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Das Zeichen seiner Liebe
Das Zeichen seiner Liebe
Das Zeichen seiner Liebe
eBook392 Seiten5 Stunden

Das Zeichen seiner Liebe

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Über dieses E-Book

Aufgrund ihrer Gehörlosigkeit wird Dorothy von klein auf für dumm gehalten. Man verbietet ihr am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Abgesehen davon wird sie tyrannisiert und soll sprechen lernen. Als sie zwölf Jahre alt ist, erträgt sie diese Qual nicht länger und flieht.

Thomas Beaufort, dritter Sohn des Earls of Somerset, muss heiraten, um in Zukunft ein angenehmes Leben führen zu können. Am besten die Tochter eines Adligen, der keinen männlichen Erben vorzuweisen hat. Ein Glück, dass er in Sylvia Carmichael genau die Frau gefunden hat, die alle Voraussetzungen erfüllt. Doch kurz nach der Verlobungsfeier, fallen sie und ihre gesamte Familie den Pocken zum Opfer. Da erinnert sich Beaufort an Dorothy, die jüngste, aber verschwundene Tochter der Carmichaels. Um seine Träume zu retten, begibt er sich auf die Suche nach ihr.

Nachdem er Dorothy gefunden hat, nimmt er sie mit sich, heiratet sie und bringt sie in ihr Elternhaus zurück. Beaufort gewinnt das Vertrauen seiner jungen Frau, doch als diese denkt, in Sicherheit zu sein, steht er nicht für sie ein und bricht Dorothy das Herz.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum25. März 2021
ISBN9783753179438
Das Zeichen seiner Liebe
Autor

Junia Swan

Junia Swan lässt sich gerne überraschen, meidet in ihrem Leben alt eingefahrene Wege, findet überstrapazierte Klischees langweilig und liebt es, zwischen den Zeilen zu lesen. Für sie bedeutet Liebe kein flüchtiges Gefühl, sondern eine alles verändernde Kraft, deswegen hat sie keine Angst davor, sich jeglichen Facetten des Menschseins zu stellen. Sie ist der festen Überzeugung, dass diese Welt starke Charaktere mit Prinzipien und Ehrgefühl als Vorbilder benötigt und Kulissen dazu da sind, um dahinter zu schauen. Da sie fest daran glaubt, dass eines Tages alles gut wird, ist ein Happy End für sie obligat. Gemeinsam mit ihrer Familie lebt die gebürtige Salzburgerin ein Leben abseits der Norm, das sie bis nach Bolivien geführt hat. Sie öffnet ihr Haus nicht nur für Menschen sondern auch für Tiere und ist innerhalb kürzester Zeit die Besitzerin eines Hunderudels geworden, deren Mitglieder sie von der Straße gerettet hat. Erfahrungen aus ihrem abwechslungsreichen Alltag fließen stets in ihre Bücher mit ein, von denen sie mittlerweile mehr als dreißig geschrieben hat. Obwohl zwei ihrer Bücher bei Verlagen erschienen sind, sieht sie sich doch als Selfpublisherin mit Leib und Seele. In jedem ihrer Bücher steckt ihr Herzblut und sie liebt es, dies in unzähligen kleinen Details zu zeigen. Über mehrere Monate hinweg war sie Amazon-Bestsellerautorin und zählte zu der Riege der All-Star-Autoren. Ihr Buch „Die venezianische Schwester“, erschienen bei dp, wurde 2022 für den Lovelybooks Leserpreis nominiert.

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    Buchvorschau

    Das Zeichen seiner Liebe - Junia Swan

    EB epub Das Zeichen s Liebe inkl. LP Captain 20210315

    Das Zeichen

    seiner Liebe

    Junia Swan

    Copyright © 2019

    Independently published

    Titelbild: trueLOVErlag

    Alle Rechte vorbehalten

    Für Claudia R., meine Lehrerin der Deutschen Gebärdensprache in großer Dankbarkeit

    PROLOG

    Manchmal in ihren Träumen hörte Dorothy Stimmen, ohne zu verstehen, was sie sagten. Viel zu selten stahl sich ein Lied des Nachts in ihre Ohren und ließ ihr Herz höher schlagen. Doch wenn es geschah, fühlte es sich an, als würde sich der Himmel über ihr öffnen und wenn es verstummte, fiel es ihr unglaublich schwer, in ihre stille Realität zurückzukehren. Wenn sie erwachte, war es ihr als würde man eine Kerze ausblasen und sie nur mehr von Dunkelheit umgeben sein. Die Klänge verstummten, wenn sie die Augen aufschlug und wurden von der Dichte einer undurchdringlichen Stille verschluckt. Dafür, wie dies gelingen konnte, fand sie keine Erklärung, doch war sie sicher, dass es sich um einen bösen Geist handeln musste, der alle Geräusche von ihr fernhielt. Tief in ihrem Inneren wusste sie, dass es eine weitere Welt gab, jene Welt der Melodien und Stimmen, an der alle anderen Menschen teilhatten, nur sie nicht.

