Bruckmann Reiseführer Malta: Zeit für das Beste: Highlights, Geheimtipps, Wohlfühladressen
Von Anita Bestler, Stella Kirchner und Christoph Mohr
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Über dieses E-Book
Dieser Malta-Reiseführer entführt Sie in eine Inselwelt, die als Brücke zwischen Afrika und Europa Elemente beider Kontinente vereint. Er zeigt Ihnen jahrtausendealte Tempel und moderne Hotels, trutzige Ritterburgen und zerklüftete Bergwelten. Lassen Sie sich überraschen von den 50 Highlights auf Malta, Gozo und Camino.
So entdecken Sie neben den Highlights auch jede Menge Geheimtipps, die Ihren Urlaub unvergesslich machen. Und es bleibt dabei immer Zeit für authentische Restaurants oder Hotels und die besten Shopping-Hotspots.
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Bruckmann Reiseführer Malta - Anita Bestler
Kulturhauptstadt.
RUND UM DEN GROSSHAFEN
1Valletta – Zentrum
2Valletta – Oberhalb der Republic Street
3Valletta – Unterhalb der Republic Street
4Floriana
5Birgu
6Senglea und Cospicua
7Fischerdorf Kalkara
8Marsa und Paola
Kuppel der Karmeliterkirche neben dem Glockenturm der anglikanischen Kathedrale von Valletta
1 Valletta
Zentrum Republic Street
Obwohl Valletta mit nur einem Quadratkilometer Fläche und 6600 Einwohner zu den kleinsten Hauptstädten der Welt zählt, wartet die alte Johanniterstadt mit vielen interessanten Museen, hübschen Kirchen und prächtigen Palästen auf. Nicht umsonst wurde die Stadt 1980 UNESCO-Weltkulturerbe. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten konzentrieren sich in der Triq ir-Repubblika oder Republic Street, dem pulsierenden »Herzen« der Stadt.
Der Buttigieg-Francia Palace, auch Palazzo Ferreria, genannt, zweitgrößter Palast in Valletta
Die auf der einen Seite vom Marsamxett- und der anderen vom Großhafen umgebene Scibberas-Halbinsel, welche heute die Kapitale Maltas trägt, war bereits in der Bronzezeit besiedelt. Während der nachfolgenden phönizischen Periode wies vermutlich ein Leuchtfeuer an ihrer Spitze den Seefahrern den Weg. Schließlich leitet sich der Name »Scib-ir-ras« von »Feuer am Kopf« ab. Im Mittelalter wurde dann an dieser Stelle ein Wachturm gebaut, ansonsten scheint es keine Gebäude gegeben zu haben.
GUT ZU WISSEN
DIE EINTRITTE GEHEN INS GELD
Auch in Malta haben Museen, Kunstsammlungen und archäologische Zonen ihren Preis. Die staatliche Agentur Heritage Malta, welche für über 20 Sehenswürdigkeiten auf der Insel zuständig ist, offeriert mit Sammeltickets wie dem Heritage Malta Multiside Pass oder dem Family Pass interessante Vergünstigungen. Informationen über: www.maltaheritage.com
Der Grundstein des heutigen Valletta wurde am 28. März 1566 von Großmeister Jean Parisot de la Valette (1494–1568) gelegt. Nach der Großen Türkenbelagerung (1565) wurde mit einer weiteren Attacke gerechnet, daher sollte eine uneinnehmbare Festungsstadt entstehen. Bei diesem Projekt wurde der Johanniterorden von den europäischen Mächten, allen voran Philipp II. von Spanien (1527–1598) finanziell unterstützt. Papst Pius IV. schickte außerdem einen seiner besten Militärarchitekten, Francesco Laparelli (1521–1570), einen Schüler Michelangelos, welcher in nur drei Tagen auf dem Reißbrett den gitterförmigen, aus nur neun Längs- und zwölf Querstraßen bestehenden Grundriss entwarf. Danach wurde rasend schnell gebaut: Zuerst entstanden die Bastionen; anschließend sieben Johanniterherbergen; die Konventskirche; das Krankenhaus und der Großmeisterpalast. Bei den im Renaissancestil errichteten Bauten standen nicht ästhetische, sondern praktische Überlegungen im Vordergrund. Auf diese Weise entstand tatsächlich eine, wie Valletta damals genannt wurde, »Humilissima Civitas« (lat. »eine höchst bescheidene Stadt«), also eine in erster Linie militärisch nüchterne Stadt. Nicht zuletzt auch deshalb, weil Laparelli Malta bald verließ und die Arbeiten seinem weniger guten maltesischen Schüler, Girolamo Cassar (ca. 1520–1589), überließ.
