Ja, toll!: Geschichten, die nur mir passieren
Von Ursula Ott
()
Über dieses E-Book
Ursula Ott, bekannt für ihre Kolumnen in chrismon und "Sonntag aktuell", hat alles aufgeschrieben: Wenn es bei der Einschulungsfeier statt warmer Worte eine Powerpointpräsentation gibt. Wenn man nach einem Vortrag einen hässlichen Bildband geschenkt bekommt, der in ganz Berlin in keinen Papierkorb passt. Und wenn der Pfarrer statt "Macht hoch die Tür" erstmal das magere Kollektenergebnis verkündet. Aber mit Humor und Ironie schafft man alles, irgendwie und gerade so. Und weil es vielen so geht, gibt es jetzt die beliebten Ott-Kolumnen aus "Sonntag aktuell" als Buch – zusammen mit den bösen, ganz und gar ungerechten "Erledigt"-Kolumnen aus chrismon.
Ähnlich wie Ja, toll!
Ähnliche E-Books
Wir dürfen jetzt nichts überstürzen!: 40 Gründe, warum Deutschland abschmiert Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStörung im Betriebsablauf: Geschichten vom Reisen, Unterwegssein und Ankommen. Zweite, verbesserte Auflage. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Lexikon der uncoolen Dinge: Wie spießig ist das denn? Von Eierlikör bis Gartenzwerg / Mit einem Vorwort von Manuel Andrack Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Wechselstellung unter Kollegen: Neue Geschichten vom Reisen, Unterwegssein und Ankommen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZeppelinpost Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLichtfängerin: Mein langer Weg vom New Age nach Bethlehem Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Leben als Tatortreiniger: Schmutzige Geschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebesgrüße aus Meißen: Ein Sachsen-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBadische Sünde: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOhne Dich ist manchmal ganz gut. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKurz vor dem Arsch der Welt links ab Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHassliebe: Ein badischer Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVierzehnmorgen: ... und andere Geschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPoetry Slam Wetterau - das Buch: Texte von Toleranz, Respekt und Anerkennung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOhne Obdach: Leben auf der Straße Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEt jit net jerannt 3: Gesammelte Eifel-Einsichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBriefe aus Krähwinkel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAsche im Venn: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Stahlclan Teil 1: Der einsame Läufer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEinmal Europa zum Mitnehmen, bitte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMikroabenteuer – Das Motivationsbuch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Jahr in Wien: Reise in den Alltag Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPass auf, der geht so …! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlles sauber, alles neu: Notizen aus dem Leben II Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo stehen hier die E-Books? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJournalisten sind auch nur Menschen: Oder: Hilla, der Papierkorb brennt. Geschichten und Erkenntnisse aus einem langen Medien-Leben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf Leben und Tod: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSo ist meine Welt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNur im Dunkeln leuchten dir Sterne: Eine Erzählung für Suchende Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDarky Green Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Kurzgeschichten für Sie
Parkplatz Sex-Geschichten: Erotik-Geschichten ab 18 unzensiert deutsch erotische Geschichten Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Lesbische und erotische Sex-Geschichten: Sex und Erotik unter Frauen ab 18 Jahren unzensiert deutsch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch will dich - Erotische Kurzgeschichten ab 18 Jahren: Tabu: Sexgesichten Bewertung: 1 von 5 Sternen1/5Just Porno!: Erotik-Geschichten ab 18 unzensiert deutsch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen10 Böse, schmutzige und versaute Sexgeschichten: Harte erotische Geschichten und vulgäre Erotikgeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAusgewählte humoristische Erzählungen von Mark Twain Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeiße Sexgeschichten: Sex und Lust: Erotik-Geschichten ab 18 unzensiert deutsch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeiße Sexgeschichten: Intime Beichten: Sex und Erotik