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eBook233 Seiten2 Stunden

Kann sofort verfilmt werden

Von Ahne, Jakob Hein, Falko Hennig und

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Über dieses E-Book

Bereits seit einem Vierteljahrhundert liefert die Reformbühne Heim & Welt jeden
Sonntag neue Texte, wöchentlich frisch gepresste und naturbelassene Literatur,
Satire, Essays, Agitation und Propaganda.
Das Beste davon ist nun in diesem Buch versammelt: Verhandlungen mit Gott über einen
Ausflug in den Tierpark, Erklärungen für Psychiatriepatienten, warum ihr Therapeut montags
immer so schlimm nach Kneipe stinkt, Liebeserklärungen an Käferforscherinnen,
atemberaubende Abenteuergeschichten über Berliner Altbaukeller und Paarurlaube auf
Rügen, Gedichte über Modewörter und Gespräche über die Einsatz-möglichkeiten eines
Laminators im Alltag. Haufenweise schöne Texte aus allen Genres, die eines gemeinsam
haben: Sie könnten alle sofort verfilmt werden!
SpracheDeutsch
HerausgeberSatyr Verlag
Erscheinungsdatum15. Jan. 2019
ISBN9783947106462
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    Buchvorschau

    Kann sofort verfilmt werden - Ahne

    „KANN SOFORT

    VERFILMT WERDEN"

    Reformbühne

    Heim & Welt

    Ahne

    Jakob Hein

    Falko Hennig

    Roman Israel

    Heiko Werning

    Jürgen Witte

    DIE REFORMBÜHNE HEIM & WELT

    ist eine der ersten und stilprägenden Lesebühnen Berlins. Seit Januar 1995 tritt sie unter ihrem immerwährenden Motto »Am besten was Neues« jeden, aber auch wirklich jeden verdammten Sonntag an, um ihre Texte und Lieder mit dem Publikum zu teilen.

    Im Lauf der letzten 25 Jahre hatte die Reformbühne schon zahlreiche illustre Mitglieder: Bov Bjerg, Wladimir Kaminer, Manfred Maurenbrecher, Daniela Böhle, Uli Hannemann, Sarah Schmidt, Hans Duschke und Michael Stein haben hier viele Jahre lang ihre neusten Texte und Lieder ausprobiert. Zum 10-jährigen Bestehen erschien bei Goldmann die Anthologie »Volle Pulle Leben« sowie eine Doppel-CD (Reptiphon), zum 15-jährigen Jubiläum die Sammlung »Am besten was Neues« bei Voland & Quist.

    Das aktuelle Ensemble der Reformbühne bilden Ahne, Jakob Hein, Falko Hennig, Roman Israel, Heiko Werning und Jürgen Witte. Spielort ist jeden Sonntag der Rote Salon der Berliner Volksbühne oder die Schankwirtschaft Baiz in Berlin-Prenzlauer Berg.

    E-Book-Ausgabe Januar 2020

    © Satyr Verlag Volker Surmann, Berlin 2020

    www.satyr-verlag.de

    Cover: Karsten Lampe

    Autorenfoto: Axel Völcker

    Lektorat: Heiko Werning

    Korrektorat: Jan Freunscht

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet abrufbar über: http://dnb.d-nb.de

    Die Marke »Satyr Verlag« ist eingetragen auf den Verlagsgründer Peter Maassen.

    E-Book-ISBN: 978-3-947106-46-2

    Inhalt

    VORWORT

    Wie damals alles anfing – die Gründungsjahre der Reformbühne Heim & Welt – Jakob Hein

    I. REFORM

    Kann sofort verfilmt werden – Ahne

    Sage vom Plötzensee – Falko Hennig

    Immer schön Kreide fressen – Heiko Werning

    Ticken. Ein Modewortgedicht – Jürgen Witte

    Es tut mir leid, aber Sie können mich nicht besiegen – Jakob Hein

    Achtung, Spoiler Roman Israel

    Es gibt kein schlechtes Wetter Ahne

    Zum Tode von Karl Lagerfeld, der mir immer ziemlich am Arsch vorbeigegangen ist: Mutmaßungen über die Jogginghose Jürgen Witte

