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Leid und Leidenschaft
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eBook394 Seiten5 Stunden

Leid und Leidenschaft

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Über dieses E-Book

Es begann mit einer geheimen Sehnsucht.

Der smarte Millionär Nathaniel West weiß, was er will, und verlangt, dass jeder in seiner Umgebung seinem Willen folgt besonders die Frauen in seinem Schlafzimmer. Doch als seine neue Geliebte gelangte Abigail King hinter diese kühle Fassade, brach seine Regeln und eroberte das Herz von Nathaniel West, einem der begehrtesten Junggesellen New Yorks. Was als ein Wochenende mit klaren Vereinbarungen begann, wurde zu einer leidenschaftlichen Romanze mit einem Mann, der jeden Zentimeter ihres Körpers und ihrer Seele kennt. Doch trotz seiner Zärtlichkeit und Fürsorge stand seine schmerzhafte Vergangenheit immer wie eine Wand zwischen ihnen.

Wird Abigail es schaffen, diese Wand niederzureißen? Gelingt es ihr, Nathaniels tiefstes Vertrauen zu gewinnen, indem sie sich ihm komplett hingibt und all ihre Hemmungen fallen lässt?

Denn um Nathaniel noch näher zu kommen, muss sie ihn zunächst tiefer in ihre Welt lassen, als je einen Mann zuvor
SpracheDeutsch
HerausgeberLago
Erscheinungsdatum13. Apr. 2015
ISBN9783957620286
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Leid und Leidenschaft - Tara Sue Me

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National­bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen:

info@lago-verlag.de

1. Auflage 2015

© 2015 by Lago, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Nymphenburger Straße 86

D-80636 München

Tel.: 089 651285-0

Fax: 089 652096

© der Originalausgabe by Tara Sue Me, 2013

Die englische Originalausgabe erschien 2013 bei New American Library unter dem Titel The Training.

All rights reserved including the right of reproduction in whole or in part in any form. This edition published by arrangement with NAL Signet, a member of Penguin Group (USA) LLC, a Penguin Random House Company.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Übersetzung: Enrico Heinemann, Ursula Pesch

Redaktion: E. W. Behrens

Umschlaggestaltung: Kristin Hoffmann, München

Umschlagabbildung: Shutterstock

Satz: Carsten Klein, München

E-Book: Daniel Förster, Belgern

ISBN Print 978-3-95761-010-2

ISBN E-Book (PDF) 978-3-95762-027-9

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-95762-028-6

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.mvg-verlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter

www.muenchner-verlagsgruppe.de

Auch von Tara Sue Me:

Ich bin dein – Geheime Sehnsucht

Du bist mein

Inhalt

Titel

Impressum

Inhalt

Widmung

Kapitel 1 – Abby –

Kapitel 2 – Nathaniel –

Kapitel 3 – Abby –

Kapitel 4 – Nathaniel –

Kapitel 5 – Nathaniel –

Kapitel 6 – Abby –

Kapitel 7 – Abby –

Kapitel 8 – Nathaniel –

Kapitel 9 – Abby –

Kapitel 10 – Abby –

Kapitel 11 – Nathaniel –

Kapitel 12 – Nathaniel –

Kapitel 13 – Abby –

Kapitel 14 – Nathaniel –

Kapitel 15 – Abby –

Kapitel 16 – Abby –

Kapitel 17 – Abby –

Kapitel 18 – Abby –

Kapitel 19 – Nathaniel –

Kapitel 20 – Nathaniel –

Kapitel 21 – Abby –

Kapitel 22 – Abby –

Kapitel 23 – Nathaniel –

Kapitel 24 – Abby –

Kapitel 25 – Abby –

Kapitel 26 – Nathaniel –

Kapitel 27 – Abby –

Kapitel 28 – Abby –

Epilog – Sechs Jahre später –

Über die Autorin

Danksagung

Für Cyndy, Danielle und Kathy.

Ohne euch wäre diese Geschichte nicht das, was sie ist.

Ich kann euch gar nicht genug danken.

Kapitel 1

– Abby –

Die Fahrt zurück zu Nathaniels Haus dauerte länger, als sie es hätte tun sollen. Vielleicht fühlte es sich aber auch nur so an. Vielleicht lag es an meiner Nervosität.

