Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Leben, Lieben, Tanzen / Live, Love, Dance (Zweisprachige Ausgabe: Englisch-Deutsch)
Leben, Lieben, Tanzen / Live, Love, Dance (Zweisprachige Ausgabe: Englisch-Deutsch)
Leben, Lieben, Tanzen / Live, Love, Dance (Zweisprachige Ausgabe: Englisch-Deutsch)
eBook795 Seiten7 Stunden

Leben, Lieben, Tanzen / Live, Love, Dance (Zweisprachige Ausgabe: Englisch-Deutsch)

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Lernst du Englisch? Are you learning German? 

This book can help you with that: one page in English, one page in German ...
Dieses Buch kann dir dabei helfen: eine Seite auf Englisch, eine Seite auf Deutsch...

Sie hat alles verloren. Kann sie noch an Liebe glauben?

Letztes Jahr besuchte die siebzehnjährige Natalya Pushkaya die Schule für Darstellende Künste in New York City. Letztes Jahr war sie auf dem besten Weg, eine professionelle Ballerina zu werden. Letztes Jahr war ihr Vater noch am Leben.

Doch ein Autounfall änderte alles – und Natalya kann nicht aufhören, sich selbst die Schuld dafür zu geben. Nun besucht sie eine Highschool in New Jersey und lebt ohne Hoffnung mehr auf eine Tanzkarriere mit einer einstigen Primaballerina und jetzt alkoholkranken Mutter.

In ihrer neuen Schule sieht der sexy Fußballer Antonio eine hellere Zukunft für Natalya, oder zumindest eine viel angenehmere Gegenwart. Ihn auch nur eine Arabeske von sich entfernt zu halten ist eine wahre Herausforderung für Natalya, doch sein geduldiger Charme lockt sie schließlich aus ihrem Schneckenhaus. Als jedoch Tonio's eigene beunruhigende Geheimnisse an die Oberfläche gelangen und seine Probleme sie mit sich zu reißen drohen, verkriecht sich Natalya wieder und wendet sich selbst dem Alkohol zu.

Schafft es Natalya Antonio zu vertrauen, bevor sie ihn verliert – und sich selbst zerstört?

****
Last year, seventeen-year-old Natalya Pushkaya was attending the School of Performing Arts in New York City. Last year, she was well on her way to becoming a professional ballerina. Last year, her father was still alive.

But a car crash changed all that—and Natalya can't stop blaming herself. Now, she goes to a regular high school in New Jersey; lives with her onetime prima ballerina, now alcoholic mother; and has no hope of a dance career.

At her new school, however, sexy soccer player Antonio sees a brighter future for Natalya, or at least a more pleasant present. Keeping him an arabesque away proves to be a challenge for Natalya and his patient charms eventually draw her out of her shell. When upsetting secrets come to light and Tonio's own problems draw her in, Natalya shuts down again, this time turning to alcohol herself.

Can Natalya learn to trust Antonio before she loses him—and destroys herself?

SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum5. Okt. 2019
ISBN9781393011736
Leben, Lieben, Tanzen / Live, Love, Dance (Zweisprachige Ausgabe: Englisch-Deutsch)
Autor

Elodie Nowodazkij

Elodie Nowodazkij crafts sizzling rom-coms with grumpy book boyfriends and the bold, funny women who win their hearts. Sometimes, she even writes stories that scare the crap out of her. Raised in a small French village, she was never far from a romance novel. At nineteen, she moved to the U.S., where she found out her French accent is here to stay. Now in Maryland with her husband, dog, and cat, she whips up heartwarming, hilarious, and hot romances. Ready to take the plunge? The water’s delightfully warm.

Mehr von Elodie Nowodazkij lesen

Ähnlich wie Leben, Lieben, Tanzen / Live, Love, Dance (Zweisprachige Ausgabe

Ähnliche E-Books

ESL für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Verwandte Kategorien

Rezensionen für Leben, Lieben, Tanzen / Live, Love, Dance (Zweisprachige Ausgabe

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Leben, Lieben, Tanzen / Live, Love, Dance (Zweisprachige Ausgabe - Elodie Nowodazkij

    Die Originalausgabe erschien 2019 unter dem Titel

    »LEBEN, LIEBEN, TANZEN / LIVE, LOVE, DANCE« Copyright © 2019 Elodie Nowodazkij

    Dieses Buch ist reine Fiktion. Namen, Charaktere, Firmen, Organisationen, Orte, Veranstaltungen und Ereignisse sind entweder das Produkt der Fantasie der Autorin oder werden fiktiv verwendet. Jede Ähnlichkeit mit realen Person-en, lebend oder tot, Ereignissen oder Schauplätzen ist rein zufällig.

    Für Informationen kontaktieren Sie elodie@elodienowodazkij.com oder besuchen Sie www.elodienowodazkij.com

    Buch und Titelbild: Elodie Nowodazkij 1. Auflage September 2019

    All rights reserved. © 2019 Elodie Nowodazkij.

    This book is a work of fiction. Names, characters, businesses, places, events and incidents are either the products of the author’s imagination or used in a fictitious manner. Any resemblance to actual persons, living or dead, or actual events is purely coincidental. References to real people, events, establishments, organizations, or locations are intended only to provide a sense of authenticity, and are used fictitiously. All other characters, and all incidents and dialogue, are drawn from the author’s imagination and are not to be construed as real.

    For information, contact authorelodienowodazkij@gmail.com or visit www.elodienowodazkij.com

    Book and cover: Elodie Nowodazkij. 1st edition July 2015

    Für meine Eltern, die am offiziellen Erscheinungstermin meines ersten Buches ihren vierzigsten Hochzeitstag feierten... und die Natalyas Eltern in nichts ähnlich sind.