    Langsam setzte sich Dorothy auf und die Decke glitt auf ihre Hüften hinab und bauschte sich dort zu einem kleinen Hügel. Sie blinzelte, rieb sich die Augen und blickte zum Fenster. Regen ergoss sich in dicken Schnüren, wie sie annahm, aus dunkelgrauen, schweren Wolken. Es fröstelte sie, als sie ein Bein unter der Decke hervorschob und mit den Zehenspitzen den kalten Boden berührte. Sie wollte viel lieber liegenbleiben. Allerdings wäre es müßig, diesem Gedanken nachzuhängen, denn in wenigen Minuten würde Mary die Tür aufreißen und die Decke mit einem Ruck von ihrem Körper ziehen. Alle in diesem Haushalt gingen davon aus, dass dies die einzige Möglichkeit war, Dorothy zu wecken. Deswegen zog sie es vor, allein zu erwachen und die Dienerin, bereits in ihren Morgenmantel gehüllt, zu erwarten. Zitternd trat sie vor den Spiegel und sah sich forschend an. Seit sie denken konnte, versuchte sie den Mangel an ihrem Körper zu entdecken, der sie so anders machte. Doch sie konnte ihn einfach nicht finden! Es war zum Haareraufen! Nicht einmal ihre Ohren waren anders geformt als die ihrer Geschwister. Kein einziger Hinweis machte auf den kleinen Unterschied aufmerksam, der für sie jedoch alles bedeutete. Mit ihrer Unfähigkeit zu hören, hatte sie das Anrecht auf ein erfülltes Leben verloren. Traurigerweise konnte sie sich nicht einmal mehr daran erinnern, wie es davor gewesen war. Bevor sie diese schrecklichen Ohrenschmerzen bekommen hatte, an denen sie beinahe gestorben wäre. Keine Erinnerung war ihr daran geblieben, sie war zu jung gewesen. Alles, was sie mit dieser anderen, heilen Welt verband, waren ihre Träume.

    Ein Luftzug strich um ihren Körper und sie fuhr herum. Mary zog die Tür hinter sich zu und steuerte mit strengem Gesichtsausdruck auf sie zu. Dorothy schluckte schwer und zuckte nicht einmal zusammen, als die Frau grob nach ihr griff und sie zum nächsten Stuhl bugsierte.

    Dorothy starrte ihren Hauslehrer entsetzt an, der sie mit strengem Blick musterte. Sie konnte nicht glauben, was er soeben gesagt hatte. Wenn man klar und deutlich mit ihr sprach, hatte sie keine Probleme damit, von den Lippen abzulesen, doch in diesem Augenblick glaubte sie, etwas falsch verstanden zu haben. Sie machte eine fragende Geste, was den Lehrer die Augenbrauen noch grimmiger zusammenziehen ließ.

    „Wage es nicht mit deinen Händen zu sprechen! Einmal noch und ich binde sie dir auf den Rücken!"

    Entsetzt ließ sie die Arme sinken und ballte die Hände zu Fäusten, die sie zwischen den Falten ihres Rockes versteckte. Zweifellos wollte er, dass sie sprach. Den Mund öffnete, um mit ihrer Zunge Worte zu formen, die sie nicht hören konnte und die so schwierig waren, dass es sie bis zur Erschöpfung anstrengte, diese herauszupressen. Die Reaktionen der ihr zuhörenden Personen ermutigten sie außer-dem nicht, sich dahingehend anzustrengen. Sie verzogen angeekelt die Gesichter, wandten sich ab oder baten sie, still zu sein. Deswegen setzte sie sich an das schmale Pult und schrieb auf einen Block: „Wie bitte?"

    Diesen reichte sie ihrem Lehrer, der ihre Frage kurz überflog und sich ihr wieder zuwandte.

    „Dein Vater wünscht, dass du zu Weihnachten ein Lied vorträgst", wiederholte er ungeduldig und Dorothys Schultern sackten nach unten. Ein Lied vortragen? Sie sollte ein Lied vortragen? Wie, um alles in der Welt, sollte das gehen? Fragend und ratlos erwiderte sie den Blick des Lehrers.

    „Du wirst dich eben anstrengen müssen! Das ist nur eine Sache des Wollens! Wenn du dich sträubst, werde ich deine Zunge mit der Zange zurechtbiegen!"

