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Pik-As bringt Tod: G.F. Barner 149 – Western
Pik-As bringt Tod: G.F. Barner 149 – Western
Pik-As bringt Tod: G.F. Barner 149 – Western
eBook128 Seiten1 Stunde

Pik-As bringt Tod: G.F. Barner 149 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Ein Trompetensignal ertönt. Der Himmel wirkt wie gemalt. Die Fahne am Mast knattert auf der Bastion am Tor. Hier geht jener Wind, der im Vorgelände der Berge immer zum Abend auffrischt und sich erst nach Mitternacht legt. Fort McKinney liegt nur wenige hundert Schritt vom Clear Creek entfernt auf dessen Nordufer. Seine Befestigungen bestehen aus Erdwällen und Palisaden. Die Mannschaftsräume sind an der Innenhofseite nach Süden, die der Offiziere und Sergeanten im großen Block jenseits des Exerzierplatzes an der inneren Palisade. Die Anlage ist zweckmäßig gebaut worden. Jetzt schmettert das Clairon zum letztenmal das Signal für alle: Ruhe im Fort. Der Junge, Tabe Smith, hebt müde den Kopf und sieht voraus die Umrisse der Wachtürme. »Sie blasen die Trompete, Mr. Douhany?« »Ja, alles muß schlafen, Junge. Wir müssen nur noch durch den Creek, er ist hier nicht tief.« Die Hufe planschen im seichten Wasser, das den Pferden nur bis knapp an den Bauch geht. Hundertvierzig Schritt ist die etwas vorspringende Südwestecke der Palisaden vom Bach entfernt, die andere Längsecke dieser Front, das Fort steht leicht schräg im Grundriß von Nordwest nach Südost, ist mehr als zweihundert Schritt vom Bach entfernt. Kaum ist James Douhany durch die Furt, als auf der Palisade jemand ruft: »Wer ist dort? Anhalten und antworten.« James zaudert einen Augenblick. Die Antwort kostet ihn Überwindung.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum11. Juni 2019
ISBN9783740950323
Pik-As bringt Tod: G.F. Barner 149 – Western

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    Buchvorschau

    Pik-As bringt Tod - G.F. Barner

    Leseprobe:

    Pulverrauch in Abilene

    Leseprobe

    Es war an einem Mittag im April. Der Himmel war basaltfarben und mit düsteren Wolken verhangen. Sonst erstreckte sich in dieser Jahreszeit über Kansas ein strahlendblauer Himmel. Aber in diesem Jahr war es anders. Der Frühling kam nur träge über das Land, über die Sandsteppen, über die Weite der Prärie. Das Büffelgras auf der Weide war noch genauso grau und verwaschen wie die tiefhängenden Wolken. Die Rinder ließen ihre Köpfe hängen. Die Cowboys saßen mit eingezogenen Schultern in den Sätteln. Es waren vier Männer, die an den Korrals vorbei auf die Stadt zuritten. Die Cowboys blickten auf und sahen zu den Reitern hinüber. Cass Hoxter war der erste. Viehagent nannte sich der Bandit neuerdings. Niemand wußte genau, wie er an die kleine Herde gekommen war, die er vor wenigen Tagen drüben in Topeka verkauft hatte. Sie hatten Bucks in den Taschen, die Männer, die zu seiner Crew zählten. Cass Hoxter mochte vierzig Jahre sein. Er war ein grobknochiger, hagerer Mann. Sein Gesicht war durch eine brandrote Narbe seltsam verzerrt. Ein Siouxindianer hatte ihm vor Jahren das Gesicht buchstäblich mit einem Messer in zwei Hälften gespalten. Die Narbe zog sich vom rechten Augenwinkel unter der vorspringenden Nase vorbei bis zur Kinnspitze. Aber auch ohne diese schauerliche Narbe wäre Cass Hoxters Gesicht abschreckend gewesen.

    G.F. Barner

    – 149 –

    Pik-As bringt Tod

    Waffenhandel und Falschspielerei

    G.F. Barner

    Ein Trompetensignal ertönt. Der Himmel wirkt wie gemalt. Die Fahne am Mast knattert auf der Bastion am Tor. Hier geht jener Wind, der im Vorgelände der Berge immer zum Abend auffrischt und sich erst nach Mitternacht legt. Fort McKinney liegt nur wenige hundert Schritt vom Clear Creek entfernt auf dessen Nordufer. Seine Befestigungen bestehen aus Erdwällen und Palisaden. Die Mannschaftsräume sind an der Innenhofseite nach Süden, die der Offiziere und Sergeanten im großen Block jenseits des Exerzierplatzes an der inneren Palisade. Die Anlage ist zweckmäßig gebaut worden.