    Laminator kaputt – Jakob Hein

    Der Weihnachtshasser – Heiko Werning

    Gegen den Wahnsinn – Falko Hennig

    Frontstadt Berlin. Diesmal: Superman vs. Blitzfrollein – Ahne

    Streetfood. Ein Modewortgedicht – Jürgen Witte

    II. BÜHNE

    Wünscht man sich Unendlichkeit … – Jakob Hein

    Das Ende – Jürgen Witte

    Warum ich nie ein Rockstar werden will – Ahne

    Herzlichen Glückwunsch, lieber Deniz! – Heiko Werning

    Karma – Roman Israel

    Gut reingekommen? – Falko Hennig

    Bob Dylan kam nicht zum Nobelpreis – Jakob Hein

    III. HEIM

    Wo immer – Roman Israel

    »Hayir« heißt auf Westfälisch einfach bloß »Nee« – Heiko Werning

    Erwin sagt lieber nix – Jürgen Witte

    Rattenscheiße – Falko Hennig

    Zwiegespräche mit Gott – heute: Friedrichsfelde, wir kommen! – Ahne

    Gut drauf, gut drin – Jakob Hein

    Das Heckenschnitt-Ultimatum – Roman Israel

    Deine Meinung – Jürgen Witte

    1 Block, verschiedene Welten – Heiko Werning

    Meine dritte Badehose – Falko Hennig

    Im Prinzip richtig, aber falsch – Jakob Hein

    Durstige Biester – Roman Israel

    Der Vater – Jürgen Witte

    IV. WELT

    Kein Sturm hält mich zurück – Ahne

    Bis aufs Blut – Heiko Werning

    Stille Idylle – Roman Israel

    Mit dem Rollkoffer in den Randbezirk – Jürgen Witte

    Brief aus Südamerika – Falko Hennig

    Scarabaeidae – Heiko Werning

    Selbst gestrickte Teekannen – Jakob Hein

    Aal mit Zwiebeln – Roman Israel

    Offenes Polen – Falko Hennig

    Unsere Welt ist schön – Ahne

    Vom Zyklus des An- und Abschwellens oder: Die Lausitz in Berlin – Roman Israel

    NACHWORT

    Himmel, immer diese Jubiläen! Ahne

    Vorwort: Wie damals alles anfing – die Gründungsjahre der Reformbühne Heim & Welt

    Jakob Hein

    Junge Menschen können sich immer nicht vorstellen, wie die Vergangenheit aussah. So glauben meine Kinder beispielsweise, das Internet wäre damals sehr langsam gewesen und kabelbasiert. Die Wahrheit stürzt sie in eine kurze Sinnkrise, die sie aber rasch mit dem schnellen Posten einer Geschichte überwinden.

    Damals, Anfang der 1990er-Jahre, steckten die Start-ups noch in den Kinderschuhen, die meisten in Deutschland nannten sie noch Neustarts, erst später kam ein gewiefter Unternehmer auf diesen englischen Dreh, der sich durchsetzen sollte. In den Jahrzehnten zuvor waren in Westdeutschland nur Familienunternehmen vererbt und im Osten die Planstellen in den volkseigenen Kombinaten besetzt worden. Aber so konnte es ökonomisch nicht weitergehen, die sich abzeichnende Digitalisierung würde man mit Stahldynastien, Autokonzernen und Fabriken für sozialistische Winkelemente nicht bewerkstelligen.

    Also wurden überall die Neustarts gegründet, kleine Gruppen von Menschen, die flexibel für Aufgaben abgestellt wurden. Man traf sich Tag für Tag in einem der damals in der ganzen Stadt freistehenden Büroräume, trank Filterkaffee und quatschte. Nebenan war eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme vom Amt oder noch ein Neustart – wer wusste das schon? Man quatschte, trank Filterkaffee und rauchte, ab 16 Uhr gab es Bier für die Männer und Rotwein für die Frauen. Es war … es war, wie es war, uns kam es einfach normal vor. Die Zigaretten waren noch billig und nicht gesundheitsschädlich, sonst hätten sie das ja wohl draufgeschrieben, und am Nachmittag trank man Alkohol, weil man sonst nachts nicht hätte schlafen können durch den ganzen Filterkaffee. Saft gab es nur vom Apfel oder sonntags von der Orange, und Wassertrinken im Privaten war seltsam etepetete. »Ich nehme ein Wasser« – was war sein Problem?

