Anna, Tee & Donauwelle Band IV: Der Tote im Keller
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Über dieses E-Book
Gabriela Kaintoch
Gleich ihren Protagonisten, erkannte auch Gabriela Kaintoch verschiedene Lebensstufen, die man bergreifen und begehen sollte. Von Jura, über die erfolgreich abgeschlossenen Opernsänger- und Gesangspädagogik-Studien, mit langjähriger Tätigkeit als Sängerin und Gesangspädagogin, fand sie zum Schreiben. Die aktuelle Lebensstufe hat sich in ihr, unabhängig von allem Vorherigen, schon länger entwickelt und verstärkt. Das von Gabriela Kaintoch präsentierte Genre hat im Grunde zu ihr gefunden, da solche Krimireihen sie auch als Leserin selbst begeisterten. Sie ist verheiratet und lebt in Saulheim bei Mainz.
Ähnlich wie Anna, Tee & Donauwelle Band IV
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Buchvorschau
Anna, Tee & Donauwelle Band IV - Gabriela Kaintoch
…
1. Was lange währt
Peter hatte wirklich gute Argumente angeführt, das musste Anna schon zugeben. Seit etlichen Monaten versuchte er, in „homöopathischer Dosierung" Anna zu überzeugen, dass es für sie viel rentabler und komfortabler sei, wenn sie in sein Haus ziehen würde. Ihre kleine Wohnung, die sie nun fünfzig Jahre bewohnte und die sie liebevoll und stilsicher eingerichtet hatte, war immer noch verhältnismäßig günstig, wie Peter wohl zugeben musste.
Anna war eine junge Frau, als sie und ihr Mann, der vor fünfzehn Jahren verstorben war und der ebenfalls Peter hieß, dort einzogen. Hier hatten sie ihren Sohn Ralf bekommen und aufgezogen, sich sicher und behaglich gefühlt. Kurz … hier war sie einfach lange Zeit glücklich und behütet gewesen und wollte diesen Rückzugspunkt eigentlich nie mehr missen.
Anna brauchte ihre Unabhängigkeit, wie die Luft zum Atmen. Ihr, verstorbener Mann Peter hatte ihr den Freiraum stets gelassen, was sie - unter vielem anderen - so sehr an ihm liebte. Er war ein selbstbewusster und starker Mann, der gerade deswegen auch seine wundervoll zärtliche und weiche Seite zulassen konnte.
Anna und ihr Mann waren eifrige „Leseratten und verschlangen Krimis, Romane und vor allem viel „für den Kopf und die Seele
, wie sie es nannten. Diese Seelenkost waren Bücher über Religionen, Wissenschaften, Schicksale und Philosophie.
Seit Peters plötzlichem Herztod vor vielen Jahren, hatte sie unter anderem schmerzlich den Austausch über das Gelesene und das Gelernte mit ihm vermisst. Diese wundervollen belebenden Diskussionen. Kaum ein Bekannter wusste von beider Wissenshunger oder hätte es geahnt. Aber auch nach – oder gerade wegen - Peters Tod faszinierte sie gerade noch mehr die wissenschaftliche Literatur, Poesie und die gute alte Philosophie.
Es gab tagtäglich so vieles zu lernen und zu begreifen. Der Fortschritt machte ihr Freude. Sie wog immer sorgsam ab, und so kam es, dass ihre Bücher durch einen Reader ergänzt und teilweise ersetzt wurden; weniger Umweltbelastung, leichter und variabler als ein papierenes Buch.
Schon früh besaß sie ein Handy und war damit schnell vertraut. Daraus wurde dann ein Smartphone. Wieso kamen so viele Altersgenossen damit nicht klar? Ihr machte es Freude. Besonders Sarah, Ralfs Frau, unterstützte sie gegebenenfalls, wenn mal etwas nicht klappte und für sie neu zu lernen war. Ihr Mantra war: Das Leben geht weiter. Stagnation ist Tod … Und der sollte noch lange kein Thema für Anna sein.