    Erschrocken presste Dorothy beide Hände über ihren Mund. Mit der Zange! Sie hasste diese Zangen und den festen Griff der Hände des Lehrers, mit denen er ihre Kiefer auseinanderzwang, um ihr die richtige Stellung der Zunge zu demonstrieren. Jedes Mal meinte sie daran zu ersticken. Allein bei dieser Vorstellung, wich alle Farbe aus ihrem Gesicht. Auch wenn sie es wollte, wie sollte sie jemals singen? Wie einen klaren Ton über die Lippen bringen?

    Der Lehrer beugte sich näher zu ihr und hielt ihren Blick gefangen.

    „Bis du aufhörst, dich zu widersetzen."

    Er richtete sich wieder gerade auf und deutete Dorothy, sich zu erheben. Mit zitternden Knien stand sie auf und stützte sich mit den Händen an dem Tisch ab. Er fühlte sich kalt unter ihren schmalen Fingern an.

    „Du kennst den Text, erinnerte er sie gnadenlos. „Und jetzt singe ihn!

    Aber sie wusste doch nicht wie! Doch es half nichts, irgendwie musste sie es schaffen! Sie öffnete den Mund und sprudelte Laute in den Raum, um ihren Lehrer zufriedenzustellen, dessen Gesicht zunehmend einer steinernen Maske glich. Mit einer herrischen Geste befahl er ihr, innezuhalten.

    „Das wird nichts. Ich denke, wir nehmen die Zange."

    Dorothys Augen schossen zur Tür in der Hoffnung, ihm entkommen zu können, aber er griff nach ihrem Arm, als hätte er ihre Gedanken erraten. Sie schrie, als er sie hinter sich zu einem Stuhl, an dessen Armlehnen Lederriemen befestigt waren, zerrte und wehrte sich mit Leibeskräften. Doch er war stärker. Wenige Augenblicke später hatte er sie bewegungsunfähig gemacht, ihren Mund bereits gewaltsam geöffnet, mit einem Eisengestell fixiert, um mit der verhassten Zange in ihn einzudringen.

    Verzweifelt schloss Dorothy die Augen, darum bemüht, die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken und die Marter über sich ergehen zu lassen.

    Am Nachmittag des gleichen Tages hatte sie ein kleines Kleiderbündel geschnürt, bereit, ihren lang gehegten Plan zur Flucht in die Tat umzusetzen. Sie hatte keinen blassen Schimmer, wohin sie fliehen sollte, doch diese Ungewissheit zog sie einem Leben auf dem Anwesen ihrer Eltern vor. Nicht einen Tag länger wollte sie hier bleiben: an einem Ort, an dem sie nicht willkommen war und man sie ständig schikanierte. Dorothy atmete tief durch, als sie sich durch den Hinterausgang ins Freie schlich. Ein letztes Mal blickte sie sich um, dann rannte sie auf den eine halbe Meile entfernten Wald zu. Niemals mehr wollte sie hierher zurückkehren! Lieber würde sie sterben, als noch einmal einen Fuß in ihr Elternhaus zu setzen!

    1. KAPITEL

    Fünf Jahre später

    „Es ist eine wahre Tragödie", erklärte der fünfte Earl of Somerset, in der Hand ein Schreiben zu dem er immer wieder mit seinen Augen zurückkehrte. Das Kuvert mit dem gebrochenen Siegel lag auf dem Arbeitstisch und bezeugte die Echtheit der Nachricht.

    Thomas Beaufort, sein drittältester Sohn, lehnte sich nicht sonderlich beunruhigt in seinem Armsessel zurück und folgte seinem Vater mit den Augen. Er war dessen leicht erregbares Temperament und seinen Hang zur Übertreibung gewohnt, deswegen versetzten ihn die unheil-schwangeren Worte nicht in Alarmbereitschaft.

    „Lasst hören, Vater, was ist es diesmal?"

    „Diesmal?, brauste der Vater auf und deutete mit dem ausgestreckten Zeigefinger nach Luft ringend auf die wenigen Zeilen in seinen Händen. „Diesmal ist es eine Katastrophe! Sie sind alle tot. Alle, bis auf einige der Dienstboten.

    Obwohl Beaufort nicht wusste, von wem genau sein Vater sprach, richtete er sich ein wenig auf.

    „Vater, ich verstehe nicht. Wer ist tot?"

    Der Earl griff sich an die Brust.

    „Deine Verlobte, stieß er hervor. „Ihre Eltern. Alle Geschwister.

    „Meine …?"

    Während diese unglaubliche Meldung langsam in seine Gedanken sickerte, breitete sich in ihm eine bleierne Ratlosigkeit aus. Wenn alle tot waren, dann … Unwillkürlich schnappte er nach Luft.

    „Du weißt, was das bedeutet?"

    Der Earl spießte seinen Sohn geradezu mit den Augen auf.

    „Ich versuche gerade, es zu erfassen, murmelte Beaufort, stemmte sich schwerfällig aus dem Stuhl und ging zur Bar. „Auch einen Drink, Vater?, fragte er, während er sich einen Whisky einschenkte.

