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Der schwarze Kakadu
Der schwarze Kakadu
Der schwarze Kakadu
eBook142 Seiten1 Stunde

Der schwarze Kakadu

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Über dieses E-Book

Svetlana war vor sechs Monaten aus Kiew gekommen und hatte Willi von Paula übernommen, die aus dem operativen Geschäft ausgestiegen war und nur mehr die Toiletten im Bordell „Schwarzer Kakadu“ betreute. „Nix schlimm. Kommen morgen wieder und probieren ob geht.“ „Sicher nicht. Ich will mein Geld zurück.“ „Tut leid Willi. Ist nix meine Schuld. Ich gut gemacht. Blasen, ficki ficki und alles. Wenn du machen Probleme, ich holen Freddie.“ Freddie war der Chef des Bordells und dafür bekannt, Probleme mit Gästen seines Etablissements pragmatisch, effizient und schmerzhaft zu lösen. Sein Rottweiler Brutus war als Back up immer dabei, teilte Freddies Ansichten im Umgang mit widerspenstigen Freiern und war auch von der Physiognomie her gesehen seinem Herrchen nicht unähnlich. Schon Freddies Vater war im Rotlichtgeschäft tätig gewesen und hatte großen Wert darauf gelegt seinem Junior entsprechende Umgangsformen beizubringen, sofern ihm Freigang oder vorzeitige Entlassung die nötige Zeit dafür gaben.
SpracheDeutsch
HerausgeberXinXii
Erscheinungsdatum21. Feb. 2020
ISBN9783966333962
Der schwarze Kakadu

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    Buchvorschau

    Der schwarze Kakadu - Fritz Rabensteiner

    Der schwarze Kakadu

    Von Fritz Rabensteiner

    Inhalt

    Auf die übliche Seitenangabe wird hiermit verzichtet. Seien sie spontan. Lassen sie sich überraschen. Schlagen sie eine x-beliebige Seite auf und fangen sie an zu lesen. Niemand hindert sie daran. Brechen sie mit den bürgerlichen Konventionen, seien sie ein Rebell. Machen sie Eselsohren in ihr Buch. Auch ins E-Book.

    Inhalt

    Vorwort

    Der 18-Stufen-Plan

    Bodybuilding

    Bauer sucht Frau

    Gourmet-Gespräch 1

    Gourmet-Gespräch 2

    Der Furz

    40 Chinesen

    World Wide Web

    Vaterunser

    Der Weg ist das Ziel

    Die bunte Welt der Werbung

    Bangladesch ist überall

    Tour de Farce

    Der Bär ist los

    Früher war alles besser

    Mein Freund Manni

    Das Kostümfest

    Dr. Kimble auf der Flucht

    Der schwarze Kakadu

    Der Fliesenprofi

    Big Brother

    Teleshopping

    Konservative Kreise

    Gleichberechtigung

    Mittelmeerroute

    Bilder im Kopf

    Nelson Mandela

    Short Message Service

    Möbelintoleranz

    Halali

    Belästigung

    Ein gutes Geschäft

    Augen auf bei der Berufswahl

    Die Post bringt allen was

    Mit dem Zweiten sieht man besser

    Man sollte nicht alt werden

    Vorwort

    Bringt es was, wenn ich jetzt ein Vorwort schreibe? Kann ich dann mehr für das Buch verlangen? Eher nein.

    Also Freunde, Vorwort entfällt. Beschwerden an den Verlag.

    Auch die persönliche Anrede, wie Du oder Sie, wird bei mir nicht groß geschrieben. Das war hier das letzte Mal. Nicht etwa aus mangelnder Höflichkeit, ich mag einfach nicht.

    Noch was. Ich gendere nicht. Binnen-I werden sie auch keines finden. Beschwerden an die Gleichstellungsbeauftragte.

