Traumweg - Teil 6: Einige Fabeldichter der Geschichte
Von Markus Wöhrer
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Markus Wöhrer
Bir lisan, bir insan. Iki lisan, iki Insan. - Eine Sprache, ein Mensch. Zwei Sprachen, zwei Menschen. (türkisches Sprichwort) Bedeutung: Wer eine Sprache beherrscht ist ein Mensch. Wer zwei Sprachen beherrscht, gilt als zwei Menschen. Damit ist die gegenseitige Verständigung zwischen Völkern gemeint. Durch meine Frau, die aus der Türkei stammt, habe ich die Möglichkeit, in zwei verschiedenen Kulturen zu leben. Dies bedeutet für mich eine Bereicherung für mein Leben als Mensch und Schriftsteller. Mit meinen Büchern möchte ich eine Brücke zwischen den verschiedensten Kulturen, Ländern und Religionen bilden. Deshalb werden meine Bücher auch Schritt für Schritt in andere Sprachen übersetzt und türkisch ist eine davon!
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Buchvorschau
Traumweg - Teil 6 - Markus Wöhrer
Im letzten Teil meiner „Bücher zum Träumen" Reihe beschäftige ich mich mit einigen Fabeldichtern der Geschichte. Im sechsten und letzten Teil meiner Buchreihe über Fabeln, Mythen und Legenden finden Sie den zweiten Teil der deutschsprachigen Fabeldichter, orientalische Fabeldichter, Fabeldichter aus der Türkei, die Gesta Romanorum, die Carmina Burana, Carmina amatoria, Carmina potoria, Carmina moralia et satirica (satrico) und einen kleinen Einblick in den Minnegesang.
Einige der Fabeln wurden von mir so geschrieben, wie es in den Zeiten, indem die Fabeln entstanden sind, üblich gewesen ist. Ich Ehre damit die alten, großen Fabeldichter!
Viel Spaß auf Eurem „Traumweg"!
Inhaltsverzeichnis
Johann Heinrich Pestalozzi
Die zwei Bären
Nur noch nicht jetzt
Der Kröten Trost
Martin Luther
Vom Hunde
Von der Maus und dem Frosch
Novalis
Die Ephemeris
Der Philosoph – Verzug schadet selten
Die Milbe
Die Übel
Die Schnecken
Gottfried August Bürger
Die Schatzgräber
Christian Fürchtegott Gellert
Das Testament
Der Arme und das Glück
Abraham a Santa Clara
Bauer, Fuchs und Jäger
Bäume und Hopfenstange
Eichbaum und Haselnuss
Friedrich von Hagedorn
Die Einbildung und das Glück
Das Gelübde
Das Delphische Orakel und der Gottlose
Wallraff und Traugott
August Friedrich Ernst Langbein
Der Kranzräuber
Der Tageszeiten Rangstreit
Lilith
Proschko Franz Isidor
Die Aprikose und der Lederapfel
Der Paradiesvogel
Symbol
Kraus Joseph
Der Zensor und das Manuskript
Gottfried Konrad Pfeffel
Der Fuchs und das Eichhorn
Der Retter
Der Ochs und der Esel
Der Reformator
Abraham Emanuel Fröhlich
Geprüfte
Die Geschliffnen
Ergebung und Kampf
Karl Wilhelm Ramler
Der Irrwisch und der Wanderer
Die beiden Kornähren
Apoll und die Nachtigall
Der Bischof und der Bettelbube
Johann Gottlieb Willamov
Der junge Bock, der Löwe, der Büffel und der Wolf
Die Gans und der Fuchs
Die beiden Maler
Der Kettenhund und der Pudel
Der Fuhrmann und das Wagenrad
Christoph August Tiedge
Der Pfau und die Krähe
Der Hofmann und der Esel
Das Privilegium
Ignaz Franz Castelli
Der Delinquent
Der Panther
Der Bullenbeißer und der Spitz
Systeme und Wahrheit
Johann Kaspar von Wörndle
Der Mond und die Sterne
Die gefährliche Wunde
Die Giftpflanze
Karl Friedrich Kretschmann
Die notwendige Dornenhecke
Das Totenopfer
Der blinde Star
Die Versöhnungsheirat
Der Nachtsänger
Hans Wilhelm Kirchhof
Von eines Kamels Glück und Unglück
Saumross und Esel
Von einer Laus und einem Floh
Daniel Stoppe
Die zwei Schlüssel
Der Star
Das Tal und die Berge
Friedrich Adolf Krummacher
Der himmlische und der irdische Adler
Der Marder, der Iltis und die Henne
Die Wölfin mit den Zwillingen
Johann Heinrich Merck
Die vier Feen
Das Kindertribunal
Prometheus und Jupiter
Merkur und Amor
Johann Benjamin Michaelis
Prolog
Friedrich Hoffmann
Morgengesang der Nachtigall
Danken
Johann Wilhelm Ludwig Gleim
Der Fabeldichter und das Würmchen
Der Löwe, der Tiger und der Wandersmann
Die Füchse, Dachse und der Bär
Johann Adolf Schlegel
Das Almosen
Die Menge der Freunde
Der Stricker
Der Hofhund und die Jagdhunde
Die Fliege und der Glatzkopf
August Gottlieb Meißner
Die Luft und der Erdboden
Der Kraken und der Schiffer
Der Seidenwurm und sein Besitzer
Johann Friedrich Kazner
Cerberus und der Mops des Fürsten
Die rechte und die linke Hand
Das Licht und die Lichtschere
Orientalische Fabeln
Saadi
Ein unschuldig zum Tode Verurteilter wird errettet
Papagei und Rabe
Von einem klugen Ringer
Nuschirwan will, dass seinen….
