Leben im Wienerwald: Ausgewählte Lyrik und Prosa
Von Books on Demand
()
Über dieses E-Book
Ähnlich wie Leben im Wienerwald
Ähnliche E-Books
Der einfache Weg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBegegnungen eines Wanderers: Wer es glaubt ist selber schuld Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHundstage: e-read!!er 3 "Summer in the City - Summa in da Stadt" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVon Rausch zu Rausch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNebel über München: Eine Kommissar Wengler Geschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie letzte Rochade: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Rest ist Mut: Vom Liedermachen in den Achtzigern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Name ist René: Geschichten, die das Leben schrub Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenImmer noch Träume: Des sind wir fröhlich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKurs ins Paradies: Ein neuer Start ins Leben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKellertheater: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOlgas Essen: Kurzgeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVöllig bedient: Ein Baden-Württemberg Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFotzenfenderschweine: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Tote im Maar Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRäucherstäbchenjahre: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo kommt ihr denn wech?: Kindheit und Jugend in Ostwestfalen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFranz Kafkas Erzählungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Despot: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBlinde Wut Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr Quetschenbüggel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSaitenweise biografische Notizen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStille Nacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKönigin der Landstraße: Meine Jahre auf der Walz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo kommst du denn wech?: Kindheit und Jugend in Ostwestfalen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenShitsingle: Anekdoten eines Vollidioten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPaul oder: Besuche in der Bilderkammer: Novelle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDrei Freunde: Erzählungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJosefine Mutzenbacher - Unzensierte Ausgabe: »Der mit Abstand beste deutschsprachige erotische Roman aller Zeiten« Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTeufel und Skorpion Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Poesie für Sie
Rainer Maria Rilke: Gesammelte Werke Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Briefe an einen jungen Dichter Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Gedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie schönsten Weihnachtslieder: Liedtexte, Noten und Akkorde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHilde Domins Gedichte und ihre Geschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGedichte / Die Wupper: Hauptwerke von Else Lasker-Schüler Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCherubinischer Wandersmann (Geistreiche Sinn- und Schlussreime): Mystische und religiöse Gedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGoethes Gedichte Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Geschichte Japans: Von den Anfängen bis zur Gegenwart Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesammelte Gedichte von Rainer Maria Rilke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Verlorene Paradies (Illustriert) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie man hassen soll: 555 Haikus gegen alles Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOdyssee Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRumi: Gedichte aus dem Diwan-e Schams-e Tabrizi: Maulana Rumis Orientalische Lyrik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEinfache Gedichte: deutsch - englisch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRomantische Lieder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFranzösisch lernen durch das Lesen von Kurzgeschichten: 12 Einfach Geschichten in Französisch und Deutsch mit Vokabelliste Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParzival: Gesamtausgabe der 16 Bücher Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Breathturn into Timestead: The Collected Later Poetry: A Bilingual Edition Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Duineser Elegien: Ein metaphysisches Weltbild in zehn Skizzen: Elegische Suche nach Sinn des Lebens und Zusammenhang Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMaulana Rumi: Gedichte aus dem Diwan-e Schams-e Tabrizi (Orientalische Lyrik): Deutsche Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnnette, ein Heldinnenepos Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVater und Sohn Band 1: Bildgeschichten von Erich Ohser mit Versen von Inge Rosemann Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGipfel der Liebe. Ausgewählte Vierzeiler von Rumi in Persisch und Deutsch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Leben im Wienerwald
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Leben im Wienerwald - Books on Demand
Immer waren mir das Feld und der Wald und der Fels und die Gärten nur ein Raum.
Erst du, Geliebte, machst sie zum Ort.
