Sperrsitz oder Parkett?: Notizen zur Filmkunst in Zeiten des mobilen Kinos
Von Karin Hartewig
()
Über dieses E-Book
ist eine Reihe mit Texten zur Filmgeschichte. Präsentiert werden Klassiker, aber auch Raritäten, die heute selten gezeigt werden.
kinozeit zwei
Im Zentrum stehen ausgewählte Filme, die im improvisierten Gelegenheitskino an ungewöhnlichen Orten präsentiert wurden. Vertreten sind die Genres Film Noir, Horrorfilm, italienischer Neorealismus, Animationsfilm und vor allem Künstlerfilme: Dokumentationen, Bio-Pictures, Opernfilme, sowie Videos und Spielfilme von Künstlern.
Karin Hartewig
Über die Autorin Karin Hartewig, Dr. phil. (Jg. 1959), ist freiberufliche Historikerin und Autorin von Sachbüchern, Essays, Belletristik und Lyrik. Sie lebt in der Nähe von Göttingen.
Mehr von Karin Hartewig lesen
Das ist Deutschland!: Eine Landeskunde für alle Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Silos und Krematorien: Die Industriefotografie bei Topf & Söhne, Erfurt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenÜberholt und eingeholt: Essays zur Zeitgeschichte und Rezensionen fürs Radio Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFortuna lächelt spröde: Neue Gebrauchslyrik Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5So gut kennen wir uns auch nicht: Dreizehn Erzählungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf den Punkt: Geschichten und Gedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTotal angesagt: Essays zur Kulturgeschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFlügelflatterschlagen: Neue Gebrauchslyrik 2 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Sperrsitz oder Parkett?
Titel in dieser Serie (2)
Freiheit und Zensur: Notizen zu Filmen der DEFA Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSperrsitz oder Parkett?: Notizen zur Filmkunst in Zeiten des mobilen Kinos Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Filmstadt Leipzig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVom Kaiser-Panorama zum Filmpalast: Die Wernigeröder Kinogeschichte ab 1897 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStrengstes Jugendverbot: Eine Jugend im Kino der 80er jahre Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSkandalfilme: Cineastische Aufreger gestern und heute Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLexikon des internationalen Films - Filmjahr 2012: Das komplette Angebot im Kino, Fernsehen und auf DVD/Blu-ray Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen100 x Österreich: Film Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Besatzung vom 3001 Kino an das BKM 2002 - 2016 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKlassiker des Fernsehfilms: Das Beste aus 60 Jahren Fernsehgeschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFaszination Kulisse – 60 Jahre DEFA Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHamburg - Das Tor zum Film: Kulissen für TV-Serien, Kino- und Fernsehfilme Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen¡muestra!: Kino aus Spanien und Lateinamerika in Deutschland Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Hase im Rausch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFilmwissen: Abenteuer: Grundlagen des populären Films Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHitchcock - Angstgelächter in der Zelle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Tod der Schlangenfrau: Ein Kriminalroman aus der Kaiserzeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKlassiker des deutschsprachigen Dokumentarfilms Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Kleine Kolumnen für's Klo Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Bölschestraße: Berliner Orte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas für ein Film könnte hier spielen?: Ein nicht ganz ernst gemeinter Berlin-Guide Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMauer Park Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Hängenmattenbuch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeidi, Hellebarden & Hollywood: Die Praesens-Film-Story Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCorona Magazine 02/2017: Februar 2017: Nur der Himmel ist die Grenze Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGegenwart in Serie: Abgründige Milieus im aktuellen Qualitätsfernsehen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchalom: Ein Schelmenroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErste Compact-Cassetten und die unbekannte Einloch-Kassette: Von PHILIPS 1963 bis NAKAMICHI 1979 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGood bye, Fassbinder: Das deutsche Kino nach 1989 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNo More Mrs. Monomyth: Filmtagebuch #01 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Cinegraph Buch - Im Zeichen der Krise: Das Kino der frühen 1960er Jahre Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Darstellende Künste für Sie
