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Jon. Harkers Gothic Novels: Die letzte Seance
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Jon. Harkers Gothic Novels: Die letzte Seance
eBook72 Seiten1 Stunde

Jon. Harkers Gothic Novels: Die letzte Seance

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Über dieses E-Book

Jon. Harker trägt nicht zufällig einen berühmten Namen. Die Bisse des Grafen und seiner Bräute hatten auch nach der Vernichtung des Untoten ihre Wirkung nicht gänzlich verloren.Die eine war ein unnatürlich langes Leben, die andere ein unstillbarer Wissensdurst.

Als Jon. Harker seine Frau Mina, seinen Sohn Quincey, Dr. Seward und lange zuvor den Professor beerdigt hatte, nahm er die Arbeit auf, die die Grundlage zahlloser Spiritisten und Metaphysiker werden sollte.Auf der Suche nach Spuren des unheiligen Geschlechts des Grafen ging er jedem Gerücht, jeder Geschichte, jedem Zeitungsartikel und später jedem Netzeintrag, der von übernatürlichen Fähigkeiten oder Ereignissen zeugte, nach.

Die Geschichte von den Seancen Stella Thompsons kam Jon. Harker etwa hundert Jahre später zu Ohren, als die von den Irrlichtern über den Klippen Hastings (Band 1). Als er die Schilderungen von Stellas Schönheit und ihrem offenen Wesen vernahm, dachte er einen Augenblick an eine Wiedergeburt seiner Mina:

Die charismatische Stella hält zum Vergnügen reicher Leute Seancen ab. Doch als es zu einem tragischen Kontakt mit einer jenseitigen Stimme kommt, schwört sie, nie wieder an einer solchen spiritistischen Sitzung teilzunehmen. Sie verlässt kurz danach ihren Lebensgefährten in London und beginnt ein neues Leben in einem ganz besonderen Hotel. Dem Besitzer dieses Hotels, einem Lord mit einem Hang zu einer vergangenen Epoche, verspricht sie aus Liebe eine letzte Seance.

Bis heute ist der letzte Überlebende der grauenhaften Taten des Transsylvaniers sich nicht sicher, ob eine jenseitige Macht die Schritte Stellas und Lord Rinseys gelenkt hatte. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass der Graf die Person, die er begehrte, unrettbar in seine Arme lenkte. Und da einige Geschehnisse im Schlosshotel bis zum Ende unerklärlich blieben, vermutete Jon. Harker, dass der Graf zumindest aus der Ferne beobachtet hatte, wie die Mächte des Jenseits geweckt worden waren. Daher entschloss er sich, diese Geschichte zu veröffentlichen.


Falls einer der Leser die Phänomene bei einer Seance, an der er teilnahm, der nervösen Stimmung oder dem Geschick des Mediums zuschrieb, sollte er dem Autor berichten. Denn wo Menschen versuchen, das Jenseitige zu erblicken, ist der Fürst der Finsternis nicht weit.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum19. Juni 2020
ISBN9783751957847
Jon. Harkers Gothic Novels: Die letzte Seance
Autor

Dietmar Preuß

Dietmar Preuß Dietmar Preuss veröffentlicht seit Jahren phantastische Geschichten. Für die Serie Das Schwarze Auge schrieb er vier Romane. Das Verschwundene Tal ist der erste Roman, der digital veröffentlicht wurde. Seine Faszination für Gothic Novels und Schwarze Romantik ließ ihn die Idee einer eigenen Serie von düsteren Novellen verwirklichen. Die nächste Story aus der Serie Jon. Harkers Gothic Novels wird im Mai 2021 erscheinen.

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    Buchvorschau

    Jon. Harkers Gothic Novels - Dietmar Preuß

    Jon. Harkers Gothic Novels

    Jon. Harkers Gothic Novels

    Impressum

    Jon. Harkers Gothic Novels

    Die letzte Seance

    Auf dem Weg zum Steinbildnis Chamaels fielen nur noch vereinzelte Tropfen vom abendlichen Himmel. Sie spiegelten die Tränen, die sich hinter Stellas Augen sammelten.

    Sie wich den Pfützen auf dem Weg aus, um ihre glänzend schwarzen Schuhe mit den sündhaft hohen Absätzen nicht zu beschmut­zen. Um ihren ebenso schwarzen Wollmantel machte sie sich weniger Sorgen, und so setzte sie sich auf eine der moo­sigen Steinbänke, die das Steinbild umgaben. Ein junger Mann ging auf der anderen Seite der Statue aus grünem Connemara-Marmor vorbei. Im Schein der gusseisernen Laternen sah sie, dass er weiße Nelken bei sich trug.

    Er besucht das Grab seiner zu früh verstorbenen Frau. Seit Stella Frau geworden war, hatten sie manchmal Eingebungen, die sich fast immer bewahrheitet hatten.

    Stella lächelte, als der junge Mann wenige Minuten später zurück kam. Obwohl er so­eben in Gedanken bei seiner Frau gewesen war, wanderten sei­ne Blicke von ihren langen, glatten Haaren über die zierli­che Fi­gur hinab zu den hohen Schuhen. Als er erkannte, dass sie ihn beobachtete, senkte er den Blick und ging weiter. Endlich war Stella allein.

