Dunkelheit für immer gibt es nicht: Ein neuer Auftrag für Wilma und Anton
Von Thea Wachtendorf
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Über dieses E-Book
Bei ihrem neuen Auftrag bekommen es Wilma und ihr Praktikant Anton mit zwei Menschen zu tun, deren Leben eine Suchtkrankheit scheinbar unheilvoll verknüpft: Da ist Freddy König, ein erfolgreicher Komödienschauspieler, der im Inneren tieftraurig ist und sich mit seinem Suchtverhalten privat und beruflich zu ruinieren droht. Und da ist Tanja, seine Assistentin, die als Kind von einem alkoholkranken Vater misshandelt wurde und seither immer wieder unbewusst suchtkranke Menschen in ihr Leben zieht. Beide werden von ungelösten Problemen mit ihrem Elternhaus geprägt - und erfahren in diesem Leben Wirkungen, deren Ursachen sie in früheren Leben gelegt haben. Auf ganz unterschiedlichen Wegen wird sich für beide die Möglichkeit auftun, die Dunkelheit zu verlassen und Frieden in sich zu finden.
Erneut versteht es Thea Wachtendorf, von psychologischen Prägungen der Menschen und ihrer Beziehungen in einem leichten und lebensfreundlichen Ton zu erzählen und wie nebenbei therapeutische Wege aufzuzeigen: Unter anderem lernen die Leser eine uralte spirituelle Transformationstechnik kennen, die der Bewusstseinserweiterung und dem Wiederherstellen der Selbstliebe dient. Und dank Wilmas etwas unbedarftem Assistenten Anton kommt auch in diesem Roman der Humor nicht zu kurz.
Thea Wachtendorf
Thea Wachtendorf, geboren 1962 in Ostfriesland, betreibt in Prittriching bei Augsburg eine eigene Praxis für Psychotherapie, Coaching und spirituelle Schulung. Für sie sind eine Änderung im Denken und eine Erweiterung des Bewusstseins die entscheidenden Bedingungen für dauerhafte positive Veränderungen der Lebensumstände. Vor vielen Jahren machte sie ihre persönlichen Interessensgebiete Spiritualität und Psychologie zu ihrem Beruf und unterstützt Hilfesuchende in deren Prozess der Bewusstwerdung und Erlösung negativer Glaubens- und Verhaltensmuster. Neben ihrer Praxisarbeit bietet sie an zahlreichen Orten Vorträge und Seminare rund um oben genannte Themen an. Sie ist bekannt für ihre Fähigkeit hohe Spiritualität in einfachen und klaren Worten zu vermitteln. Sie überzeugt mit Authentizität, Humor und alltagstauglicher Spiritualität.
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Buchvorschau
Dunkelheit für immer gibt es nicht - Thea Wachtendorf
Über die Autorin
Thea Wachtendorf, geboren 1962 in Ostfriesland, betreibt in Prittriching bei Augsburg eine eigene Praxis für Psychotherapie, Coaching und spirituelle Schulung. Für sie sind eine Änderung im Denken und eine Erweiterung des Bewusstseins die entscheidenden Bedingungen für dauerhafte positive Veränderungen der Lebensumstände. Vor vielen Jahren machte sie ihre persönlichen Interessensgebiete, Spiritualität und Psychologie, zu ihrem Beruf und unterstützt Hilfesuchende in deren Prozess der Bewusstwerdung und Erlösung negativer Glaubens- und Verhaltensmuster. Neben ihrer Praxisarbeit bietet sie an zahlreichen Orten Vorträge und Seminare rund um oben genannte Themen an. Sie ist bekannt für ihre Fähigkeit, hohe Spiritualität in einfachen und klaren Worten zu vermitteln. Sie überzeugt mit Authentizität, Humor und alltagstauglicher Spiritualität.