Als die feindliche Bedrohung nachgelassen hatte, machte man sich ab dem 17. Jahrhundert an die »Verschönerung« der Stadt. Zwischenzeitlich hatte sich der Barock in ganz Europa durchgesetzt und die Johanniter ließen ihre Hauptstadt gemäß der neuen Mode umgestalten. Heute präsentiert sich Valletta als mit barocken »Perlen« durchsetzte Renaissancestadt mit beeindruckenden Palästen und prächtigen Kirchen.
Nicht verpassen
CARAVAGGIOS »ENTHAUPTUNG DES JOHANNES DES TÄUFERS«
Das vielleicht berühmteste Gemälde von Michelangelo Merisi (1571–1610), besser bekannt als »Caravaggio«, befindet sich im Oratorium der ehemaligen Konventskirche. Der italienische Frühbarockmaler, welcher nach einer gewalttätigen Auseinandersetzung in Rom, bei der es einen Toten gegeben hatte, nach Malta geflohen war, wurde dort von Großmeister Alof de Wignacourt (1547–1622) protegiert. Als Dank fertigte er die weltbekannte »Enthauptung des Johannes« (1608) an. Kurze Zeit später landete er nach einem Streit, bei dem ein Ritter verletzt wurde, in der Festung Sant’ Angelo, aus der er aber nach Italien fliehen konnte. Mit nur 39 Jahren starb der Maler im Jahre 1610 in Porto Ercole.
Oratory, St. John’s Co-Cathedral. Mo–Fr 9.30–16.30 Uhr, Sa 9.30–12.30 Uhr, St. John’s Street, Seiteneingang in der Republic Street, Tel. 21/22 05 36, www.stjohnscocathedral.com
Rundgang Valletta
Parliament House. Das Parlamentsgebäude (2011–2015) wurde von Renzo Piano entworfen.
Ruins of the Royal Opera House. Das 1942 durch eine Bombe zerstörte Opernhaus (1866) wird heute für Open-Air-Veranstaltungen genutzt.
Hastings Gardens. Der nach einem britischen Gouverneur benannte Garten befindet sich direkt auf den beiden Bastionen St. John und St. Michael.
Museum of Fine Arts. Der Admiralspalast (16. Jh.) beherbergt das Kunstmuseum.
Auberge d’Italie. In der ehemaligen Herberge der Ritter befindet sich das Tourismusamt.
Palazzo Parisio. In dem ehemaligen Adelspalast (1740) ist das Außenministerium untergebracht.
Ta’ Vittoria Church. Die Ta’ Vittoria Church (1566) ist das älteste Gebäude von Valletta.
Auberge de Castille. In der ehemaligen Herberge der Ritter von Kastilien, Leon und Portugal befindet sich der Amtssitz des Ministerpräsidenten.
Upper Barrakka Gardens/Saluting Battery. Der Garten aus der Johanniterzeit (1661) bietet den besten Blick über den Großhafen von Valletta.
National Museum of Archeology. Die ehemalige Herberge (1574) der Ritter aus der Provence dient heute als archäologisches Museum.
Malta Law Courts. Das in den 1960er-Jahren im klassizistischen Stil erbaute Gerichtsgebäude ersetzt die zerstörte Herberge der Ritter der Auvergne.
St. John’s Co-Cathedral. In der ehemaligen Konventskirche (1573–1578, innen im 17. Jh. barockisiert) befindet sich Caravaggios berühmte »Enthauptung des Johannes des Täufers« (1608).
National Library. Die Nationalbibliothek (1766–1796) birgt historische Urkunden.
Grandmaster’s Palace. Der Großmeisterpalast (1571) ist Amtssitz des Ministerpräsidenten.
Main Guard. Die Hauptwache (1603, Portikus von 1814) war Sitz des Wachpersonals des Großmeisters.
Is-Suq tal-Belt. Im Marktgebäude (Mitte 19. Jh.) herrschte einst quirliger Betrieb.
Casa Rocca Piccola. Der Palast (1580) der Adelsfamilie De Piro beherbergt allerlei Kuriositäten.
Old University Building. Im Jesuitenkolleg (1592) befand sich einst die erste Universität Maltas.