    Schon oft hatte sie Chamael, den Erzengel der Liebe, besucht und ihre geheimsten Wünsche an ihn gerichtet. Dennoch war ihre Beziehung zu Marten in die Brüche gegangen, spätes­tens nach dieser letzten Seance, in der ein Geist von ihrer toten Schwester berichtet hatte. Nein, er hatte schon vorher ein Drogenproblem. Es begann wieder zu nieseln, und ihre Beine in den dünnen schwarzen Strümpfen froren schon. Sie stand auf, umrundete eine Pfütze und ging hinüber zu dem Steinbild­nis, um die Hand des mächtigen Engels zu berühren. Ich ziehe fort von London, Chamael!

    Auf dem Weg zu ihrer kleinen Wohnung durchquerte Stella den Highgate Friedhof. Als sie vor ihrer Wohnung stand, sah sie sich in der Straße um, in der sie während des etwas zu langen Studiums gewohnt hatte. Im Tearoom der Schwestern Weatherby, hatte sie oft frische Scones gekauft. Zwei Häuser weiter hatte sie sich bei Mister Abhaydatta manchmal noch nach Mitternacht mit Weingummi versorgt. Und in dem heruntergekommenen, verstaubten Laden mit Namen Munsters hatte sie die aufregendsten Schuhe, Stiefel und Negligees gefunden. Eine zerbrechliche, blasse Person, von der sie aufgrund der kurz rasierten Haare und des schmalen Gesichts mit den hohen Wangenknochen nicht sagen konnte, ob es ein Mann oder eine Frau war, hatte sie jedes Mal mit sanfter Stimme bedient. Dabei hatte sie sie mit brennenden Augen angesehen, wenn sie ohne hinzusehen einen Bügel mit einem perfekt passenden und unwiderstehlichen Body oder durchsichtigen Kimono von der Stange nahm und ihr hin hielt. Und im Hinterzimmer dieses seltsamen Geschäfts, das nach Patchouli und altem Papier roch, hatte sie Utensilien für ihre Seancen gefunden, um die die legendäre Madame Blavatsky sie beneidet hätte.   

    Ihre Gedanken kehrten zu ihrer letzten Seance zurück, während sie in der nächtlichen Straße stand, die drei Jahre lang ihre Heimat gewesen war: Durch die Fenster der eigens angemieteten mittelalterlichen Mühle am Kanal war Marten in seinem alten Jaguar zu sehen gewesen, das Gesicht vor Wut verzerrt. Sie hatte damals seine Aggressivität durch die dicken Mauern gespürt. Ob diese brodelnde Emotion den Geist angelockt hatte? Die zahlenden Gäste waren jedenfalls tief beeindruckt von den Antworten des Ouija-Bretts, daher hatte sie sich nichts anmerken lassen. Und zum ersten Mal hatte sie keine Tricks anwenden müssen, damit sich der Zeiger bewegte. Die Show musste weiter gehen. Doch es hatte sie zutiefst erschreckt, als eine Macht die Gewalt über den hölzernen Zeiger übernahm. Sie hatte selbst nie an jenseitige Mächte geglaubt und veranstaltete diese Sitzungen, um den Glauben der zahlenden Gäste an irgendwelche Geister oder Toten zu bedienen. Sie war zwar getauft, aber seit fünfzehn Jahren nicht mehr im Gottesdienst gewesen. Dennoch hatte sie sich bekreuzigt, als die Gäste an diesem Abend endlich verschwunden waren. Beinahe wäre sie zusammen gebrochen, denn eine Emanation namens Stephen hatte von ihrer toten Schwester gesprochen.

    Als Stella gerade zwölf Jahre alt gewesen war – drei mehr als Sally – hatte der Tod ihre kleine Schwester geholt. Auf dem Spielplatz hatte Sally sich von älteren Jungs verführen lassen, vom höchsten Klettergerüst hinunter zu springen. Noch bevor Stella ihr das verbieten konnte, war es passiert. Sallys Fuß hatte sich in einem Seil der Kletterpyramide verhakt. So landete sie nach drei Metern Fall nicht auf den Beinen, sondern auf dem Kopf. Noch heute konnte Stella das Geräusch des brechenden Genicks in ihren Alpträumen hören. Und die Planchette des Ouija-Bretts, die vom jenseitigen Stephen geführt worden war, hatte geschrieben: SALLY HAT NOCH KOPFSCHMERZEN.

    Als Marten nach dem Abschied des letzten Gastes in die Mühle kam, hatte er immer noch schlechte Laune. Wieso hat das wieder so lange gedauert?, fauchte er sie an. Während Stella zitternd die Ausrüstung in schwarzen Boxen verpackte, liefen ihr die Tränen über das Gesicht. Aber Marten lamentierte weiter darüber, dass er immerzu auf sie warten müsse.

    Als sie ein paar Minuten später heimwärts fuhren, strich Marten über ihre Wange. Sobald er Stella wieder für sich alleine hatte, war er die Liebenswürdigkeit in Person. Der Geruch nach Leder und Holzpolitur

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