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Der vierte Mann: G.F. Barner 125 – Western
Der vierte Mann: G.F. Barner 125 – Western
Der vierte Mann: G.F. Barner 125 – Western
eBook130 Seiten1 Stunde

Der vierte Mann: G.F. Barner 125 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Das Fenster befindet sich in Mannshöhe über dem Boden. Der Baum steht acht Yards entfernt.Auf dem Baum sitzt ein Mann und blickt starr auf das erleuchtete Fenster, dessen Vorhänge nicht ganz zugezogen worden sind.Der Mann kann in das Zimmer blicken und rutscht auf dem Ast noch ein Stück weiter. Nun sieht er zwei Hände. Sie zählen mechanisch Geldscheine.Der Mann auf dem Baum seufzt.»Was ist?« sagt jemand unter ihm. »Steht er auf?»Nein, er zählt noch immer.»Es sieht fast so aus. Er wird gleich seinen Tee bekommen und aufstehen.»Woher weißt du, daß es gleich sein wird?Da steht noch einer an der Ecke neben dem vierten Mann. Und zwischen ihnen ist eine Tonne.»Ich weiß es, weil er ein Pedant ist.»Bringt seine Frau den Tee?»Ja, es ist neun Uhr. Sie muß pünktlich sein, das verlangt er in allen Dingen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum10. Juli 2018
ISBN9783740932213
Der vierte Mann: G.F. Barner 125 – Western

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    Buchvorschau

    Der vierte Mann - G.F. Barner

    G.F. Barner – 125 – Der vierte Mann

    G.F. Barner

    – 125–

    Der vierte Mann

    … verfolgt von Marshal Edward Lawson

    G.F. Barner

    Das Fenster befindet sich in Mannshöhe über dem Boden. Der Baum steht acht Yards entfernt.

    Auf dem Baum sitzt ein Mann und blickt starr auf das erleuchtete Fenster, dessen Vorhänge nicht ganz zugezogen worden sind.

    Der Mann kann in das Zimmer blicken und rutscht auf dem Ast noch ein Stück weiter. Nun sieht er zwei Hände. Sie zählen mechanisch Geldscheine.

    Der Mann auf dem Baum seufzt.

    »Was ist?« sagt jemand unter ihm. »Steht er auf?«

    »Nein, er zählt noch immer. Es muß viel sein…«

    »Es sieht fast so aus. Er wird gleich seinen Tee bekommen und aufstehen.«

    »Woher weißt du, daß es gleich sein wird?«

    Da steht noch einer an der Ecke neben dem vierten Mann. Und zwischen ihnen ist eine Tonne.

    »Ich weiß es, weil er ein Pedant ist.«

    »Bringt seine Frau den Tee?«

    »Ja, es ist neun Uhr. Sie muß pünktlich sein, das verlangt er in allen Dingen. Sonst würde er sich nicht noch hingesetzt haben, um zu zählen. Bei ihm muß alles stimmen, immer. Er bekommt gleich seinen Tee, paß auf.«

    Die Stimme des Mannes unter dem Baum ist nichts als freundlich. Und obwohl kein Licht bis zu ihm dringt, weiß doch jeder von den anderen, daß nicht nur seine Stimme freundlich, sondern auch sein Gesicht das eines gutmütigen, hilfsbereiten Menschen ist. Er hat sich alles ausgedacht.

    Es ist schwül heute abend, das Fenster ist nur angelehnt.

    Der Mann im Zimmer wendet sich auf seinem Stuhl um, der auf dem Baum beugt sich weit nach rechts.

    Nun kann er ihn sehen und ganz genau betrachten, einen schmächtigen, schon ergrauten Mann mit einem randlosen Kneifer auf der Nase, einem dünnen Kinnbart und blinzelnden Lidern.

    »Er steht auf! Er geht nach links.«

    »Der Tee.«

    Zwei Worte, aber sie lösen all das aus, was sie zehnmal geprobt haben, was sie immer wieder überdacht und als eine Art Spiel mit dem Abenteuer betrachtet haben.

    Der Mann unter dem Baum geht auf die beiden Männer neben der Tonne zu.

    Die beiden Männer stehen genau unter dem Fenster. Die Tonne haben sie zwischen sich. Sie sehen sich kurz an, als der vierte Mann kommt.

    Dann drehen sie die Tonne um.

    Zwei Männer strecken die Arme aus, der vierte Mann wird auf die Tonne gehoben.

    Aber dann bellt der Hund, und der Mann, der vom Baumast gerutscht ist, stößt eine Verwünschung zwischen den Zähnen hervor.

    Der vierte Mann muß Ruhe haben, wenn er erfahren will, was sich im Raum abspielt.

    Im Haus klappt eine Tür, Schritte entfernen sich.

    Der vierte Mann drückt das Fenster ganz auf.

    Er schiebt den Vorhang beiseite. Er sieht in den Raum, dessen Tür drüben links offensteht.

