Jolanda und das Drachenfeuer
Von Jennifer Willert
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Über dieses E-Book
Jennifer Willert
Jennifer Willert wurde 1978 in Aschaffenburg geboren und ist selbstständige Physiotherapeutin. Sie ist verheiratet, Mutter einer Tochter und zweier Fellnasen, die auf die schön klingenden Namen Liesel und Lotte hören. Mit ihrer Familie wohnt sie in einem kleinen Haus mit großem Garten in der Fränkischen Schweiz. Wenn sie nicht gerade Bücher schreibt, dann verbringt sie viel Zeit in der Natur.
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Buchvorschau
Jolanda und das Drachenfeuer - Jennifer Willert
Für Thomas, Irmi, Heidi, Matthias und Marion
und alle Freunde der Elfen...
Inhalt
Alpträume
Unordnung vererbt sich
Die Einladung
Die geheimnisvolle Kiste
Das Zerwürfnis
Sesam öffne dich
Die Reise zum Zwergenland und andere Entdeckungen
Ein peinliches Gespräch
Die Neuigkeit
Nächtliche Überraschungen
Der geheime Plan
Im Labyrinth
Ein guter Rat
Eine lehrreiche Reise
Angelvergnügen
Die Zwergenolympiade
Schlechte Träume
Im Labyrinth der Kerker
Jakob
Das Fischerdorf Lirrimar
Der Hexenstock
Auf offener See
Die Macht Zahiras
Auf der Dracheninsel
Da waren es nur noch vier
Oklamar
Rückkehr der dunklen Macht
In der Falle
Das magische Ritual der Elemente
Zurück im Zwergenland
Zahira
Zurück auf der Burg
Alpträume
Jolanda schreckte hoch! Benommen öffnete sie ihre Augen und setzte sich auf. Schon wieder dieser Alptraum! Sie schüttelte benebelt den Kopf und rieb sich müde über das Gesicht, als könnte sie sich dadurch von den Bildern des Traumes befreien, die sie Nacht für Nacht heimsuchten. Langsam schälte sie sich aus ihrer warmen Daunendecke und schwang die Beine aus dem Bett. Während sie noch mit den nackten Füßen nach den Hausschuhen angelte, entzündete sie die Öllampe, die neben ihrem Bett auf einem kleinen Schemel stand.
Ein Blick aus dem Fenster verriet ihr, dass es früher Morgen war. Es war noch dunkel, aber die Morgendämmerung hatte bereits eingesetzt. Nur der Mond stand noch voll und rund am Himmel und verbreitete sein angenehmes warmes Licht bis in ihr Zimmer hinein. Die Elfenprinzessin gähnte herzhaft und streckte sich, danach sprang sie aus ihrem Bett und verschwand im Badezimmer.
Während sie sich kaltes Wasser ins Gesicht spritzte, um die letzte Müdigkeit zu vertreiben, ging sie in Gedanken immer wieder die Bilder des Traumes durch. Aber auch heute wollte es ihr einfach nicht gelingen, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Ungeduldig schüttelte sie ihren Kopf, so dass ihr schönes, langes Haar dabei wild hin und her flog. »Was willst du mir nur damit sagen?«, sagte sie laut zu ihrem Spiegelbild.
Schon mehrmals hatte sie versucht mit Jakob darüber zu sprechen, aber der Waldelf wollte von ihren Träumen einfach nichts wissen. Seit ihrem Abenteuer im letzten Jahr, zusammen mit den Zwergen, reagierte er auf das Thema Drachen äußerst empfindlich. Jolanda konnte einfach nicht verstehen, was in ihn gefahren war. Früher hatte sie mit ihrem besten Freund über alles reden können, aber nun gab es etwas, das zwischen ihnen stand. Wenn sie miteinander Zeit verbrachten, war es anscheinend wie immer. Sie lachten und alberten miteinander, aber irgendetwas hatte sich zwischen ihnen verändert. Jolanda konnte es spüren, aber nicht greifen. Oder war es nur für sie so und Jakob empfand es ganz anders?
Nachdenklich beendete sie ihre Morgenwäsche und ging zurück in ihr Zimmer und warf sich der Länge nach auf ihr Bett. Sie starrte zur Zimmerdecke und grübelte erneut über die vergangenen Ereignisse in der Nacht.