Sie war ein Mädchen aus Nordfriesland, das es als Kind nach Wiesbaden verschlagen hatte. Durch die Zeit nach dem Krieg und folgende Not, durchs Putzengehenmüssen, die Tätigkeit als Haushälterin und ihre Hausfrauen-und Mutteraufgaben konnte sie in der Summe manchmal kaum mehr und war oft abgekämpft. Dennoch – oder deshalb? - spürte Anna unvermindert diese hungrige Sehnsucht nach Wissen und schönen Dingen.
Von jeher schlummerte ein enormes Talent in Anna. Sie war hochgebildet, auch ohne universitäre Zeugnisse und Examina und – vor allem - ohne es jemals vor sich selbst als etwas Besonderes empfunden zu haben. Sie erkannte, erstaunlich rasch und leicht, wichtige Zusammenhänge, die vielen anderen verborgen blieben und besaß logisches Denken und Verstand, gepaart mit viel Gefühl.
Anna wusste Goethe und andere Große zu zitieren – für Außenstehende immer wieder überraschend und kaum begreifbar – jedoch immer passend zu den gerade vorhandenen Geschehnissen und Fragestellungen.
Sie lernte, sich selbst zu genügen und trotzdem alles um sich herum wertzuschätzen. Anna hielt auf sich und genoss Bewunderung. Gerade war sie ganz und gar bei sich angekommen.
Wie in einem Theaterstück, begann ein neuer Akt damit, dass Peter in ihr Leben trat, der Nachbar von Gegenüber. Der pensionierte Kriminalhauptkommissar mit dem eigenen Haus und einem wunderbaren einäugigen Schäferhund.
Kaum zwei Jahre war es her, dass sie sich näher begegneten und eine „vom Himmel bescherte Liebe" zueinander entdeckten, … denn genauso empfanden sie ihre Verbindung.
In Anna steckte eine „Miss Marple", wie viele meinten, da sie fast immer in kniffligen Situationen den Durchblick hatte und zielführend hinterfragte und kombinierte.
Und es ging tatsächlich ziemlich zeitgleich mit Peters Eintritt in ihr Leben los … los mit Fällen, in denen sie ihre Begabung zeigen konnte. Mutig und würdig einer „Miss Marple", klärte sie kriminalistische Fälle erfolgreich mit Peter und einem Team auf, das je nach Fall durch neue Helfer Ergänzung fand, die oft auch zu neuen Freunden wurden.
Sie hatten Helfer, wie Peters ehemaligen Kollegen und Frischling, Clemens Neuhäuser, seines Zeichens mittlerweile auch schon ein gestandener Kriminaloberkommissar, den Gerichtsmediziner Dr. Oliver Reinke, Annas Sohn Ralf und dessen Frau, Sarah, und – nicht zu vergessen – Columbo den wehrhaften einäugigen Schäferhund mit der feinen Spürnase. Peter hatte ihn gerettet. Er war beider großer Liebling. Ein Wesen, das von Menschen sehr lange gequält wurde und der dennoch voll von Liebe, Treue und Zärtlichkeit ist.
Gerade in diesem Moment wickelte sie ausgewählte Porzellanteile in Zeitungspapier ein und befüllte damit einen Umzugskarton. Nein, Anna hatte nie ein Problem damit, sich von Dingen lösen zu können. Und so fand sich, wie sie gerade feststellte, einiges, das sie nicht mehr brauchte oder nicht mehr schön fand. Es konnte weg und würde das „Gepäck", welches sie in Peters Haus mitnahm, erleichtern.
Irgendwann in den letzten Monaten wurde ihr mehr und mehr bewusst, dass diese Wohnung für sie nicht mehr das beschützende Refugium war, das sie jahrelang als sicheres Nest brauchte. Peter, dieser sanfte und doch souveräne und starke Mann machte ihr eine neue Stufe der Sicherheit bewusst, die vollkommen in ihr selbst lag. Ganz unabhängig von anderen oder einem speziellen Ort.
