So gut kennen wir uns auch nicht: Dreizehn Erzählungen
Von Karin Hartewig
()
Über dieses E-Book
Karin Hartewig
Über die Autorin Karin Hartewig, Dr. phil. (Jg. 1959), ist freiberufliche Historikerin und Autorin von Sachbüchern, Essays, Belletristik und Lyrik. Sie lebt in der Nähe von Göttingen.
Mehr von Karin Hartewig lesen
Silos und Krematorien: Die Industriefotografie bei Topf & Söhne, Erfurt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas ist Deutschland!: Eine Landeskunde für alle Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Überholt und eingeholt: Essays zur Zeitgeschichte und Rezensionen fürs Radio Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFortuna lächelt spröde: Neue Gebrauchslyrik Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Flügelflatterschlagen: Neue Gebrauchslyrik 2 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf den Punkt: Geschichten und Gedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTotal angesagt: Essays zur Kulturgeschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie So gut kennen wir uns auch nicht
Ähnliche E-Books
London Calling: Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZombie Zone Germany: Hoffnung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnd das Universum schweigt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPeace of Soul: Hoffnung im Schatten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMacho! Macho?: Frauenroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWasser Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen"Wenn Sie mich das heute fragen..." Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie tödlichste Lösung: Ostsee-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchicksalsfragmente Zwei: Erzählungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpur übers Meer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpur übers Meer: XXL-Leseprobe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZerrissene Wahrheit: Kriminalroman aus Bielefeld Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeelengold: Die Chroniken der Akkadier Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnd dann kam das Wasser Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenInselgrab Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Schmiede der schwarzen Seelen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEllen Lang: Die Suche nach den Auriern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZombie Zone Germany: XOA Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRaupenfell Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnwetter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu fürchtest den Falschen: Psychothriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Uni-Experiment: Wissen, Macht, Tod! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHanna lebt - Zwischen Krieg, Sehnsucht und Realität Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGegenüber Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen(Un)Erfundenheiten: Kurzgeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Schachpuzzle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHinter Liebfrauen: Niedersachsen-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Lehrerin und der Kommissar Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerliererballaden: 6 Kurzgeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeschwisterliebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Fiktion für Sie
Das Reich Gottes Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTabu: Sexgeschichten - Heiss und Obszön: Erotik-Geschichten ab 18 unzensiert deutsch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeiße Sexgeschichten: Ich liebe Sex: Sex und Erotik ab 18 Jahre Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Intimes Geständnis: Erotik-Geschichten ab 18 unzensiert deutsch Hardcore Sex-Geschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenArmageddon: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie man die Frauen verführt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFreuds Schwester Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Karl Kraus lernt Dummdeutsch: Oder Neue Worte für eine neue Welt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDresden: Roman einer Familie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHotel Berlin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBabalon: Erzählungen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Rimbaud: Leben – Werk – Briefe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Katze und der General Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Große Garten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo die Liebe ist, da ist auch Gott: Erzählungen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Ein Lied über der Stadt (eBook) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Tagebuch des Verführers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBe Dirty! - erotische Sexgeschichten: Erotikroman für Erwachsene ab 18 Jahren | unzensiert | deutsch Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Dantes Inferno I: Der Astroführer durch die Unterwelt, Frey nach Dantes "Göttlicher Komödie" Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Das Geschenk Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duft von Schokolade (eBook) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Amerika Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Freischwimmen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas achte Leben (Für Brilka) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBriefe an Milena: Ausgewählte Briefe an Kafkas große Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Zimmer für sich allein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWovon wir träumten Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Sommerfrische Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Ausweitung der Kampfzone Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Der große Gatsby Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5
Rezensionen für So gut kennen wir uns auch nicht
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
So gut kennen wir uns auch nicht - Karin Hartewig
Über dieses Buch
Der Band versammelt kurze Geschichten, die es in sich haben. Erzählt werden scheinbar alltäglich-harmlose Episoden von Stillstand und Scham, Obsession und Sehnsucht, von riskanten Konstellationen der Zweisamkeit, skurrilen Konversationen unter Freunden, von Gespenstern der Vergangenheit und anderen Alpträumen.
Über die Autorin
Karin Hartewig, Dr. phil. (Jg. 1959), ist freiberufliche Historikerin und Autorin von Sachbüchern, Essays, Belletristik und Lyrik.