    Merci de tout mon coeur pour tout!

    Für meine Schwiegermutter, deren Vornamen ich für das Buch leihen durfte und die mir beigebracht hat, dass es für jede Situation ein Russisches Sprichwort gibt.

    For my parents, who are celebrating their forty-year wedding anniversary on my first book’s official publication date...and who are nothing like Natalya’s parents.

    Merci de tout mon coeur pour tout!

    For my mother-in-law for letting me borrow her first name and for teaching me there’s a Russian proverb for every situation.

    1.

    Chopins Musik war immer schon ein großer Teil meines Lebens, fast schon mein Soundtrack.

    Als ich noch klein war spielte Papa seine herzzerreißenden Walzer, Mama spielte seine Nokturnen als Schlaflieder und meine Beine juckten jedes Mal bereit eine Arabesque ganz von alleine zu formen, wenn ich die Polonaise Op. 40 hörte. Chopin war meine Zuflucht, eine Möglichkeit um von der Zukunft zu träumen, von allem was ich mir wünschte –  endlich keine Angst vor dem Verliebt sein mehr zu haben oder die Rolle der Cinderella im Bolschoi Theater in Moskau zu tanzen.

    Das jedoch war alles vorher.

    Die düstere Melodie von Chopins Préludes Op. 28 bedrückt mich. Dieses Stück wird auch „Das Ersticken" genannt. Äußerst passend.

    Mama hört sich dieses Stück immer und immer wieder an. Sie ist am Wohnzimmertisch in der hinteren Ecke in sich zusammengesunken. Nur eines der Lichter funktioniert noch und die Dunkelheit hat sich fast vollständig um sie gelegt, während sie einen Wodka nach dem anderen in sich hinein gießt.

    Mama, du musst schlafen gehen ich sage es nun schon zum fünftem Mal. Sie schüttet die Flasche in sich hinein, als ob es kein Morgen mehr gäbe und vielleicht ist es das, worauf sie hofft. Ihr Kopf wackelt hin und her. Sie ist schon nicht mehr ansprechbar.

    1.

    Chopin’s music is the soundtrack of my life.

    Papa played his most heart-wrenching waltzes, Mama used his nocturnes as lullabies when I was little, and my legs itched to form an arabesque whenever I heard Polonaises op. 40. Chopin used to be my escape, a way to dream about the future, about everything I wanted—from finally not being scared of falling in love to dancing the role of Cinderella one day at the Bolshoi Theater in Moscow.

    But that was before.

    The somber melody of Chopin’s Prelude op. 28 oppresses me. That piece is also called Suffocation. How fitting.

    Mama listens to it on repeat. She’s slumped at the living room table in the far corner. Only one of the lights is working and the darkness almost settles around her as she pours herself one shot of vodka after the other.

    Mama, you need to go to sleep, I tell her for the fifth time. She’s downing the bottle as if there’s no tomorrow, and maybe that’s what she’s hoping for. Her head wobbles from one side to another. She’s already far gone.

    Ich habe meinen Arzttermin heute verpasst, weil sie zu betrunken war, um mich zu fahren. Schon wieder musste ich für sie lügen.

    Dr. Gibson hat es mir abgenommen und wir haben einen neuen Termin in zwei Wochen ausgemacht. Er meinte, wenn ich seinen Rat befolge - meine Kniestütze zu tragen, mein Krafttraining zu absolvieren und keine Sprünge zu machen - könnte ich im Gemeindezentrum ehrenamtlich mitarbeiten und kleinen Kindern das Tanzen beibringen.

    Er hat sogar der Koordinatorin für die ehrenamtlichen Mitarbeiter meinen Namen gegeben. Sie suchte nach einer Studentin, aber ich konnte sie im Vorstellungsgespräch davon überzeugen mir obwohl ich erst siebzehn war eine Chance zu geben. Wenn ich mit den Kindern am Samstag gut arbeitete könne ich jedes Wochenende einige Stunden aushelfen.

    Mama steht mit der Flasche in der Hand schwankend auf.

    Geh mir aus dem Weg, lallt sie und stößt mich weg. Früher wäre ich nicht gestolpert. Immerhin ist das Gleichgewicht für eine Ballerina das Wichtigste überhaupt, aber meine Kniestütze schränkt mich in meinen Bewegungen stark ein. Ich stolpere in die Bücherregale, wo sich die Lieblingsbücher meiner Babuschka befinden, Werke von Tolstoy und Shakespeare: Sie liebte Anna Karenina und Romeo und Julia. Sie lachte immer über ein Pamphlet, in dem Tolstoy Shakespeare kritisierte und konnte stundenlang über Literatur reden.

    I missed my doctor’s appointment today because she was too drunk to drive me. I had to lie for her again. Dr. Gibson bought it, and we rescheduled for two weeks. He agreed that as long as I followed his advice (wearing my knee brace, doing my strength exercises, and no jumps) I could volunteer at the community center to help little kids learn to dance.

    He even gave my name to the volunteer coordinator there. She was looking for a college student, but I convinced her during the interview that even though I was only seventeen, she should still give me a chance. If I do well with the kids this Saturday, I’ll get to help out every weekend for a few hours.

    Mama stands up, swaying around with the bottle in her hand.

    I need you out of my face, she slurs and pushes me away. I wouldn’t have stumbled before. After all, balance is everything for a ballerina, but my knee brace makes my movements awkward. I stumble into the bookshelves holding my babushka’s favorite novels from Tolstoy and Shakespeare: she loved Anna Karenina and Romeo and Juliet. She always laughed about a pamphlet Tolstoy wrote that criticized Shakespeare, and she could talk for hours about literature.

