Sweet Christmas: Rache unterm Weihnachtsbaum
Von Sara-Maria Lukas
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Über dieses E-Book
Rache ist süß, denkt Lulu, und plant ein Weihnachtsfest für ihn, das er garantiert nie vergessen wird ...
Eine romantische Weihnachtsgeschichte.
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Buchvorschau
Sweet Christmas - Sara-Maria Lukas
Sara-Maria Lukas
Sweet Christmas: Rache unterm Weihnachtsbaum
© 2018 Plaisir d’Amour Verlag, D-64678 Lindenfels
www.plaisirdamour.de
info@plaisirdamourbooks.com
© Covergestaltung: Mia Schulte
ISBN Taschenbuch: 978-3-86495-391-0
ISBN eBook: 978-3-86495-392-7
Sämtliche Personen in diesem Roman sind frei erfunden. Dieses Buch darf weder auszugsweise noch vollständig per E-Mail, Fotokopie, Fax oder jegliches anderes Kommunikationsmittel ohne die ausdrückliche Genehmigung des Verlages oder der Autorin weitergegeben werden.
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Epilog
Autorin
Kapitel 1
Lübeck
November
„Hast du die Matheaufgaben? Lena beugte sich mit einem gequälten Gesichtsausdruck zu Lulu hinüber. „Ich hab‘ sie vergessen und kann mir in diesem Halbjahr keine schlechte Note mehr leisten.
Lulu schlug ihr Heft auf und schob es ihr hin. „Hier, schreib schnell ab."
Lenas Augenbrauen zuckten hoch. „Ehrlich? Darf ich?"
„Na los, mach schon. Beil dich, der Krüger ist immer überpünktlich, das weißt du doch."
„Oh DANKE!", flötete Lena und kritzelte los.
Es war noch kein Lehrer im Raum und um sie herum herrschte der übliche Geräuschpegel. Als es plötzlich still wurde, sah Lulu irritiert auf.
Ihr Blick fiel auf einen fremden Jungen. Sie erinnerte sich, dass ein neuer Mitschüler angekündigt worden war. Das musste er sein.
Fasziniert starrte sie ihn an. Alle taten das. Es war seine Persönlichkeit, die auffiel. Er dominierte durch sein Aussehen und seine Art den Raum, als ob er die Luft veränderte, die alle atmeten. Er wirkte erwachsener, reifer und selbstsicherer als die anderen Jungen in ihrem Alter.
Er war groß und hatte breite Schultern. Sein offensichtlich durchtrainierter Körper steckte in einer ausgeblichenen Jeans, einem dunklen, verblichenen T-Shirt und einer abgewetzten gefütterten Jeansjacke. Die fast schwarzen Haare trug er kurz mit einem Seitenscheitel.
Seine braunen Augen unter dichten Brauen glitzerten wie poliert. Bartstoppeln zierten sein Kinn und seine geschwungenen Lippen formten einen gelangweilten Ausdruck.
„Wow, stöhnte Karen in der Reihe vor ihr, „den will ich haben.
Er schien kein bisschen nervös zu sein, obwohl er zum ersten Mal die für ihn neue Klasse betrat. Sein Blick wanderte in aller Ruhe durch den Raum und blieb … auf Lulu hängen. Es waren nur Sekunden, in denen sie sich ansahen, aber Lulu spürte es im ganzen Körper – vor allem im Magen, in dem es plötzlich heiß kribbelte.
Schnell senkte sie den Kopf und starrte die Buchstaben in ihrem Buch an. Ihre Wangen glühten. Verdammt! Hoffentlich fiel niemandem auf, dass sie rot anlief.
Der Neue schlenderte durch den Mittelgang an ihr vorbei und sein Duft drang in ihre Nase. Er roch anders als ihre männlichen Mitschüler, nicht nach Junge, sondern nach Mann. So empfand Lulu es jedenfalls, erklären konnte sie es nicht.
Die Tür wurde mit hartem Rums geschlossen, und wer noch stand oder auf einem Tisch hockte, rutschte auf seinen Stuhl.
King Krüger, wie sie ihren Mathelehrer heimlich nannten, sah sich um. Sein Blick blieb an dem Neuen haften, der sich in der letzten Reihe, die ganz frei war, an einen Tisch gesetzt hatte.
„Sie sind Boris Hansen?"
„Ja."
„Herzlich willkommen."
„Danke."
Seine Stimme hatte einen rauen, fast heiseren Klang. Sie schien die Luft in Wellen zu bewegen, die Lulu auf ihrer Haut im Nacken spürte. Er saß mindestens drei Meter entfernt und trotzdem glaubte sie, es ganz deutlich im Nacken zu fühlen. So was hatte sie noch nie erlebt.
Boris. Sein Name war Boris.
„Soweit ich weiß, ist Ihnen der Lehrplan dieses Schuljahres bekannt", stellte Krüger mit fragendem Ausdruck fest.
„Ja, ich habe im Sekretariat alles bekommen. Ich wiederhole dieses Schuljahr, der Stoff ist mir also in wesentlichen Teilen bekannt."
Der Typ erzählte seelenruhig, dass er sitzen geblieben war? Wow. Es schien ihm nicht peinlich zu sein. So was nannte man wohl gelebtes Selbstbewusstsein. Aber es erklärte sein männliches Auftreten: Er war älter als alle anderen in der Klasse. Vermutlich besaß er bereits einen Führerschein und kam mit dem Auto zur Schule.