Er war fast übermenschlich gütig, so dass er ihr auch bewusst machte, dass sie nicht einmal ihn benötigen würde, um sich wohlzufühlen und sicher und behütet sein zu können. Es war alles in ihr selbst. Diese Feststellung war deckungsgleich mit der Erfahrung aus ihrer eigenständigen Entwicklung, als sie noch alleine war.
Wenn dann auch noch die Miete und alle Folgekosten für ihre Wohnung entfallen würden … dann wäre sie doch dumm, dies nicht endlich als Vorteil zu erkennen.
Peters Haus war sehr groß, sehr schön und ihr mittlerweile auch richtig vertraut geworden. Im Grunde lebte sie schon viele Monate vorwiegend dort. Nun nahm sie eben ihre Unabhängigkeit, die ihr immer unendlich wichtig war, mit in das neue Zuhause. Und … es war, wie Anna gerade beim Einpacken merkte, für sie auch eine Chance, um Ballast abzuwerfen.
Leben heißt Veränderung, Stagnation ist Tod, das war schon immer eine Erkenntnis dieser bemerkenswerten Frau, an die sie beim Einpacken immer wieder denken musste.
So, wieder ein Karton ist voll! Anna wischte sich den Schweiß von der Stirn.
Sie schaute sich um. Vieles, das Anna selbst tragen konnte, hatte schon seinen Platz in Peters Haus gefunden, das im Grunde jetzt auch ihr Haus war, denn Peter hatte sie als Mitbesitzerin eintragen lassen. Ganz still und heimlich. Als er es ihr schwarz auf weiß zeigte, da sie auch ihre Unterschrift darauf setzen musste, war sie sehr berührt und brauchte einige Zeit, um diesen Schritt ihres Partners zu erfassen.
Auch Peter war seit vielen Jahren Witwer. Kurz nachdem im Alter von 22 Jahren die gemeinsame Tochter Ingrid nach einem schweren Autounfall verstarb, erkrankte seine Frau Petra unheilbar an Krebs. Ingrid, die dem Vater nacheiferte und begeistert in der Ausbildung zur Polizistin war, bedeutete alles für ihre Eltern. Beide versanken danach für lange Zeit regelrecht in ein schwarzes Loch.
Anna und Peter hatten beide Leid erlebt und wahrscheinlich dadurch gelernt, wieder aufzustehen und weiterzuleben. Zwei gereifte Menschen, die das Glück erkennen konnten und beim Schopfe ergriffen. Es zog sie immer näher zusammen, wie Magneten. Und trotzdem verstanden sie die Kunst, zwei souveräne Persönlichkeiten zu sein, die keiner besaß, sondern die sich gegebenenfalls verschenkten.
Um diese Dinge sinnierte Anna, als sie die letzten Handgriffe des Verpackens erledigte.
Deshalb macht mir auch Bügeln so einen Spaß. Da kann der Kopf sich ausleben, während der Körper schafft, genauso ist es gerade wieder. … Mhm, … Fertig!
„Kinder, die letzten Kartons könnt ihr jetzt abholen und rüberbringen!", tönte Anna.
„Schrei doch nicht so, Mama. Wir sind doch im Nebenzimmer und nicht über den Atlantik!"
Da stand Ralf schon grinsend neben ihr und hob einen Karton hoch. Auch Enkel Paul war hereingekommen und griff sich den zweiten Umzugskarton.
Ein letzter Blick um sich … Anna nickte. Alle verbleibenden Dinge und Möbel hatte sie schon einer sozialen Einrichtung für Bedürftige gespendet, die sie in den nächsten Tagen abholen würde. Sie ging noch ein letztes Mal alle Zimmer durch und spürte, dass alles so richtig und gut war. Die Zeit hier konnte sie als beendet erklären …
„Alles gut!"
Draußen vor der Haustür kam ihr Sohn schon wieder mit großen Schritten über die Straße.
„So, Mama, … was jetzt", wollte er wissen.
„Wir gehen jetzt in den Keller. Da ist ja noch der alte kaputte Kleiderschrank zum Abschlagen. Das Ding ist unendlich schwer und massiv. Bring Paul und möglichst jeden muskelbepackten Helfer mit!"