ab 18 Jahre Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSex und Erotik in all ihrer Vielfalt - Teil 14 - 10 Sexgeschichten: Vulgärer Erotikroman für Sie und Ihn Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSex-Geschichten: Komm und nimm mich: Erotik-Geschichten ab 18 unzensiert deutsch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Geschenk Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPetersburger Novellen: Die Erzählungen des verfremdeter: Die Nase + Das Porträt + Der Mantel + Der Newskij-Prospekt + Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSex ohne Reue - Erotische Geschichten: Sexgeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSexgeschichten: Unzüchtiges Treiben im Mädchen Internat: Die ersten erotischen Sexabenteuer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErotikroman - Mehr Hart als Zart... Teil 17: 10 erotische Geschichten für Erwachsene ab 18 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTypisch Deutsch: Geschichte zum Nachdenken Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenReisebilder: Vollständige Ausgabe. nexx classics – WELTLITERATUR NEU INSPIRIERT Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErotische Kurzgeschichten - Sex ab 18: Harte Erotik für Erwachsene Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Brennendes Geheimnis Bewertung: 4 von 5 Sternen4/59 Novellen: Michael Kohlhaas + Die Marquise von O... + Das Erdbeben in Chili + Geistererscheinung und mehr: Michael Kohlhaas + Die Marquise von O... + Das Erdbeben in Chili + Die Verlobung in St. Domingo + Das Bettelweib von Locarno + Der Findling + Die heilige Cäcilie oder die Gewalt der Musik (Eine Legende) + Geistererscheinung + Der Zweikampf Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBest of Unsinn Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Sexgeschichte: Die sexuellen Fanatsien von aufgeschlossenen Frauen: Erotische-Geschichten ab 18 unzensiert deutsch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSex und Erotik in all ihrer Vielfalt - Teil 10 - 10 Sexgeschichten: Vulgäre und erotische Kurzgeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSex und Erotik in all ihrer Vielfalt - Teil 22 - 10 Sexgeschichten: Vulgärer Erotikroman für Sie und Ihn Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWieviel Erde braucht der Mensch?: Die Erzählung über die Gier des materiellen Besitztums von Lew Tolstoi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVirginia Woolf: Ihre sechs besten Kurzgeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEwiger Atem: Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Ja, toll!
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Ja, toll! - Ursula Ott
URSULA OTT –
GESCHICHTEN, DIE IMMER NUR MIR PASSIEREN
Ja toll!
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek.
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Umschlaggestaltung und Satz:
Lena Gerlach, Hansisches Druck- und Verlagshaus GmbH
Fotonachweis:
Umschlag: Tillmann Franzen
Seite 10, 48, 76, 106: Michael Ondruch
Seite 143: Matthias Jung
1. digitale Auflage:
Zeilenwert GmbH 2014
© Hansisches Druck- und Verlagshaus GmbH, Frankfurt am Main 2008
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk einschließlich seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung außerhalb der Grenzen des Urheberrechts ist ohne schriftliche Einwilligung des Verlags unzulässig.
ISBN 9783938704714
Index
Cover
Titel
Impressum
VORWORT
Träum weiter!
1. DAS PRINZIP ALLTAG
Sie haben da was vergessen!
Im Prinzip total bescheuert
Hier ist echt der Wurm drin!
Sprache ohne Maul
Immer essen?
Mäuse vorm Altar
Örkk!
Platz für echte Helden
www.haseundigel.de
Mach voran, du alte Schrottmühle!
Total verschlafen
Einmal Spieleland, bitte!
2. JA TOLL!
Mein Leben als Fünf-Parteien-System
Vatertag und Elternabend
Im Notfall zu benachrichtigen
Wellness für Baby Einstein
Eine schrecklich schöne Familie
Alle Jahre wieder
Ohne Haut und Haare
Generation danke
Das Väter-Revolutiönchen
3. WIR DANKEN FÜR IHR VERSTÄNDNIS
Ziegen im Tunnel
Alexis Sorbas oder Amy?
CU, liebe alte Tante!
Na, Krause? Noch im Bett?
24 Stunden sind nicht genug
Multikulti beim Minigolf
Waren Sie mit mir zufrieden?
Goldbärchen in Hongkong
Geschenkt!
Good morning, Deutschland!
4. ERLEDIGT
Powerpoint: Da zittert der Feind!
Auswandern: Und tschüss!
Gipfel: Hauptsache hoch
Fitness: Auch für Goldhamster?
Führerschein: Bitte nur fürs Autofahren!
Augenhöhe: Von denen da oben und denen da unten
Masterplan: Der Mensch denkt und lenkt zu gern
Kindische Töne: Papa, dein Handy klingelt!
Leuchtturmprojekte: Auf dem Festland reichlich albern
Erlebniswelt: Das Leben ist aufregend genug
Listen: Einfach abhaken!
