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Die Weisheit des Nicht-Verstehens: Gedanken über das Verhältnis von östlicher Weisheit und westlicher Philosophie
Die Weisheit des Nicht-Verstehens: Gedanken über das Verhältnis von östlicher Weisheit und westlicher Philosophie
Die Weisheit des Nicht-Verstehens: Gedanken über das Verhältnis von östlicher Weisheit und westlicher Philosophie
eBook55 Seiten43 Minuten

Die Weisheit des Nicht-Verstehens: Gedanken über das Verhältnis von östlicher Weisheit und westlicher Philosophie

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Über dieses E-Book

Die Welt des 21. Jahrhunderts ist geprägt von der technischen, wissenschaftlichen und ökonomischen Rationalität der westlichen Kultur. Doch die entsprechende globale Weltkultur der Gegenwart lässt viele Menschen unbefriedigt und veranlasst sie, sich asiatischen Geisteswelten zuwenden. Doch ist eine Begegnung westlichen und östlichen Denkens überhaupt möglich? Es ist das Verdienst Martin Heideggers, darauf verwiesen zu haben, dass ein unmittelbares Verständnis zwischen Ost und West kaum möglich ist – dass die Begegnung des europäischen und ostasiatischen Kulturraums aber insofern äußerst fruchtbar ist, als sie die eigentliche Krise der Gegenwart offenbart: die Not der Sprache. Gerade das Nicht-Verstehen bereitet den Boden für eine Hinwendung zum Ungesagten und Ungedachten, das zur Sprache zu bringen, die dringendste Aufgabe des Denkens im 21. Jahrhundert ist.
Christoph Quarch übersetzt Heideggers Gedankenwelt in eine verständliche Sprache und ermutigt mit seinem Essay dazu, die Kunst des Denkens zu erlernen.
SpracheDeutsch
HerausgeberChristoph Quarch
Erscheinungsdatum30. Jan. 2019
ISBN9783965445314
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    Buchvorschau

    Die Weisheit des Nicht-Verstehens - Christoph Quarch

    DIE WEISHEIT DES NICHT-VERSTEHENS

    Gedanken über das Verhältnis von östlicher Weisheit und westlicher Philosophie

    im Anschluss an Martin Heidegger

    von Dr. Christoph Quarch

    O trinke Morgenlüfte,

    Bis daß du offen bist,

    Und nenne, was vor Augen dir ist,

    Nicht länger darf Geheimnis mehr

    Das Unausgesprochene bleiben,

    nachdem es lange verhüllt ist

    (Hölderlin, Germanien)

    Inhaltsverzeichnis

    I. Einleitung

    II. Vom Bedenklichsten. Das Ende der Philosophie und der Anfang des Denkens

    III. Das Geläut der Stille. Das Wesen der Sprache und die Sprache des Wesens

    IV. Blütenblätter, die aus Koto stammen Das Gespräch von der Sprache zwischen einem Japaner und einem Fragenden

    IV. Schluss

    V. Anmerkungen

    VI. Autor

    VII. Impressum

    I. Einleitung

    Die Philosophie endet im gegenwärtigen Zeitalter. Sie hat ihren Ort in der Wissenschaftlichkeit des gesellschaftlich handelnden Menschen gefunden. Der Grundzug dieser Wissenschaftlichkeit [...] ist ihr kybernetischer, d.h. technischer Charakter. [...] Das Ende der Philosophie zeigt sich als der Triumph der steuerbaren Einrichtung einer wissenschaftlich-technischen Welt und der dieser Welt gemäßen Gesellschaftsordnung. Ende der Philosophie heißt: Beginn der im abendländisch-europäischen Denken gegründeten Weltzivilisation. (ZSD 64-65) (1)

    Es ist eine nüchterne Analyse, mit der Martin Heidegger in seiner Aufsatzsammlung Zur Sache des Denkens die geistige Situation der westlichen Welt skizziert: Die Philosophie ist am Ende. Sie ist erschöpft. Das heißt: Sie hat ihren Möglichkeitsspielraum erschöpft. Sie ist ans Ende ihrer Möglichkeiten gekommen. Folgt man Heidegger in dieser Analyse, dann sieht man sich vor die Frage gestellt, ob wir in diesem Symposium (2) nicht etwas bedenken, was längst überholt ist: die westliche Philosophie. Wie kann man nach deren Verhältnis zur östlichen Weisheit fragen, wenn es sie bei Lichte besehen gar nicht mehr gibt?

    Nun sagt Heidegger nicht nur, die abendländische Philosophie sei an ihr Ende gekommen. Er sagt auch, das Ende der Philosophie sei zugleich der Beginn einer auf europäischer Wissenschaft und Technik gegründeten Weltzivilisation. Dass diese Weltzivilisation im Zuge der Globalisierung aller Lebensbereiche tatsächlich das Gepräge der westlichen Kultur angenommen hat, dürfte unzweifelhaft sein. Ebenso, dass die globalisierte Welt das Produkt westlicher Wissenschaft, Technik und Ökonomie bzw. Kybernetik ist. Das eigentlich Aufregende an Heideggers These liegt dagegen darin, dass in seiner Wahrnehmung mit dem Siegeszug westlicher Wissenschaft und Technik die Philosophie – und zwar die Philosophie als solche – an ihr Ende gekommen ist – mehr noch: dass sie in der modernen Weltzivilisation in das Äußereste ihrer Möglichkeiten gelangt ist: dorthin, wo sie sich gleichsam in ihr Gegenteil verkehrt und die Geschichte des europäischen Geistes endet – sich, wie Heidegger sagt, das Geschick des Abendlandes erfüllt.

    Damit, soviel dürfte auch der flüchtigen Wahrnehmung einleuchten, ist hier die Situation einer gravierenden geistigen Krise benannt: einer Krise, die darin gipfelt, dass der ursprünglich eingeschlagene Weg des europäischen Geistes – hier Philosophie genannt – an sein Ende gekommen ist: an einen Punkt, an dem die europäische Zivilisation abgelöst wird durch eine Weltzivilisation, die nicht mehr – wie das alte Europa – vom Ringen um eine Auslegung und Interpretation des Seins getragen wird (Philosophie), sondern von dem Willen zur Domestizierung, Steuerung und Nutzbarmachung der Welt. Wenn dem so ist, muss freilich erwogen werden, ob mit der Heraufkunft jener von Heidegger prognostizierten technisch-wissenschaftlichen Weltgesellschaft zuletzt nicht nur die Philosophie des Westens an ihr Ende kommt, sondern in eins mit ihr auch die Weisheit des Ostens – unterliegt, wie wir alle wissen, doch auch die östliche Welt einer tiefgreifenden Verwestlichung. Was bleibt? Müssen wir uns mit diesem Sachverhalt abfinden und im Übrigen hoffen, dass der Siegeszug der westlichen Zivilisation nicht noch

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