Paul eilte gerade auch über die Straße und Ralf richtete seinem Sohn die Botschaft der Chefin aus. Paul nickte und ging wieder zurück, um Peter und Tim zu holen.
Tim, der so alt wie ihr Enkel war, war ein guter Freund der Familie geworden. Sie lernten ihn in ihrem ersten Ermittlungsfall kennen und schätzen. Wie in fast jedem darauf folgenden Fall, kamen neue Freunde und Seelenverwandte hinzu. Peter und Anna empfanden das als großes Geschenk. Und jetzt war Tim eben im Kreis der Familie beim Umzug dabei.
2. Räumung
Unten im Keller sah es, wie immer, sehr düster aus, und es roch unverändert muffig. Die hölzernen Kellerverschläge waren links und rechts des Kellergangs. Der von Annas Familie befand sich als vorletzter hinten rechts. Sie marschierten zu Annas Kellerverschlag, der schon geöffnet war, denn niemand schloss hier jemals ab. Es war, nach Annas Wissen, kein einziges Mal etwas fortgekommen. Auch wenn sie so gut wie nie hier herunter kam, so hätte es sich im Hause herumgesprochen.
Der alte Kleiderschrank stand bereits jahrzehntelang im Keller. Annas verstorbener Mann hatte ihn als Antiquität erworben. Das Teil war alt und sehr massiv, und man konnte es ohne weiteres ohne Nägel oder Ähnliches zusammenstecken. Nach einiger Zeit stellte damals die Familie fest, dass der Schrank modrig roch und Wasserflecken und Verformungen durch Aufquellungen aufwies. Das besiegelte sein Schicksal. Er wanderte ab in den Keller.
Anna wunderte sich damals, wie ihr Mann dieses Ungetüm mit Freunden im Keller wieder aufbauen konnte. Anscheinend wollte er darin Sachen unterbringen, wozu es aber niemals kam.
Nun also musste dieses schwere Teil zerlegt und auf den Bürgersteig verbracht werden, da der Sperrmüll es morgen von dort abholen würde. Peter und Ralf überlegten, wie sie es auseinander bekämen.
„Immer von oben abbauen, meine Herren", rief Anna von hinten über deren Schultern hinweg, um die Diskussion abzukürzen.
„Klingt logisch, da das Oberteil am schwersten ist, aber zu dieser Erkenntnis sind wir auch schon durchgedrungen, Mama." Ralf schaute seine Mutter etwas genervt an.
„Also Leute, heben wir es ab!", rief Peter zum Weitermachen auf.
Peter, Ralf und Timm nickten sich zu. Ralf stand links und Peter rechts, Tim sicherte die Mitte. Sie hoben gleichzeitig an. Das Ding wollte sich an der rechten Verankerung nicht so recht abheben lassen.
Nun musste Peter auf seiner rechten Seite eindeutig mehr Schub geben. … Wieder ein kollektives Zunicken … und los! Sie hoben mit vereinten Kräften an. Das Schrankdach ließ sich plötzlich rechts viel leichter abheben, so dass die verstärkte Hubkraft bewirkte, dass es über die instabilen Seitenteile nach links rutschte … auf Ralf zu. Der wollte ausweichen, konnte aber die Füße nicht weiter nach links bewegen, da dort die Bodenverstrebung der Trennwand des Kellerverschlags ihn behinderte.
Er verlor das Gleichgewicht und stolperte zur Seite. Die dünnen Leisten der Abtrennung des Bretterverschlages brachen hinter ihm ein, so dass er im benachbarten Kellerverschlag rücklings landete.
Anna schrie auf … vor Angst um ihren Sohn, denn das Schrankoberteil sauste in seine Richtung. Es durchschlug ebenfalls die dünnen Leisten und knallte gegen einen Überstand der gemauerten Wand im Nebenabteil.
Es rumpelte gewaltig. Staub stob auf und Ziegel fielen aus der Wand auf das schwere Holzdach des Schrankes.