    Jetzt schmettert das Clairon zum letztenmal das Signal für alle: Ruhe im Fort.

    Der Junge, Tabe Smith, hebt müde den Kopf und sieht voraus die Umrisse der Wachtürme.

    »Sie blasen die Trompete, Mr. Douhany?«

    »Ja, alles muß schlafen, Junge. Wir müssen nur noch durch den Creek, er ist hier nicht tief.«

    Die Hufe planschen im seichten Wasser, das den Pferden nur bis knapp an den Bauch geht. Hundertvierzig Schritt ist die etwas vorspringende Südwestecke der Palisaden vom Bach entfernt, die andere Längsecke dieser Front, das Fort steht leicht schräg im Grundriß von Nordwest nach Südost, ist mehr als zweihundert Schritt vom Bach entfernt.

    Kaum ist James Douhany durch die Furt, als auf der Palisade jemand ruft: »Wer ist dort? Anhalten und antworten.«

    James zaudert einen Augenblick. Die Antwort kostet ihn Überwindung. Und er weiß, daß er mit der Beantwortung des Anrufes sicher Unruhe im Fort verbreiten wird.

    Als Zivilist zu antworten, das ist etwas, das er nie so stark gespürt hat wie jetzt nach diesen elf Monaten.

    »Jim Douhany und ein Junge«, gibt er knapp zurück. »Sind Sie das, Dickinson?«

    Einen Moment ist es oben auf dem Tor still, dann fragt der Mann dort stockend: »Wer – wer ist da?«

    »James Douhany, Dickinson. Machen Sie das Tor auf.«

    Die Stille danach kommt Douhany wie eine Drohung vor. Er weiß selbst nicht, warum das so ist. Er hat nichts zu befürchten, aber vielleicht ist es das Ungewöhnliche, einen seiner Männer nach Monaten wieder sprechen zu hören. Er hat ein beklemmendes Gefühl, als er die düsteren Palisaden sieht. Manchmal ist er sich früher in diesen Palisaden wie ein gefangenes Tier vorgekommen. In dem Anblick der dunklen Umrisse liegt eine Drohung für den Mann, der seit einem Jahr nichts als Freiheit genießt, der seine Entscheidungen für sich selbst und niemand sonst treffen kann.

    »Jawohl, Sir!« sagt Dickinson, und seine Stimme kratzt irgendwie. »Augenblick, Sir!«

    Sir, denkt Douhany. Für viele werde ich immer das bleiben, was ich einmal gewesen bin. Oh, ich hasse die Armee. Ich hasse diesen sturen Ton, ich hasse…

    Dann denkt er gar nicht mehr, denn er weiß plötzlich, daß ihm etwas in diesem einen Jahr gefehlt hat. Er hat es unbewußt beim Klang des Clairons gespürt, aber jetzt wird es ganz deutlich: Der Ton hat ihm gefehlt, dieser straffe Ton, der in einem Befehl oder in der Antwort eines Mannes liegt. Er hat nie gewußt, daß er das alles entbehrt hat, aber er lehnt sich sofort in diesem Augenblick gegen das Erkennen seiner Schwäche auf.

    »Zum Teufel«, sagt Douhany zwischen den Zähnen. »Und ich hasse sie verdammt alle.«

    Niemand aber ist sicherer als er, daß er sich selbst belügt.

    Er reitet näher. Die kleine Tür in dem großen Tor geht auf. Er reitet durch und sieht die Laterne, in deren Lichtschein Sergeant Dickinson steht und ihn anstarrt.

    Dickinsons starrer Blick ruht vielleicht drei Sekunden auf Douhany, dann nimmt Dickinson, der Teufel mag wissen, welche alte Gewohnheit dies ist, seine Hand an den Hut und klappt die Hacken hörbar zusammen.

    »Sir?« Er sagt nur ein Wort, aber das genügt, man kann oft viele Dinge nur mit einem einzigen Wort sagen.