    „Nur zu! Einen doppelten."

    Mit bebenden Händen goss Beaufort auch seinem Vater ein und kehrte mit den Gläsern in der Hand zu ihm zurück. Schweigend stürzten sie gleichzeitig das Getränk hinunter.

    „Das bedeutet, deine Zukunft ist wieder vollkommen offen."

    „Verdammt, fluchte Beaufort und knallte das Glas auf den Tisch. „Verdammt, verdammt, verdammt!

    Er boxte sich mit einer Faust in die eigene Handfläche.

    „Wie konnte das nur geschehen? Alle auf einmal!"

    „Die Pocken, murmelte der Earl. „Die verfluchten Pocken haben sie alle ausgelöscht.

    Thomas Beaufort ließ sich zurück auf den Armsessel fallen, vergrub sein Gesicht hinter den Händen. Mit der Hochzeit der ältesten Tochter aus dem Hause der Carmichaels wäre sein weiteres Leben in ruhigen Bahnen verlaufen. Da der Baron selbst keinen männlichen Erben vorweisen konnte, hätte Beaufort nicht nur eine ansehnliche Mitgift zur Hochzeit erhalten, sondern auch den Titel und die Besitztümer nach dem Tod Carmichaels geerbt – eine sehr unübersichtliche Angelegenheit, die ein findiger Advokat durch geschickte Winkelzüge möglich gemacht hatte. Alle betroffenen Parteien hatten die Verträge vor wenigen Wochen unterzeichnet.

    All diese Pläne waren jetzt mit einem Schlag zunichte gemacht worden und irgendein entfernter Verwandter würde nun alles erben. Dass das Schicksal Beaufort auch so übel mitspielen musste! Die fünf Töchter der Carmichaels: alle tot. Wobei … Nachdenklich ließ er seine Hände sinken und runzelte die Stirn. Er kannte nur vier von ihnen. Hatte Sylvia nicht einmal erwähnt, dass ihre jüngste Schwester von einem Tag auf den anderen verschwunden wäre? Ja, er meinte sich zu erinnern, dass … Eine kleine Hoffnung keimte in ihm auf. Wenn er sie fände und zur Frau nähme, wäre vielleicht nicht alles verloren!

    Mit einem Satz sprang er in die Höhe, was seinen Vater aus dessen Lethargie riss. Als zweifelte er am Verstand seines Sohnes, musterte er ihn forschend.

    „Die Carmichaels hatten doch fünf Töchter, nicht wahr?, wollte nun Beaufort wissen und als sein Vater fragend nickte, fuhr er fort: „Eine von ihnen ist, wenn ich mich nicht täusche, vor einigen Jahren verschwunden. Ist Euch das bekannt?

    Das Gesicht des Earls glättete sich, als ihm dämmerte, worauf sein Sohn hinauswollte.

    „Du hast recht! Die Jüngste von ihnen wird noch immer vermisst."

    Als suchte der Earl nach einer Bestätigung senkte er den Blick auf das Schreiben und las es erneut.

    „Bei allen Heiligen!, stieß er hervor. „Es stimmt! Hier werden nur vier Töchter erwähnt. Ich nehme an, das liegt daran, dass man den Tod der Verschollenen bis heute nicht bestätigt hat!

    Beaufort ballte mit neuerwachtem Optimismus die Hände.

    „Dann werde ich sie suchen, finden und heiraten!", beschloss der junge Mann und lächelte zuversichtlich.

    „Nun ich hoffe, dass keine Enttäuschung auf dich wartet. Denn, wenn sie noch nicht tot ist und du sie tatsächlich finden solltest, meine ich, mich daran zu erinnern, dass sie geistig eingeschränkt ist. Taubstumm, genau genommen. Unfähig zu sprechen, zu hören und zu denken. Demzufolge dumm und ungebildet und niemals in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen. Du wirst keine rechte Freude mit ihr haben."

    Beaufort zuckte gleichgültig mit den Achseln.

    „Und wenn schon? Kinder gebären wird sie wohl können und für mein restliches Leben gibt es Möglichkeiten, dieses angenehm zu gestalten. Ich werde mein Weib, sobald es mir einen Erben geschenkt hat, auf irgendein Anwesen auf dem Land verbannen und danach tun, was mir beliebt. Es ist kaum zu fassen, wie hold mir das Glück ist!"

    Der Earl schmatzte ein paar Mal mit glasigen Augen, dann kräuselte er seinen Mund.

    „Zuerst musst du sie finden."

    Beaufort warf ihm einen siegessicheren Blick zu.

    „Bei Gott, das werde ich! Ich begebe mich sofort auf die Suche!"

