DDR-Frauen nach der Wende: Im mutigen Einsatz für die Rechte von Frauen und für bessere Lebensverhältnisse
Von Monika Herrmann
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Über dieses E-Book
Monika Herrmann
Monika Herrmann, geb. in den Kriegsjahren (Zweiter Weltkrieg) in Bütow/Pommern. 1945 Flucht aus Pommern nach Berlin mit Mutter. Studium der Soziologie und Wirtschaftswissenschaften in den sechziger Jahren. Danach bis 1986 als Wissenschaftlerin und Projektleiterin tätig mit den Themenschwerpunkten: Frauen- und Arbeitsmarktforschung, städtebauliche Forschung, Arbeitszeit- und Frauenpolitik. Ab 1986 Leiterin des Gesprächskreises Frauenpolitik und ab 1991 Referatsleiterin in der Friedrich-Ebert-Stiftung. In der Zeit von 1990 bis 2000 Veranstaltungen und Fachtagungen in den neuen Bundesländern, in Osteuropa (Warschau, Prag), in Belgien (Brüssel) und in den USA (Washington). Als Expertin u. a. bei der EG-Kommission und der UNESCO-Kommission tätig.
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Buchvorschau
DDR-Frauen nach der Wende - Monika Herrmann
Inhalt
Einführung
Vorwort
Wie alles begann
Was geschah nach der Wende? Was brachte die politische Wende den Frauen?
Hintergrunddaten
Reaktionen von Frauen auf ihre Arbeitsmarktsituation nach der Wende: Der Beruf der Fußpflegerin – eine wünschenswerte Alternative für arbeitslose Landfrauen?
Weg mit den Privilegien für Frauen – Verschlechterungen hinsichtlich der Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Wir wollen Selbstbestimmung statt Bevormundung: Kein § 218 in Ost und West
Nachts sind alle Ecken grau – wohnungs- und städtebauliche Aspekte
Es gibt Wichtigeres als die Sprache!
Frauen – die Verliererinnen der Deutschen Einheit?
Nachwort
Anhang: Fotos
Zur Autorin
Einführung
Das vorliegende Buch »DDR-Frauen nach der Wende« basiert auf den Erinnerungen der Autorin an die ersten Jahre nach der Wiedervereinigung in den neuen Bundesländern. Sie war seinerzeit Mitarbeiterin bei der Friedrich-Ebert-Stiftung und rund ein Jahrzehnt lang für Veranstaltungen, Tagungen, Konferenzen und Seminare in Ostdeutschland verantwortlich, die sich hauptsächlich an ostdeutsche Frauen richteten.
Die Autorin hat Freude und Aufbruchsstimmung von Frauen nach der politischen Wende hautnah miterlebt, aber auch vielfache Enttäuschung und Leid als Folge des radikalen und überhasteten Strukturwandels in Ostdeutschland. Der Umstrukturierungsprozess war mit hoher Massenarbeitslosigkeit und großen sozialen Unsicherheiten verbunden, wovon wiederum vor allem Frauen betroffen waren.
Monika Herrmann konnte sich bei ihren Ausarbeitungen auf vielfältige Materialien, Referate und Presseberichte stützen, die frühzeitig gesammelt worden waren und um das Jahr 2000 geordnet und aufbereitet wurden. Im Jahr 2018 erfolgte eine Archivierung der Daten unter der Rubrik »Sammlung Frauenpolitik in der Friedrich-Ebert-Stiftung«, die öffentlich zugänglich ist.