St. Paul Shipwreck’s Church. Die Barockkirche (1570) verfügt über eine vergoldete Statue sowie eine Reliquie des Apostels Paulus.
Lower Barrakka Gardens. Im ehemaligen Exerzierplatz der Johanniterritter erinnert ein Tempelchen (1810) an Alexander Ball (1757–1809), den ersten britischen Hochkommissar.
Siege Bell Memorial. Das Denkmal (1992) erinnert an die »Zweite Belagerung Maltas« (1940–42).
Sacra Infermeria Hospital/Holy Infirmary. Das Johanniterkrankenhaus (1574) wurde 1920 in das Mediterranean Conference Centre umgewandelt.
Fort St. Elmo. In der ehemaligen Johanniterfestung (1552) ist hier das National War Museum untergebracht.
Auberge de Bavière. Ehemalige Herberge der Ritter (1596) der englisch-bayerischen Zunge.
Auberge d’Aragon. Die ehemalige Herberge, einst Stützpunkt, der aragonesischen Ritter (um 1570), dient heute als Europaministerium.
St. Paul’s Anglican Cathedral. Die anglikanische Kathedrale (1844) befindet sich an der Stelle der einstigen Herberge der deutschen Ritter.
Basilica of Our Lady of Mount Carmel. Die Basilika (1958–1981) ersetzt Vorgängerbauten. Ihre Kuppel beherrscht die Silhouette von Valletta.
Manoel Theatre. Das kleine Rokoko-Theater (1731–1732) dient heute als Nationaltheater.
Geheimtipp
FARBENPRÄCHTIGE PARISER GOBELINS IM TAPESTRY ROOM
Anlässlich seiner Wahl schenkte der aragonesische Großmeister Ramón Perellos y Roccaful (1637–1720) dem Orden außerordentlich kostbare Tapisserien. Ihre exotischen Motive beruhen auf Gemälden, welche der niederländische Fürst Johann Mauritz von Nassau (1604–1679) Ludwig XIV. von Frankreich geschenkt hatte. Der Fürst war für eine Handelskompanie fast zehn Jahre lang als Gouverneur in Brasilien tätig gewesen. Das Leben in der Ferne hatte er von zwei Malern auf Leinwand bannen lassen. Der »Sonnenkönig« war von den Motiven so angetan, dass er sie ab 1687 in seiner Pariser Manufaktur herstellen ließ. Die maßgefertigten zehn Gobelins stellen den einzigen noch vollständigen Satz dieser Reihe dar.
The Grandmaster’s Palace. Mo–Fr 10–16.30 Uhr, Sa–So 9–16.30 Uhr, St. George’s/Palace Square, Tel. 21/24 93 49, www.heritagemalta.org
Die berühmten Gobelins im Großmeisterpalast
Vom »großen Graben« zum archäologischen Museum
Nach der Überquerung von »the ditch«, dem großen Graben, durch den die Johanniter einst Wasser leiten wollten, um Valletta zu einer künstlichen Insel zu machen, befindet sich der Besucher in der Republic Street, Vallettas Hauptstraße. Die nur 975 m lange Straße durchzieht die Halbinsel der Länge nach mittig. Während der Geschäftsöffnungszeiten pulsiert hier das Leben, am Abend hingegen ist die Republic Street wie ausgestorben. Gleich nach den Bastionen befindet sich rechts das moderne – unter den Einheimischen umstrittene – neue Parlament (eröffnet 2015), ein 90 Millionen schweres Projekt des italienischen Stararchitekten Renzo Piano (*1937). Ihm schließen sich unmittelbar die Ruinen des von dem englischen Architekten Edward Middleton Barry (1830–1880) entworfenen und 1866 eingeweihten Opernhauses an. Der Bau war 1942 einer deutschen Bombe zum Opfer gefallen, die Überreste dienten bis vor wenigen Jahren als Parkplatz. Nachdem Renzo Piano auch hier Hand angelegt hatte, wird die Opernhausruine heute für Open-Air-Theaterveranstaltungen genutzt.
Nach wenigen Metern taucht auf der linken Seite das, in der ehemaligen Herberge der Provence (1574) untergebrachte National Museum of Archaeology auf. In verschiedenen Räumen wird im Erdgeschoss in chronologischer Reihenfolge die Entwicklung des Neolithikums auf Malta von der frühen Ghar-Dalam- bis hin zur späten Tarxien-Phase nachgezeichnet. Zahlreiche Exponate geben einen Einblick in das Leben der ersten Malteser: Tempelmodelle; Werkzeuge; Keramikgefäße und Grabbeigaben; dekorierte Altäre; steinerne Phalli und selbstverständlich die berühmten »Fat Ladies«.