    Dorothy kniete am Flussbett, nur ein paar Fingerbreit vom Wasser entfernt, das träge an ihr vorbeirauschte. Angespannt hatte sie sich vorgebeugt und starrte in die Fluten, als gäbe es dort etwas Aufregendes zu sehen. Mit klopfendem Herzen wartete sie darauf, dass sich ein weiterer Fisch zeigte, der kraftvoll stromaufwärts schwamm. Diese Art hatte sie das letzte Mal vor ungefähr einem Jahr gesehen. Das war überaus interessant und sie fragte sich, weshalb die Tiere zu dieser Jahreszeit hier auftauchten, als strebten sie einem Ziel entgegen. Das war jedoch unmöglich. Tiere hatten keine Ziele. Sie konnten nicht denken.

    Vorsichtig tauchte sie die Fingerspitzen ins Wasser, als sie plötzlich fühlte, dass sich die Stimmung hinter ihr änderte. Kälte kroch ihr über den Rücken und sie erstarrte. Die einzige Bewegung, zu der sie noch fähig war, war jene, die Hand aus dem Wasser zu ziehen und in ihren Schoß zu legen. Sonst fühlte sie sich wie gelähmt. Auch konnte sie sich nicht dazu aufraffen, einen schnellen Blick über die Schulter zu werfen, um herauszufinden, woher die Bedrohung kam.

    Als sich eine Hand um ihren Oberarm schloss und sie in die Höhe zog, meinte sie vor Angst in Ohnmacht zu fallen. Heute war der Tag gekommen, vor dem sie sich seit ihrer Flucht gefürchtet hatte: man hatte sie gefunden. Aber warum jetzt? Sie wollte sich nicht ausmalen, was das für sie bedeutete.

    Starke Hände drehten sie herum und sie presste die Augen fest zusammen, um nicht sehen zu müssen, was um sie herum geschah.

    Thomas Beaufort hielt betroffen die Luft an, als er auf das zarte Mädchen herabsah, das mit geschlossenen Augen in seiner Umklammerung hing. Er hätte nicht gedacht, dass sie so jung wäre. Sechzehn vielleicht, kein Jahr älter. Allerdings war sie die Jüngste und Sylvia bereits zweiundzwanzig Jahre alt gewesen. Er hätte daran denken können, wenn er nicht so sehr mit ihrer Suche beschäftigt gewesen wäre.

    Da kein Mensch Dorothy in den vergangenen Jahren gesehen hatte, war ihm in den letzten Wochen nichts anderes übrig geblieben, als durch die Wälder zu streifen und sie hinter jedem Baum zu suchen. Wie er sich nun eingestand, hatte er nicht mehr damit gerechnet, sie zu finden. Es war seiner Gründlichkeit zu verdanken, dass er diesen Landstrich noch durchkämmen hatte wollen, bevor er gezwungen gewesen wäre, sich seine Niederlage einzugestehen. Doch das Glück war ihm hold geblieben. Eine Hasenfalle mit einem darin gefangenen Tier hatte ihm die Spur gewiesen und Beauforts Herz hatte schneller zu schlagen begonnen. Sie hatten weitere Spuren entdeckt und wenn dieses Mädchen nun ihre Identität bestätigte, würde er triumphieren können. Dann hatte er Dorothy tatsächlich gefunden.

    Ihr erbärmlicher Zustand schreckte ihn nur ein wenig – er hatte damit gerechnet. Ihr Haar war lange und verfilzt, als wäre es vor Jahren das letzte Mal gekämmt worden, was vermutlich stimmte. Ihr Kleid war aus einfachem, verschlissenem Stoff, jedoch sorgfältig geflickt. Ihre Gesichtsfarbe hatte einen goldenen Schimmer, zu natürlich, um vornehm zu sein und Sommersprossen schienen geradezu zahlreich auf ihrer Nase zu gedeihen. Abgesehen davon wirkte sie zart und zerbrechlich, so, als hätte sie schon lange nichts Kräftiges mehr gegessen. Trotzdem ließ nichts an ihrer ärmlichen Erscheinung ihren minderbemittelten geistigen Zustand erahnen.

    Um ihre Aufmerksamkeit zu erregen, schüttelte er sie leicht und ihre Augenlider zuckten, bevor sie diese schließ-lich zögernd öffnete. Die Klarheit ihres Blickes aus dunkelgrüner Iris überraschte ihn und er musterte sie forschend, wobei ihm ihre Angst nicht entging. Doch er hatte zu lange gesucht, um sie jetzt einfach freizugeben.

    „Bist du Dorothy Carmichael?", fragte er, obwohl er nicht damit rechnete, dass sie ihm antworten würde.

    Trotzdem wusste er keinen anderen Weg, sich ihr mitzuteilen, denn er hatte keine Ahnung, wie man sonst mit einer Taubstummen kommunizieren könnte. Da nickte sie zaghaft, was ihn verblüffte. Konnte sie ihn verstehen? War das Gerücht, sie wäre dumm, womöglich falsch?