„Mercedes, flüsterte Lena abfällig, als hätte sie Lulus Gedanken gelesen. „Ein typischer Aufreißer. Ekelhaft.
„Was?"
„An seinem Schlüsselbund hängt ein Mercedesschlüssel. Ich hab‘ ihn gesehen, als er an mir vorbeiging. Der Typ ist schon volljährig. Sie schnaubte. „Ein Arsch, jede Wette.
Die folgenden Wochen verbrachte Lulu damit, ihn heimlich zu beobachten. Sie konnte einfach nicht anders, ihr Körper reagierte auf ihn, wie sie es noch nie zuvor erlebt hatte. Sobald sie ihn sah oder seinen Duft einatmete, kribbelte es in ihrem Bauch und ihre Brustwarzen wurden hart. Und wenn sie manchmal, nur für kurze Momente, seine Blicke auf sich gerichtet fühlte, kniff sie reflexartig die Beine zusammen, denn sie konnte nicht verhindern, dass es in ihrer Klit aufdringlich pulsierte.
Wenn sie zu Hause am Schreibtisch saß und Hausaufgaben machen wollte, schweiften ihre Gedanken zu ihm ab. Sie sah ihn dann vor ihrem inneren Auge und fragte sich, wie es wohl wäre, von ihm geküsst zu werden, während er sie an eine Wand presste und ihre Handgelenke über ihrem Kopf festhielt. Wenn sie abends im Bett lag, streichelte sie sich und stellte sich dabei vor, es wären seine Hände, die ihre Beine auseinanderdrückten und ihre Klit berührten. Bei dieser heißen Fantasie wurde sie feucht und befriedigte sich selbst. Wenn sie abends vor dem Fernseher saß, bekam sie nicht mit, welcher Film lief, weil sie immer nur sein Gesicht vor sich sah. Sie konnte sich nicht dagegen wehren. Er war in jeder Stunde, Minute und Sekunde des Tages in ihrem Kopf und ließ sich nicht vertreiben.
Inzwischen wusste sie, dass er der Neffe vom Besitzer des luxuriösen Hansen-Hotels war. Er kam aus Hamburg und war zu seiner Tante und seinem Onkel nach Schleswig-Holstein gezogen, weil seine Eltern sich hatten scheiden lassen. Seine Mutter war danach nach London, sein Vater nach Wien gegangen.
Wann immer Lulu Boris irgendwo in der Schule oder auf dem Hof entdeckte, tat sie so, als wäre er ihr völlig gleichgültig. Diverse Mitschülerinnen flirteten aufdringlich und ungeniert bei jeder Gelegenheit mit ihm. Vermutlich lag das zu einem großen Teil daran, dass er ein Mercedes Cabrio fuhr und aus einer reichen Familie kam. Das Hansen-Hotel in der Stadtmitte war immerhin ein Fünf-Sterne-Haus.
Lulu würde niemals so offensichtlich einen Typen anmachen. Und ihn schon gar nicht, denn er war ein Arsch, der sich, dank seines reichen Onkels, für was Besseres hielt. Sie hatte zwar nie mit ihm geredet, aber seine arrogante Art sprach für sich. Er nahm, was einige Mädchen ihm anboten, küsste mal die eine, traf sich mal mit der anderen und stieg – zumindest sagte die Gerüchteküche Entsprechendes – auch gerne beim ersten Date mit einer ins Bett, wenn sie sich willig zeigte.
Er nahm also hemmungslos, was ihm angeboten wurde, und es kümmerte ihn nicht, dass die Mädchen hinterher an Liebeskummer litten, weil sie sich mehr als eine Nacht von ihm erhofft hatten.
Nur weil Lulus Körper auf ihn reagierte, würde sie noch lange nichts mit ihm anfangen … sollte er mal Interesse zeigen. Aber das tat er natürlich nicht. Er hatte ja genug Auswahl an flirtwilligen Mädchen.
Lulu hielt sowieso nicht viel von alldem, was sie täglich zwischen den männlichen und weiblichen Altersgenossen beobachtete. Sie war misstrauisch und sie war noch Jungfrau. Sie hing nicht an ihrer Jungfräulichkeit, aber ihr war auch noch kein Typ begegnet, mit dem sie ihr erstes Mal hätte haben wollen. Vermutlich lag das daran, dass ihre Sexualhormone auf Fantasien reagierten, die sich nah an masochistischen Neigungen bewegten. Lulu träumte von einem dominanten Mann, der sie zwang, sich ihm hinzugeben, aber dafür käme natürlich nur einer infrage, dem sie auch entsprechend vertrauen konnte. Dazu musste sie ihn aber genauer kennenlernen, es wäre also auf keinen Fall Sex beim ersten oder zweiten Date. Hinzu kam, dass Lulu keine echten SM-Praktiken ausprobieren wollte. Alles, was man so im Internet zu diesem Thema fand, ging ihr viel zu weit und reizte sie nicht. Sie müsste also jemanden finden, der, wie sie, das Spiel von Dominanz und Unterwerfung nur bis zu einem gewissen Grad ausleben wollte, und das auch nur im Schlafzimmer, auf keinen Fall im täglichen Leben. Da waren ihr Selbstständigkeit und Partnerschaft auf Augenhöhe extrem wichtig.
Ihr Körper und ihr verdammtes Hormonsystem behaupteten penetrant, Boris wäre der Richtige für den ersten Sex, aber ihr Verstand erklärte ganz eindeutig, dass sie zu schade für einen, der mit jeder Frau