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Nummer Eins
Leben im Wienerwald
Ein Sommertag zu Hause
Frühlingstag
Am Waldbach
Frühling im Wienerwald
Sommerbeginn
Gedanken im Frühling 2011
Sommerwind
Der Dom
Sommersonnenwende
Beim Himbeerpflücken
Abendrot im Wald
Gartenfrühling
Bruder Baum
Mein Wienerwald
Bäume wie Soldaten
Bio-Sphären-Park Wienerwald
Stimmen im Blumenbeet
Die Rast
Entwurzelt
Mut
Rot
Mein Garten ist eine Botschaft
Mein Traumschiff
Gestern und Heute
Licht
Mein Fenster
Fundstücke
Wienerwaldweg
Samstags im Garten
Mein Garten im Sommer
Die Bank am See
Steinhart
Der Müllmann
Ernte
Der Rummi
Eine Liebe im Wienerwald
Autorinnen und Autoren
Vorwort
Der Literaturstammtisch Wienerwald ist das zwanglose Zusammenkommen von Autorinnen und Autoren zum gegenseitigen Zuhören und Anregen. In freundschaftlicher Runde werden Texte analysiert und Aufgaben gestellt. So wollen die Mitglieder miteinander wachsen. Gelegentlich kommt es auch zu Lese-Auftritten, die sehr gute Resonanz erfahren, sind doch die Stile breit gefächert und damit die Vorträge bunt. Das vorliegende Buch ist der erste Versuch, der interessierten Öffentlichkeit einen gedruckten Überblick zu geben. Erzählungen und Lyrik, garniert mit ein paar Gemälden aus eigenem Schaffen, sollen Stunden der Freude spenden und Lust machen auf mehr.
Der Literaturstammtisch Wienerwald 2019
Manfred Kowatschek
Nummer Eins
Unter Menschen fühle ich mich häufig unwohl. Am liebsten bleibe ich in meiner Wohnung. Dort lebe ich seit dreißig Jahren und weiß, wo was steht oder liegt und wie sich die Dinge zueinander verhalten. Manchmal ist Eva bei mir, dann geht es mir auch noch gut, aber mehr Menschen vertrage ich selten. Ich bin kein Eigenbrötler oder sonst wie verkorkst, sondern Schriftsteller, und gehe damit einer Tätigkeit nach, die Alleinsein erfordert.
Dem gegenüber steht mein Bedürfnis, Gaststätten und Kaffeehäuser zu besuchen. Um zu essen oder um einen Kaffee oder ein Getränk zu trinken. Trotz gelegentlich herrschenden Trubels komme ich dort zur Ruhe. Beim Zeitung lesen, Ideen spinnen oder Beobachten. Manchmal komme ich mit anderen Gästen ins Reden und finde im Gespräch Inspiration. Mit dem Servicepersonal spreche ich immer. Das hat zumeist rein pragmatische Gründe.
Heute saß ich im Klostergasthof Heiligenkreuz an einem Tisch, an dem gut und gerne acht Menschen bequem ein Festmahl einnehmen hätten können ohne mit den Ellbogen zusammenzustoßen. Sonst war nichts frei gewesen. Sich zu jemandem zu setzen hätte Konversation bedeutet, das wollte ich nicht. Mit mir am Tisch die üblichen Utensilien für taube Gästezungen: Salz, Pfeffer und die flüssige Suppenwürze.
Kellner schreiben kaum noch, sie tippen in ein Gerät. Und das tat auch Josef. Ich kannte ihn, denn ich war nicht zum ersten Mal hier. Ich wusste von ihm, dass er vor einiger Zeit unweit von hier Kurgast gewesen und als Kellner geblieben war. Ein Steirer im Wienerwald. Wir plauderten kurz über Belangloses und Josef tippte. Kaffee. Groß und schwarz. Und eine Klostercremeschnitte. Ein sonderbarer Name für eine sündige Verführung, die sie im Grunde bei meiner Figur war. Jedenfalls würde ich dafür die ebenfalls am Tisch stehenden Zahnstocher nicht brauchen.
Hier in Heiligenkreuz hatten sich schon viele bedeutende Menschen getroffen. Papst Benedikt, zum Beispiel, 2007 mit Abt Henckel von Donnersmarck und mit tausenden anderen Menschen. Und jetzt eben ich, wieder einmal mit einer Klostercremeschnitte.