Kinderdorf: Es braucht mehr, um ein Kind zu erziehen
Katastrophe: Uups, hat ja gar nicht wehgetan
Pilgern: Das Ziel ist im Weg
Vertrag: Einmal Liebe, gilt auch ohne Unterschrift
Philosophie: Oder doch nur Liebe zum Weisheitszahn?
2.0: Warum das Internet nicht jeden Quatsch modern macht
Joannis, der griechische Fischer – oder Ingo, der schwäbische Studienrat?
DIE AUTORIN
Vorwort
Träum weiter!
Das sagen manchmal meine Kinder. Wenn die Erwachsenen mal wieder so absurde Ideen haben wie: um 20 Uhr ins Bett gehen. Oder am Sonntag – am SONNTAG! – Einmaleins üben. Träum weiter, Mama.
Mama träumt echt manchmal weiter. Wenn sie im ICE sitzt, der sie jeden Tag von Köln nach Frankfurt fährt. Im Prinzip. Bloß nicht, wenn gerade wild gewordene Ziegen im Tunnel bei Siegburg herumlaufen. Über deren Schicksal die Zugbegleiterin alle zwei Minuten Rapport erstattet. Oder wenn Mama nach einem langen Arbeitstag beim Elternabend ihres Sohnes sitzt, auf harten, viel zu kleinen Holzstühlen, und den anwesenden Vätern lauscht, die nicht etwa zügig eine Lösung finden wollen für das Problem: „Diese Klasse ist zu laut und undiszipliniert." Sondern gerne einen Schwank aus ihrer eigenen bewegten Jugendzeit zum Besten geben, in der sie selber gaaanz wilde Kerle waren.
Auf solchen Zugfahrten, an solchen Elternabenden kann man dreierlei tun: sich schwarzärgern über die Widrigkeiten des Alltags. Wahlweise die Deutsche Bahn, den deutschen Vater oder das Schicksal verfluchen. Oder weiterträumen. Wo das wohl herkommt, diese neue Ehrlichkeit bei der Bahn. Und wie das wohl passieren konnte, dass diese Huckleberry-Finn-Väter heute so bieder angezogene
IT-Berater
sind.
So entstehen viele meiner Kolumnen: aus dem Alltag. Und seinen Absurditäten, kleinen Ärgernissen und Pannen. Von hässlichen Geschenken, die sich in zu kleinen öffentlichen Papierkörben nur mühsam entsorgen lassen. Bis zu Adventsgottesdiensten, in denen über die magere Kollekte gejammert wird statt „Macht hoch die Tür gesungen. Um solche Beobachtungen geht es in Kapitel eins: „Das Prinzip Alltag
.
Seit acht Jahren erscheinen diese Kolumnen in „Sonntag aktuell, und die süddeutschen Leser wissen deshalb über mein Leben ungefähr so viel wie Lidl über seine Kassiererinnen. Den Neueinsteigern seien die Rahmendaten genannt: Ich arbeite als Journalistin in Frankfurt am Main, meine Kinder wohnen in Köln. Deshalb wird in meinen Kolumnen ziemlich viel Zug gefahren (siehe Kapitel 3: „Wir danken für Ihr Verständnis
). Mein Mann, meine Kinder und ich leben in dem, was die Politiker ein „Fünf-Parteien-System nennen: einer sogenannten Patchworkfamilie – über die wechselnden Koalitionen und Kompromisse dieser modernen Familie, überhaupt um große und kleine Kinder geht es in Kapitel 2: „Ja toll!
.
Klingt kompliziert, oder? Man könnte jetzt ein Schaubild zeichnen: zwei Kinder, drei Wohnsitze, vier Elternteile. Vielleicht eine Powerpoint-Präsentation? Bloß nicht! Powerpoint hat sich für mich längst „erledigt – so heißt meine Kolumne in chrismon, in der ich Dinge in meinen höchstpersönlichen virtuellen Abfalleimer entsorge. Dinge, die nerven: das allgegenwärtige Pilgern, die aufgeblasenen Masterpläne und Leuchtturmprojekte, der inflationäre Gebrauch des Wörtchens Katastrophe. Und der Hang des Deutschen, für alles einen Vertrag oder gar einen Führerschein zu machen. Diese „erledigt
-Kolumnen finden Sie in Kapitel 4.
