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Ja, toll!: Geschichten, die nur mir passieren
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eBook154 Seiten1 Stunde

Ja, toll!: Geschichten, die nur mir passieren

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Über dieses E-Book

Sie pendelt zwischen Köln und Frankfurt. Sie hat zwei Kinder. Sie ist Chefin. Das ist der Stoff, aus dem der ganz normale Wahnsinn ist.

Ursula Ott, bekannt für ihre Kolumnen in chrismon und "Sonntag aktuell", hat alles aufgeschrieben: Wenn es bei der Einschulungsfeier statt warmer Worte eine Powerpointpräsentation gibt. Wenn man nach einem Vortrag einen hässlichen Bildband geschenkt bekommt, der in ganz Berlin in keinen Papierkorb passt. Und wenn der Pfarrer statt "Macht hoch die Tür" erstmal das magere Kollektenergebnis verkündet. Aber mit Humor und Ironie schafft man alles, irgendwie und gerade so. Und weil es vielen so geht, gibt es jetzt die beliebten Ott-Kolumnen aus "Sonntag aktuell" als Buch – zusammen mit den bösen, ganz und gar ungerechten "Erledigt"-Kolumnen aus chrismon.
SpracheDeutsch
Herausgeberedition chrismon
Erscheinungsdatum7. Okt. 2008
ISBN9783869212234
Ja, toll!: Geschichten, die nur mir passieren

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    Buchvorschau

    Ja, toll! - Ursula Ott

    URSULA OTT –

    GESCHICHTEN, DIE IMMER NUR MIR PASSIEREN

    Ja toll!

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek.

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    Umschlaggestaltung und Satz:

    Lena Gerlach, Hansisches Druck- und Verlagshaus GmbH

    Fotonachweis:

    Umschlag: Tillmann Franzen

    Seite 10, 48, 76, 106: Michael Ondruch

    Seite 143: Matthias Jung

    1. digitale Auflage:

    Zeilenwert GmbH 2014

    © Hansisches Druck- und Verlagshaus GmbH, Frankfurt am Main 2008

    Alle Rechte vorbehalten. Das Werk einschließlich seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung außerhalb der Grenzen des Urheberrechts ist ohne schriftliche Einwilligung des Verlags unzulässig.

    ISBN 9783938704714

    Index

    Cover

    Titel

    Impressum

    VORWORT

    Träum weiter!

    1. DAS PRINZIP ALLTAG

    Sie haben da was vergessen!

    Im Prinzip total bescheuert

    Hier ist echt der Wurm drin!

    Sprache ohne Maul

    Immer essen?

    Mäuse vorm Altar

    Örkk!

    Platz für echte Helden

    www.haseundigel.de

    Mach voran, du alte Schrottmühle!

    Total verschlafen

    Einmal Spieleland, bitte!

    2. JA TOLL!

    Mein Leben als Fünf-Parteien-System

    Vatertag und Elternabend

    Im Notfall zu benachrichtigen

    Wellness für Baby Einstein

    Eine schrecklich schöne Familie

    Alle Jahre wieder

    Ohne Haut und Haare

    Generation danke

    Das Väter-Revolutiönchen

    3. WIR DANKEN FÜR IHR VERSTÄNDNIS

    Ziegen im Tunnel

    Alexis Sorbas oder Amy?

    CU, liebe alte Tante!

    Na, Krause? Noch im Bett?

    24 Stunden sind nicht genug

    Multikulti beim Minigolf

    Waren Sie mit mir zufrieden?

    Goldbärchen in Hongkong

    Geschenkt!

    Good morning, Deutschland!

    4. ERLEDIGT

    Powerpoint: Da zittert der Feind!

    Auswandern: Und tschüss!

    Gipfel: Hauptsache hoch

    Fitness: Auch für Goldhamster?

    Führerschein: Bitte nur fürs Autofahren!

    Augenhöhe: Von denen da oben und denen da unten

    Masterplan: Der Mensch denkt und lenkt zu gern

    Kindische Töne: Papa, dein Handy klingelt!

    Leuchtturmprojekte: Auf dem Festland reichlich albern

    Erlebniswelt: Das Leben ist aufregend genug

    Listen: Einfach abhaken!