    Wenn meine Babuschka hier wäre könnte sie vielleicht zu Mama durchdringen. Gleichzeitig aber bin ich froh, dass sie nicht miterleben muss, wie ihre Familie nach dem Unfall in Stücke zerbricht.

    Ich bin schuld! Mamas Worte schneiden scharf in mein Herz, da ich weiß, dass ich sie nicht vom Gegenteil überzeugen kann. Ich bin schuld flüstert sie. Ich habe ihn umgebracht! Sie wird immer lauter, ein Crescendo. Ich will dich nicht sehen! Verschwinde!

    Mein Magen zieht sich zusammen. Egal wie oft sie mich wegstößt, ich reagiere immer gleich: Ich will sie trösten, sie daran erinnern, dass es nicht ihre Schuld war.

    Es war meine.

    Du warst nicht im Auto sage ich mit beruhigender Stimme zu ihr Ich war dort. Du hast nichts getan.

    Ich habe dir gesagt, du sollst verschwinden! Mama springt mir förmlich ins Gesicht aber ich weiche nicht zurück. Auch wenn ihr Zorn mir große Angst macht, sie hat mich noch nie geschlagen. Nicht ein einziges Mal seit dem Unfall, obwohl sie mehr betrunken als nüchtern war.

    Hör zu, Mama...

    If my babushka were here, maybe she’d be able to get through to Mama. But at the same time, I’m relieved she didn’t see how her family crumbled to pieces after the accident.

    It was my fault! Mama’s words cut through my heart, knowing I can’t seem to convince her otherwise. It was my fault, she whispers. I killed him! Her voice goes crescendo. I don’t want to see you! Get out!

    My stomach clenches. No matter how many times she pushes me away, I still have the same reaction: I want to comfort her, to remind her she’s not responsible.

    I am.

    You weren’t in the car. I use my most soothing voice. I was. You didn’t do anything.

    I told you to get out! Mama is in my face, but I don’t flinch. Even though her fury scares the crap out of me, she never hit me. Not once, despite being drunk more often than not, ever since the accident.

    Listen, Mama.

    Du hörst mir gefälligst zu sie zeigt mit wankendem Finger auf mich, ihre ansonsten so ebenmäßigen Gesichtszüge verzerren sich zu einer Maske der Verzweiflung: Ihre Mascara rinnt mit ihren Tränen das Gesicht herunter, ihre blauen Augen, sie sind etwas heller als Papas und meine, sind aufgequollen, und ihr Mund, der sich ansonsten zu einem wunderschönen Lächeln formt, verzerrt sich zu einer dünnen Linie. Ich will, dass du gehst. Wenn du ihn nur nicht gebeten hättest, dich zurück zu fahren."

    Ich wollte nicht, dass er mich an diesem Tag zurück fährt, aber er hat mir keine Wahl gelassen. Ich wollte wissen, warum er so wütend war. Ich wollte, dass er mit mir redet. Aber ich musste zurück zur Schule. Er wusste, was das alles für mich bedeutete und hat darauf bestanden, dass ich meinen Flug nicht verpasse.

    Wenn doch nur... sie beendet den Satz noch nicht einmal, anstelle dessen nimmt sie einen weiteren Schluck und zischt Geh’ einfach!

    Ich umklammere meine Halskette, die ich von meinen Eltern zum dreizehnten Geburtstag bekommen habe. An der Silberkette hängt ein Anhänger, den ich Wochen lang bestaunt habe: Ballettschuhe mit einem blassrosa Diamanten.

    Papa sagte zu mir, es würde mein Glücksbringer sein. Ich trug ihn zu meinem ersten Vortanzen an der Schule für Darstellende Künste. Er war bei mir, als ich meine erste große Rolle bekam.

    You listen. She points a wobbly finger at me, her usual striking features are contorted in a mask of despair: her mascara trails down her cheeks with her tears, her blue eyes, a bit clearer than Papa’s and mine, are all puffed up, and the mouth that can curve into a beautiful smile is a thin line. I want you out. If only you didn’t ask him to drive you back.

    I didn’t want him to drive me back on that day, but he didn’t leave me a choice. I wanted to know why he was so angry. I wanted him to talk to me. But I had to be back at school. He understood how much it all meant to me, and he insisted I couldn’t miss my plane.

    If only— She doesn’t finish her sentence, instead she downs another shot. Just go!

    I clutch the necklace my parents gave me for my thirteenth birthday. The silver chain holds the pendant I had been eyeing for weeks: ballet shoes with pale pink diamond. Papa told me it would be my lucky charm. I was wearing it for my first callbacks at the School of Performing Arts. It was with me the day I received my first big role.

    Aber er hat uns nicht vor dem Unfall beschützt. Wenn ich ihn berühre, beruhigt er mich und brennt gleichermaßen in meiner Hand, aber ich kann ihn einfach nicht abnehmen.

    Mama versuche ich es wieder.

    Ich habe ihn umgebracht! Mama schreit so laut, dass die ganze Nachbarschaft sie hören kann. Es gibt nur etwa fünfzehn Häuser in unserem kleinen Viertel, aber diese sind schon seit Ewigkeiten hier. Als wir vor zwei Wochen ins Haus meiner Babuschka eingezogen sind haben uns alle mit offenen Armen willkommen geheißen und uns Apfelkuchen und Auflauf gebracht. Mama spielte ihre Rolle gut: Sie dankte ihnen allen herzlichst und goss dann eine halbe Flasche Wodka in sich hinein, sobald sie die Tür hinter ihnen geschlossen hatte.

