen uns einen Mann, der jemanden anschießen soll…«

    Anschießen, denkt der Alte gallebitter, anschießen? Erschießen, Junge! Ein Glück, daß ich es dir nicht gesagt habe. Der Junge ist, wie ich einmal war. Himmel Donnerwetter – Joel lügt, Joel ist eine Natter. Der hat zuviel von seiner Großmutter, einer Yaqui-Indianerin aus Mexiko, im Blut – Joel ist verschlagen, wie ich es sein muß. Das ist es, das einzige, was mich tröstet.

    »Ist gut, sei ruhig, Sidney! Und jetzt du, Matt – deine Meinung, Matt?«

    Er fragt uns um unsere Meinung, denkt Matt verstört, das macht er sonst niemals, für ihn gibt es keine andere Meinung als seine. Und jetzt will er meine hören? Nachher sage ich was falsch, und er schlägt mich wieder.

    »Alles was du machst, ist richtig, Dad!«

    Der Alte steht jäh auf und kommt auf ihn zu.

    »Was ich tue, das ist immer richtig?« fragt der Alte grollend. »Immer richtig? Es gefällt dir nicht, he, es macht dir keinen Spaß, wie? Du würdest es lieber sehen, wenn wir alle auf diese Burschen in den Tälern losgehen würden – du denkst wie Sidney, aber das sollte ich nicht hören, stimmt es? Du bist feige, du hast nicht ein Viertel von Sidneys Mut.«

    »Ohne Joel kann es allein nicht glücken!« sagt Matt furchtsam. »Wir können die Verlierer sein, wir könnten…«

    »Verdammter Kerl, drückt sich um eine ehrliche Antwort, er drückt sich einfach.«

    Er zieht ihn jäh hoch, reißt ihn mit einer Leichtigkeit auf die Beine und gibt ihm einen so wilden Stoß, daß Matt sieben, acht Schritt rücklings den Hang hinabstolpert, um sich dann liegend wiederzufinden.

    »Du bist feige, Matt!« sagt er gallebitter. »Feige, etwas deinem Vater zu sagen, aber nicht feige genug, um einen Krieg anzufangen, wenn du nur Aussicht auf Erfolg hättest. Ohne Joel, meinst du, geht es nicht? Auch mit Joel würden wir verlieren müssen. Neun Small-Rancher, Junge, neun! Und dreizehn, wenn sie ihre Leute mitbringen. Wir sind ganze drei

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