    „Gut, sagte er und räusperte sich. „Ich bringe Nach-richt von deiner Familie.

    Ihre Augen ruhten auf seinen Lippen und als er ihre Familie erwähnte, hob sie ihren Blick und sah ihn fragend an. Wieder nickte sie. Wie es aussah, hatte sie sich so weit gefasst, dass er nicht damit rechnen musste, sie würde im nächsten Augenblick zu fliehen versuchen.

    Dessen ungeachtet fragte er sich, wie wohl ein Mädchen, das vor seiner Familie geflohen war, reagierte, wenn es von deren Tod erführe. Einerlei. Er würde es in wenigen Sekunden wissen.

    „Sie erlagen vor wenigen Wochen den Pocken. Allesamt."

    Dorothy blinzelte und starrte weiterhin auf seine Lippen. Wartete, ob er noch etwas sagen würde. Dann runzelte sie die Stirn, suchte erneut seinen Blick.

    „Hast du verstanden, Mädchen? Sie sind alle tot."

    Da zuckte sie etwas zusammen und machte einen Schritt zurück. Tränen glitzerten in ihren Augen, während sie ungläubig den Kopf schüttelte.

    „Doch, du kannst mir glauben. Du bist die letzte lebende Carmichael und ich bin hier, um dich zurückzubringen."

    Verwirrt hob sie abwehrend eine Hand, als verstünde sie ihn nicht.

    „Hör zu", versuchte es Beaufort noch einmal, „ich sollte in einem Monat deine Schwester Sylvia heiraten. Dazu wird es, aus offensichtlichen Gründen, nun nicht mehr kommen. Deswegen wirst du ihren Platz einnehmen und meine Frau werden."

    Entsetzen blitzte in ihren Augen auf, und sie schüttelte wieder den Kopf. Diesmal wirkte sie überraschenderweise ein wenig stur.

    „Natürlich wirst du das tun! Es ist deine Pflicht! Dein Vater wollte, dass ich seinen Titel und die Güter nach seinem Tod erbe. Es ist sein Wille, dass du mir angetraut wirst. Kannst du das verstehen?"

    Wieder schüttelte sie den Kopf. Da riss ihm der Geduldsfaden und er umfasste ihr Handgelenk, noch bevor sie es ihm hätte entziehen können. Ein leiser Schrei löste sich von ihren Lippen, während ihr die Hitze seiner Hände unter die Haut drang.

    Nein!, schrie alles in ihr, nein! Ich will das nicht! Bitte nicht!

    Ohne auf ihren Widerstand zu achten, zog er sie mit sich. Mit Entsetzen bemerkte sie weitere Männer zwischen den Baumstämmen auf die Lichtung treten. Es war der reinste Albtraum!

    „Hast du etwas, das du mitnehmen möchtest?", fragte Beaufort, ihr wieder zugewandt.

    Da nickte sie hektisch und er blieb stehen.

    „Wo ist dein Zeug?", wollte er ein wenig abfällig wissen.

    Schnell deutete sie in eine Richtung und versuchte, ihn mit sich zu zerren. Er gab nach und ließ sich von ihr führen. Sie mussten nicht lange gehen, bis sie eine Behausung erreichten, die zwischen zwei Felsen errichtet worden war. Machte sie Scherze oder war dies wirklich ihr Heim der letzten Jahre gewesen? Er wollte sich nicht vorstellen, wie sehr sie im Winter gefroren haben musste.

    Mit ihrer freien Hand schob Dorothy eine Decke beiseite, welche das Innere vom Wald abtrennte. Augenblicke später stand er in einem dunklen Raum, wenn man das überhaupt so nennen konnte. Ein kleines Feuer brannte innerhalb eines Steinkreises und als sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, bemerkte er eine weitere Person, welche auf einem provisorischen Bett aus Steinen und Brettern lag und sich langsam aufrichtete. Überrascht gab Beaufort Dorothy frei, die sich schnell über die Stelle rieb, an der er sie berührt hatte. Dann begann sie, mit ihren Händen zu gestikulieren, weshalb ihm Angst und Bange wurde. Sie sah wirklich wie eine Geistesgestörte aus!

    „Wer sind Sie?", fragte plötzlich eine müde Stimme, die wirkte, als hätte man sie seit Jahren nicht mehr benutzt.

    „Thomas Beaufort, erwiderte er knapp. „Ich bin hier, um Dorothy nach Hause zu bringen.

    Nach und nach konnte er die Konturen einer alten Frau ausmachen, deren Haar wirr um ihr Gesicht stand.

    „Will sie das denn?"

    Beaufort zuckte gleichgültig mit den Achseln.

