Der goldene Sonnenstein
Von Angie Pfeiffer
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Über dieses E-Book
Alles änderte sich, als ein großes Segelschiff zu den beiden Inseln kam. Befehligt wurde es von einem General, der den König davon überzeugte, sich einen neuen Palast zu bauen. Weil es auf der großen Insel bald nicht genug Steine und Erde gab, ließ der König, dies von der kleinen Insel holen.
Schließlich wurde am Strand der großen Insel ein goldener Fels angeschwemmt. Eine alte Legende besagte, dass der Stein sich nur zeigte, wenn die Menschen gegen die Gesetzte des Meeres verstoßen hatten. Bald darauf brach ein großer Sturm los ...
Angie Pfeiffer
Angie Pfeiffer schreibt Unterhaltungsliteratur in Form von Romanen und Kurzgeschichten für Erwachsene sowie Kinderbücher. Sie hat Romane, E-Books und zahlreiche Kurzgeschichten in Anthologien, Literaturzeitschriften und der Tagespresse veröffentlicht.
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Buchvorschau
Der goldene Sonnenstein - Angie Pfeiffer
1. Kapitel
Tavalu und Tuvala
Weit, weit weg, da, wo die Welt fast zu Ende ist gab es einmal zwei Inseln. Sie lagen mitten im größten aller Ozeane. Rundherum war kein anderes Land zu sehen. Es gab nur Wasser und Himmel, soweit man schauen konnte. Obwohl die Inseln nah beieinander lagen, unterschieden sie sich sehr voneinander, denn eine Insel war ziemlich groß und die andere ganz klein.
Die große Insel wurde Tavalu genannt.
Hier wohnten viele Leute. Den ganzen Tag waren sie mit Arbeiten beschäftigt, liefen hier hin und dort hin und bemühten sich, immer pünktlich zu sein. Wenn sie einmal warten mussten, dann wurden sie schnell ungeduldig und bekamen schlechte Laune. Erst tippten sie mit dem Fuß auf, dann starrten sie Löcher in die Luft.
Hier siehst du Tavalu von oben
Schließlich schimpften sie lauthals los, weil sie so viel zu tun hätten und ihre Zeit nun verplempert würde, wo sie doch in der Zwischenzeit schon viel Geld verdienen könnten.
Auf Tavalu herrschte ein König, der den ganzen Tag damit zubrachte, zu regieren. Tag für Tag stand er vor seinem Pult, machte sich Notizen und dachte sich neue Gesetze aus.
Oft, wenn er der Meinung war, dass er nicht genug geschafft hatte, regierte er sogar bis tief in die Nacht hinein. Das hatte er von seinem Vater gelernt, der auch ein sehr beschäftigter König gewesen war.
„Sich regen bringt Segen und was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen, mein lieber Regulus", hatte er seinem Sohn oft gesagt. Diesen Spruch hatte sich König Regulus genau gemerkt und hielt sich daran. Schließlich musste er für seine Untertanen mitdenken und bei Streitigkeiten entscheiden, wer Recht hatte. Das war harte Arbeit.
Manchmal, wenn er zufällig gerade Zeit hatte, stand er auf der Zinne seines Palastes und schaute voller Freude seinen Untertanen zu, wie sie emsig unterwegs waren.
Wenn sein Blick aus Versehen auf die kleine Insel fiel, schüttelte er den Kopf. „Wie kann man nur so faul sein!", rief er dann aus.
Die kleine Insel hieß Tuvala.
Das bedeutet in der tavalusischen und tuvalesischen Sprache nichts anderes als Handtuch. Das kam daher, dass Tuvala wirklich klein und schmal war. Die Männer waren Fischer, die in der Nacht aufs Meer fuhren und ihre Netze auslegten. Am frühen Morgen kamen sie zurück in den Hafen. Dann waren sie natürlich müde, weil sie ja die ganze Nacht über wach gewesen waren.
Dies ist die kleine Insel, Tuvala
Also legten sie sich gemütlich in ihre Betten und schliefen bis zum Nachmittag. Nach dem Aufstehen frühstückten sie in aller Ruhe.
Überhaupt waren die Menschen auf der kleinen Insel gemütlich. Sie taten alles mit Ruhe. Keinem fiel es ein, sich besonders zu beeilen. Wenn sie einmal warten mussten, so machten sie es sich bequem, legten die Füße hoch oder machten ein Nickerchen. Weil keiner unbedingt viel Geld verdienen wollte, hatten die Leute von Tuvala Zeit um miteinander zu singen, zu tanzen oder miteinander zu spielen. Man könnte sagen, dass die Leute einfach mehr Zeit zum Leben hatten.
Regiert wurde auf Tuvala überhaupt nicht. König Regulus hatte hier nichts zu sagen und einen eigenen König gab es auf der kleinen Insel nicht. Jeder machte so ziemlich was er wollte. Alle kamen gut miteinander aus. Schließlich hatte niemand mehr als der Andere. So war auch keiner auf den Anderen neidisch. Wenn es doch einmal Streit gab, so versuchten alle miteinander, eine Lösung zu finden. Gelang das nicht, dann ging man zum uralten Yuin, der ein weiser Mann war und deshalb immer Rat wusste. Er lebte seit Urzeiten in einer Hütte dicht an Strand.
Selbst die ältesten Leute auf Tavalu konnten sich nicht daran erinnern, dass Yuin einmal ein kleiner Junge gewesen wäre. Die Leute erzählten sich, dass er ein großer Zauberer sei, aber davon merkte man nichts. Meistens saß Yuin friedlich vor seiner Hütte und hörte dem Wind und den Wellen zu. Wenn die Fischer morgens von ihrer Fahrt auf dem Meer zurückkamen, brachten sie ihm einen großen Fisch mit, damit er etwas zu essen hatte, denn aufs Meer hinausfahren konnte Yuin nicht mehr. Dazu war er zu alt. Dann nickte er ihnen freundlich zu und bedankte sich dafür. An den Nachmittagen kamen die Kinder oft bei Yuin vorbei. Sie setzten sich im Kreis um ihn. Dann erzählte er ihnen Geschichten vom Wind, der in den Bäumen flüsterte und von den Wellen, die am Ufer murmelten. Wind und Wellen hatten schon so viel gesehen. Das berichteten sie Yuin, damit er es den Kindern weitererzählen konnte.
Das ist Amali.
Sie mag Yuins Geschichten besonders gern.
Amali, ein kleines