Inhalt
Vorwort
Die Übergabe
Freddy und die Liebe
Von der Sucht und vom Suchen
Verloren im Ich
Das Unerlöste holt einen immer wieder ein
Die Dinge ins rechte Licht rücken
Tiefe Nacht
Unbewusstheit trifft auf Unbewusstheit
Innere Führung
Ausstieg aus überholten Rollen
Das Ende der Dunkelheit
Vorwort
Nach Herausgabe meines ersten Romans dieser Art, »Das geheilte Herz – In Sachen Liebe unverwundbar«, warten viele Leser auf die Fortsetzung der Liebesgeschichte von Jenna und Pascal. Da dieser Roman im Jahre 2025 starten würde, müsste es ein reiner Fantasyroman sein und die Herausforderung schiebe ich noch ein wenig vor mich her. Stattdessen bekommen Wilma und Anton in diesem Roman einen zweiten Fall, der zeitgleich während der Betreuung von Jenna läuft. Somit handelt es sich hierbei um einen eigenständigen Roman, der das Lesen des ersten Romans nicht erforderlich macht.
Auch für dieses Buch habe ich die Romanform gewählt, denn so kann jeder Leser auch weiterhin an seinen eigenen Vorstellungen über das Leben und über das, was danach kommt oder auch nicht kommt, festhalten. Wer weiß schon, was wahr ist? Vielleicht kann dieses Buch deine eigenen Vorstellungen unterstützen oder dir neue Inspirationen für dein Leben geben. Möge es dir helfen, von allem auch die andere Seite zu sehen und insgesamt deine Lebensumstände in einem anderen Licht zu betrachten.
Alle Ähnlichkeiten, ebenso alle Namensgleichungen mit lebenden Personen sind rein zufällig!
Thea Wachtendorf
Die Übergabe
Wilma und Anton saßen bequem in ihren Sesseln und schauten zufrieden auf die Leinwand, auf der sie Wilmas Schützling Jenna beobachten konnten. Wilma war ein sogenannter Schutzengel, die Jenna schon seit deren Geburt auf der Erde begleitete. Anton war Wilmas Praktikant. Bevor er Praktikant eines Engels wurde, hatte er schon mehrere Inkarnationen auf der Erde gelebt, aber irgendwie kapierte er das mit dem »ein bewusstes Leben führen« nicht so richtig, und so hatten die aufgestiegenen Meister ihm nach seinem letzten Tod einen Praktikumsplatz bei Wilma verordnet. Seit mehreren Jahren schaute er Wilma schon zu, wie sie ihren Schützling durch sein Leben führte, und ließ sich bereitwillig von ihr schulen. Anton war fasziniert von Wilma und ihrer Art, wie sie Jenna inspirierte, sie stärkte, sie schulte, sie tröstete und alles tat, was notwendig war, damit sie ihr Leben meistern konnte. Sie hatten mit Jenna herausfordernde Zeiten erlebt, denn diese hatte sich in einer Liebesbeziehung derart in emotionalen Abhängigkeiten verstrickt, dass sie sogar an Krebs erkrankt war. Doch war für Jenna das Schlimmste erst einmal überstanden und nach all den Schwierigkeiten würden ruhigere Zeiten für Jenna anbrechen. Aus diesem Grunde waren auch Wilma und Anton im Moment sehr entspannt und hatten Zeit, über nicht ganz so wichtige Dinge zu plaudern.