    Ich saß damals mit Falko Hennig, Ahne, von dem niemand wusste, wie sein richtiger Name eigentlich lautete, Jürgen Witte und Michael Stein in so einem Büro herum. Heiko Werning war anfangs eigentlich offiziell nicht dabei, aber er züchtete im gleichen Büro irgendwelche Skinke, sodass wir ihn irgendwann einfach dazuzählten. Und Roman Israel war noch gar nicht geboren, den mussten wir erst noch zeugen, aber da zeigte sich ein kleines Problem.

    Denn wir hätten am liebsten auch ein paar Frauen dabeigehabt, so »pari-pari«, wie Jürgen das nannte, und wir nickten immer, obwohl wir nicht genau wussten, was das heißen sollte. Aber das war verboten. Männer und Frauen wurden strikt voneinander getrennt aufbewahrt, das sollte die Halbwertszeit verlängern, und man ging davon aus, dass sich niemand auf die Arbeit konzentrieren könnte, wenn man die Neustarts gemischtgeschlechtlich zusammenstellte. Erst später entwickelte Jérôme Perscheid die Idee mit dem Gendersternchen, eigentlich nur, um mit seiner Freundin Anja Klamm in einem Büro zusammen sein zu können, von der er sich noch vor der Einführung der Gendersternchen trennte, aber der Antrag war raus, und dann musste Jérôme monatelang mit seiner Ex in einem Büro arbeiten – wer weiß das heute schon noch?

    Wir jedenfalls saßen in unserem Neustart und harrten der Dinge, die da kommen würden. Die Zeit verging wie im Flug, wenn man damit einen 48-Stunden-Dauerflug in der billigsten Preisklasse eingequetscht auf einem der Mittelsitze und ohne Bordunterhaltung meint. Wir wussten teilweise echt nicht, was wir vor Langeweile machen sollten. Falko schnitzte Tagebücher aus Birkenstämmen, Ahne schnitt alte Wetterberichte aus Zeitungen aus, und Michael las religiöse Literatur. Jürgen hatte alte Bücher in einer Papiermülltonne gefunden, und wir spielten Schere-Stein-Papier um die Themen, weil wir beide lieber die schönen alten Romane aus dem 18. und 19. Jahrhundert lesen wollten. Aber Jürgen gewann, und ich bekam die alten Medizinlehrbücher, ich sage das nur, weil ich sonst heute vielleicht den Bart tragen würde.

    Wir machten uns immer über die Idioten im Büro nebenan lustig, das ist nichts, worauf man stolz sein kann, aber es ist die Wahrheit. Eines Tages bekamen die ihren Auftrag zugewiesen: Sie sollten verschiedene Klingeltöne für tragbare Telefone entwickeln. Da gab es kein Halten mehr für uns: Das war der erkennbar blödeste Job, der je einem Neustart übergeholfen wurde. Keiner glaubte, dass sich diese Taschentelefone durchsetzen würden. Wozu gab es Kneipen und Kinos und Theater, wenn man dort nicht dem Alltag entfliehen konnte? Wer würde freiwillig seinen Telefonapparat mit in seine Freizeit schleppen? Niemand glaubte daran. Aber dass die Leute dann auch noch verschiedene Klingeltöne dafür wollen würden, war nicht vorstellbar. Ich wünschte, ich hätte mir die vielen Klingeltonwitze aufgeschrieben, die wir uns damals ausgedacht hatten, weil das allein historisch interessant wäre.

    Kurz danach bekamen wir unseren Auftrag: Wir sollten Menschen Literatur vorlesen und sie hinterher fragen, ob sie vielleicht etwas dafür bezahlen würden. Wir waren begeistert! Das war ein Auftrag voller Ehre und Versprechen! Deutschland ist schließlich ein Land der Literatur, und ein Buch kostete ungefähr 20 Mark (heute ca. 30 Euro). Würde man einem Deutschen einen Abend lang vorlesen, würde dieser natürlich hinterher freudig das Geld für ein Buch hinterlegen, vielleicht sogar etwas mehr, wenn es ihm oder ihr besonders gut gefallen hätte. Mit ein bisschen Mundpropaganda könnte sich die Idee schnell herumsprechen, dann bekäme man leicht 500 Leute an einem Abend zusammen, könnte die Veranstaltung zwei bis drei Mal pro Woche durchführen und so jeden Künstler in Windeseile zum Millionär machen. Das war doch mal etwas anderes als so eine Klingeltonidee, wie wir bekloppte Vorhaben damals nannten.

