Wie umgarne ich meinen digitalen Zwilling: Vom Umgang mit einem Hirngespinst. Ein Essay
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Über dieses E-Book
Nach einer knappen Einführung in den Begriff Industrie 4.0 und den dazu korrespondierenden Begriffen Arbeit 4.0 und Bildung 4.0 wird die drohende Reduzierung des dahinterliegenden Menschenbegriffs mit Hilfe der Philosophie und Theologie analysiert und mögliche Säulen einer gelingenden Bildungslandschaft 4.0 skizziert.
Für alle geeignet, die sich diesem technischen Zukunftsthema nähern wollen.
Dr. Patrik Schneider
Dr. Patrik Schneider ist 1960 in Karlsruhe geboren. Als Theologe und Pastoralreferent arbeitete er lange Jahre praktisch als Betriebsseelsorger in Böblingen und danach als Berufsschullehrer im Badischen. 4 Jahre war er Geistlicher Leiter der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) der Erzdiözese Freiburg. In diesen Jahren beriet er u.a. Betriebe bei der Abfassung von Betriebsvereinbarungen zum fairen Umgang am Arbeitsplatz - z.B. die DaimlerAG. 2012 reflektierte er die lange Praxis in seiner religionspädagogischen Promotion über neue didaktische Wege sozialethischer Bildung. 2016 vertiefte er seinen methodischen Werkzeugkoffer durch eine Ausbildung zum Konfliktcoach und Wirtschaftsmediator.
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Buchvorschau
Wie umgarne ich meinen digitalen Zwilling - Dr. Patrik Schneider
Wie umgarne ich meinen digitalen Zwilling
Über den Autor
VORWORT
HINFÜHRUNG
I. DIE WENDE ZUM SUBJEKT
Abbildung 1: Industrie X.0 und Arbeit X.0
VON DER BILDUNG 1.0 ZUR BILDUNG 4.0
PÄDAGOGISCHE KONSEQUENZEN
FAZIT
II. PHILOSOPHISCHE ANALYSE DER SUBJEKTVORSTELLUNGEN
SUBJEKTTHEORIEN IN DER AUFKLÄRUNG
AUSWIRKUNGEN AUF DAS ETHIKVERSTÄNDNIS
MODERNE ETHIKTHEORIEN
FAZIT
III. KONTUREN EINER BILDUNG 4.0
FAZIT
IV. VOM GELASSENEN UMGARNEN DES DIGITALEN ZWILLING
Impressum
Über den Autor
Der Verfasser Dr. Patrik Schneider ist 1960 in Karlsruhe geboren. Seine Lebensspur ist die Schnittstelle von Technik und Theologie, Ökonomie und Gesellschaftsethik. Als Theologe und Pastoralreferent arbeitete er lange Jahre praktisch als Betriebsseelsorger in Böblingen und danach als Berufsschullehrer im Badischen. Vier Jahre war er Geistlicher Leiter der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) der Erzdiözese Freiburg. In diesen Jahren beriet er u.a. Betriebe bei der Abfassung von Betriebsvereinbarungen zum fairen Umgang am Arbeitsplatz – z.B. die DaimlerAG. 2012 reflektierte er die lange Praxis in seiner religionspädagogischen Promotion über neue didaktische Wege sozialethischer Bildung. 2016 vertiefte er seinen methodischen Werkzeugkoffer durch eine Ausbildung zum Konfliktcoach und Wirtschaftsmediator.
Das Essay fiel nicht einfach vom Himmel. Es basiert auf Erfahrungen und entsprechenden Veranstaltungen:
* Seit 2016: Mitglied im Ausschuss ´ Politik und Gesellschaft` des Diözesanrates der Katholiken in der Erzdiözese Freiburg mit dem Schwerpunkt Digitalisierung.
* Lehrer an der Carl-Benz-Schule Gaggenau. Dort wurde 2016 als Pilotprojekt eine Lernfabrik 4.0. eingeführt.
* 11/ 2017: Referent beim Dies des Dekanats Baden-Baden, Arbeit 4.0, Sinzheim.
* 05/ 2018: Zukunft der Arbeit, Digitalisierung, mit dem Gewerkschaftssekretär der Bezirksleitung der IG Metall Baden-Württemberg, Kai Burmeister, Achern Gaststätte zur Hoffnung.
* 07/ 2018: Politisches Feierabendgespräch, Autonomes Fahren mit Prof. Dr. Rupert Felder, Heidelberger Druck, Carl-Benz-Schule, Gaggenau
* 06/ 2018: Fachtagung der Fachberater für Katholische Religion an Berufsschulen, Carl-Benz-Schule, Gaggenau.
* 11/ 2018: Politisches Feierabendgespräch, Wertebildung mit Prof. Dr. Hans Mendl, Religionspädagoge, Carl-Benz-Schule, Gaggenau.
VORWORT
„Ohne Selbst keine Selbstbestimmung"
(Joachim Bauer)
Digitale Vernetzungen und Strukturen verändern unseren Alltag. Der digitale Zwilling – ein Sprachbild aus der Industrie 4.0[i] – begleitet uns auf Schritt und Tritt. Schon am Bankomaten, beim Ausfüllen der Steuererklärung oder in den social media Plattformen: die erstellten Profile werden zum Abbild unserer Individualität. Auch in der Arbeitswelt: die Produktionsprozesse werden gläsern. Und sogar in der Schule wird er zum digitalen Kollegen: Unaufhaltsam schreitet der Prozess der Digitalisierung voran. Auch im staatlichen Bildungssystem. So beschloss das baden-württembergische Wirtschaftsministerium am 1. Juni 2018 nach einer erfolgreichen Pilotphase die flächendeckende Einführung von sogenannten Lernfabriken 4.0 an allen Gewerbeschulen des Landes.[ii] An kaufmännischen Berufsschulen können etwa 5.000 Berufsschüler an einem groß angelegten Versuch mit Tablets teilnehmen, die im Unterricht eingesetzt werden. Zum Schuljahr 2018/ 19 wurde Informatik als Pflichtfach an weiterführenden Schulen eingeführt. Im Schulalltag ist die virtuale Erfassung schon längst an: Elektronische Klassenbücher, digitale Notenerfassungen: Der digitale Zwilling bildet uns ab als sein Ebenbild – so fabuliert und phantasiert von einem Theologen. Das alles sind nach Ansicht des Wirtschaftsministeriums eine Investition in die Bildung der Zukunft und damit in den Standort Baden-Württemberg.
Aber in welche Zukunft? Dieser Aufsatz ist ein Versuch, einen Überblick über die enge Verzahnung von Industrie, Digitalisierung und Bildung zu geben und gleichzeitig sich daraus sich ergebenden Fragen an den staatlichen Bildungssektor von Morgen zu skizzieren. Festgezurrt am Sprachbild vom digitalen Zwilling. Was hat es mit dem Sprachbild auf sich? Zwillinge sind ja nahe Verwandte. Enger geht es nicht. Geschwisterliebe. Lebenslange Verbindung. Wird uns dazu die virtuelle Welt? Werden wir da neu geschaffen? Idealtypisch? Oder standardisiert? Wird der digitale Zwilling unser alter ego?
Dieses Essay will nicht verschwörungstheoretisch schwarzmalen, sondern zur Differenzierung einladen. Erkenntnisbereichernd könnte eine Rückbesinnung auf den ursprünglichen Gehalt des Subjetbegriffs sein. Diese erhellt die Vorstellung vom modernen Menschenverständnis. Tatsächlich kannte die Aufklärung verschiedene