Nachdenklich neigte ich den Kopf zur Seite.

Vielleicht doch nicht Nervosität. Vielleicht Vorfreude.

Vorfreude, weil wir nach Wochen des Redens, des Wartens und des Planens endlich hier waren.

Endlich zurückgekehrt waren.

Ich hob die Hand und berührte das Halsband – Nathaniels Halsband. Meine Fingerspitzen tanzten über die vertrauten Linien und fuhren an den Diamanten entlang. Ich bewegte den Kopf von einer Seite zur anderen, machte mich wieder mit dem Gefühl vertraut, das Halsband zu tragen.

Dieses Gefühl ließ sich nicht in Worte fassen. Am nächsten kam ihm vielleicht der Vergleich mit einem Puzzle. Einem Puzzle, bei dem das letzte Teilchen endlich an Ort und Stelle lag. Ja, Nathaniel und ich hatten in den vergangenen Wochen als Liebespaar gelebt, uns jedoch beide unvollständig gefühlt. Mir das Halsband wieder umzulegen – mich wieder in Besitz zu nehmen – war das fehlende Puzzleteil gewesen. Selbst für mich klang es seltsam, doch ich hatte endlich das Gefühl, wieder ihm zu gehören.

Endlich erreichte mein Mietwagen Nathaniels Haus und fuhr auf die lange Auffahrt. Hinter den Fenstern flackerte Licht. In Erwartung meiner Ankunft im Dunkeln hatte Nathaniel den Timer programmiert. Eine so kleine, aber rührende Geste. Wie so vieles, was er tat, zeigte sie, dass ich immer in seinen Gedanken war.

Ich klimperte mit den Schlüsseln, als ich die Auffahrt hoch zur Eingangstür ging. Meine Schlüssel. Zu seinem Haus. Er hatte mir vor einer Woche einen Schlüsselbund gegeben. Ich wohnte nicht mit ihm zusammen, verbrachte aber ziemlich viel Zeit in seinem Haus. Und da sei es sinnvoll, sagte er, dass ich einfach aufschließen und hineingehen oder auch abschließen könne, wenn ich das Haus wieder verlasse.

Apollo, Nathaniels Golden Retriever, stürzte auf mich zu, als ich die Tür öffnete. Ich strich ihm über den Kopf und ließ ihn ein paar Minuten lang ins Freie. Ich blieb nicht lange mit ihm draußen – ich war mir nicht sicher, ob Nathaniel früh nach Hause kommen würde, doch wenn er es tat, wollte ich am richtigen Ort sein. Dieses Wochenende sollte perfekt werden.

»Bleib hier«, befahl ich Apollo, nachdem ich in die Küche gegangen war und seine Wasserschale wieder gefüllt hatte. Apollo gehorchte jedem von Nathaniels Befehlen, doch Gott sei Dank hörte er dieses Mal auch auf mich. Normalerweise folgte er mir die Treppe hoch, aber heute Abend wäre das unpassend.

Ich verließ schnell die Küche und eilte nach oben in mein altes Zimmer. Dasjenige, das mir an den Wochenenden gehören würde.

Ich zog mich aus und legte meine Kleidungsstücke auf den Rand des Doppelbetts. Nathaniel und ich waren uns einig gewesen: Ich würde von Sonntag- bis einschließlich Donnerstagnacht mit ihm das Bett teilen, wann immer ich über Nacht blieb, doch Freitag- und Samstagnacht in dem Zimmer schlafen, das er für seine Subs reserviert hatte.

Jetzt, wo wir während der Woche eine traditionellere Beziehung führten, wollten wir sicherstellen, dass wir an den Wochenenden die richtige Geisteshaltung behielten. Dies würde uns leichter fallen, wenn wir getrennt schliefen. Ja, uns beiden; aber vielleicht vor allem Nathaniel. Er hatte nur selten das Bett mit seinen Subs geteilt und eine Liebesbeziehung mit einer Sub war für ihn völlig neu.

Unbekleidet betrat ich das Spielzimmer. Nathaniel hatte mich am letzten Wochenende in diesem Raum herumgeführt und mir Gegenstände gezeigt und erklärt, die ich noch nie gesehen und von denen ich zum Teil auch noch nie gehört hatte.