Auf der Erde schrieb man das Jahr 1996. Wilma begutachtete die Kleidung der weiblichen Gäste, die das Eiscafé, in dem Jenna arbeitete, besuchten und die sich auf der Leinwand zeigten. »An diese weiten Hosen und die hohen Plateauschuhe könnte ich mich nie gewöhnen«, überlegte sie laut. »Das kann ich gut verstehen, sieht ja auch ein bisschen doof aus«, kommentierte Anton sogleich. Wilma wollte etwas erwidern, wurde aber durch ein heftiges Klopfen unterbrochen. »Herein!«, sagte sie mit lauter Stimme und sah interessiert zur Tür. »Hallo, Erna, das ist ja eine schöne Überraschung, komm herein!«, rief sie erfreut, als sie ihre Kollegin erblickte. »Hallo, meine liebe Wilma«, begrüßte Erna auch Wilma überschwänglich und umarmte sie dabei herzlich. »Ich hoffe, ich störe euch nicht gerade bei etwas Wichtigem?«, fragte sie mit Blick auf Anton und fuhr ohne eine Antwort abzuwarten fort: »Du musst Anton sein! Ich habe ja schon so viel von dir gehört!«, rief sie begeistert aus, und ehe Anton reagieren konnte, hatte Erna ihn schon gepackt und fest an ihre Brust gedrückt. Nachdem sie ihn herzlich gedrückt hatte, ließ sie ihn auch schon wieder los, und Anton plumpste sprachlos in seinen Sessel zurück. Erna wandte sich sogleich wieder Wilma zu. »Und, hast du etwas Zeit für mich, oder ist es gerade eher ungünstig? Ich muss etwas sehr Wichtiges mit dir besprechen.« »Klar, Erna, für dich nehme ich mir die Zeit«, erwiderte Wilma. »Anton und ich besprachen gerade ein nicht ganz unwichtiges Thema, aber damit können wir später auch noch fortfahren«, fügte sie schmunzelnd hinzu. »Ich inkarniere wieder auf die Erde«, platzte Erna sogleich heraus. »Echt?« Wilma schaute ungläubig zu Erna und verzog dabei das Gesicht. »Warum willst du dir das denn noch einmal antun?« »Diese Inkarnation ist eine große Chance, etwas sehr Gutes auf der Erde bewirken zu können«, antwortete Erna enthusiastisch. »In einem weltweiten Pharmakonzern wird ein männlicher Nachkomme geboren. Er bleibt ein Einzelkind und somit Erbe des Unternehmens. Und das werde ich sein!«, fügte sie bestimmt hinzu. »Auf diese Art kann ich dann die Pharmaindustrie und die Medizin zum Guten beeinflussen. Das reizt mich ungemein, das wollte ich schon immer tun.« »Wow, na dann Glückwunsch«, sagte Wilma und strahlte Erna an. Die runzelte die Stirn und etwas weniger euphorisch sagte sie: »Das Ganze hat nur einen Haken, ich brauche sofort einen Ersatzengel, der meinen Schützling Freddy übernimmt. Und da dachte ich an dich. Du hast zurzeit nur einen Schützling in Betreuung und könntest locker einen zweiten übernehmen?« Erwartungsvoll sah sie Wilma an. Dann fiel ihr Blick auf Anton. »Ja, du hast zwar einen Praktikanten, aber Anton ist bestimmt ein schlaues Kerlchen und raubt dir nicht viel Zeit? Wie man so hört, ist er sehr gelehrig.« Sie zwinkerte zu Anton hinüber, der immer noch sprachlos in seinem Sessel saß. Bei den Worten »schlaues Kerlchen« hatte sein Körper sich sichtlich aufgerichtet, er wirkte gleich um ein paar Zentimeter größer, und ein breites Grinsen erschien auf seinem Mund. Männer, dachte Wilma bei sich, sie sind so leicht manipulierbar! Aber das hatte Erna schon immer gut drauf! Lächelnd ruhte ihr Blick auf Anton, dann wandte sie sich wieder Erna zu. Die schaute sie flehend an und sagte: »Bitte, Wilma, du bist meine einzige Rettung. Wenn du nicht JA sagst, dann wird es nichts mit meiner Inkarnation! Und somit auch nichts mit der Verbesserung des Gesundheitssystems auf der Erde, was natürlich ein großes Drama für alle Erdlinge wäre! Willst du das?«, fragte Erna erwartungsvoll. Wilma überlegte kurz, und ihr Blick ruhte dabei fragend auf Erna. »Ist Freddy ein komplizierter Fall?« Erna sah Wilma direkt in die Augen und sagte entschieden: »Nöööö, nein, neiiiiiiiin, ein ganz normaler Durchschnittsmensch.« »Okay, dann übernehme ich ihn«, sagte Wilma, und mit Blick auf Anton fügte sie hinzu: »Es ist sicher auch ganz spannend für Anton, ein männliches Wesen zu begleiten.« Anton nickte eifrig und grinste dabei immer noch übers ganze Gesicht. »Gut«, sagte Wilma, »dann ist das hiermit entschieden, wir übernehmen deinen Fall. Wann machen wir die Übergabe?« »Am besten jetzt gleich«, erwiderte Erna, »denn ich werde in ein paar Stunden geboren und habe alles vorbereitet.« Wilma aktivierte mittels einer Fernbedienung eine zweite Leinwand links von der, auf der sie Jennas Leben betrachteten. Alle Sessel im Raum waren so positioniert, dass man sich bequem in alle Richtungen drehen konnte, um alle vier Leinwände betrachten zu können. Vier Schützlinge gleichzeitig zu betreuen, war das absolute Limit für einen Engel, aber möglich war es, und es kam auch hin und wieder vor. »Komm, Anton, dreh dich zu dieser Leinwand herum, gleich geht’s los«, forderte Wilma ihn auf und nahm selbst auch Platz.