Vorwort
Dass ich plötzlich auf die Idee kam, meine Erinnerungen an die Zeit nach der Wende und insbesondere an die Lage der ostdeutschen Frauen aufzuschreiben, hat mehrere Gründe. Es hat sicherlich damit zu tun, dass 30 Jahre nach dem Mauerfall viele Menschen in Ost und West den Blick intensiv auf dieses spektakuläre und einzigartige Ereignis deutscher Geschichte und seine Folgen richteten. Vielerorts erinnerte man sich an die Freude und Aufbruchsstimmung in der Bevölkerung angesichts der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten – und an die seinerzeit weit verbreitete Hoffnung auf ein zweites Wirtschaftswunder. Man dachte auch an die wachsende Enttäuschung und Ernüchterung der ostdeutschen Bevölkerung, der abrupt ein »fremdes« Wirtschafts-, Sozial- und Rechtssystem vom Westen übergestülpt wurde. Weitgehend einhellig war die Meinung, dass nach der Wende vieles schief gelaufen sei. Die Folge waren dramatische Beschäftigungs-, Wohnungs-, Sicherheits- und Orientierungsprobleme.
In der Zeit nach der Wende habe ich viele langjährige, vertrauensvolle und zum Teil enge freundschaftliche Kontakte zu Frauen in den neuen Bundesländern aufgebaut, insbesondere im Rahmen der von mir durchgeführten Veranstaltungen für die Friedrich-Ebert-Stiftung. Einige dieser Frauen haben mich dazu ermutigt, meine Erfahrungen zu Papier zu bringen.
Nicht zuletzt haben sich auch meine Enkelkinder für meine (gelegentlich lustigen) Erlebnisse in der ehemaligen DDR interessiert und legten Wert darauf, dass ihre Kommentare und Sätze nach Möglichkeit wortgetreu in meine Texte aufgenommen würden.
Entscheidend für eine Veröffentlichung dieser Dokumentation waren noch andere Gründe. Ich war oft darüber bestürzt, wie rücksichtslos und gleichgültig DDR-Frauen nach der Wende von Behörden, z. B. Arbeitsämtern, behandelt wurden, nachdem ihre Arbeitsplätze massenhaft und quasi auf einen Schlag vernichtet worden waren.
Auch bei den westlichen »Schwestern« stießen die Ostfrauen auf wenig Verständnis und Anerkennung ihrer alltäglichen Leistungen. Die sozialen »Errungenschaften« in der ehemaligen DDR hinsichtlich der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die ihnen zweifellos sehr wichtig waren, wurden teils kritisch und abwertend beurteilt. Ganztägige Kinderbetreuungseinrichtungen wurden oft pauschal als »Kinderbewahranstalten« verunglimpft, die den Kindern eher schaden als nützen würden.
Auch andere Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf, wie z. B. großzügige Regelungen zur Freistellung bei Erkrankung von Kindern, Arbeitszeitverkürzungen für Mütter oder sogenannte Hausarbeitstage für verheiratete Frauen, wurden weniger als sozialer Fortschritt betrachtet denn als Beweis für die fehlende Gleichberechtigung von Mann und Frau in der DDR. Vielmehr sei die angestrebte Vollzeitbeschäftigung von Frauen allein ökonomischen Zwängen geschuldet gewesen. Umso leichter fiel ihre unverzügliche Abschaffung nach der Wende. Die Möglichkeit, derartige nützliche und vielleicht auch segensreiche familienpolitische Maßnahmen zumindest teilweise zu erhalten, auszubauen und auch auf Männer auszudehnen, stand außer Diskussion.
Nicht selten wurde den Ostfrauen der Vorwurf gemacht, sie hätten sich gegen den Abbau ihrer Rechte nicht genügend zur Wehr gesetzt, z. B. hinsichtlich des Rechts auf Schwangerschaftsabbruch. Kein Wunder, hieß es dazu, schließlich hätten sie ja auch keine eigene autonome Frauenbewegung auf die Beine gestellt und entsprechende Erfahrungen gesammelt.
Meine Eindrücke hierzu waren andere. Deshalb lag mir daran, über die ostdeutschen Frauen nicht nur zu berichten, sondern sie selber zu Worte kommen zu lassen. Aus diesem Grund sind in dieser Dokumentation viele Originalzitate von ostdeutschen Frauen enthalten, die ich Veranstaltungsreferaten und Medienberichten entnommen