Im Grunde genommen war es ein einfach gehaltener Raum – Hartholzfußboden, dunkelbrauner Anstrich, hübsche Kirschholzschränke und sogar ein langer Tisch aus Massivholz. Doch die Ketten und Fesseln, die gepolsterte Lederbank, der gepolsterte Tisch und der Züchtigungsbock verrieten den Zweck dieses Raumes.

Unter den von der Decke hängenden Ketten wartete ein einsames Kissen auf mich. Ich kniete mich darauf nieder und nahm die Stellung ein, in der ich mich, wie Nathaniel mir erklärt hatte, immer befinden musste, wenn ich im Spielzimmer auf ihn wartete – der Po auf den Fersen, der Rücken gerade, die rechte Hand über der linken in meinem Schoß, die Finger nicht ineinander verschlungen, der Kopf gesenkt.

Jetzt hieß es warten.

Die Zeit kroch im Schneckentempo dahin.

Schließlich hörte ich ihn durch die Vordertür hereinkommen.

»Apollo«, rief er, weil er ihn noch einmal ins Freie lassen wollte, aber auch, um mich wissen zu lassen, dass er das Haus betreten hatte. Um mir Zeit zu geben, mich vorzubereiten. Vielleicht auch, um lauschen zu können, ob oben Schritte zu hören waren. Schritte, die ihm verraten würden, dass ich noch nicht auf seine Ankunft vorbereitet war. Es erfüllte mich mit Stolz, dass er nichts hören würde.

Ich schloss die Augen. Jetzt würde es nicht mehr lange dauern. Ich stellte mir vor, was Nathaniel gerade tat – Apollo mit nach draußen nehmen, ihn vielleicht füttern. Würde er sich unten entkleiden? In seinem Schlafzimmer? Oder würde er das Spielzimmer mit Anzug und Krawatte betreten?

Egal, sagte ich mir. Was immer Nathaniel geplant hat, es wird perfekt sein.

Ich lauschte angestrengt – er kam jetzt die Treppe hoch. Alleine. Ohne Hund.

Als er das Zimmer betrat, veränderte sich die Atmosphäre. Plötzlich lag Spannung in der Luft und die Energie zwischen uns schien mit Händen greifbar zu sein. In diesem Moment verstand ich: Ich gehörte ihm, ja. Mit dieser Annahme hatte ich recht gehabt. Doch was vielleicht noch wichtiger war: Er gehörte mir.

Mein Herz raste.

»Sehr schön, Abigail.« Er kam und blieb vor mir stehen. Seine Füße waren nackt. Ich sah, dass er seinen Anzug gegen schwarze Jeans eingetauscht hatte.

Ich schloss die Augen wieder. Ordnete meine Gedanken. Konzentrierte mich. Zwang mich, trotz seines prüfenden Blicks ruhig zu bleiben.

Er ging zum Tisch und ich hörte, wie er eine Schublade aufzog. Einen Moment lang versuchte ich, mich an alles zu erinnern, was sich in den Schubladen befand, ließ das aber gleich wieder sein und zwang mich erneut, mich zu sammeln.

Er kam zurück und stellte sich neben mich. Ich spürte etwas Fes­tes, Lederartiges meinen Rücken hinabwandern.

Reitgerte.

»Perfekte Haltung«, sagte er, während er die Gerte an meiner Wirbelsäule entlang hochzog. »Ich erwarte, dass du dich in dieser Stellung befindest, wann immer ich dich auffordere, dieses Zimmer zu betreten.«

Ich war erleichtert, dass er mit meiner Haltung zufrieden war, denn ich wünschte mir so sehr, heute Abend alles richtig zu machen. Ihm zu zeigen, dass ich hierzu bereit war. Dass wir bereit waren. Er hatte sich solche Sorgen gemacht.

Natürlich war jetzt keine Spur von Sorge oder Zweifel mehr bei ihm zu spüren – weder in seiner Stimme noch in seiner Haltung. Im Spielzimmer strahlte er vollkommene Kontrolle und vollkommenes Selbstvertrauen aus.

Er zog die Reitgerte über meinen Bauch und zurück nach oben. Neckte mich.

Verdammt! Ich liebte die Reitgerte.