    „Das tut nichts zur Sache. Ich werde sie zu meiner Frau nehmen. Das ist vertraglich so vereinbart. Jetzt soll sie ihre Habseligkeiten zusammenpacken und mit mir kommen."

    Nun gestikulierte die Alte ebenfalls und als Antwort schüttelte Dorothy den Kopf.

    „Sie will nicht."

    „Sie wird."

    Beaufort verschränkte die Arme vor der Brust und stellte sich breitbeinig vor den Ausgang. Da drehte sich Dorothy zu ihm und deutete auf die alte Frau.

    „Hör sofort auf damit!, herrschte er sie an. „Dieses Gefuchtel will ich niemals wieder sehen!

    Er konnte beobachten, wie sich der Ausdruck in ihren Augen veränderte. Sie sah ihn an, als würde sie nun kein Entgegenkommen mehr von seiner Seite erwarten und als wäre ihre Hoffnung, auf was auch immer, vernichtet.

    „Sie möchte mich mitnehmen", erklärte da die alte Frau.

    „Unter keinen Umständen! Ich sprach von Dingen, nicht von Menschen!"

    Da wirbelte Dorothy zu der alten Frau herum und stürzte zu ihr. Vor ihr ließ sie sich auf die Knie herab und schlang die Arme um ihren Hals. Dabei schüttelte sie immer wieder den Kopf. Die Alte drückte sie ein wenig von sich weg, griff nach ihrem Kinn und musterte sie streng.

    „Du musst dir um mich keine Sorgen machen, Liebes. Du weißt, dass ich gut allein zurechtkomme."

    Wieder Gesten und die Bettlägrige schüttelte den Kopf, während sie Dorothy sanft eine Haarsträhne aus der Stirn strich.

    „Doch, ich werde wieder gesund, versprach sie. „Und nun geh mit ihm! Soweit ich das beurteilen kann, gehörst du ihm.

    Verzweifelt schüttelte Dorothy den Kopf und Beaufort fühlte seine Geduld schwinden. Er machte einen Schritt auf die junge Frau zu und diese klammerte sich noch fester an die Alte.

    „Geh mit ihm, beschwor die Alte das Mädchen, ohne einen Ton zu sagen, aber mit der Bewegung ihrer Lippen. „Er mag zwar streng erscheinen, doch er hat gute Augen. Du musst keine Angst haben.

    Da begann Dorothy bitterlich zu weinen und schüttelte verzweifelt den Kopf. Als Beaufort sie an den Oberarmen packte und in die Höhe zog, begann sie zu schreien. Es kreischte derart schmerzhaft in seinen Ohren, dass er sie losließ und einen Schritt nach hinten machte.

    „Herrgott, was ist das?"

    „Sie schreit und wenn sie das tut, macht sie es laut und unmelodiös. Deshalb sollte man es sich gut überlegen, bevor man sie derart aus der Fassung bringt."

    „Vielen Dank für den Hinweis", meinte Beaufort ungerührt, packte Dorothy von hinten und hielt ihr mit einer Hand den Mund zu.

    Als er sie hochhob, zappelte sie außer sich.

    „Seid gut zu ihr, bat die alte Frau, während er den Vorhang zur Seite schob. „Sie ist ein wirklich liebes Mädchen.

    Beaufort warf nicht einmal mehr einen Blick zu der Alten, sondern verließ den Verschlag, darauf konzentriert, nicht die Kontrolle über Dorothy zu verlieren. Diese machte allerdings nicht den Eindruck, als wollte sie jemals damit aufhören, sich ihm zu widersetzen.

    Keiner seiner Männer wagte etwas zu sagen, als er wutschnaubend zu ihnen zurückkehrte. Ohne ein Wort zu verlieren, hob er Dorothy vor dem Sattel auf den Ansatz des Pferdehalses, die sich sofort wieder auf den Boden fallen lassen wollte. Doch einer seiner Männer hinderte sie daran, während sich Beaufort hinter ihr in den Sattel schwang und einen Arm um ihre Taille legte. Mittlerweile hatte sie zu schreien aufgehört, doch Tränen sprudelten ununterbrochen über ihre Wangen.

    „Du kannst schreien, so viel du willst, doch wird es meine Meinung nicht ändern. Du kommst mit mir!", murmelte er ihr ins Ohr, wohl wissend, dass sie ihn nicht hörte.

    Im nächsten Moment setzte sich sein Pferd in Bewegung und ihr Kopf streifte seine Schulter. Als er kurz auf das verwahrloste Mädchen hinunterblickte, fragte er sich, ob es der ganze Reichtum wert war, sich an eine Frau wie sie zu binden.