Alle starrten entsetzt zu der Stelle, wo Ralf hingefallen sein musste. – Stille! Alle waren erstarrt.
Dann hörte man ein Husten aus Richtung der dichten Wolke. … gefolgt von einer ganzen Salve von Hustern und Stöhngeräuschen. Endlich bewegte sich jemand unter dem Schutt … Ralf!
„Falls jemand fragen sollte? … Ich lebe noch!" Er klang mitleiderregend und doch noch humorvoll.
Anna eilte zur Stimme hin und sah ihren Sohn, der unter dem schrägen Schrankdach … quasi beschützt … dalag. Die abgerutschte linke Seite war durch die hintere massive Wand des letzten Kellerverschlages abgebremst worden. Ihre erhöhte rechte Seite befand sich noch in Annas Abteil und ruhte oben auf den durcheinanderliegenden Seitenteilen des Schrankes. Diese Schräge hatte ihn gerettet.
Sofort halfen alle mit, dass Ralf aus seiner Höhle befreit werden konnte.
„Junge, tut was weh? … Wie geht es dir?" Annas Stimme war ganz zittrig.
Ralf erhob sich und wurde sofort von seiner Mutter umarmt.
„Ich glaube, dass mir nichts passiert ist. … Bin auf den Rücken geknallt … als das riesige Ding auf mich zugesaust kam, … ich dachte schon, … das war‘s."
Er wollte ein paar Schritte gehen, merkte aber dann, dass sein Fußknöchel höllisch schmerzte.
„Autsch, … Fuß tut weh!" Er schaute fragend auf die Helfer. „Bringt mich gleich mal jemand zum Arzt, … bitte?
Paul stützte seinen Vater. „Papa, ich fahre dich direkt in die Notaufnahme, denn der Arzt hat jetzt Mittag. Ist besser so. … Tim würdest du Papa von der anderen Seite stützen?"
Tim hatte unterdessen schon Ralfs anderen Arm um sich gelegt. Beide hievten den Verletzten die Kellertreppe herauf und fuhren dann mit ihm davon.
Anna hatte ihr Handy herausgenommen, um ihre Schwiegertochter zu informieren, erreichte sie aber nicht. Auf die Mailbox mochte sie in ihrer Aufgeregtheit nicht sprechen.
Peter stand bei ihr. „Schatz, … ist besser so, denn sie würde sich jetzt nur verrückt machen. Ralf ist in guten Händen. Alles nicht so schlimm!"
Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und spürte, dass sie zitterte und noch ziemlich neben der Spur war. Dann meldete sich der Schock über den Unfall ihres Sohnes, indem sie zu weinen begann. Gelehnt an Peters Schulter konnte sich die Anspannung etwas lösen.
„Schatz, ich habe da ‚etwas Bedenkliches‘ entdeckt und muss deshalb gleich Clemens anrufen."
„Was … Wieso?" Anna schaute Peter mit großen Augen fragend an.
„Sag schon, was ist?"
„Da … an der Wand, er zeigte mit der Hand auf die Rückseite des Nebenabteils, in das Ralf gefallen war und wo das fallende Schrankdach Ziegel herausbersten ließ … „Da ist was dahinter.
Sie wollte sich umdrehen, um dorthin zu schauen. „Besser, du lässt das bleiben. Es sieht gruselig aus, denn da … dort sehe ich einen Toten!"
Anna durchfuhr es wie ein Stromschlag. Sie trocknete sich die Tränen an Peters Hemd, fuhr herum und schaute auf das Loch in der Wand.
„Das gibt’s doch nicht! – D-du hast Recht, … da ist jemand drin!"
„Wie fühlst du dich, mein Schatz? …Lass uns erst einmal in unser Haus zurückkehren, damit du dich beruhigen kannst." Er fasste sie an den Oberarmen.
„Ach was, Peter, … du kennst mich doch gut genug, dass du wissen solltest, dass mich sowas nicht umhaut. … Danke für deine Fürsorge, aber mir geht’s tatsächlich wieder besser."
Sie schaute wieder zu dem Loch in der Wand. „Wer mag