    Dieses Haus war für mich immer ein Sinnbild für Sommerspaß und ich verbrachte Zeit mit meiner besten Freundin, Becca, und mit meinen Eltern, die wenigstens so taten, als würden sie miteinander auskommen, um meine Großmutter und ihre Freunde nicht zu beunruhigen. Aber ich hätte wohl, nach allem was geschehn ist, dieses Haus nicht gewählt, um hierher zurück zu kehren. Meine Babuschka ist letzten Januar gestorben und hat das Haus meinen Eltern hinterlassen.

    But it didn’t protect us from the accident. Touching it calms and burns me at the same time, but I don’t have it in me to take it off.

    Mama, I try again.

    I killed him! Mama screams so loudly the entire neighborhood might hear her. There are only fifteen houses or so scattered in our little community, but they’ve been here forever. When we moved into my babushka’s house two weeks ago, they all welcomed us with open arms, giving us apple pies and casseroles. Mama put on her show: she thanked them all profusely but still downed half a bottle of vodka as soon as she closed the door.

    This house used to be synonymous with summer fun and spending time with my best friend, Becca, with my parents at least pretending to get along so as not to worry my grandmother or their friends. But this is not the house I would choose to come back to after everything that has happened. My babushka passed away last January and left the house to my parents.

    Ich habe Mama gefragt, warum wir nicht irgendwo weit weg neu beginnen können. Sie sagte, Tränen sei es egal, wo du bist, Trauer folge dir überall hin, und in der kleinen Stadt, in der sie aufgewachsen ist und in der wir jeden Sommer verbracht haben, könnten ihr wenigstens ihre Freunde helfen, eine Arbeit zu finden. Sie beginnt morgen als Teilzeitsekretärin bei der Anwaltskanzlei von Beccas Vater. In unserem Haus in Maine zu bleiben wäre sowieso zu teuer gewesen. Ein weiterer Grund, warum die Übersiedlung nach Everbird in New Jersey ihrer Meinung nach Sinn machte.

    Der Druck in meiner Brust baut sich auf, aber wenn ich weine, wird das auch nichts ändern. Es gibt nichts, was sie dazu bringen wird mir jetzt zuzuhören, egal wie wütend oder traurig ich bin.

    Es tut mir so leid flüstere ich. Ich schnappe meinen Mantel und meinen Rucksack und schließe die Tür, ohne mir die Mühe zu machen, meine Narbe mit Makeup zu verbergen, wie ich es ansonsten tue. Als das Auto gegen den Baum krachte blieben Splitter der Fensterscheibe in meiner Haut stecken und rissen mir einen Teil der linken Wange auf. Die Operation hinterließ eine rote Spur, die in der Mitte meiner Wange beginnt und zu meinem Ohr führt.

    Aber im Moment interessiert mich mein Gesicht nicht, ich muss fort, an einen Ort an dem sich meine Gedanken beruhigen können und meine Trauer aufhört wie eine nie endende Strömung durch meine Venen zu rinnen.

    I asked Mama why we couldn’t start fresh somewhere far away. She said tears don’t care where you are, that sadness follows you everywhere, and at least in the little town she grew up in and where we spent every summer, her friends could help her find a job. She’s starting as part-time secretary at Becca’s dad’s law firm tomorrow. Staying in our house in Maine was too expensive anyway. Another reason why moving to Everbird in New Jersey made sense according to her.

    The pressure in my chest builds up, but crying won’t change a thing. There’s no way she’ll listen to me now, no matter how angry or sad I am.

    I’m sorry, I whisper. I grab my coat and my backpack and close the door, not bothering to hide my scar under makeup like I usually do. When the car crashed against the tree, pieces of the windows stuck in my skin and ripped part of my left cheek. The surgery left a red trail, starting in the middle of my cheek and spreading to my ear.

    But I don’t care about my face right now, I need to get to a place that can quiet my thoughts, and stop the sadness from pouring into my veins like a never-ending torrent.

    Der See, der sich nur eine Meile von unserem Zuhause befindet, war für mich immer schon ein ganz besonderer Ort in den Sommermonaten. Hier zeigte mir Becca, wie man schwimmt und wir schworen uns Beste Freundinnen für immer zu sein. Das ist der Ort, an dem ich immer heimlich spät am Abend noch tanzen übte, wenn ich eigentlich Zuhause sein sollte, und den ich mit den besten Erinnerungen an meine Eltern verbinde. Bevor Mamas Trinkerei Überhand nahm, vor all den Streitereien und vor dem Unfall, der mir meinen Papa und meine Träume raubte.

    Ein schwach beleuchteter Feldweg ist die kürzeste Strecke von unserem Haus zum See und ich kenne den Weg auswendig. Ich eile den Pfad hinunter, wähle auf meinem iPod Chopins fröhlichere Musikstücke. Doch auch das übertönt Mamas Stimme nicht. Sie hallt immer noch in meinem Kopf nach. Es ist meine Schuld! Ich weiß, dass sie sich irrt weil sie nicht diejenige ist, die ihn getötet hat. Ich habe es getan. Wenn ich nur nicht angefangen hätte, mit ihm im Auto zu streiten. Wenn ich ihn nur gewarnt hätte, dass da ein LKW kam.

    Ich unterdrücke ein Schluchzen und reiße meine Kniebandage auf um noch schneller gehen zu können. Mein Knie ist zwar steif, aber so kann ich mein Bein besser durchstrecken.