Logisch, dass Sie nicht mit allem einverstanden sein werden. Kolumnisten müssen manchmal böse und ungerecht sein, sonst könnten sie auch Börsennachrichten verfassen. Was, Börsennachrichten finden Sie auch viel wichtiger als die Alltagsbeobachtungen einer pendelnden Journalistenmutter? Ja toll! Dann müssen Sie dieses Buch eben Ihrer besten Freundin schenken.
Ursula Ott, Köln/Frankfurt am Main im Sommer 2008
1. Das Prinzip Alltag
Sie haben da was vergessen!
Neulich hatte mein Chef einen runden Geburtstag, und weil er ein Fußballfan ist, kamen wir auf die gloriose Idee: Wir schenken ihm ein Foto von uns, also von seinem Team. In Fußballtrikots, vor einem schönen altmodischen Vereinsheim. Die Aktion war spaßig, lange hatten wir noch Gesprächsstoff zu dem Thema, wer denn nun Linksaußen sei und wer Stürmer. Wir, die Schenker, waren von der Grandiosität der Idee so überzeugt, dass wir das Foto gleich auf A2 vergrößern ließen. Bevor es auch noch einen monströsen Rahmen kriegte, bekam zum Glück eine Kollegin Bedenken. Und wenn es ihm jetzt gar nicht gefällt? Und wenn er seine Leute gar nicht so großformatig um sich sehen will? Zumindest den großen Rahmen haben wir gerade noch verhindert. Denn es ist ja wahr: Je größer ein Geschenk, desto schwerer kann man es verschwinden lassen, wenn es einem nicht gefällt.
Das Problem hatte ich neulich nach einem Vortrag in Berlin. Ich bekam als Dankeschön einen schweren Bildband jener Kirche, in der ich den Vortrag gehalten hatte. Und schon als ich das tonnenschwere Teil entgegennahm, kam mir der Verdacht: Davon hat die Gemeinde wahrscheinlich noch 2000 Stück im Kirchenkeller, von diesem relativ unansehnlichen, aber sehr großen Band aus dem Erscheinungsjahr 1987. Da ich mir nach dem Vortrag gern noch Berlin ansehen wollte, wäre ich es gerne losgeworden, das schwere Teil. Aber es passte in keinen Papierkorb, und das fiel mir erst jetzt auf: Papierkörbe sind nicht mehr das, was sie einmal waren. Sie haben nur noch einen kleinen winzigen Schlitz oben. Wahrscheinlich weil zu viele Leute sonst ihren Hausmüll dort abladen würden.
Also versuchte ich, das Buch unauffällig im Bus liegen zu lassen, der mich von Berlin-Mitte nach Schöneberg brachte. So oft schon habe ich aus Versehen Dinge liegen lassen, Handy, Schirm, Jacke – nie hat mir einer was nachgetragen, und schon gar nicht im mauligen Berlin. Aber genau an dem Tag schien der ansonsten grantige Berliner seinen gastfreundlichen Tag zu haben – jedenfalls sprang mir eine ältere Dame nach und hätte fast selber ihren Bus dadurch verpasst: „Sie haben da was liegen lassen. Also trug ich das schwere Teil mit in den Flieger und wollte es dort unauffällig im Gepäckfach zurücklassen, aber selbstverständlich kam mir auch jetzt eine nette Stewardess zu Hilfe. „Sie haben Ihr Buch vergessen.
Nein, es ist wirklich nicht leicht, Dinge loszuwerden. Und in Deutschland gibt es wenigstens noch Abfalleimer, wenn auch immer kleinere. In Ländern, in denen der Terror noch ärger wütet, gibt es schon längst keine mehr, denn dort könnten sich Bomben verstecken. In London würde man wahrscheinlich sofort verhaftet, wenn man ein buchähnliches Paket in der
U-Bahn
liegen ließe. In London kann man noch nicht mal einen Koffer ins Schließfach legen – es gibt nämlich keine Schließfächer. Wer an Victoria Station morgens ankommt und zum Beispiel erst um 14 Uhr ins Hotel einchecken kann, muss für viel Geld seinen Koffer einem Menschen aus Fleisch und Blut überantworten. Das kostet dann fast so viel wie der