    Der 18-Stufen-Plan

    Ich habe neulich im Fernsehen einen Bericht über ein Altersheim in Osttirol gesehen, wo sie Rollator-Tanzen anbieten. Acht Frauen stehen im Kreis und klammern sich an ihren Rollatoren fest. Zwei Männer sind im Raum. Einer bedient den Plattenspieler, der andere ist Notfallsanitäter. Und dann geht es los. Einen Schritt nach vorne, einen zurück. Und immer mit der Hand schön fest auf der Bremse, damit sie durch die Fliehkraft nicht aus dem Zimmer rollen. Wahnsinn. Schnitt. Neue Einstellung. Jetzt sitzen sich die Frauen gegenüber, also vier gegen vier, und werfen sich unter größter Mühe Bälle zu. Bälle trifft es jetzt nicht ganz. Es sind so Dinger, mit denen Kinder am Strand spielen. Plastikhaut zum Aufblasen. Angeblich wäre diese Übung gut für die Koordination. Wenn der Tag kommt, an dem ich Mühe habe einen Luftballon zu fangen, der mit zwei Stundenkilometern auf mich zugeschossen kommt, dann hänge ich mich auf. Ich fürchte allerdings, das wird dann ohne fremde Hilfe nicht mehr möglich sein. Ich muss Vorsorge treffen, zumal ich bereits in einem Alter bin, wo man seine Dinge regeln sollte. Vor ein paar Monaten war ich beim Hausarzt um meine Bestandteile prüfen zu lassen. Alles bestens, sagte er, überall im grünen Bereich. Das ist natürlich ein Stück weit beruhigend, allerdings kann sich das in meinem Alter sehr schnell ändern und zack, schon ist der erste Schaden da. Und dann noch einer, und noch einer, und dann ist es zu spät, um eigenständig handeln zu können. Ich habe mir daher einen 18-Stufen-Plan zurecht gelegt, den ich ehrlich und konsequent abarbeite und der mir rechtzeitig zu verstehen gibt, hoppla, jetzt ist der Ernstfall eingetreten, es wird Zeit auf den Stuhl zu steigen. Sie können diesen Plan 1:1 übernehmen oder nach ihren Wünschen abändern. Wichtig ist nur, dass sie den Absprung nicht verpassen. Und sollten wir uns mal im Altersheim begegnen, dann sage ich es jetzt schon in aller Deutlichkeit: Ich tanze nicht. Niemals, und unter keinen Umständen.

    Stufe 1: Ich suche meine Brille, obwohl ich sie trage.

    Stufe 2: Ich werde Großvater.

    Stufe 3: Ich gehe in Rente.

    Stufe 4: Im Bus wird mir ein Platz angeboten und ich nehme ihn auch dankbar an.

    Stufe 5: Ich vergesse meinen PIN-Code und zahle wieder bar.

    Stufe 6: Meine Enkeltochter erklärt mir mein neues Seniorenhandy.

    Stufe 7: Meine Urlaubsreisen finden im Umkreis von 30 Kilometern statt.

    Stufe 8: Ich setze mich in meinem eigenen Auto auf den Beifahrersitz.

    Stufe 9: Ich sehe einen Heimatfilm mit Hansi Hinterseer ohne mich zu übergeben.

    Stufe 10: Mein Frau und ich haben vor zwei Jahren den Beischlaf eingestellt. Wir merken es aber erst jetzt.

    Stufe 11: Ich sehe jungen Frauen hinterher, weiß aber nicht warum.

    Stufe 12: Ich trage einen Notfallknopf.

    Stufe 13: Ein Puzzle darf nicht mehr als vier Teile haben.

    Stufe 14: Ich befinde mich in einer Phase zwischen gepflegt aussehen und gepflegt werden.

    Stufe 15: Ich tanze mit meinem Rollator.

    Stufe 16: Ich nässe mich ein, weil ich es nicht rechtzeitig auf die Toilette schaffe.

    Stufe 17: Ich nässe mich ein, weil es mir egal ist.

    Stufe 18: Wenn ich morgens erwache, kacke ich zuerst. Danach stehe ich auf.

    Bodybuilding

    Jeder Mensch hat Ecken und Kanten. Ich nicht. Ich habe Rundungen. Deshalb trage ich mich ernsthaft mit dem Gedanken, ein Fitnessstudio aufzusuchen. Aber ich will nur geschmeidig werden wie ein Panther und nicht aussehen wie jemand, der beim Umzug behilflich sein könnte. Doch so ein Vorhaben bedarf einer sorgfältigen Planung, damit die Sache auch ein Erfolg wird.

    Montag: Ich habe das Fitnessstudio gegoogelt. Der Erstkontakt ist hergestellt.

    Dienstag: Bin heute am Studio vorbeigefahren. Es steht noch. Regelmäßiger Kontakt ist wichtig. Und langsam beginnen. Alexa, mach Sport für mich.