    The lake that’s less than a mile from our home has always been my special place during the summers. It’s where Becca taught me how to swim and where we named ourselves Sirens for Life. It’s where I always went to practice secretly after my curfew and where I have the best memories of my parents. Before Mama’s drinking got the best of her, before their fights, before the crash that took Papa and my dreams.

    The shortcut to the lake from our home is a dirt road that isn’t well lit, but I know the way by heart. I hurry down the path, tuning my iPod to Chopin’s happier music. But I can’t drown out Mama’s voice. It resonates in my head. It’s my fault! I know she’s wrong because she’s not the one who killed him. I did. If only I didn’t get into an argument with him in the car. If only I had warned him about the truck.

    I bite back a sob and rip off my knee brace to walk even faster. At first, my knee is stiff, but at least I can extend my leg much better now.

    Der Blick auf den See beruhigt mich, tröstet mich. Dieser Ort ist im Sommer immer überfüllt aber in dieser frischen Septembernacht ist niemand hier. Die Lichter die das Gebiet umgeben flackern, die hohen Bäume hinterlassen interessante Schatten auf dem Boden und beim Grillbereich steht ein vergessener rosa Regenschirm an die Bank gelehnt. Ich drehe die Lautstärke auf meinem iPod noch lauter, setze mich auf die Bank und wühle in meinem Rucksack. Meinen Spitzenschuhen sieht man die Abnutzung der letzten  Jahre an und egal wie sehr ich sie schrubbe, ein Fleck will einfach  nicht verblassen.

    Erinnerungen erwachen wieder, sobald ich in sie hinein schlüpfe: Mein Vater, wie er mir einen Strauß Lilien nach jeder meiner Aufführungen übergibt, meine Freunde an der Schule für Darstellende Künste, wie sie sich herausstehlen, um Eis zu kaufen, die Sommer auf dem Floß auf dem See mit Becca und meiner Babuschka, die vielen Stunden an der Ballettstange.

    Alles zerstört.

    Tanzen war für mich schon immer eine Flucht vor der Realität, vor den Streitereien meiner Eltern, die immer öfter vorkamen, vor dem Tod meiner Babuschka, die ganz allein im Krankenhaus gestorben ist, weil mir niemand gesagt hat, dass sie krank war, vor meiner Angst jemanden zu nah an mich heranzulassen.

    Tanzen war immer schon meine Zukunft.

    Tanzen war immer schon ein Stück von mir.

    Seeing the lake calms me down, soothes me. This place is always crowded in the summer, but on this crisp September night, there’s no one. The lights surrounding the area flicker, the tall trees leave interesting shadows on the ground, and a discarded pink umbrella stands next to the bench by the grilling area. I turn up the volume of my iPod even more, settle on the bench, and search through my backpack. My pointes show the wear and tear of the last years, and no matter how much I scrub, there’s one smudge that doesn’t want to go away.

    Memories flash back when I slip them on: my father handing me a bouquet of lilies after each of my recitals, the crew from the School of Performing Arts sneaking out to get ice cream, the summers I spent on the raft at the lake with Becca and my babushka, the hours at the barre.

    Everything’s gone.

    Dancing’s always been my escape from reality: from the fights my parents had more and more often, from my babushka passing away all alone at the hospital because no one told me she was sick, from my fears of letting anyone get really close.

    Dancing’s always been my future.

    Dancing’s always been who I am.

    Auch wenn ich nicht so tanzen kann, wie ich es früher tat, auch wenn ich nicht mehr so viel Druck auf mein Knie ausüben kann, bin ich überzeugt dass ich mir den Weg an die Spitze zurück erarbeiten könnte, dass ich Dr. Gibson und allen anderen zeigen kann, dass sie sich irren, wenn sie sagen, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass ich jemals zurück auf die Bühne komme. An der Juilliard hat man mein Vortanzen verschoben und der Direktor der Schule für Darstellenden Künste sagte mir, dass er immer einen Platz für mich freihalten würde, wenn ich zurückkommen wollte. Wenn ich zurückkommen konnte.

    Ich verwende die Bank als Stange und biege langsam meine Knie, indem ich sie über den Zehen halte. Ich halte meine Fersen am Boden und strecke mich durch so gut ich kann aber ich wage nicht mehr als ein Demi-Plié. Ich wärme mich zehn Minuten lang auf, verliere mich in der bekannten Routine. Die Sterne spiegeln sich auf dem Wasser wider, es könnte die perfekte Kulisse für eine Aufführung von Schwanensee sein. Ich wünschte, ich könnte mich für ein Grand Jeté positionieren, den Wind um mich spüren, wenn ich in die Luft abhebe, aber ich weiß es besser und möchte die Besserung meines Knies nicht aufs Spiel setzen. Als ich es das letzte Mal versuchte, ist meine Kniescheibe fast wieder herausgerutscht. Meine beiden Knie wurden beim Autounfall zertrümmert und mein Standbein hat am meisten abbekommen.

    So even if I can’t dance like I used to, even if I can’t put too much pressure on my knee, I’m convinced I’ll train my way back to the top, that I’ll show Dr. Gibson and the rest of them that they got it wrong, when they said it was very unlikely I would ever go back on stage. Juilliard postponed my audition and the director of the School of Performing Arts said he was holding a spot for me if I wanted to come back. If I could come back.

    I use the bench as my own personal barre, slowly bend my knees, keeping them over my toes. Grounding my heels on the ground, I stretch down as much as I can, but I don’t make it past a demi-plié. I warm up for ten minutes, losing myself in the familiar movements. The stars reflect on the water; it could be the perfect backdrop for a production of Swan Lake. I wish I could position myself for a grand jeté, feel the wind surround me as I fly into the air, but I know better than to jeopardize the progress I’ve made. The last time I tried, my kneecap almost snapped again. Both my knees were smashed in the car crash, but my pivot leg suffered the most.