Sie saß auf dem Rücken von Oklamar dem Drachen und flog mit ihm durch die Lüfte. Sie fühlte sich sicher und geborgen zwischen seinen großen, weit ausgebreiteten Flügeln und genoss den Flug in vollen Zügen. Sie spürte die Kraft des Drachen unter sich und die Freiheit und Leichtigkeit um sich herum. Sie war so glücklich! Doch dann kam starker Wind auf. Dunkle Wolken schoben sich vor die Sonne und absorbierten beinah alles Licht, es wurde stockfinster. Blitze zuckten am Himmel und in der Ferne grollte der Donner. Oklamar taumelte; er versuchte erst noch gegen den Wind anzukommen, aber irgendwann verließen ihn seine Kräfte. Er wurde vom Sturm gepackt und mitgerissen. Sie fiel ins Leere. Sie wollte schreien, brachte aber kein Wort über ihre Lippen. Verzweifelt und stumm fiel sie in die Tiefe.
Der Drache brauchte ihre Hilfe, das konnte sie spüren…
An dieser Stelle wachte sie gewöhnlich immer schweißgebadet auf. Nachdenklich kaute sie an ihrer Unterlippe. Seit kurzem tat sie das ständig und ihr Vater schimpfte immer mit ihr, wenn er es zufällig sah. Ein lautes Magengrummeln riss sie aus ihren Gedanken. Sie hatte Hunger!
»Also gut!«, sagte sie leise zu sich selbst. »Was sein muss, muss sein!«.
Langsam kämpfte sie sich in die Höhe und verließ ihr Zimmer.
Unordnung vererbt sich
»Jakob! Jakob! Bist du hier?«
Jakob schaute genervt von seinem Buch auf. »Hat man denn nie seine Ruhe!«, grummelte er leise vor sich hin.
Er lag mit seinen Kleidern im Bett auf dem Bauch und las ein Buch. Er hatte es bei seinem Großvater in der Bibliothek entdeckt und verbrachte momentan fast jede freie Minute damit, es zu lesen. Es hatte völlig vergessen und verstaubt in einem Bücherregal gelegen. Bei der schon teils verblichenen Niederschrift handelte es sich um ganz alte Magie, Naturrituale und Heilung mit Heilkräutern längst vergessener Zeiten. Dieses Buch hatte ihn von der ersten Seite an gefesselt und er konnte es kaum noch aus den Händen legen.
Aber heute wollte es ihm einfach nicht gelingen, sich zu konzentrieren. Immer wieder merkte er beim Lesen, dass er gedanklich abschweifte. Dadurch musste er jede Seite zweimal lesen und das strengte ihn sehr an. Er dachte an Jolanda. Immer wieder an sie! Endlos analysierte er das gestrige Treffen, aber er kam zu keinem Ergebnis.
»Irgendwie hat sie sich verändert!«, dachte er. »Aber was war es? Was hat sich verändert?« Er grübelte schon den ganzen Vormittag darüber nach, ohne Ergebnis.
Und jetzt wurde er schon wieder gestört! Der Stimme nach zu urteilen, handelte es sich bei dem Störenfried um seinen Vater. Was wollte der schon wieder? Konnte man denn niemals seine Ruhe haben! Entnervt legte er sein Buch zur Seite und stand auf. Er ging zur Tür, öffnete sie und streckte seinen Kopf hinaus.
Ungeduldig rief er: »Was gibt es?« Kurze Stille; dann hörte man Fußgetrampel auf der alten Holzstiege, die zu seinem Zimmer führte.
Der Oberkörper seines Vaters erschien in der breiten Luke am Treppenende. »Onkel Garol entrümpelt gerade den alten Schuppen!«, sagte er etwas außer Atem.
Als er den fragenden Gesichtsausdruck seines Sohnes sah, fügte er rasch hinzu: »Du weißt schon! Der alte Schuppen, der auf der anderen Seite unseres Labors steht! Wir brauchen dringend mehr Platz! Und Opa kommt mal wieder nicht in die Pötte!« Ärgerlich fügte er nach einer kleinen Pause hinzu: »Er verspricht mir schon seit zehn Jahren, den Schuppen aufzuräumen. Das meiste stammt nämlich noch von der Zeit damals, als er die Leitung der Kräuterverarbeitung innehatte.
Keine Woche war vergangen, ohne dass er mit irgendeinem neuen Plunder ankam. Stets hatte er behauptet, dass es ganz wertvolle Sachen waren, die er sich für teures Geld hat andrehen lassen. Und immer landeten die vermeintlichen Schätze letztendlich in dem alten Schuppen!«, erinnerte sich German mit deutlicher Empörung in der Stimme.
»Opa hat halt eine Schwäche für den Trödel! Und manches war doch auch ganz nützlich!«. Jakob hatte das Gefühl, seinen Großvater in Schutz nehmen zu müssen.
Er liebte Geronimo sehr und hatte schon seit frühester Kindheit viel Zeit mit ihm verbracht, da seine Eltern oft bis spät abends arbeiten mussten.