    Mittwoch: Ich gehe zu Fuß zum Studio um mich auf die Strapazen einzustimmen. Die Trainingsräume befinden sich im ersten Stock. Der Lift ist kaputt aber die Treppe funktioniert. Am Empfang hängt ein Schild: ‚Falls ihnen die Hanteln zu schwer sind, geben sie dem Personal Bescheid. Die Mädchen helfen ihnen gerne‘. Um einer Depression vorzubeugen, entscheide ich mich für ein Probe-Abo. In drei Monaten werde ich mir selber dankbar sein. Sport wird mir das Gefühl geben, dass ich nackt besser aussehe. Wodka allerdings auch.

    Donnerstag: Die erste Trainingseinheit ist vorbei. Ich kann mich zwar kaum noch bewegen und habe vor Müdigkeit Augenringe wie ein Panda, aber ich bin stolz darauf, dass ich es bis zum Ende durchgezogen habe. Der Trainer meint, jetzt sollten alle aufgewärmt sein. Als ich wieder Luft bekomme, frage ich ihn:

    „Was kommt jetzt?"

    „Bauch und Rücken."

    „Ihr habt einen Grill da?"

    Freitag: Klar kostet das Probe-Abo Geld und daher sollte ich auch hingehen, damit es sich lohnt. Andererseits habe ich aber auch die Couch bezahlt.

    Montag: Eine gesunde Ehe lebt von gemeinsamen Interessen. Ich frage meine Frau:

    „Schatz, kommst du mit ins Fitnessstudio?"

    „Bin ich dir etwa zu dick?"

    „Du musst nicht, wenn du nicht willst."

    „Jetzt bin ich also faul?"

    „Reg dich doch nicht auf, Schatz."

    „Ach, hysterisch bin ich auch noch."

    „Das meine ich doch nicht."

    „Eine Lügnerin bin ich also auch noch."

    „Bleib doch einfach zu Hause."

    Habe ich auch gemacht.

    Dienstag: Mein Trainer sagt, er habe noch nie jemand so schwitzen gesehen wie mich. Ich habe nicht geschwitzt, ich habe geweint.

    Mittwoch: Im Studio ziehe ich viele neidische Blicke auf mich. Sollen die sich doch ihre eigene Pizza mitnehmen.

    Donnerstag: Die Frutti di Mare auf der Pizza waren älter als gedacht. Auf der Hantelbank lasse ich einen ziehen und der nächste drängt schon nach. Einen Tornado kann man nicht stoppen. Um Aufsehen zu vermeiden gehe ich auf die Toilette. Doch dank der brillanten Akustik der Kloschüssel ertönt das Nebelhorn der Titanic.

    Freitag: War eben eine Stunde auf dem Ergometer. Konditionell überhaupt kein Problem. Beim nächsten Mal trete ich auch in die Pedale. In  zehn Minuten soll das Sixpack-Training beginnen. Aber niemand hat Bier mitgebracht. Die verarschen mich doch hier.

    Montag: Ich habe eben gelesen, dass man bei einer Stunde ruhigen Sitzens 73 Kalorien verbraucht. Ich habe meinen Sport gefunden. Danach lege ich mich auf den Boden um ein paar Situps zu machen und schlafe dabei ein.

    Dienstag: Das Fitnessstudio wurde geschlossen. Jetzt steht da ein Restaurant. Am Ende siegt doch immer das Gute.

    Bauer sucht Frau

    Sie werden als ‚zärtliche Ziegenhirten‘ oder ‚schüchterne Schweinebauern‘ anmoderiert, doch ein ehemaliger Bauern-Kandidat packt jetzt aus: „Die Frauen wurden mir zugeteilt, ich hatte keine freie Wahl. Der Sender dementiert. Was ist da los? Ich hoffe doch sehr, dass da alles mit rechten Dingen zugeht. Muss wohl, denn ein anderer Ex-Kandidat sagt: „Ich hatte nach der Sendung zum ersten Mal Sex. Es war gar nicht so schlimm. Na also, das klingt doch gut. Hat sich seine Teilnahme schon mal ausgezahlt. Seit 2005 gibt es ein Gesetz, das Sex mit Tieren verbietet. Und seit 2005 gibt es ‚Bauer sucht Frau‘. Ich glaube nicht an Zufälle. Da hatte eindeutig die Landwirtschaftskammer ihre Finger im Spiel. Egal. Doch was macht die Sendung so erfolgreich? Ganz einfach. Es ist die immer wiederkehrende, gleichbleibende Handlung, um die Zuseher nicht unnötig zu irritieren. Das Programm ist heute voll gut, sagen sie dann, und merken nicht, dass sie seit zwei Stunden in den Mülleimer starren. Dieses Konzept, eine Erfindung des

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