Ich hielt den Kopf gesenkt, obwohl ich sein Gesicht sehen wollte. Ihm in die Augen schauen wollte. Doch ich wusste, dass ich ihm kein größeres Geschenk machen konnte als absolutes Vertrauen und völligen Gehorsam, sodass ich den Blick weiterhin auf den Fußboden gerichtet hielt.

»Steh auf.«

Ich erhob mich langsam, wusste, dass ich direkt unter den Ketten stand. Normalerweise waren sie hochgezogen, heute Abend jedoch heruntergelassen.

»Von Freitagabend bis Sonntagnachmittag gehört dein Körper mir«, sagte er. »Wie vereinbart gehören der Küchentisch und die Bibliothek nach wie vor dir. Dort, und nur dort, darfst du dich freimütig äußern. Respektvoll natürlich.«

Seine Hände berührten meine Schultern, wanderten meine Arme hinab. Eine Hand glitt zwischen meine Brüste und dann dorthin, wo ich bereits nass und voller Sehnsucht nach ihm war.

»Dies hier«, sagte er und rieb meine äußeren Schamlippen, »gehört zu deinen Pflichten. Ich will, dass du dir die Schamhaare so oft wie möglich mit Wachs entfernen lässt. Stelle ich fest, dass du diese Pflicht vernachlässigt hast, werde ich dich bestrafen.«

Auch in diesem Punkt waren wir uns einig gewesen.

»Außerdem hast du dafür zu sorgen, dass die Sache gut gemacht wird. Ich werde keine Ausreden akzeptieren. Verstanden?«

Ich schwieg.

»Du darfst antworten«, sagte er. Ich hörte das Lächeln in seiner Stimme.

»Jawohl, Herr.«

Er ließ einen Finger zwischen meine Schamlippen gleiten und ich spürte seinen Atem an meinem Ohr. »Ich mag dich nackt.« Sein Finger umkreiste meine Klitoris. »Glatt und weich. Nichts zwischen deiner Muschi und dem, was ich mit ihr zu tun beschließe.«

Verdammt!

Dann stellte er sich hinter mich und legte die Hände auf meinen Hintern. »Hast du den Plug benutzt?«

Ich wartete.

»Du darfst antworten.«

»Jawohl, Herr.«

Seine Finger wanderten wieder nach vorn und ich biss mir in die Innenseite der Wange, um nicht zu stöhnen.

»Ich werde dir diese Frage nicht wieder stellen«, sagte er. »Von nun an bist du dafür verantwortlich, deinen Körper so vorzubereiten, dass er meinen Schwanz akzeptiert, wie immer ich ihn dir auch geben werde.« Er fuhr mit dem Finger am Rand meines Ohrs entlang. »Wenn ich dein Ohr ficken möchte, erwarte ich, dass dein Ohr bereit ist.« Er hakte seinen Finger in meinem Ohr ein und zog. Ich hielt den Kopf gesenkt. »Verstehst du? Antworte mir.«

»Jawohl, Herr.«

Er hob meine Arme über meinen Kopf und band erst das eine Handgelenk an den Ketten fest, dann das andere. »Erinnerst du dich daran?« Sein warmer Atem kitzelte mein Haar. »Wie an unserem ers­ten Wochenende?«

Wieder schwieg ich.

»Sehr schön, Abigail. Nur, damit es kein Missverständnis gibt: Du darfst den Rest des Abends oder zumindest so lange, bis ich dir etwas anderes sage, weder sprechen noch irgendwelche Laute von dir geben. Es gibt zwei Ausnahmen – die erste ist der Gebrauch deiner Sicherheitswörter. Du darfst sie benutzen, wann immer du dies für nötig hältst. Der Gebrauch der Sicherheitswörter wird niemals Auswirkungen oder Folgen haben. Zweitens erwarte ich eine sofortige und ehrliche Antwort, wenn ich dich frage, ob alles in Ordnung ist.«

Er wartete natürlich nicht auf eine Antwort. Ich durfte keine geben. Ohne Vorwarnung ließ er die Hand wieder dorthin gleiten, wo ich mich nach ihm sehnte. Da ich den Kopf gesenkt hatte, konnte ich sehen, wie er einen Finger in mich hineingleiten ließ. Erneut biss ich mir auf die Innenseite der Wange, um nicht zu stöhnen.

Verflixt, seine Hände fühlten sich gut an.