    Dorothy meinte, von Panik überwältigt zu werden. Die Nachricht vom Tod ihrer Familie hatte sie erschüttert und sich wie eine dunkle Wolke über sie gelegt. Doch Susan krank in ihrem Verschlag zurücklassen zu müssen, brachte Dorothy schier um den Verstand. Wie sollte die geliebte Frau auch nur eine Woche ohne sie überleben? Sie war alt und krank! In all den Jahren hatte sie sich wie eine Mutter um Dorothy gekümmert und jetzt, da sie auf Hilfe angewiesen war, brachte man ihre einzige Unterstützung von ihr fort.

    „Bättä!, schluchzte sie leise und hoffte, dass der Mann hinter ihr verstand, was sie zu sagen versuchte. „Bättä! Bättä!

    Doch er reagierte nicht, trieb sogar sein Pferd noch mehr an, was ihre Angst vermehrte. Dies war der erste Ritt ihres Lebens und sie befürchtete, von dem hohen Tier zu fallen. Panisch schlang sie ihre Arme um Beauforts Rumpf und krallte ihre Finger in sein Jackett. Plötzlich packte er sie fester, beugte sich vor und drängte sie so tief, dass sie fast auf dem Pferdehals zu liegen kam. Sie riss ihre Augen weit auf, als sie nur knapp unterhalb eines tiefhängenden Astes hindurchjagten. Entsetzt krallte sie sich nun mit einer Hand an seinem Kragen und Jackett fest und barg mit zusammen-gepressten Augen ihr Gesicht an seiner Brust, während er sich wieder aufrichtete und sie dabei mit sich zog. Schützend schlang er seinen Arm fester um sie und senkte gleichzeitig seinen forschenden Blick auf sie, nur um sich im nächsten Augenblick wieder auf den Weg vor sich zu konzentrieren. Nun war sie ihm so nah, dass er das Zittern ihres Leibes verspürte. Wenn er sich nicht sicher gewesen wäre, dass ihr Verstand nicht größer als der eines Tieres war, hätte er angenommen, sie würde ihre Situation tatsächlich erfassen. Doch aufgrund des offensichtlichen Mangels an Gehör und Sprache, somit also auch an Verstand, war seine Beobachtung wohl ein Irrtum. Wahrscheinlich hatte er bis zu diesem Augenblick heimlich gehofft, sie wäre trotz ihrer Einschränkung eine normal handelnde Frau. Er musste sich sofort verbieten, solchen träumerischen Gedanken nachzuhängen!

    Durch den Stoff seines Kragens fühlte er deutlich, wie kalt ihre Finger trotz der spätsommerlichen Temperaturen waren. Sie war so dünn, dass ihn ihr Frieren nicht wunderte. Deshalb zügelte er sein Pferd, entledigte sich seiner Jacke und hielt sie ihr auffordernd hin. Überrascht studierte sie seine Gesichtszüge und als er nickte, griff sie schnell danach und schlüpfte hinein. Dann setzten sie ihren Ritt fort.

    Während der nächsten Stunden bewegte sich Dorothy kaum und Beaufort fragte sich, ob sie in dieser Haltung erstarrt war. Als er und seine Männer vor einem Gasthof ihre Pferde zügelten, hob sie zögernd den Kopf und ließ die Augen über ihre Umgebung schweifen, während sie die Hand von ihm löste und ihn schließlich direkt fragend ansah.

    „Wir werden hier übernachten, da wir noch einen halben Tagesritt von Somerset Abbey entfernt sind", erklärte er, schwang sein Bein über den Sattel und sprang zu Boden, wobei sie fast das Gleichgewicht verlor.

    Schnell streckte er seine Arme nach ihr aus, um ihr Stabilität zu geben. Als ihre Füße den Boden berührten, schwankte sie erschöpft, verzog aufgrund ihrer schmerzenden Kehrseite das Gesicht und schlang die Arme hilflos um ihren Oberkörper. Dabei senkte sie ihr Haupt und starrte auf ihre nackten Zehen. Seine Jacke hing an ihr wie ein übergroßer Mantel. Ihr Anblick war kaum zu ertragen und er wusste, dass er heute tief in die Tasche würde greifen müssen, um eine Schar Dienerinnen dafür zu bezahlen, sich ihrer anzunehmen und sie in einen präsentablen Zustand zu verwandeln. Auch hoffte er, eine Magd zu finden, die dazu bereit war, ihm ihr bestes Kleid zu verkaufen. Um diese Angelegenheit sollte sich sein persönlicher Diener kümmern. Er betraute seine Männer mit ihren Aufgaben, dann griff Beaufort nach Dorothys Arm und zog sie mit sich. Willenlos ließ sie sich von ihm ins Innere führen, wartete zusammengesunken in der Schankstube bis er mit dem Wirt einig geworden war, um dann neben ihm die Treppen in den zweiten Stock empor zu steigen.

    Außer auf dem Anwesen ihrer Eltern war die junge Frau noch niemals in einem Haus dieser Größe gewesen. Mit bebendem Herzen fragte sich Dorothy,

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