    Kinderdorf: Es braucht mehr, um ein Kind zu erziehen

    Katastrophe: Uups, hat ja gar nicht wehgetan

    Pilgern: Das Ziel ist im Weg

    Vertrag: Einmal Liebe, gilt auch ohne Unterschrift

    Philosophie: Oder doch nur Liebe zum Weisheitszahn?

    2.0: Warum das Internet nicht jeden Quatsch modern macht

    Joannis, der griechische Fischer – oder Ingo, der schwäbische Studienrat?

    DIE AUTORIN

    Vorwort

    Träum weiter!

    Das sagen manchmal meine Kinder. Wenn die Erwachsenen mal wieder so absurde Ideen haben wie: um 20 Uhr ins Bett gehen. Oder am Sonntag – am SONNTAG! – Einmaleins üben. Träum weiter, Mama.

    Mama träumt echt manchmal weiter. Wenn sie im ICE sitzt, der sie jeden Tag von Köln nach Frankfurt fährt. Im Prinzip. Bloß nicht, wenn gerade wild gewordene Ziegen im Tunnel bei Siegburg herumlaufen. Über deren Schicksal die Zugbegleiterin alle zwei Minuten Rapport erstattet. Oder wenn Mama nach einem langen Arbeitstag beim Elternabend ihres Sohnes sitzt, auf harten, viel zu kleinen Holzstühlen, und den anwesenden Vätern lauscht, die nicht etwa zügig eine Lösung finden wollen für das Problem: „Diese Klasse ist zu laut und undiszipliniert." Sondern gerne einen Schwank aus ihrer eigenen bewegten Jugendzeit zum Besten geben, in der sie selber gaaanz wilde Kerle waren.

    Auf solchen Zugfahrten, an solchen Elternabenden kann man dreierlei tun: sich schwarzärgern über die Widrigkeiten des Alltags. Wahlweise die Deutsche Bahn, den deutschen Vater oder das Schicksal verfluchen. Oder weiterträumen. Wo das wohl herkommt, diese neue Ehrlichkeit bei der Bahn. Und wie das wohl passieren konnte, dass diese Huckleberry-Finn-Väter heute so bieder angezogene

    IT-Berater

    sind.

    So entstehen viele meiner Kolumnen: aus dem Alltag. Und seinen Absurditäten, kleinen Ärgernissen und Pannen. Von hässlichen Geschenken, die sich in zu kleinen öffentlichen Papierkörben nur mühsam entsorgen lassen. Bis zu Adventsgottesdiensten, in denen über die magere Kollekte gejammert wird statt „Macht hoch die Tür gesungen. Um solche Beobachtungen geht es in Kapitel eins: „Das Prinzip Alltag.

    Seit acht Jahren erscheinen diese Kolumnen in „Sonntag aktuell, und die süddeutschen Leser wissen deshalb über mein Leben ungefähr so viel wie Lidl über seine Kassiererinnen. Den Neueinsteigern seien die Rahmendaten genannt: Ich arbeite als Journalistin in Frankfurt am Main, meine Kinder wohnen in Köln. Deshalb wird in meinen Kolumnen ziemlich viel Zug gefahren (siehe Kapitel 3: „Wir danken für Ihr Verständnis). Mein Mann, meine Kinder und ich leben in dem, was die Politiker ein „Fünf-Parteien-System nennen: einer sogenannten Patchworkfamilie – über die wechselnden Koalitionen und Kompromisse dieser modernen Familie, überhaupt um große und kleine Kinder geht es in Kapitel 2: „Ja toll!.

    Klingt kompliziert, oder? Man könnte jetzt ein Schaubild zeichnen: zwei Kinder, drei Wohnsitze, vier Elternteile. Vielleicht eine Powerpoint-Präsentation? Bloß nicht! Powerpoint hat sich für mich längst „erledigt – so heißt meine Kolumne in chrismon, in der ich Dinge in meinen höchstpersönlichen virtuellen Abfalleimer entsorge. Dinge, die nerven: das allgegenwärtige Pilgern, die aufgeblasenen Masterpläne und Leuchtturmprojekte, der inflationäre Gebrauch des Wörtchens Katastrophe. Und der Hang des Deutschen, für alles einen Vertrag oder gar einen Führerschein zu machen. Diese „erledigt-Kolumnen finden Sie in Kapitel 4.