    »Bill, wer hat die Ronde?«

    »Captain Small, Sir.«

    »Und wer das Kommando?«

    »Colonel Hughes, Sir. Ich glaube…«

    Sergeant Dickinson zuckt zusammen, als von rechts, unterhalb der Feldhaubitzenbastion, Schritte zu hö­ren sind und jemand sagt: »Wen haben Sie da, Sergeant?«

    »Einen Mann, Sir«, erwidert Dickinson und kneift ein Auge zu, ehe er sich umwendet. »Einen Mann.«

    »Wer, zum Teufel, wird um diese Zeit noch…«

    Der Sprecher kommt schnell näher, bleibt dann erstarrt stehen und sagt nach dem ersten Moment der Überraschung: »Das kann doch nicht wahr sein! James, sind Sie das oder ist das Ihr Geist? Mein Gott, Howard wird – ich meine, der Colonel wird bis an die Decke springen. Wen haben Sie denn da, James?«

    Captain George Small, der im Umgang mit Untergebenen einen schnarrenden Ton an den Tag legt, um dadurch seine Unsicherheit zu verdecken, kommt rasch näher und streckt die Hand impulsiv aus. Wenn er auch der rangälteste Captain im ganzen Territorium ist, er ist ein gutmütiger Mann, der sich nichts daraus macht, wenn andere und jüngere schneller befördert werden.

    »Einen Jungen«, erwidert Douhany leise und beugt sich beim Händedruck vor. »George, man hat seine Eltern ermordet, eine Horde bemalter Crows-Indianer war es.«

    »Du lieber Gott. Wohin willst du mit dem Jungen? Kann ich ihn die erste Nacht bei uns lassen? Meine Frau ist noch auf, ich denke, sie wird sich gern seiner annehmen. Wer ist er denn?«

    »Der Sohn von John Smith.«

    »Was, Smith?« fragt Small verstört. »Großer Geist, ich denke, der ist der beste Freund der Crows?«

    »Gewesen. Komm, George, bring ihn zu dir. Ich glaube, die Sache muß ich dem Colonel melden, sie ist vielleicht wichtig. Ich reite dann weiter, sobald ich weiß, was mit dem kleinen Tabe wird.«

    Er reitet an, den kleinen Tabe, der sich im Fort umsieht, vor sich, Captain Small an der Seite.

    »Wie geht es dir?«

    »Mir geht es besser als jemals zuvor.«

    »Das sagst du, der geborene Offizier? Wie hast du die Zeit als Zivilist ausgehalten?«

    »Wie ein einziges Fest.«

    »Du versuchst mich zu beschwindeln, ich glaube dir kein Wort, James. Deine A-Kompanie war nahe daran, zu meutern, als du damals weggingst und die Burschen von dem Ritt zurückkamen. Rede doch keinen Unsinn, du bist so wenig Zivilist wie ich ein – ein harter Kompaniechef. Gut siehst du aus, soviel ich bei dem Licht sehen kann, aber zufrieden? James, bist du zufrieden mit allem?«

    »Ich bin ein Mensch geworden.«

    Small sieht ihn verwirrt an und schüttelt den Kopf. Er sieht Licht aus der Tür des Hauses fallen, in dem er drei Zimmer mit seiner Frau und seinem Sohn Andy bewohnt, und sieht seine Frau aus der Tür treten. Mrs. Small stutzt, erkennt dann aber Douhany gleich und sagt aufgeregt: »Mein Gott, das ist doch James? Niemand sitzt so im Sattel. James, wo kommen Sie her?«

    »Von draußen«, erwidert James Douhany auf jene Art, die alles umreißt und die jeder kennt, der in einem Grenzfort lebt. »Guten Abend, Magg, ich habe hier jemand, der ein Bett braucht. Kann er diese Nacht hier schlafen? George meint…«

    »Ein Junge?« fragt sie und tritt an das Pferd heran. »Oh, der sieht müde aus, richtig müde. Wie heißt er denn?«

    »Tabe Smith, der Sohn von John Smith vom Sisters Hill, Magg. Die Crows haben die Ranch überfallen. Er braucht jemand.«

    Mrs. Small sagt kein Wort des Mitleids, sie weiß sofort, daß jedes Wort hier völlig falsch sein würde. Schweigend tritt sie ganz nah heran und streckt die Hände aus.

    »Komm mit in das Haus, Tabe«, sagt sie ganz ruhig. »Wir haben einen Sohn, der zwölf Jahre ist. Sicher freut er sich, wenn er dich sieht. Nun komm.«

    Tabe rutscht langsam aus dem Sattel, als sie aber die Hand auf seinen Arm legt, krümmt er sich zusammen und bleibt

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