»Wie nass du bereits bist.« Er schob den Finger tiefer hinein und drehte das Handgelenk. Verdammt! »Normalerweise würde ich dich jetzt kosten, doch heute Abend ist mir nach Teilen zumute.«

Er zog den Finger heraus und sofort machte sich ein Gefühl der Leere breit. Bevor ich groß darüber nachdenken konnte, spürte ich seinen glitschigen Finger an meinem Mund. »Öffne ihn, Abigail, und schmeck, wie bereit du für mich bist.« Er fuhr mit dem Finger an meinen geöffneten Lippen entlang, bevor er ihn mir in den Mund steckte.

Ich hatte meinen Saft schon einmal gekostet, aus Neugier, doch nie so viel davon gleichzeitig und nie von Nathaniels Finger. Es fühlte sich so lasterhaft, so animalisch an.

Verdammt, es erregte mich.

»Schmeck, wie süß du bist«, sagte er, als ich meinen Saft von seinem Finger leckte.

Ich behandelte seinen Finger, als wäre er sein Schwanz – fuhr mit der Zunge an ihm entlang, saugte zunächst sanft an ihm. Ich wollte ihn. Wollte ihn in mir spüren. Ich saugte stärker, stellte mir vor, ich hätte seinen Schwanz in meinem Mund.

Du wirst erst kommen, wenn ich es dir erlaube, und ich werde mit meiner Erlaubnis geizen, hatte er mich im Büro gewarnt. Seine Worte gingen mir jetzt durch den Kopf und ich hielt ein Stöhnen zurück. Es würde eine lange Nacht werden.

»Ich habe meine Meinung geändert«, sagte er, als ich seinen Finger abgeleckt hatte. »Ich möchte dich auch schmecken.« Er drückte seine Lippen auf meine und zwang mich, den Mund zu öffnen. Seine Lippen waren brutal-kraftvoll und fordernd in ihrem Verlangen, mich zu schmecken.

Oh Gott, ich würde einen Schlaganfall bekommen, wenn er so weitermachte.

Er zog sich zurück und hob mein Kinn an. »Sieh mich an.«

Zum ersten Mal, seit er den Raum betreten hatte, blickte ich ihm in die Augen – sie waren grün und ruhig. Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und lächelte. »Jedes Mal süßer als beim Mal zuvor.«

Ich zwang mich, den Blick nicht abzuwenden, obwohl ich seine Brust sehen, den Anblick seines perfekten Körpers genießen wollte. Doch seinen Körper zu genießen war mir nicht erlaubt, sodass ich ihm weiterhin in die Augen sah.

Er unterbrach als Erster den Augenkontakt, ging zum Tisch hinüber und steckte etwas in seine Tasche. Als er sich umdrehte, senkte ich den Kopf.

Mit fünf Schritten kam er auf mich zu. Dann verhüllte Dunkelheit mir den Blick. »Jetzt bist du mir völlig ausgeliefert.« Seine Stimme klang so weich wie der Seidenschal, der meine Augen bedeckte.

Er streichelte meine Brüste. Lange Finger griffen nach meinen Nippeln, rollten sie, zogen und zupften an ihnen.

Verdammt!

»Ich habe überlegt, heute Abend die Klammern hervorzuholen«, sagte er und schnipste gegen die Spitze einer meiner Brustwarzen.

Oh verdammt!

Wir hatten über die Klammern gesprochen, doch ich hatte sie noch nie zuvor benutzt. Freudige Erwartung machte sich in mir breit. Nathaniel hatte mir versichert, dass ich die Klammern mögen würde, dass der kurze Schmerz das Vergnügen wert sei, das sie brachten.

»Ich habe es überlegt«, fuhr er fort, »mich jedoch für etwas anderes entschieden.«

Ich spürte kaltes Metall auf meiner Brust, etwas, das sich anfühlte wie ein stacheliger Pizzaschneider. Langsam umkreiste er zuerst die eine, dann die andere Brust. Es war ein unglaubliches Gefühl. Er berührte meine Brustwarzen nicht, sondern rollte das Rad näher und näher, um es dann wieder wegzuziehen. Dann waren da auf einmal zwei Räder, die die Bewegung des jeweils anderen spiegelten. Sie reizten und neckten mich, gelangten aber nie genau dorthin, wo ich es brauchte. Sie kamen näher und näher und zogen sich wieder zurück. Beim nächsten Mal kamen sie sogar noch näher und ich wusste, dass ich in Flammen aufgehen würde, wenn er mich nicht bald berührte.