    Anstatt dessen winkle ich meine Füße zu kleinen Pas de Bourrée an. Ich werde schneller und schneller, bis ich gegen einen Felsen knalle. Vor Angst bleibt mir die Luft weg. Um nicht auf meinem Bein zu landen, lasse ich mich auf meinen Hintern fallen.

    Papa sagte immer, es gibt für alles ein russisches Sprichwort. Wann auch immer ich enttäuscht war, weil eine Probe nicht gut gelaufen ist, rief ich ihn an. Er fragte immer, ob ich mein Bestes gegeben habe. Wenn ich ja sagte, dann fragte er mich, ob ich etwas daraus gelernt habe und dann sagte er Na bezryb'ye i rak—ryba, was soviel bedeutet wie Gibt es keinen Fisch, dann gilt auch der Krebs als Fisch. Das war seine Art mir zu sagen, ein bisschen zu tun ist besser als gar nichts.

    Ich wiederhole die Worte in meinem Kopf während meine Finger nervös über mein Knie auf der Suche nach Zeichen von einer Schwellung streichen.

    Bist du okay? Ein Typ tritt aus dem Schatten – er spricht mit Akzent und hat eine angenehme Bariton-Stimme.

    Instead, I angle my feet for some small pas de bourrée. I go faster and faster, until I bump into a rock. Fear steals my breath away. I avoid landing on my leg and instead fall on my ass.

    Papa used to say there is a Russian proverb for everything. Whenever I was disappointed about a rehearsal gone wrong, I called him. He always asked me if I gave it my best. When I said yes, he asked me if I learned something, and then he would say Na bezryb'ye i rak—ryba, which means on a fishing lull, even a crayfish is fish. It was his way of telling me that something is better than nothing.

    I repeat the words in my head as my fingers nervously circle my knee, testing for any signs of swelling.

    Are you okay? There’s a guy in the shadows—with an accent and a nice baritone voice.

    2.

    Ich wische mir die Augen trocken. Ich möchte nicht so verzweifelt erscheinen, wie ich mich fühle. Ich hatte schließlich die beste Lehrmeisterin. Mama würde niemals zeigen, wie sie sich wirklich fühlt. Nur mir zeigt sie es.

    Sieht es so aus, als ob ich okay wäre? krächze ich. Ich versuche einen zornigen Blick aufzusetzen, aber das gelingt mir irgendwie nicht. Schweißperlen auf der Stirn und einen Fußball auf dem Fuß balancierend steht er da. Auf seinem Trainingsanzug ist das Logo der Cedarwood High, der örtlichen Highschool zu sehen, an der ich morgen meinen ersten Tag haben werde.

    Lass mich dir helfen er bietet mir seine Hand an, aber ich bleibe am Boden. Dein Sturz hat echt schmerzhaft ausgesehen.

    Mein Blick streift vorsichtig höher und höher. Meine Augen erreichen seine breiten Schultern und als ich bei seinem Gesicht ankomme fühle ich Gänsehaut auf meinem ganzen Körper. Er sieht nicht nur gut aus, er sieht mich an, als ob er genau wüsste, wer ich bin und ich fühle mich verloren.

    Schmerzhaft ja, hauptsächlich für mein Ego ich ignoriere seine ausgestreckte Hand und belaste mein rechtes Bein, aber ich wanke und falle zurück auf den Boden.

    2.

    I wipe my eyes, not wanting to appear as desperate as I feel. I’ve learned from the best. Mama never shows the outside world how she truly feels. She only shows me.

    Does it look like I’m okay? I croak. I attempt a glare, but all it earns me is a chuckle. Sweat pearls on his forehead, and he’s balancing a soccer ball on his foot. His running gear bears the logo of Cedarwood High—the high school I’ll start at tomorrow.

    Let me help you up. He offers his hand, but I stay on the ground. That fall really looked kind of painful.

    I glance up and up. My eyes scan his broad shoulders, and when they reach his face, heat creeps up my body. He’s not only good looking; he’s staring at me as if he sees me, as if he knows who I am, and I’ve clearly lost it.

    Painful to my ego, mainly." I ignore his outstretched hand and put my weight on my left leg, but I wobble and fall back down.

    Vorsichtig er setzt sich zu mir und die Sorge in seinen Augen scheint echt zu sein. Meine Finger erreichen mein Gesicht, aber ich lasse meine Hand wieder fallen, als mir klar wird, dass ich meine Narbe nicht verstecken kann, außer ich verdecke meine Wange mit der ganzen Hand. Der Typ rückt näher und ich versuche nicht zu starren. Eine Tätowierung schaut unter seinem T-Shirt an der Seite seines Nackens hervor: Esperanza, ein Spanisches Wort. Ich glaube, es bedeutet Hoffnung.

    Du bist Nata, nicht wahr?

    Ich zucke zusammen. Er weiß, wer ich bin, was das Mitleid auf seinem Gesicht erklärt. Natalya antworte ich.

    Becca hat mir von dir erzählt er stupst mich an und ich schaue ihn an, unsicher, was ich sagen soll. Becca hat mir hier das Schwimmen beigebracht. Wir haben auch Stunden und Stunden am See damit verbracht von unserer Zukunft zu träumen. Sie wollte eine berühmte Anwältin werden, ich wollte eine Primaballerina Assoluta werden, die höchste Stufe erreichen, die ein Tänzer je erreichen kann.