Das prächtig dekorierte Mittelschiff der St. John’s Co-Cathedral
Ob diese Steinskulpturen Göttinnen oder Priesterinnen darstellen, ist allerdings völlig unklar. Das »Juwel« des Museums ist die zauberhafte »Schlafende Dame«, eine nur zwölf Zentimeter große, über 5000 Jahre alte Terrakotta-Statuette. Im ersten Stock befinden sich die Bronzezeit sowie die phönizische Abteilung mit ebenfalls sehr interessanten Exponaten, beispielsweise dem ägyptisierenden Terrakotta-Sarkophag von Ghar Barka oder die Stele von Tal-Virtù mit phönizischen Schriftzeichen (7. Jh. v. Chr.).
Großmeister Jean Parisot de La Valette auf dem St. Catherine’s Square von Valletta, in der Hand der Stadtplan seiner nach ihm benannten Stadt.
Von der Konventskirche zum Großmeisterpalast
Nach dem Museumsbesuch bietet sich eine kleine Stärkung in einem der vielen Cafés der Hauptstraße an, bevor es dann zur gegenüber dem Gerichtsgebäude gelegenen St. John’s Co-Cathedral (1573–1578) weitergeht, der prächtigen ehemaligen Konventskirche des Johanniterordens. Von außen weckt der schlichte Bau, welcher 1820 von Papst Pius VII. in den Rang einer Konkathedrale erhoben wurde – Kathedrale konnte die Kirche nicht mehr werden, weil es ja schon eine in Mdina gibt – keine großen Erwartungen. Umso mehr wird der Besucher vom goldenen Glanz der zwischen 1661 und 1666 von dem kalabresischen Maler Mattia Preti (1613–1699) im Barockstil umgestalteten Kirche überrascht: Von Preti stammen nicht nur die großartigen, das Leben und Martyrium des Johannes des Täufers, des Schutzpatrons des Ordens, darstellenden Malereien im Tonnengewölbe, sondern auch die Entwürfe für die von maltesischen Handwerkern kunstvoll aus Kalkstein herausgearbeiteten Wanddekorationen im Kirchenschiff sowie in den angegliederten Seitenkapellen. Jede gehörte einer anderen der »Zungen«, welche sich einen richtigen Wettbewerb um die schönste Kapelle lieferten. Wäre damals ein Preis ausgesetzt worden, hätte zweifellos die aragonesische »Zunge« gute Gewinnchancen gehabt: Nicht nur wegen des grandiosen, den heiligen Georg darstellenden Altargemäldes von Preti, sondern auch wegen der kunstvollen Marmorgrabmonumente der beiden Großmeister Nicolas Cottoner (1608–1680) und Ramón Perellos y Roccaful (1637–1720). In der ganzen Kirche ist immer wieder das Malteserkreuz zu sehen, welches übrigens auch das Stadtwappen von Amalfi ist. Kein Wunder, schließlich haben im frühen Mittelalter Kaufleute der Seerepublik das kleine Krankenhaus in Jerusalem finanziert, aus dem heraus sich der Kreuzritterorden entwickelt hat. Mehr als nur einen Blick wert sind die 375, aufwändig dekorierten Bodengrabplatten, unter denen sich die sterblichen Überreste von Rechtsrittern des Ordens befinden. An der unter dem französischen Großmeister De Rohan (1725–1797) von dem polnischen Architekten Stefano Ittar (1724–1790) erbauten National Library (1796) vorbei, in deren sehenswerten historischen Räumen die Schenkungsurkunde von Malta seitens Karl V. an den Johanniterorden aufbewahrt wird, geht es weiter zum Großmeisterpalast (1571). Nicht aber ohne vorher auf dem Republic Square einen Blick auf die britische Königin Victoria geworfen zu haben, deren Monument unübersehbar zwischen den Tischchen des Cafès Cordina thront.
Das Piano nobile des Grandmaster’s Palace ist mit Großmeister-Porträts dekoriert.