Erna setzte sich ebenfalls und wandte sich Wilma zu. »Ich habe eine Zusammenfassung erstellt. Du findest alle Daten zu Freddy und seinen Lebensumständen im Ordner ›Fritz Müller, geboren 12.06.1958, 8.30 Uhr, in Königsbrunn, Bayern/Deutschland‹.« »Ich dachte, er heißt Freddy?«, fragte Wilma etwas irritiert. Gleichzeitig bediente sie ihren Hauptrechner, lud die passende Datei hoch, und sogleich zeigte die Leinwand einen gut aussehenden Mann, der gerade auf einer Bühne stand, weil er in einem Theaterstück mitwirkte. »Sein Geburtsname lautet Fritz Müller, sein Künstlername lautet Freddy König«, erklärte Erna. »Freddy, weil er ein absoluter Fan von Freddy Quinn ist, König, weil er in Königsbrunn geboren wurde. Er ist ein sehr erfolgreicher Schauspieler, ein Komödiant. Er wurde schon im Alter von siebzehn Jahren für den Film entdeckt und ist in ganz Deutschland bekannt und sehr beliebt. Auch in den benachbarten Ländern Holland, Österreich und in der Schweiz kennt man ihn. Er ist jetzt achtunddreißig Jahre alt und lebt seit seinem achtzehnten Lebensjahr in München. Innerhalb Münchens ist er ein paarmal umgezogen. Je erfolgreicher er wurde, desto größer und komfortabler wurden seine Wohnungen. Derzeit wohnt er in einem schicken Penthouse mit Dachterrasse in Schwabing, nahe dem Englischen Garten. Edel, edel, sag ich nur«, betonte Erna mit einem anerkennenden Blick.
»Wie wurde er Komödiant?«, fragte Anton neugierig. »Gute Frage, da muss ich etwas ausholen. Ich erkläre jetzt kurz seine Familiengeschichte, und daraus ergibt sich dann auch die Antwort«, sagte Erna und bat Wilma, den Film weiterzuspulen. Auf der Leinwand sah man ein kleines Einfamilienhaus mit einem kleinen Garten. In dem saß eine etwas verbittert wirkende Frau. »Das ist Magda Müller, die Mutter von Freddy«, erklärte Erna. »Freddy ist das jüngste Kind von drei Kindern. Heinrich ist der älteste Sohn. Er wurde 1956 geboren und ist somit zwei Jahre älter als Freddy. Martin wurde 1957 geboren, ist somit ein Jahr älter als Freddy. Obwohl die drei Brüder nur jeweils ein Jahr auseinander sind, sind sie doch grundverschieden und hatten nicht viel miteinander zu tun. Der Vater der Jungs heißt Herbert Müller.« Erna fuhr fort, und von jeder neuen Person, die sie nannte, erschien gleichzeitig ein aktuelles Foto auf der Leinwand. »Als die Kinder 1976 aus dem Haus waren, verließ Herbert Magda und zog aus. Er hatte sich schon ein paar Jahre zuvor in eine zehn Jahre jüngere Frau verliebt, war aber der Kinder wegen geblieben. Schaut, das ist Marlies, seine neue Frau.« Auf der Leinwand