    Nicht einmal Mama, die eine großartige Karriere hatte, hat es bis zum Rang der Primaballerina Assoluta geschafft. Das haben nur zwölf Tänzer in einem Zeitraum von über hundert Jahren geschafft.

    Becca hat immer noch eine Chance ihren Traum zu verwirklichen.

    Ihr habt euch letzte Woche gesehen, nicht wahr? er hebt eine Augenbraue hoch, als ob er mich zum Gespräch auffordern wolle.

    Ich nicke, da ich meinen Stimmbändern noch nicht so ganz vertraue. Becca ist vergangenen Donnerstag bei mir vorbeigekommen, nachdem ich wiederholt Ausreden gefunden hatte, sie nicht zu sehen, seitdem wir vor zwei Wochen hier eingezogen waren.

    Easy there. He sits down next to me, and the concern in his dark eyes seems genuine. My fingers reach my face, but drop when I realize there’s no way I can hide my scar unless I keep my hand on my cheek. The guy inches closer and I try not to stare. He’s got a tattoo creeping from his shirt on the side of his neck: esperanza, a Spanish word that I think means hope.

    You’re Nata, right?

    I wince. He does know who I am, which explains the compassion on his face. Natalya, I reply.

    Becca told me about you. He nudges me and I glance at him, unsure of what to say. Becca taught me how to swim here. We also spent hours on the lake, dreaming about our futures. She was going to be a famous lawyer, I was going to be a prima ballerina assoluta—the highest ranking a dancer can ever reach. Even Mama, who had a great career, didn’t make it to the rank of prima ballerina assoluta. It’s only been given to twelve dancers over more than a hundred years.

    Becca still has a shot at her dream.

    You saw each other last week, no? He raises an eyebrow as if prompting me to join the conversation.

    I nod, not fully trusting my vocal cords at the moment. Becca passed by the house last Thursday, after I had repeatedly found excuses not to see her since we moved in two Sundays ago.

    Es ist das erste Mal, dass wir hier nicht unseren gesamten Sommer verbringen, denn nach dem Unfall war ich zwei Wochen lang im Krankenhaus und verbrachte weitere zwei Monate mit intensiver Physiotherapie. Becca kam unangemeldet und Mama ist ohnmächtig auf dem Badezimmerboden gelegen. Das Gespräch konnte man bestenfalls unangenehm nennen. Wir konnten früher miteinander reden, als würden wir uns jeden Tag sehen, und nicht nur drei Monate pro Jahr. Aber seit dem Unfall habe ich mich zurückgezogen. Die Schule beginnt morgen und schon der Gedanke allen anderen zu begegnen, selbst wenn es nur in den Gängen ist, ruft Übelkeit in mir hervor. Im Gemeindezentrum ist es anders. Frau Morrow, die Verantwortliche dort, sagte mir dass die Kinder begeistert davon sind einige Schritte zu lernen. Sie wird während des Kurses bei mir sein und obwohl mich der Gedanke, Mama jeden Samstagmorgen zwei Stunden allein zu lassen in Schrecken versetzt, muss ich es einfach tun. Sie verbringt sowieso die meisten Wochenenden damit, sich in ihr Schlafzimmer zu verziehen und dort zu trinken oder zu schnarchen.

    Übrigens, ich bin Antonio. Du kannst mich Tonio nennen er streckt mir seine Hand entgegen und diesmal nehme ich sie. Als sich unsere Finger berühren bebt mein ganzer Körper. Ich sehe einen Funken in seinen Augen und er hält meine Hand so lange fest, bis ich sie zurückziehe.

    Er räuspert sich. Becca hat mir viel von dir erzählt. Vor kurzem hat sie sogar meiner kleinen Schwester erzählt, dass du fliegen könntest.

    It’s the first time we don’t spend the entire summer here, but after the crash I stayed two weeks at the hospital and then went through two months of intense physical therapy. Becca came unannounced, and Mama was passed out on the bathroom floor. The conversation was awkward at best. We used to be able to talk as if we saw each other every day instead of three months per year. But I’ve been keeping to myself since the accident. School starts tomorrow and thinking about mingling with others, even if it’s only in the hallways, leaves me nauseous. The community center is different. Miss Morrow, the responsible person there, told me the kids were excited to learn a few steps. She’ll be with me in the class, and while leaving Mama every Saturday morning for two hours scares the crap out of me, I need to do this. She spends most of the weekends holed up in her room drinking or snoring anyways.

    I’m Antonio by the way. You can call me Tonio. He extends his hand and this time I take it. When our fingers touch, my entire body jolts awake. There’s a spark in his eye and he keeps my hand in his until I reclaim it.

    He clears his throat. Becca talks about you a lot. The other day she even told my little sister that you could fly.

    Auf meinen Lippen zeigt sich unwillkürlich ein Lächeln. „Das habe ich Becca gesagt, als ich das erste Mal ein Grand Jeté geschafft habe. Es fühlte sich an als würde ich fliegen. Ich kann nicht glauben, dass sie sich daran erinnert."

    Meine kleine Schwester träumt jetzt davon, tanzen zu lernen, kichert Tonio.

    Mein Blick fällt auf seine Lippen. Für dieses Lächeln braucht man normalerweise einen Waffenschein. Ich zwinge mich in die Ferne zu starren.

    Das Gemeindezentrum bietet Kurse an.

    Karina möchte wirklich Ballett lernen, es gab voriges Jahr keine ehrenamtliche Lehrerin dafür sagt er.

    Jetzt gibt es eine. Nun ja, vielleicht. Ich versuche es diesen Samstag antworte ich.