Der Tod des Dragut (1867), Giuseppe Cali im Museum of Fine Arts
Der Grand Master’s Palace, der sich um zwei Innenhöfe herum erstreckt, wurde bis in 18. Jahrhundert immer wieder umgebaut. Im ersten Stock beherbergt das Gebäude einige sehenswerte Räume: darunter den großen Ratssaal mit einem großartigen, von Perez d’Aleccio (1547–1616) geschaffenen Wandfries mit 13 Episoden der großen Türkenbelagerung sowie den Botschafter- und Pagensaal. Interessenten historischer Waffen können sich im Erdgeschoss in den ehemaligen Stallungen Pistolen, Schwerter, Kanonen und Rüstungen aus der Johanniterzeit ansehen. Teile des Gebäudes, welches in der Kolonialzeit Gouverneurspalast war, können nicht besichtigt werden, da sie dem maltesischen Staatspräsidenten vorbehalten sind.
Einfach gut!
DER PALAST DES MARQUIS DE PIRO
Nur wenige Meter vom Großmeisterpalast entfernt, findet sich die von außen recht schlichte Casa Rocca Piccola. Der Palast wurde 1580 als Stadthaus für Don Pietro La Rocca, den italienischen Admiral des Ordens, gebaut. Er geriet später in Privathand und befindet sich nunmehr seit drei Generationen im Besitz der alteingesessenen Adelsfamilie De Piro. In den mit antiken Möbeln, kostbaren Gemälden und Geschirr überreichlich bestückten Räumlichkeiten kann eine ganze Reihe von Raritäten bewundert werden: Besonders interessant ist – neben einem Schachspiel aus der Johanniterzeit – ein Set chirurgischer Instrumente, welches in der Johanniterzeit im großen Ordenskrankenhaus bei Operationen zum Einsatz gekommen ist.
Casa Rocca Piccola. Mo–Sa 10–16 Uhr, Republic Street 74, Tel. 21/22 14 99, enquiries@casaroccapiccola.com, www.casaroccapiccola.com
Speisezimmer der adeligen Familie De Piro in der Casa Rocca Piccola
Infos und Adressen
Leckere maltesische Süßigkeiten
SEHENSWÜRDIGKEITEN
Grand Master’s Palace. Die im ersten Stock gelegenen State Rooms sind im Unterschied zur Armoury, der Waffensammlung, auch während der offiziellen Öffnungszeiten nicht immer zugänglich. Mo–Mi, Fr 10–16 Uhr, Sa–So 9–17 Uhr, St. George’s oder Palace Square, Tel. 21/24 93 49, www.heritagemalta.org
St. John’s Co-Cathedral. Im Eintrittsticket sind Audioguides inklusive. Mo–Fr 9.30–16.30 Uhr (letzter Einlass 16 Uhr), Sa 9.30–12.30 Uhr (letzter Einlass 12 Uhr), St. John’s Street. Der Besuchereingang ist am Seiteneingang in der Republic Street, Tel. 21/22 05 36, www.stjohnscocathedral.com
National Museum of Archeology. Mo–So 8–18.15 Uhr, Republic Street, Tel. 21/22 16 23, www.heritagemalta.org
National Library. Okt.–Juni Mo–Fr 8.15–17 Uhr, Sa 8.15–13.15 Uhr, Juli-Sept. Mo–Sa 8.15–13.15 Uhr, Republic Square (auch bekannt als Pjazza Regina), Tel. 21/24 32 97 oder 21/23 65 85, customercare.nlm@gov.mt, www.librariers-archives.gov.mt
St. Barbara Church. In der ehemaligen Kirche der provenzalischen »Zunge« findet sonntags um 11 Uhr ein Gottesdienst in deutscher Sprache statt. Republic Street 14., Tel. 21/65 10 57, engpar@global.net.mt
St. Francis of Assisi Church. In der Franziskanerkirche gibt es häufig Konzerte. Republic Street. Informationen über St. Francis Friary, Tel. 21/23 40 19
ESSEN UND TRINKEN
Blue Room. Elegantes chinesisches Lokal, oberes Preisniveau. Reservierung empfohlen. Mo–Sa 12–14 Uhr, 19–23 Uhr, Republic Street 59, Tel. 21/23 80 14 oder 79 23 80 14, br@onvol.net
282 Coffee Garden. Café, dessen rustikaler Saal im ersten Stock eine recht nette Atmosphäre hat. Sehr gute Kuchen, vor allem die Käse- und der Snickerkuchen, leckere Sandwiches und Salate. Republic Street 281, Tel. 21/22 21 11.