    Logisch, dass Sie nicht mit allem einverstanden sein werden. Kolumnisten müssen manchmal böse und ungerecht sein, sonst könnten sie auch Börsennachrichten verfassen. Was, Börsennachrichten finden Sie auch viel wichtiger als die Alltagsbeobachtungen einer pendelnden Journalistenmutter? Ja toll! Dann müssen Sie dieses Buch eben Ihrer besten Freundin schenken.

    Ursula Ott, Köln/​Frankfurt am Main im Sommer 2008 

    1. Das Prinzip Alltag

    Sie haben da was vergessen!

    Neulich hatte mein Chef einen runden Geburtstag, und weil er ein Fußballfan ist, kamen wir auf die gloriose Idee: Wir schenken ihm ein Foto von uns, also von seinem Team. In Fußballtrikots, vor einem schönen altmodischen Vereinsheim. Die Aktion war spaßig, lange hatten wir noch Gesprächsstoff zu dem Thema, wer denn nun Linksaußen sei und wer Stürmer. Wir, die Schenker, waren von der Grandiosität der Idee so überzeugt, dass wir das Foto gleich auf A2 vergrößern ließen. Bevor es auch noch einen monströsen Rahmen kriegte, bekam zum Glück eine Kollegin Bedenken. Und wenn es ihm jetzt gar nicht gefällt? Und wenn er seine Leute gar nicht so großformatig um sich sehen will? Zumindest den großen Rahmen haben wir gerade noch verhindert. Denn es ist ja wahr: Je größer ein Geschenk, desto schwerer kann man es verschwinden lassen, wenn es einem nicht gefällt.

    Das Problem hatte ich neulich nach einem Vortrag in Berlin. Ich bekam als Dankeschön einen schweren Bildband jener Kirche, in der ich den Vortrag gehalten hatte. Und schon als ich das tonnenschwere Teil entgegennahm, kam mir der Verdacht: Davon hat die Gemeinde wahrscheinlich noch 2000 Stück im Kirchenkeller, von diesem relativ unansehnlichen, aber sehr großen Band aus dem Erscheinungsjahr 1987. Da ich mir nach dem Vortrag gern noch Berlin ansehen wollte, wäre ich es gerne losgeworden, das schwere Teil. Aber es passte in keinen Papierkorb, und das fiel mir erst jetzt auf: Papierkörbe sind nicht mehr das, was sie einmal waren. Sie haben nur noch einen kleinen winzigen Schlitz oben. Wahrscheinlich weil zu viele Leute sonst ihren Hausmüll dort abladen würden.

    Also versuchte ich, das Buch unauffällig im Bus liegen zu lassen, der mich von Berlin-Mitte nach Schöneberg brachte. So oft schon habe ich aus Versehen Dinge liegen lassen, Handy, Schirm, Jacke – nie hat mir einer was nachgetragen, und schon gar nicht im mauligen Berlin. Aber genau an dem Tag schien der ansonsten grantige Berliner seinen gastfreundlichen Tag zu haben – jedenfalls sprang mir eine ältere Dame nach und hätte fast selber ihren Bus dadurch verpasst: „Sie haben da was liegen lassen. Also trug ich das schwere Teil mit in den Flieger und wollte es dort unauffällig im Gepäckfach zurücklassen, aber selbstverständlich kam mir auch jetzt eine nette Stewardess zu Hilfe. „Sie haben Ihr Buch vergessen.

    Nein, es ist wirklich nicht leicht, Dinge loszuwerden. Und in Deutschland gibt es wenigstens noch Abfalleimer, wenn auch immer kleinere. In Ländern, in denen der Terror noch ärger wütet, gibt es schon längst keine mehr, denn dort könnten sich Bomben verstecken. In London würde man wahrscheinlich sofort verhaftet, wenn man ein buchähnliches Paket in der

    U-Bahn

    liegen ließe. In London kann man noch nicht mal einen Koffer ins Schließfach legen – es gibt nämlich keine Schließfächer. Wer an Victoria Station morgens ankommt und zum Beispiel erst um 14 Uhr ins Hotel einchecken kann, muss für viel Geld seinen Koffer einem Menschen aus Fleisch und Blut überantworten. Das kostet dann fast so viel wie der

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