    Tust du das? Das ist großartig. Ich sage meiner Mutter, sie soll Karina anmelden. Er streckt sein Bein vor sich aus. "Es muss schon komisch sein, im Haus deiner Abuelita zu wohnen."

    "Abuelita?"

    Deiner Großmutter antwortet er. Meine lebt in Kolumbien.

    Ich könnte mit ihm stundenlang darüber sprechen, wie man einen perfekten Rond de Jambe macht, wie man es bewerkstelligt dass sich die Bewegung nur vom Bein heraus ergibt während man eine würdevolle Haltung bewahrt. Aber ich kann mit ihm nicht über meine Großmutter sprechen, oder über seine, oder worüber er sonst noch reden möchte.

    Ich muss gehen sage ich, aber bevor ich erneut versuche aufzustehen berührt Tonio meinen Arm.

    Es tut mir wegen des Unfalls sehr leid.

    Nicht deine Schuld. Das ist es, was die Leute sagen, nicht wahr? antworte ich.

    My lips turn into a smile. "That’s what I told Becca the first time I managed a grand jeté. That it felt like flying. I can’t believe she remembers that."

    My sister now dreams of learning how to dance. Tonio chuckles.

    My eyes fall on his lips. It shouldn’t be legal for that guy to smile. I force myself to stare in the distance.

    The community center offers some classes.

    Karina really wants to learn ballet, there was no volunteer for that last year, he says.

    There’s one now. Well, maybe. I’m trying this Saturday, I reply.

    Are you? That’s awesome. I’ll tell my mom to register Karina. He shifts position, extending one leg in front of him. "That must be weird to be living in your abuelita’s house."

    "Abuelita?"

    Your grandmother, he replies. Mine lives in Colombia.

    I could talk for hours about the perfect way to do a rond de jambe, how to make sure the movement only stems from your leg, while still maintaining a graceful pose. But I can’t talk with him about my grandmother, or about his, or about whatever else he wants to talk about.

    I should go, I say, but before I attempt to get up again, Tonio touches my arm.

    I’m so sorry about the accident.

    Not your fault. That’s what people say, right? I reply.

    Es hängt davon ab, was du sagen willst. Das ist wichtig er fährt sich mit der Hand durch sein kurzes schwarzes Haar. Ich habe gehört Weinen hilft manchmal er zwinkert Falls Du es nicht weißt, ich bin total tiefgründig. Ein richtig philosophischer Typ und so. Er sieht mich an. Und ich sehe obendrein noch richtig gut aus. Becca muss dir sicher von mir erzählt haben. Ich bin ziemlich sicher dass sie versucht hat dich dazu zu bringen mit uns auszugehen.

    Sie versuchte mich zu überreden mit ihr auszugehen an jenem Donnerstag, als sie vorbeikam und erwähnte einen süßen Typen, von dem sie glaubte, dass er mir gefallen würde, aber sie hat nicht erwähnt, dass er eine ganze Balletttruppe zum hyperventilieren bringen könnte. Süß ist nicht das Wort, das ich verwendet hätte, um ihn zu beschreiben. Heiß wäre treffender, mit seinem starken Unterkiefer und der kleinen Narbe über seinem Auge. Die Hitze schießt mir ins Gesicht und der Rotz aus der Nase. Na super. Er öffnet den Mund, um etwas zu sagen.

    Ich muss wirklich los ich stehe dieses Mal vorsichtiger auf.

    Er runzelt seine Stirn Ich begleite dich.

    Es geht mir gut, wirklich.

    Warum rufst du niemanden an? Du hinkst. Ich bin sicher Becca würde dich abholen.

    It depends what you want to say. That’s what should matter. He passes his hand through his short black hair and shrugs. I also heard crying helps sometimes. He winks. In case you can’t tell, I’m totally deep. Like a philosopher type and all. He watches me. And I’m cute on top of that. Becca must have told you all about me. I’m pretty sure she’s been trying to get you to go out with us.

    She attempted to convince me to go out with her that Thursday she passed by, and she did mention a cute guy she thought I’d like, but she didn’t say how he could make an entire ballet company fan themselves. Cute wouldn’t have been the word I would have used to describe him. Hot is more like it, with his strong jaw and the little scar above his eye. Warmth rushes to my face and snot runs down my nose. Lovely. He opens his mouth to say something else.

    I really have to go. I get up more carefully this time.

    He frowns. I’ll walk with you.

    I’m fine, really.

    Why don’t you call someone? You’re limping. I’m sure Becca would pick you up.

    Nein, weil ich sie seit dem Unfall um eine Arabesque von mir weg halte. Weil ich nicht weiß, wie ich einfach wieder ich selbst sein soll. Weil, wenn ich sie anrufe ich einfach befürchte, dass ich ihr alles erzählen würde: über Mutters Alkoholsucht, darüber wie ich mit meinem Vater im Auto gestritten habe, dass ich den Ärzten unbedingt zeigen muss, dass ihre Diagnose falsch und meine Karriere als Ballerina nicht zerstört ist. Ich habe Angst, wenn ich mich ihr öffne, dann müsste ich mir endlich eingestehen, dass alles wirklich geschehen ist.

    Es geht mir gut. Ich gehe, ohne zu sehr zu hinken. Siehst du? Alles in Ordnung ich beiße so hart die Zähne zusammen, dass ich befürchte, es könnte mir einer herausfallen.

    "Wenn du es sagst, Princesa. Er hebt beide Hände. Dann sehen wir uns morgen. Ich kann es kaum erwarten." Er lacht und joggt davon. Er beginnt langsamen Schrittes, wird jedoch immer schneller und bald verschwindet er im Schatten.

    Es dauert eine

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1