Caffe Cordina. Als ältestes Café der Stadt (seit über 175 Jahren in Betrieb) ist das Cordina eine »Institution« in Valletta für Kuchen, Pastizzi und Eiscreme. An den Tischen im Freien lässt es sich mitten im Trubel entspannen. Mo–Sa 7.30–19.30 Uhr, So 7.30–15 Uhr, Republic Street 244, Tel. 21/23 43 85, www.caffecordina.com
Cafe Ranieri. Das zentral gelegene Café bietet nicht nur Kuchen, sondern auch einfache Speisen wie Pizzen an. Tgl. 8–22 Uhr, Republic Street 39, Tel. 21/24 90 63.
La Giara. Elegantes, in der Casa Rocca Piccola untergebrachtes Lokal mit italienischer Küche. Mo–So nur Mittagessen, Fr–Sa auch Abendessen, Republic Street 74, Tel. 21/23 12 55, lagiaramalta@gmail.com
Malata. Sehr gutes, wenn auch teures Restaurant mit mediterraner und französischer Küche. Im Sommer wird auf der Terrasse, im Winter im 500 Jahre alten, rustikalen Kellergewölbe serviert, dessen Wände mit lustigen Politikerkarikaturen verziert sind. Dienstag- und Freitagabend wird Livejazz geboten. Reservierung empfohlen! Mo–Sa 12–14.30 Uhr, 19–23 Uhr. Palace Square, Tel. 21/23 39 67 oder 79 20 75 21, www.malata.com
Margo’s. Nett eingerichtete Pizzeria mit Riesenauswahl, auch recht exotischer Pizzas. So–Sa 12–15 Uhr, 18–22.30 Uhr, Republic Street 63, Tel. 27 62 74 67, www.margosmalta.com
Charles Grech Café & Cocktail Bar. Edles Café, das Frühstück, kleine Mittagessen und Cocktails serviert. Mo 8–21 Uhr, Di 8–23 Uhr, Fr-Sa 8–1 Uhr, Republic Street 10, Tel. 21/22 88 48, www.charlesgrech.com
EINKAUFEN
Agenda Bookshop. Gut sortierte Buchhandlung mit Melitensia, aber auch deutschsprachiger Literatur. Die Einheimischen bezeichnen die Buchhandlung häufig mit ihrem alten Namen, Sapienza. Mo–Sa 8.30–19 Uhr, So 9–13 Uhr, Republic Street 26, Tel. 21/66 44 88, www.millermalta.com
Embassy Shopping Complex. Großes Einkaufszentrum mit vielen Geschäften, einem Café, Kino und Bingo-Läden. Sta. Lucia Street, Tel. 21/21 22 74 36, www.embassy.com.mt
Savoy Shopping Centre. In den Shopping-Arkaden offerieren zahlreiche Geschäfte trendige, aber auch elegante Kleidung. Mo–Sa 9–19 Uhr, Tel. 21/23 30 94, www.savoymalta.com
The Wembley Store. Der altmodische kleine, aber gut sortierte Supermarkt kann nicht verleugnen, dass er noch aus der Kolonialzeit stammt. Mo–Fr 7–19 Uhr, Sa 8–19 Uhr, So 10–13 Uhr, Republic Street 305, Tel. 21/22 51 47, www.thewembleystore.com
VERANSTALTUNGEN
Christmas. In der Weihnachtszeit ist die Republic Street wunderschön geschmückt; die Geschäfte verlängern ihre Öffnungszeiten, auf den Plätzen werden Open-Air-Konzerte abgehalten und aus Lautsprechern tönen nahezu ununterbrochen Weihnachtslieder. Am Heiligabend wird in den Kirchen feierlich Gottesdienst gefeiert. Übrigens, in der Weihnachtszeit gibt es – nicht nur in Valletta, sondern auf der ganzen Insel – kunstvolle Krippen zu bestaunen. www.visitmalta.com
Mediterranean Conference Centre. Im alten Ordenskrankenhaus finden häufig Konzerte, Ballett oder Ausstellungen statt. Triq-l-Isptar, Tel. 21/24 38 40/3, www.mcc.com.mt
Notte Bianca Valletta. Einmal im Jahr, meist im September oder Oktober, bleiben abends die Sehenswürdigkeiten geöffnet. Begleitet wird die »weiße Nacht« von in den Straßen der Stadt stattfindenden Open-Air-Veranstaltungen (Theater, Musik, Tanz). Tel. 23 39 70 00, www.nottebianca.org.mt
New Year’s Eve Celebrations. Die große Silvesterparty Maltas mit einem Open-Air-Konzert und anschließendem Feuerwerk findet traditionell auf dem St. George’s/Palace Square vor dem Großmeisterpalast statt. www.eve.com.mt
AKTIVITÄTEN
The Embassy Cinema World. Großes Kino mit englischsprachigen Filmen. The Embassy Shopping Complex, 9.45–21.30 Uhr, Tel. 21/22 22 25, www.embassycomplex.com.mt
Malteser beim Plausch in einem Straßencafé
2 Valletta
Oberhalb der Republic Street
Über die ganze Stadt verstreut, welche die Einheimischen übrigens nicht Valletta, sondern schlicht »Il-Belt«, also »die Stadt«, nennen, finden sich »Auberges«, also Paläste der verschiedenen Landsmannschaften des Johanniterordens. Den schönsten dieser Gebäude begegnet man beim Bummel durch den oberen Teil der Stadt. Von den Upper Barrakka Gardens hat man den besten Blick auf den Großhafen.