Kurz später kam, was an einem Tisch wie jenem, an dem ich saß, kommen musste. Ein Mann fragte, ob er sich zu mir setzen könne, und nahm Platz ohne meine Antwort abzuwarten. Ich versuchte, ihn möglichst unauffällig zu mustern. Augenscheinlich war er im besten Alter, also in meinem. Er war mittelgroß, hatte entschieden mehr Haare am Kopf als ich und ein sonnengebräuntes, sichtlich vom Leben gezeichnetes Gesicht. Ich dachte an Urlaub im Süden, an Sonnenbank, aber auch an Schifahren. Als Josef Kaffee und Cremeschnitte servierte, bestellte der Unbekannte ein Bier bei ihm. Mir stellte er sich danach als Wolfgang vor. Er sah mich an und erzählte, dass ihm sein Rücken weh tat und dass ihn ein Freund hier viel zu früh abgesetzt hatte. Seine Frau würde ihn später abholen, meinte er. Ich sprach kurz über mein Bedürfnis nach Ruhe, was ihn aber nicht sonderlich zu stören schien. Er redete weiter und bald war ich ungewollt mitten in einer Unterhaltung. Bei diesem kleinen Wortwechsel erfuhr ich, dass Wolfgang seine alte Heimat besucht hatte. Schließlich sei er hier aufgewachsen. In Wolfsgraben und Pressbaum, unter anderem.
Er sei seit drei Tagen in der näheren und weiteren Umgebung unterwegs und erwähnte, müde zu sein. Kurz sei er in Neulengbach bei einer Freundin gewesen. Aha, sagte ich. Nur platonisch, meinte er. Ich glaubte es. Ob ich das Bühnengasthaus Mayer in Rekawinkel kennen würde? Er hatte mein Interesse geweckt, denn natürlich kannte ich es. Ein wunderbarer Ort, sagte Wolfgang, und dass er bedauerte, schon lang nicht mehr hier in der Nähe zu leben. Als er vorgestern dort gewesen sei, hätten junge Jazzer für ein Konzert geprobt. Also richtig junge, meinte er. Keiner über sechzehn, außer ihr Musikschullehrer. Lauter Talente, meinte Wolfgang, der merklich in der Musik verhaftet war. Ich musste an meine Kinder denken und sagte, dass beide kein Instrument spielten. Vater war auch er und wir hatten beide viel Freude an unseren Nachkommen. Wir erzählten einander, was die Kinder erreicht hatten, und lachten über ihre früheren, kindlichen Schandtaten.
Wolfgang kam mir bekannt vor, ganz so als würde ich ihn schon ewig kennen. Unschlüssig, ob es sich dabei bloß um ein Gefühl handelte oder ob tatsächlich Vergessenes dahintersteckte, winkte ich Josef herbei. Ich hatte meine Klostercremeschnitte gegessen und den Kaffee getrunken. Nun bestellte ich mir ein Glas Grünen Veltliner. Wolfgang bestellte sich noch ein kleines Bier. Das letzte heute, wie er meinte. Was Josef mit einem unübersehbaren Grinsen und der Anmerkung quittierte, ob Wolfgang sich denn krank fühle. Wolfgang antwortete ebenso lapidar wie undurchschaubar, dass nicht täglich Feiertag sei. Ich fragte nicht weiter nach und wir setzten unsere Plauderei fort.
Er sprach davon, dass er vorhatte, irgendwann für einige Zeit hier im Kloster zu bleiben. Er wolle abschalten und hier, integriert in den klösterlichen Rhythmus, mit den Mönchen leben. Was ich ihm nicht abnahm, da ich ihn als wesentlich extrovertierter und unangepasster einschätzte als mich selbst, und das Klosterleben würde schon ich nicht durchhalten. Trotz meines gesteigerten Bedürfnisses nach Alleinsein. In mir stiegen unangenehme Gefühle auf, wenn ich nur an das Aufstehen in aller Früh dachte. Oder an