Von einem reichen Geizhals
Hitopades
Vom Ungeheuer mit der Glocke
Vom leichtsinnigen Affen
Vom Löwen, der Maus und der Katze
Lokmán
Die Hasen bitten die Füchse um Hilfe wider die Adler
Ein schwarzer Mann reibt sich mit Schnee ein
Sonne und Wind streiten wegen ihrer Stärke
Eine Spinne will gern Honig machen
Ein Knabe, der bald ertrunken wäre
Eine durstige Taube fliegt nach Wasser
Pandit Wischnu Scharma
Kalilah und Dimna
Die Kaufmannsfrau und der Maler
Der Falkenträger und die Papageien
Das zurechtgewiesene Weib
Der Eisvogel und der Meeresgott
Der Löwe und das Kamel
Bidpai
Das Buch der Beispiele alter Weisen
Der Mönch und die verschmitzten Diebe
Der Mann und sein Schatz
Der Kaufmann und der Dieb
Einige Schriftsteller aus der Türkei
Nasreddin
Der Topf
Das Mehl auf der Wäscheleine
Billige Esel
Der Mund ist kein Sack, dass man ihn zubinden könnte
Glaubst du dem Esel oder mir
Gänsebeine
Hat der Dieb gar keine Schuld
Ich habe das Rezept
Yunus Emre
Nachtigall
O Herr
Liebe
Liebe Hand
Mevrana Dschalāl ad-Dīn ar-Rūmī
Gedicht von Rumi
Wir haben schwer gesündigt
Mit uns
Das Herz
Gesta Romanorum
Der Ruhm des Mörders
Der Seeräuber aus Armut
Das Gebet für den Tyrannen
Die geteilte Sühne
Der verlorene Sohn
Die Carmina Burana
Von Glückes Zufall
Carmina amatoria – Frühlings und Liebeslieder
Freut euch
Ich lindere meine Not
Die Erde
Carmina potoria – Trinklieder und Spielerlieder
Epikur
Wer Ohren hat
Gewinn
Carmina moralia et satirica – Moralische Dichtungen
Geld-Verse
Beweint Beweinenswertes
Sieh der Anstand
Minnegesang
Die zwölf alten Meister
Walther von der Vogelweide
Nun will ich mich
Frauenlieder
Tagelied oder Wächterlied
Liederbuch der Clara Hätzlerin
Hätte ich nur ein warmes Stübchen
Johann Heinrich Pestalozzi
Geb.: 12. Januar 1746, Zürich; Schweiz
Gest.:17. Februar 1827, Brugg; Schweiz
Johann Heinrich Pestalozzi war ein Schweizer Pädagoge. Außerdem machte er sich als Philanthrop, Schul- und Sozialreformer, Philosoph sowie Politiker einen Namen.
-Info von Wikipedia-
Die zwei Bären
Ein Bärenführer führte zwei Bären im Lande herum. Der eine davon war schon ausgewachsen, als er ihn in einer Grube fing, und es brauchte viele Wochen lang große Prügelgewalt, ehe er sich daran gewöhnen wollte, auf zwei Beinen zu stehen und nach der Trommel zu tanzen. Doch endlich und endlich ward er ein abgerichteter Tanzbär. Den Zweiten hatte er von einem Jäger bekommen, der ihn noch ganz jung aus seinem Nest genommen. Dieser lernte, dass auf zwei Beinen stehen und nach der Trommel tanzen, so viel als von sich selbst.