    Der Rest ist Geschichte. Wir haben im Lauf der Zeit viel lernen dürfen, und die Anmietung der Deutschlandhalle war sicher im Rückblick etwas überambitioniert. Der Titel der Veranstaltung war natürlich ironisch gemeint, niemand von uns hatte je die Idee, dass aus unserer Lesebühne ein Medienimperium werden könnte, das in jedem Heim und der ganzen Welt ankommen könnte. Natürlich glaubten wir niemals, dass wir neben der Bühnenshow auch noch einen Radiosender, eine Filmproduktionsfirma und ein Hochglanzmagazin gründen würden. All diese Schritte waren als satirische Aktionen gemeint, mit denen wir der geldgierigen Welt den Zerrspiegel vorhalten wollten. Und im Großen und Ganzen hat alles genau so geklappt, wie wir uns das vorgestellt haben, das versichern wir uns immer wieder gegenseitig bei unseren Treffen.

    Was aus den Klingeltontypen geworden ist, kann ich leider nicht genau sagen, das habe ich dann irgendwann nicht mehr verfolgt.

    Kapitel 1:

    „REFORM"

    Kann sofort verfilmt werden

    Ahne

    Weil es Sommer ist und ich keinen reichen Onkel in Amerika habe, trinke ich Tee. Einen Bergkräutertee. Grünhafer, Melisse, Holunderblüte. Tut gut, besonders wenn es heiß ist. »Trinke Heißes, wenn es heiß ist, trinke Kaltes, wenn es kalt ist«, sagte schon meine Tante aus Schöneiche, der ich längst verzieh, dass sie keinen Amerikaner geheiratet hat.

    Ich weiß zwar nicht, seit wann der Holunderstrauch zu den Kräutern gehört, aber ist nicht so wichtig. Wichtig ist, dass der Tee mir guttut. Mein inneres Gleichgewicht herstellt. Die Seele baumeln lässt, das Herz beruhigt. Außerdem ist er vegan, der Tee. Das ist mir auch sehr wichtig. Ich nämlich liebe Tiere. Ameisen, Amöben, Affen. Die sind sehr niedlich. Deshalb müssen meine Tees (oder heißt es Teee?) vollkommen frei von tierischen Produkten sein. Und das ist bei meinem Bergkräutertee definitiv der Fall. Es steht nämlich drauf. »1,75 g, vegan«, steht drauf. Ich frage mich, ob es eigentlich Teee gibt, die nicht vegan sind. Gibt es Tee mit getrocknetem Ei? Schweinetee? Tee mit Knochen? Bestimmt gibt es das. Knochentee gegen Potenzprobleme ist in Asien garantiert ein echter Renner. Kostet umgerechnet 8.000 Mark oder so, für 1,75 Gramm, auf dem Schwarzmarkt. Weil die Knochen ja von Rhinozerossen stammen müssen, die lediglich illegal geschossen werden dürfen, in afrikanischen Nationalparks, sonst wirkt der nicht, sonst ist weiter tote Hose.

    Mir ist, ehrlich gesagt, eine tote Hose ja lieber als eine lebendige. Stell dir doch mal vor, du bist da lediglich kurz aus den Klamotten geschlüpft, ja, weil es so heiß war, bist in den eiskalten Bergkräutersee, nackig, nur Holunderblüten im Haar, und dann steigst du aus den Fluten, und plötzlich ist deine Hose weg, weil es ihr langweilig geworden ist und sie ihr Leben lieber mit jemand anderem verbringen mochte, der sie auch mal wäscht und womöglich sogar bügelt. Nee, da lob ich mir eine tote Hose. An den Gestank gewöhnt man sich, irgendwann.