Blick auf die Sciberras-Halbinsel von Sliema aus
Nicht umsonst wird Valletta als Festungsstadt bezeichnet, schließlich ist die gesamte Landzunge mit mächtigen, aus dem Naturstein herausgeschlagenen Bastionen und Mauern befestigt. Umso erstaunlicher ist es deshalb, dass dem Besucher mitten auf diesen Mauern grüne Gärten begegnen. Mit Johanniterherbergen rechnet der Besucher in Valletta natürlich schon, allerdings wird er nicht mehr alle sieben finden, welche im 16. Jahrhundert, verstreut über die ganze Stadt, gebaut wurden. Einige der »Auberges« wurden im Zweiten Weltkrieg von Bomben zerstört.
Vom Hastings Garden zum Museum of Fine Arts
Gleich gegenüber dem neuen Parlamentsgebäude führt ein breiter Treppenweg nach oben zum Hastings Garden, welcher sich auf dem gewaltigen Bollwerk der landseitigen Befestigungsmauern befindet. Nirgendwo so gut wie hier lässt sich ein Eindruck von dem gewaltigen Bollwerk gewinnen, mit dem die Johanniter die Sciberras-Halbinsel umgeben haben. Es bietet sich darüber hinaus ein fantastischer Blick auf den Marsamxett-Hafen und die Manoel-Insel.
Benannt ist der Garten nach dem Marquis Francis Rawdon-Hastings (1754–1826), welcher nach seinem Dienst als Gouverneur von Indien Gouverneur von Malta war. Im Garten erinnert ein von seiner Familie finanziertes neoklassizistisches Tempelchen an den Engländer.
Für maltesische Patrioten zweifellos interessanter ist die von dem maltesischen Bildhauer Anton Agius (1933–2008) geschaffene, bronzene Sette-Giugno-Skulptur gleich am Eingang des Gartens. Sie erinnert an vier Malteser, welche bei einer Demonstration am 7. Juni 1919 erschossen wurden: Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges war der Brotpreis drastisch angestiegen, weshalb vor allem Werftarbeiter und Studenten zum Gouverneurspalast in Valletta marschierten. Alljährlich wird am 7. Juni, der ein Feiertag ist, an dieses Ereignis erinnert.
Geheimtipp
DAS UNTERIRDISCHE »WACHSFIGURENKABINETT«
Unter Vallettas Bastionen befand sich während des Zweiten Weltkrieges die geheime britische Befehlszentrale. Von hier aus wurden nicht nur die Verteidigung Maltas, sondern auch alle Offensiveinsätze der Alliierten im Mittelmeer geleitet, darunter im Jahre 1943 die sog. Operation Husky, die Befreiung Siziliens durch britische und amerikanische Streitkräfte. Der Gefechtsstand wurde zwischenzeitlich restauriert und in ein Museum umgewandelt: In den aus dem Kalkstein herausgeschlagenen Räumen gehen britische Militärangehörige – in Form von Wachsfiguren – ihrer Arbeit nach: Sie verschlüsseln Codes, wickeln den Radar- und Funkverkehr ab und koordinieren die Artillerieeinsätze gegen Luftangriffe.
Lascaris War Rooms. Mo–So 10–17 Uhr, Lascaris Ditch, Tel. 21/23 47 17, info@wirtartna.org,