Er stand nicht nur sogleich auf seinen zwei Beinen, wenn der Meister ihm von Ferne einen Bissen Fleisch zeigte, er gewöhnte sich sogar daran, sobald der Meister nur um den Weg war, sogleich stundenlang auf seinen zwei Hinterfüßen vor ihm stehen zu bleiben, und so mit ihm herum zu gehen. Dadurch gewöhnte er sich aber auch das Auf-Allen-Vieren-Gehen endlich ganz ab. Er ging, wie der Orang Utan, den ganzen Tag mit einem Stocke in der Tatze seinem Meister nach, wo er immer zum Tanz ihn hinführte. So einen Tanzbären hatte die Gegend noch nie gesehen. Wenn er in ein Dorf kam, so liefen alle Bauern aus ihren Häusern! Der Schulmeister ließ sogar die Kinder aus der Schule, um den Wunderbären zu sehen.
Das schien für den Bärenführer ein großes Glück. Er gewann mehr, als noch je einer mit seinen Tanzbären gewonnen. Die Bauern fütterten ihm seine zwei Tiere umsonst; aber der Meister machte keinen guten Gebrauch von seinem Glücke; er besoff und überfrass sich jetzt alle Tage; damit schwächte er sich nur, bekam geschwollene Beine, und als er einst mit seinem Bären besoffen über einen Steg musste, glitschte ihm sein Fuß aus; er fiel in den Bach und verwundete sich tödlich am Kopfe. Beide Bären sprangen ihm nach, rissen ihn aus dem Wasser und leckten ihm seine Wunden. Aber es half nichts. Er starb unter ihrer Sorgfalt. Jetzt hatten die armen Tiere keinen Meister, keine Speise, den Hunger im Leibe und den Maulkorb um, so dass, wenn sie auch im Hunger den toten Meister hätten fressen wollen, es ihnen nicht möglich gewesen wäre.
Sie versuchten zwar mit ihren Klauen ihre Körbe vom Maul zu reißen; aber sie brachten die Körbe nicht los. Nun ertönte ihr Geheul weit und breit durch die waldige Einöde und lockte endlich einige ihrer freien Waldbrüder zu ihnen. Diese nahmen ihre Not zu Herzen und bissen ihnen mit ihren Bärenzähnen die Eisengitter entzwei, hinter denen die armen Tiere ohne diese Hilfe hätten verhungern müssen. Darauf gaben sie ihnen zu verstehen, sie müssen mit ihnen in die Tiefe des Waldes, wo sie Honig und Wildbret finden werden. Aber als der eine dieser Tanzbären mit der Vordertatze einen Stock vom Boden aufnahm, und so wie ein Mensch auf den Hinterbeinen ihnen in den Wald folgte, sahen sie dieses Gaukelwunder von einem Bären mit großem Erstaunen an, und einer sagte zu dem andern:
„Nein, solche widersinnigen Kunstnarren hätten wir doch nicht geglaubt, dass Tiere von unserer Kraft und von unserer Art werden könnten, wenn sie unter Menschenhände geraten. Die armen Tanzbären konnten, so sehr sie hungerten, nur nicht mehr wie die Waldbären zu ihrem Fraß hinlaufen. Diese mussten ihnen alle Augenblicke warten, damit sie ihnen nachkommen konnten. Aber als sie endlich zu einem Honigbaum gelangten, machten sie sich mit einem Eifer hinter den Fraß, dass ein Waldbär zum andern sagte: „Sie können doch auch noch wie wir fressen."
„Aber mit dem Fressen suchen wird es schwerhalten", erwiderte der andere. Der erste aber meinte, sie werden die Mühe, fressen suchen zu müssen, gar nicht lange haben. Er sagte: sie können ja nicht gehen; der erste Jäger, der in den Wald kommt, schießt sie nieder. Indessen lernte der eine Tanzbär, der in der Jugend im Wald aufgewachsen, allmählich doch wieder schneller laufen, und sich hie und da etwas Fleisch erjagen; aber der andere lief ihm und jedem andern Bären, der an einem Fraß nagte, nach, und meinte, dass ihm jeder Bär aus Mitleiden etwas von dem, was er selber gerne fraß, zuwerfen müsse.
Das geschah auch zu Zeiten. Aber alle Bären verachteten ihn, und hießen ihn nur den Bärenbettler oder den Menschenaffen. Er hatte ein elendes Leben. Indessen geschah auch, was einer der Waldbären voraussagte. Sein Elend dauerte nicht lange.
Der erste Jäger, der in diesem Wald auf die Bärenjagd ausging, kam ihm bald auf die Spur, und schoss ihn nieder.
Nur noch jetzt nicht
Die Woge schwoll; es war keine Rettung für das Dorf, als den Damm im Park zu durchschneiden und ihn mit allen seinen Rebhühnern, Rehen und Hasen den Wellen Preis zu geben.
Das Volk bat. „Nur noch jetzt nicht, erwiderte der Junker. Die Gefahr ward dringender. Das Volk kniete und bat: „Wir sind mit Haus und Hof, mit Weib und Kind verloren, wenn sie den Damm nicht durchschneiden lassen.
Aber der Junker liebte das Vieh im Park und