Und dann tat er es – die Räder fuhren über meine Nippel, genau dort, wo ich die Erleichterung brauchte. Es fühlte sich so gut an, dass ich vergaß, wo ich war, was wir taten, und vor Lust aufstöhnte.

»Ahhh.«

Er hielt sofort inne. »Verdammt noch mal, Abigail!« Er nahm mir den Schal von den Augen. »Das ist das zweite Mal in weniger als einer Stunde. Jetzt und vorhin in meinem Büro.« Er zog so fest an meinem Haar, dass ich keine andere Wahl hatte, als ihm in die Augen zu sehen. »Ich glaube schon fast, dass du dies nicht wirklich willst.«

Tränen traten mir in die Augen. Ich hatte mir so sehr gewünscht, an diesem Wochenende alles richtig zu machen. Stattdessen hatte ich bereits zweimal versagt – einmal in seinem Büro und ein weiteres Mal in seinem Spielzimmer. Doch das Schlimmste, das absolut Schlimmste daran war das Wissen, dass ich Nathaniel enttäuscht hatte.

Ich wollte mich entschuldigen, wollte ihm sagen, dass es mir leidtat und dass ich mich bessern würde. Aber er hatte mir das Sprechen verboten und das Beste, was ich tun konnte, war, mich an dieses Verbot zu halten.

»Mal sehen«, sagte er, während er mir noch immer in die Augen schaute. »Wie war noch die Strafe für Ungehorsam während einer Szene?«

Er wusste genauso gut wie ich, welche Strafe es war. Wahrscheinlich sogar noch besser. Er zögerte die Sache nur hinaus, um mich ins Schwitzen zu bringen.

»Ah ja«, sagte er, als würde er sich erinnern. »Die Anzahl der Hiebe für Ungehorsam während einer Szene liegt im Ermessen des Doms.«

Im Ermessen des Doms.

Verdammt.

Was würde er beschließen?

»Ich könnte dir zwanzig geben.« Er strich mir mit den Händen über den Hintern. »Aber das würde unser Spiel für heute Abend beenden und ich glaube nicht, dass einer von uns dies wünscht.«

Oh Gott, nein.

Er würde mir keine zwanzig geben, oder?

Ich senkte den Blick und gab mir die größte Mühe, nicht der Versuchung nachzugeben, zum Züchtigungsbock hinüberzusehen.

»Doch ich habe dir schon drei im Büro gegeben«, sinnierte er, »und sie haben offensichtlich nichts genutzt.«

Mein Herz schlug so heftig, dass man das Pochen durch die Haut sehen konnte. Ich war mir sicher, dass auch er es sah.

»Acht«, sagte er schließlich. »Drei wie vorhin im Büro und dann noch fünf dazu.« Er beugte sich vor und flüsterte: »Beim nächsten Mal füge ich noch fünf hinzu, sodass es insgesamt dreizehn sind. Dann geht es hoch auf achtzehn.« Er zog fest an meinem Haar. »Glaub mir. Du willst keine achtzehn.«

Verdammt, nein, ich wollte keine achtzehn. Ich wollte auch nicht die acht, die mich erwarteten.

Er schnallte mir die Handgelenke los, ignorierte die Dose mit Salbe auf dem Tisch. Er würde mich jetzt nicht damit einreiben. »Auf den Bock, Abigail.«

Verdammt.

Verdammt. Verdammt. Verdammt. Verdammt. Verdammt.

Ich schaffe das schon, dachte ich, als ich zum Bock hinüberging. Wir werden es schaffen. Dies war kein Vergleich zum letzten Mal. Damals hatte er mir seine Nachlässigkeit in Bezug auf die Nachsorge erklärt. Und heute Abend würden es nur acht Hiebe sein.

Ich würde alles dafür tun, dass es nicht mehr wurden.