Inhalt
Früher
Frauentag
Sprechende Steine
Designerkind
Strandgut
Die letzte Reise
Puppenspieler
In den Sternen. Eine Parodie in zwölf Stationen
Ein X für ein U
Gespenster von gestern
Schlecht geträumt
Noch schlechter geträumt
Die Roulette-Reise
Früher
Mit angewinkelten Beinen lag Ella auf dem alten Sofa, das einmal dunkelbraun gewesen war. Schon lange war der Cordsamt ausgebleicht und hatte einen Stich ins Grünliche bekommen. Es war einer dieser Nachmittage, die nicht enden wollten. Sie war allein. Der Fernseher lief mit Lautstärke 28. Zum Glück hatten sich die Nachbarn noch nicht beschwert. Vielleicht war um diese Zeit keiner zu Hause. Ella hatte es sich bequem gemacht. Sie trug Pullover und Jogginghose. Auf der Seite liegend sah sie schläfrig denen zu, die ihre Probleme in aller Öffentlichkeit ausbreiteten. Echte Menschen, die man früher nie im Fernsehen gesehen hatte, bevölkerten um diese Tageszeit ihr Wohnzimmer.
Die besten Geschichten schreibe immer noch das Leben selbst, sagte die Moderatorin mit gebleckten Zähnen in die Kamera. Man müsse über alles sprechen, sagte ihr Partner mit melancholischem Dackelblick. Fürchterliche Geschichten seien das von Leuten aus der Unterschicht, die auf diese Weise endlich von der Straße gekommen seien und für einen Tag ein Studiodach über dem Kopf hätten, sagte Cornelia verächtlich, wenn Ella am Telefon erzählte, was sie gerade so treibe. Sendematerial, deren Armut man an den schlechten Zähnen, den Frisuren und den Synthetik-Pullovern sehen könne, deren Sprachlosigkeit man ahne, bevor sie einen Ton von sich gegeben hätten.
Aber Ella war süchtig nach diesen Talk-Shows. Paare, Nebenbuhlerinnen und Rivalen, Töchter und Mütter, Mütter und Söhne, Geschwister stritten miteinander und versöhnten sich wieder. Es wurde laut, Tränen flossen. Alle wirkten so lebendig. Obwohl sie nicht immer verstand, worum es bei diesen Dramen wirklich ging.
Zwischendurch kamen die Quizsendungen. Manchmal wusste Ella die Antworten schneller als die Kandidaten. Dann stellte sie sich vor, wie es wäre, soviel Geld zu gewinnen, und was sie damit anfangen würde. Ein neues Sofa kaufen vielleicht, ganz sicher aber eine Reise an die Nordsee machen.
Dass an diesem Nachmittag, wie an anderen Nachmittagen, in ihrem Wohnzimmer laut geredet wurde, beruhigte Ella. Sie fiel in einen tiefen Schlaf. Erst als der Sekundenzeiger kurz vor Beginn der Fünfuhr-Nachrichten auf dem riesigen Bildschirm geräuschvoll vorrückte, wachte sie auf. Es dämmerte bereits. Sie versuchte sich aufzurichten, doch sie sank wieder zurück in die Kissen. Einen Moment lang blieb sie so. Es war gar nicht mal so lange her, da war ihr das Aufstehen noch ganz leicht gefallen.
Nun fiel ihr wieder ein, dass sie sich auf die Seite rollen und die Unterschenkel über die Sofakante fallen lassen musste. Endlich saß sie aufrecht. Sie tastete nach ihren Holzpantinen mit den dünnen Lederriemen, die schon an mehreren Stellen eingerissen waren. Dabei stellte sie sich das strenge Gesicht ihrer Tochter vor und hörte sie sagen, sie werde sich noch einmal totschlagen in diesen Schlappen, die keinen Halt böten, und wann sie endlich gedenke, sich neue Hausschuhe zu kaufen. Aber Cornelia konnte nicht wissen, dass Ella so gut wie nie mehr in die Stadt kam. Zur Bushaltestelle war es für sie inzwischen viel zu weit.
Unvermittelt drückte sie sich mit beiden Armen aus dem durchgesessenen Polster heraus. Ihre steifen Knie zitterten. Im letzten Augenblick, bevor der Oberkörper wieder auf das Sofa sinken konnte, schob sie entschlossen das Becken nach