German Reader, Level 1 Beginners (A1): Mein wunderbares Lokal: German Reader, #2 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLexikon der Symbole und Archetypen für die Traumdeutung Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Klänge in Bewegung: Spurensuchen in Choreografie und Performance. Jahrbuch TanzForschung 2017 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRebecca Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Hexenhammer: Ein Werk zur Legitimation der Hexenverfolgung, das der Dominikaner Heinrich Kramer (lat. Henricus Institoris) im Jahre 1486 veröffentlichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer leere Raum: The Empty Space Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Neue Dramaturgien: Zwischen Monomythos, Storyworld und Serienboom Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWoyzeck: Drama Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu kannst singen!: Wie improvisierte Lieder gelingen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJane Eyre Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnglizismen und andere "Fremdwords" deutsch erklärt: Über 1000 aktuelle Begriffe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchauspielen heute: Die Bildung des Menschen in den performativen Künsten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeiner Goebbels - Ästhetik der Abwesenheit: Texte zum Theater Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Mutter: Roman. nexx classics – WELTLITERATUR NEU INSPIRIERT Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchauspielen - Ausbildung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTanzimprovisation: Geschichte - Theorie - Verfahren - Vermittlung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEMMA Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5154 Sonette (Nachdichtung von / Translated by Max Josef Wolff) / Sonnets - Zweisprachige Ausgabe (Deutsch-Englisch) / Bilingual edition (German-English) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGöttliche Komödie Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Witze aus dem Hocker-Milieu Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Frau ohne Schatten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMaria Stuart Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Das Politische Schreiben: Essays zu Theatertexten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Star-Trek-Chronik - Teil 2: Star Trek: Raumschiff Enterprise: Die ganze Geschichte über die Abenteuer von Captain Kirk und seiner Crew Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen50 Meisterwerke Musst Du Lesen, Bevor Du Stirbst: Vol. 2 (Golden Deer Classics) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Erotik des Verrats: Fünf Gespräche mit Hans-Dieter Schütt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Sperrsitz oder Parkett?
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Sperrsitz oder Parkett? - Karin Hartewig
[kinozeit zwei]
kinozeit
ist eine Reihe mit Texten zur Filmgeschichte. Präsentiert werden Klassiker, aber auch Raritäten, die heute selten gezeigt werden.
kinozeit zwei
Im Zentrum stehen ausgewählte Filme, die im improvisierten Gelegenheitskino an ungewöhnlichen Orten präsentiert wurden. Vertreten sind die Genres „Film Noir", Horrorfilm, italienischer Neorealismus, Animationsfilm und vor allem Künstlerfilme: Dokumentationen, Biopics, Opernfilme, sowie Videos und Spielfilme von Künstlern.
Über die Autorin:
Karin Hartewig, Dr. phil. (Jg. 1959), ist freiberufliche Historikerin und Autorin von Sachbüchern, Essays, Belletristik und Lyrik.
Sie hat 2013 den gemeinnützigen Verein „Sperrsitz filmclub e.V." als mobiles Kino gegründet.