Doch so schlimm es auch beim letzten Mal gewesen war, es war nicht der Gedanke an den Schmerz, der meine Schritte langsam werden ließ. Es war die Enttäuschung über mich selbst. Die Enttäuschung über meinen Ungehorsam, aber in noch höherem Maße Schuldgefühle, dass mein Handeln ihn dazu zwang, mich an unserem ersten Spielwochenende zu bestrafen. Schon in der ersten Stunde unseres ersten Wochenendes.

Ich ließ mich auf dem Züchtigungsbock nieder und wünschte mir, dass es vorbei wäre, damit wir uns wieder angenehmeren Beschäftigungen widmen könnten.

Er ließ mich nicht warten. Fast unmittelbar, nachdem ich meine Position eingenommen hatte, begann er, mir mit der Hand ein Spanking zu verabreichen.

Aufwärmen.

Die Klapse, die er mir auf den Hintern gab, waren härter als beim erotischen Spanking.

»Ich bin sehr enttäuscht, dies schon so bald tun zu müssen«, sagte er.

Ja. Das schmerzte am meisten.

»Ich habe dich im Büro zählen lassen.« Er hob etwas auf, das neben dem Züchtigungsbock lag. »Doch da ich dir das Sprechen verboten habe, werde ich dieses Mal zählen müssen.«

Er ließ den Lederriemen auf mein Hinterteil sausen.

»Eins.« Seine Stimme klang stark und fest.

Der nächste Hieb.

»Zwei.«

Au.

Beim fünften rannen mir Tränen übers Gesicht. Ich saugte an meiner Unterlippe, um ja nichts zu sagen.

»Noch drei«, sagte er und rieb über die Stelle, an der mich der Hieb getroffen hatte.

»Sechs«, sagte er nach dem nächsten. Ich merkte, dass er weniger Kraft in die Hiebe legte.

Noch zwei. Nur noch zwei, dann konnten wir weitermachen.

»Sieben.«

Und schließlich: »Acht.«

Ich hörte ihn hinter mir laut atmen und ich blinzelte verzweifelt meine Tränen weg. Er legte den Riemen hin und ich lauschte seinen Schritten, als er sich entfernte.

Einige Augenblicke später spürte ich wieder seine Hände, die mich mit etwas Kühlem, Nassem einrieben. »Alles in Ordnung mit dir?«, flüsterte er.

Mit einem Seufzer der Erleichterung atmete ich aus. »Jawohl, Herr.«

Seine Hände fuhren fort, mich zu streicheln, während er redete. »Wir haben darüber gesprochen. Ich hasse es, dich bestrafen zu müssen, aber ich kann deinen Ungehorsam nicht durchgehen lassen. Das weißt du.«

Ja, das wusste ich. Beim nächsten Mal würde ich mir mehr Mühe geben.

Er trat neben den Züchtigungsbock und beugte sich vor, sodass sein Gesicht auf einer Höhe mit meinem war. Ganz sanft küsste er mich zuerst auf die eine, dann auf die andere Wange. Mein Herz schlug wie wild, als sich seine Lippen meinen näherten. Und dann küsste er mich endlich auf den Mund – langsam und sanft und lange.

Ich seufzte.

Er zog sich zurück und in seine Augen trat ein schalkhafter Glanz. »Komm, meine Schöne.« Er hielt mir die Hand hin. »Ich möchte diese süße Muschi schmecken.«

Kapitel 2

– Nathaniel –

Sie nahm meine Hand und ich drückte die ihre kurz, bevor ich sie wieder losließ. Sie wankte nicht, als sie vom Züchtigungsbock herabstieg und zum Tisch hinüberging.

»Paragraf zwei«, sagte ich.

Ich war davon ausgegangen, dass eine Züchtigung an diesem Wochenende nötig sein könnte – dem ersten, an dem wir wieder in unsere früheren Rollen schlüpften. Wir hatten die letzten Wochen als Liebende verbracht und wir genossen unsere Beziehung. Dennoch fehlte uns beiden etwas. Aber dieses wichtige erste Wochenende würde auch das schwierigste sein.

Sie zu züchtigen würde nie zu meinen Lieblingsbetätigungen gehören, doch ich fühlte mich erleichtert. Ich wusste jetzt, dass ich es tun konnte. Ich hatte nie daran gezweifelt, dass sie damit fertigwerden würde.