    Gute Filmtitel mit Vögeln sind ein vollkommen anderes Thema. Aber ich finde, das passt, und das ist ja die Hauptsache. Ich habe mir gute Filmtitel mit Vögeln ausgedacht, weil es, viele werden dies bemerkt haben, sehr wenige gute Filmtitel nur gibt, in denen Vögel eine Rolle spielen. Winnetou zum Beispiel, ja? Sehr guter Titel, aber kein Vogel drin. Oder auch Nosferatu. Da denken zwar manche, das wäre ein Vogel, ein südamerikanischer Vogel, aber keinesfalls. Nosferatu ist ein gewöhnlicher Name für einen Menschen in Lateinamerika. Die glorreichen Sieben, Die Olsenbande stellt die Weichen, Rambo V, nirgendwo ein Vogel. Vielleicht, weil es sehr schwer ist, Vögel in gute Filmtitel zu integrieren? Vögel lassen sich eben nicht so gerne einsperren, in Titel, in Zusammenhänge, in Käfige. Im Gegensatz zu Fischen, beispielsweise. Die haben nichts dagegen, in Käfige gesperrt zu werden. Die können ja auch wieder da raus, wenn sie keine Lust mehr haben. Durch die Gitterstäbe schwimmen. Trotzdem, ich hab mir mal die Mühe gemacht mit den Vögeln, danke, danke, danke.

    Das Spatzenhirn zum Beispiel. Einwandfreier Filmtitel. Ich stelle mir dazu einen Italo-Western vor. Raubeiniger Vierschrotkerl muss die Rinderherde seiner Mutter verteidigen, gegen üble Desperados. Obwohl er bloß ein sehr kleines Gehirn hat, gelingt ihm dies, wegen der lustigen Umstände.

    Oder Flieg, Pinguin, flieg. Science-Fiction. Auf einem erdähnlichen Planeten können Pinguine fliegen, wenn sie von Strahlenkanonen giftiger Aliens getroffen werden. Zum Schluss heiratet jemand einen Wulp.

    Sie nannten ihn Meise. Melodram. Ein Fischer fängt nur noch Plastetüten und ertränkt seinen Kummer im Alkohol. Am Ende stirbt er, was den Zuschauer ratlos zurücklässt.

    Codename Kakadu ist ein Spionagethriller. Die Russen streben die Weltherrschaft an. Lediglich einem depressiven Hacker gelingt es, den Mailverkehr der bösen Kaviarfresser zu entschlüsseln. Pizza und Kaffee helfen ihm.

    Weihnachten mit Frau Elster dagegen müsste ein Film für die ganze Familie sein. Frau Elster ist eine notorische Lebensmitteldiebin, die allerdings Gewissensbisse bekommt, als sie sieht, dass die siebenköpfige Familie nur Fischstäbchen zum Festessen hat. Mehr wird nicht verraten.

    Die Taube und der Blinde. Liebesschmonzette. Sie hört nichts, er sieht nichts, perfekt!

    Bei Spezialeinheit Spatz befinden wir uns im Zweiten Weltkrieg. Einer Gruppe jüdisch-polnischer Partisanen gelingt es, die gesamte achte Armee der Faschisten einzukesseln, ohne dass die das merkt. Prädikat: besonders wertvoll.

    Kein Geld für Alk behandelt die Umweltproblematik. Der Nordpol schmilzt, und unsere arktischen Vögel haben kein Geld. Zwischendurch müsste immer mal wieder die Spendennummer von Greenpeace eingeblendet werden.

    Geier der Lust sagt praktisch schon alles. Ein Porno. Der Regisseur besitzt hier sämtliche Freiheit der Welt, den Stoff elegant zu bearbeiten.

    Ganz anders Kuckuck, Kuckuck, ruft’s aus dem Keller. Ein Kuckuck ist im Keller eingesperrt und ruft. Drumherum könnte noch irgendwas geschehen.

    Und der allerbeste Filmtitel mit Vögeln: Die Ente. Mystery-Fantasy-Quatsch. In einem fiktiven Mittelalterreich regiert eine grausame Eminenz. Man kann sie lediglich bezwingen, indem man eine Ente nach ihr wirft. Es gibt aber keine Ente, was der Zuschauer jedoch im siebten Teil erst erfährt. Vorher: viel Zauberei, jede Menge abgeschlagene Köpfe, schöne Frauen, dramatische Musik.

    So. Damit wäre meine Arbeit erledigt. Macht was draus. Ich trinke derweil

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