Inhalt
Die Magie des Kinos
Mobiles Kino im Freien und in Hinterzimmern
King Kong und die weiße Frau (1933)
Frau ohne Gewissen (1944)
Rom, offene Stadt (1945)
Gilda (1946)
Was geschah wirklich mit Baby Jane? (1962)
Künstlerfilme im Souterrain und in der Beletage der Kunst
Das große Rennen von Belleville (2003)
Pollock (2008)
Absolut Warhola (2001)
Mein blaues Cello (2010)
Don Giovanni (1979)
Banksy. Exit through the Gift Shop (2010)
War Photographer (2001)
Kippenberger. Der Film. Dieses Leben kann nicht die Ausrede für das nächste sein (2005)
Chico & Rita (2010)
Rebecca Horn. Performances 2 (1973 und Busters Bedroom (1990)
Henri Cartier-Bresson. Biografie eines Blicks (2003)
Les Films de Man Ray (1923-1929) und Dix Film Courts (1923-1940)
Max Ernst. Mein Vagabundieren – meine Unruhe (1991)
Von tanzenden Zigaretten und Elchen. Der deutsche Animationsfilm in Werbung und Musikvideo (2006)
Baselitz (2004), Ich Baselitz (1987) Baselitz, die Dritte (2007)
Marathon der Weltkunst - Geschichte der documenta. Die Teile I - IV (1955 - 1968)
„Sperrsitz filmclub e.V." Ein Nachwort
Die Magie des Kinos
Als das 20. Jahrhundert noch jung war und die Bilder laufen lernten, begann das Kino als provisorisches Wanderkino in Schaubuden und Gaststätten. Bald entstanden die ersten ortsfesten Ladenkinos, die „Kintöppe". Und wenig später wurden in den 1920er Jahren die großen Lichtspieltheater gebaut. Sie trugen klangvolle Namen wie Eden, Capitol, Zentral, Gloria, Collosseum, Tivoli, Odeon, Alhambra oder Delphi. Zuschauersäle mit mehreren Hundert Plätzen waren in den neuen Palästen der Großstädte keine Seltenheit. Aber auch die Kinos in den Arbeitervierteln, die als „Nachspieltheater für den bescheidenen Lohnempfänger errichtet wurden, wie das „Sendliner Lichtspielhaus
in München (1929-1969), kamen nicht selten auf 900 Plätze.
Aus dieser Zeit stammte auch der „Sperrsitz. Findige Kinobesitzer hatten ihn aus der Welt des Theaters und des Zirkus als besonderen Service für ihr zahlungskräftiges Stammpublikum übernommen. Dem Zuschauer, der für mehrere Vorstellungen im Voraus bezahlte, wurde exklusiv für „seinen
Sitz ein Schlüssel ausgehändigt. Der gemietete Sitz wurde hochgeklappt und abgesperrt. So hatte der Dauergast seinen Platz sicher.
Heutzutage versetzen vielfältige Initiativen – vom Scheunen- und Hofkino über das mobile Kino bis zum „Guerilla-Kino – das Publikum wieder in die Anfänge des Kinos. Improvisiert wird in Nebenräumen, leerstehenden Ladenlokalen, Fabrikruinen und sogar unter Autobahnbrücken. Oder der Kino-Bus fährt über die Dörfer. Die Möblierung wird an Ort und Stelle aufgebaut und ist bunt zusammengewürfelt. Der Teppich vom Flohmarkt erinnert womöglich an das Wohnzimmer der Oma. Klappstühle und Biergartengarnituren sind so hart wie Zirkusbänke. Die Monoblock-Bestuhlung ist auch nicht bequemer. Oder eine Böschung im Freien dient als natürliche Zuschauerarena. Und die Technik – ein kompakter Beamer mit integrierten Lautsprechern und eingebautem DVD-Player und die Leinwand, ein Bettlaken in Übergröße und Schnüre zum verspannen oder in der Luxusversion eine Roll Up Leinwand, – passt in jeden Kleinwagen. Doch die alte Magie des Kinos funktioniert auch hier! Es beginnt mit dem Vorspiel, dem weich ausgeleuchteten Ort, es setzt sich fort mit dem Abblenden der Beleuchtung bis zur Dunkelheit, der einsetzenden Musik, dem Vorspann und den ersten Bildern. Was macht die Magie des Kinos aus? Es ist das gemeinsame Erlebnis im Kinoraum, der auch ein schäbiger Hof sein kann. Es ist die Schaulust des Publikums. Und es ist die suggestive Kraft der bewegten Bilder in Überlebensgröße, von denen sich selbst der unterkühlt distinguierte Schriftsteller Thomas Mann, ein bekennender Kino-Fan, zu Tränen rühren ließ. Er fragte 1928: „Sagen Sie mir doch, warum man im Cinema jeden Augenblick weint oder vielmehr heult wie ein Dienstmädchen!
Weshalb kluge Veranstalter zu gegebenem Anlass zusammen mit dem Ticket auch gleich Taschentücher ausgeben.
Die improvisierten Events an unmöglichen Orten sind der bekannten Malaise namens „großes Kinosterben" geschuldet. Insbesondere die Filmkunst jenseits des