Ich beobachtete sie und spürte, wie sich immer mehr die nötige Geisteshaltung einstellte. Ich hatte dies seit mehreren Monaten nicht mehr getan, war jedoch überrascht, wie gut ich mich dabei fühlte, wieder der Dom zu sein. Wie immer hatte sie recht gehabt – wir waren bereit.

Ich konzentrierte mich wieder auf Abigail. Sie lag auf dem Rücken, die Arme an den Seiten, die Knie angewinkelt und weit gespreizt. Genau wie Paragraf zwei es verlangte.

»Es freut mich sehr, dass du dich daran erinnerst«, sagte ich. Ich wusste, dass mein Lob sie ermutigen würde, auch wenn sie sich nicht bewegte oder meine Worte auf andere Weise würdigte.

Ich betrachtete ihren Körper, ließ den Anblick auf mich wirken, die vertrauensvolle Art, in der sie sich mir darbot. Reine Vollkommenheit.

Ich legte die Hände auf ihre Hüftknochen, ließ sie über ihren Körper wandern, griff schließlich nach ihren Händen und führte ihre Arme hinter ihren Kopf. Unsere Blicke trafen sich kurz. »Schließ die Augen«, befahl ich ihr.

Ich band ihre Hände am Tisch fest. Dann ließ ich meine Finger über ihren Bauch und ihre Hüftknochen gleiten, vermied es, ihren noch empfindlichen Hintern zu berühren, und band auch ihre Fußgelenke fest. Sie bekam eine Gänsehaut. Als ich fertig war, trat ich einen Schritt zurück.

Verdammt.

Was ihr Anblick mit mir machte …

»Nimm dir einen Moment Zeit, Abigail, und spüre, wie exponiert du bist.« Bei meinen Worten kräuselten sich ihre Nippel. Ausgezeichnet. »Wie verletzlich.«

Ich ließ meine Worte wirken, denn ich wusste, wie schutzlos sie sich in ihrer Stellung fühlen würde.

»Ich kann mit dir tun, was ich will«, sagte ich, noch ohne sie zu berühren. Ich wollte sie zunächst allein mit meinen Worten streicheln und erregen. »Und ich habe so viel vor.«

Ich nahm ein Kissen und schob es ihr unter den Hintern, der immer noch wund sein würde. Außerdem verschaffte mir dies einen besseren Zugang. Ich überlegte kurz, ob ich sie daran erinnern sollte, dass sie erst zum Höhepunkt kommen durfte, wenn ich es ihr erlaubte, entschied mich dann jedoch dagegen. Sie musste lernen. Ich war mir sicher, dass sie es nicht vergessen würde, und sollte sie es doch tun, wäre es Teil ihres Trainings. Allerdings würden dreizehn zusätzliche Hiebe zu den acht, die ich ihr gerade gegeben hatte, jegliches Spiel beenden.

»So wunderschön«, murmelte ich.

Ich begann an ihrem Nacken und arbeitete mich nach unten. Meine Hände glitten über ihre zarten Schulterknochen, meine Daumen strichen am Rand des Halsbands nahe dem Kehlgrübchen entlang. Ein paar Minuten lang streichelte ich sanft ihren Körper, gab ihr Zeit, sich daran zu gewöhnen, gefesselt und schutzlos ausgeliefert zu sein, Zeit, sich auf meine Berührungen und auf mich zu konzentrieren. Nach und nach nahm der Druck meiner Hände zu, doch sie blieb ruhig.

Ich stellte mich zwischen ihre Beine und fuhr mit dem Finger über ihre Schamlippen. Sie zuckte leicht zusammen, blieb jedoch ansons­ten ruhig und schweigsam liegen.

»Mmmmm.« Ich legte die Hand auf ihr Geschlecht, den Daumen auf ihre Klitoris und schob den Mittelfinger ein winziges Stück in sie hinein. »Mir auf diese Weise zu dienen, erregt dich. Stimmt’s, mein unartiges Mädchen?« Ich schob den Finger tiefer hinein. »Gefesselt zu sein, macht dich an.« Ich streichelte sie mit dem Daumen. »Ist es das Wissen, dass du mir gehörst, oder das Wissen, dass ich alles mit dir tun werde, was ich möchte?« Ich führte einen zweiten Finger in sie ein. »Vielleicht beides?«, fragte ich flüsternd.

Beides, wie ich wusste. Definitiv beides.

Ich zog die Finger

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