»Nenne mir mal ein Teil, das irgendwann mal für irgendetwas nützlich war!«, konterte German bissig.
Jakob dachte angestrengt nach und dann erhellte sich plötzlich sein Gesicht. »Der Teekocher mit integriertem Kräutermischapparat und Rezeptvorschlägen für Teemischungen aller Art. Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen! Weißt du noch?«
»Oh ja!«, sagte German hämisch. »Daran kann ich mich noch gut erinnern. Das Ding ist nach ein paar Mal benutzen in unserer Küche explodiert und hat seine feinen Teemischungen im ganzen Raum verteilt. Deine Mutter war tagelang mit Putzen beschäftigt! Ja, daran erinnere ich mich noch sehr gut!« Mit entrüstetem Gesichtsausdruck ließ er seinen Blick durch Jakobs Zimmer gleiten. »Bei dir im Zimmer könnten wir demnächst auch einmal entrümpeln, wenn ich mich hier so umsehe!«
»Das sind eindeutig die Gene von Opa!«, sagte Jakob grinsend. »Das ist angeboren, da sind meine Erbanlagen schuld! Da kann ich also gar nichts dafür!«
Nun musste sein Vater doch etwas lächeln.
Er streichelte seinem Sohn kurz über den Kopf und verwuschelte seine eh schon nach allen Seiten wegstehenden Haare und fragte dann wieder ernst: »Was ist jetzt? Hilfst du deinem Onkel beim Entrümpeln?«
Jakob seufzte und schaute noch einmal kurz sehnsuchtsvoll zu seinem Buch, welches aufgeschlagen auf dem Bett lag. »Also gut, ich helfe ihm!«
Die Einladung
Isedom saß am Tisch und sah seine Tochter über seine Kaffeetasse hinweg schweigend an.
»Sie sieht ihrer Mutter von Tag zu Tag ähnlicher!«, dachte er und eine Mischung aus Wehmut und Stolz überkam ihn. »Was hast du denn an deinem ersten Ferientag so vor?«, fragte er nebenbei.
»Och, nichts Besonderes! Vielleicht treffe ich mich dann mit einer Freundin. Wir haben letzte Woche kleine Einhornfohlen entdeckt und wollten mal schauen, ob sie noch da sind!«
Ihr Vater schaute sie nachdenklich an: »Was ist denn mit Jakob? Ich habe den Eindruck, dass er dich in letzter Zeit weniger besucht!? Habt ihr euch gestritten?«
Jolanda erstarrte kurz, dann zwang sie sich zu einem Lächeln. Es war ihr unangenehm, dass ihr Vater bemerkt hatte, dass zwischen ihr und Jakob etwas nicht in Ordnung war. Sie wollte auf gar keinen Fall mit ihm darüber reden. Nicht bevor sie nicht selbst wusste, was eigentlich los war.
»Nein, alles in Ordnung! Er hat die letzte Zeit nur viel zu tun gehabt!« Sie spürte wie sie rot wurde.
In diesem Moment wurden sie durch einen hereinkommenden Diener gestört und Jolanda blieben weitere Unannehmlichkeiten erspart.
Der Bedienstete verbeugte sich pflichtbewusst vor dem Elfenkönig: »Eure Majestät! Eine Nachricht für die Prinzessin!«, und mit einer leichten Verneigung übergab er Jolanda eine Papierrolle.
Sie bedankte sich und der Diener quittierte es mit einem leichten Kopfnicken und verließ eilig den Raum. Neugierig entfaltete sie das Papier und las die wenigen Zeilen, die mit schwungvoller und sauberer Schrift zu Papier gebracht worden waren. Ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer und es kribbelte leicht in ihrem Bauch, als sie die Unterschrift las.
»Wer hat denn geschrieben?«, wollte ihr Vater neugierig wissen.
»Mikeldeju!«, gab Jolanda ihm zur Antwort und vertiefte sich erneut in den Brief. Ohne aufzublicken sagte sie: »Er möchte wissen, ob wir… also Jakob und ich, nicht für ein paar Tage zu ihm aufs Schloss kommen wollen. Darf ich, Vater?« Angespannt hielt die Prinzessin die Luft an und fixierte ihren Vater mit hoffnungsvollem Gesichtsausdruck.
Isedom seufzte. Er mochte Mikeldeju, Sohn von König Moroh, einem langjährigen Freund der Familie. Aber dass seine Tochter schon wieder allein mit Jakob ins Zwergenland reisen wollte, erfüllte ihn mit Unruhe. Nach den letzten Ereignissen im vergangenen Jahr hätte er sie jetzt in den Ferien lieber in