    Er steigt in das Zimmer, streckt die Hand nach draußen und bekommt eine Ledertasche.

    Dann erst blickt er auf den Tisch und den Kasten links neben dem Tisch auf dem Stuhl.

    In diesem Moment weiten sich seine Augen vor Überraschung.

    Es ist mehr Geld, als er gedacht hat.

    Der Mann und die Frau reden im Flur, eine Tasse klappert.

    Die Tasche wird, den Deckel zu­rückgeklappt, unter die Tischkante ­gehalten. Das Geld verschwindet darin.

    Dann macht der Mann die Tasche zu und steht schon wieder am Fenster.

    Der vierte Mann ist draußen, der Vorhang schwingt wieder zu. Zwei Hände heben ihn herunter. Er nimmt die Tasche in die linke Hand, geht los.

    Die anderen folgen ihm, kommen am Schuppen vorbei, gehen nicht zu schnell und nicht zu langsam.

    Rennen, denkt der eine, der auf dem Baum gesessen hat, wegrennen, bloß schnell weg.

    »Immer ruhig.«

    Der vierte Mann sieht ihn groß und beruhigend an.

    Kann er Gedanken lesen?

    Die anderen drei haben keinen anderen Wunsch als wegzurennen, aber er behält die eiserne Ruhe.

    Dann erreichen sie den schmalen Weg, der am Bach endet. Büsche tauchen auf, da stehen ihre Pferde.

    »Steigt auf!«

    Sie steigen nicht auf, sie springen in die Sättel.

    Und der vierte Mann sagt gedämpft:

    »Werdet nicht nervös, wir haben das Geld, und wir haben Zeit. Kommt mir nach!«

    Er reitet in den Bach, der in den Blue River führt. Er bleibt vor ihnen und ist vielleicht ein halbes Dutzend Pferdelängen geritten, als er es hört.

    In der Nacht schreit jemand.

    »Hilfe – Hilfe! Diebe. Jemand hat Geld gestohlen, sie haben mich bestohlen.«

    Hufe planschen im Wasser, eins der Pferde schnaubt. Dann sind sie um die Biegung.

    Sie bemerken nicht, daß hinter den Büschen ein Mann steckt und sie alle sieht. Er erkennt drei von ihnen, aber einen erkennt er nicht, denn der trägt den Hut zu tief in der Stirn.

    Der Mann hinter den Büschen sieht sie kommen, er hat sie schon vor einigen Sekunden gehört. Und nun reiten sie dicht an ihm vorbei, so dicht, daß er sie beinahe anfassen kann.

    Und sie sehen ihn nicht. Er steht hinter den Zweigen und hat die Hand an seinem tiefhängenden Revolver.

    Die drei Männer erkennt er sofort, er wird ihre Gesichter nie vergessen, niemals, denn er hat ein ausgezeichnetes Personengedächtnis. Vor wenigen Tagen erst hat er sie unten am Mississippi im Sumpfdickicht gesehen, alle drei, nur den einen nicht. Drei Männer haben Fleisch über einem offenen Feuer gebraten. Er ist vorbeigeritten, hat angehalten, um sich Feuer für seine Pfeife zu nehmen und hat sie betrachtet.

    Drei erkennt er, einen nicht, den vierten Mann.

    Sie folgen diesem ersten Mann, der sie führt und reiten immer schärfer in Richtung auf den Fluß zu.

    Und keiner von ihnen ahnt, daß sie gesehen worden sind. Der Mann wird drei Gesichter zeit seines Lebens nicht vergessen. Nur den einen, den hat er nicht erkannt, jenen Mann, der sie führt, der immer dasein wird, wenn sie ihn brauchen, der nun über den Hügel prescht:

    Der vierte Mann.

    *

    Er ist vorsichtig wie ein wildes Tier, das man in die Enge gejagt hat und das man jeden Augenblick stellen kann.

    Darum reitet er langsam in die Stadt und sehr vorsichtig. Er weiß, daß man ihn hier nicht kennen kann, denn man sucht ihn nur von Texas bis nach Colorado, von New Mexico bis nach Kansas.

    Und von dorther kommt er.

    Ein Mann auf der Flucht vor dem Gesetz.

    Darum ist er vorsichtig, denn er will nicht dem Sheriff begegnen. Vielleicht haben sie ihm einen Steckbrief nachgeschickt.

    John B. Brewer schießt Sheriff Mathews in Kansas City nieder. Tot oder lebendig.

    Der Mann verzieht das Gesicht und spuckt aus.

    Sie werden ihn nicht mehr bekommen, auch Marshal Lawson nicht. Lawson, der Schwager von Mathews, könnte ihm gefolgt sein, denn Lawson sagt von sich, und andere Leute sagen von Lawson, daß ihm noch niemand weggelaufen ist.

    Brewer starrt auf die Lichter der vielen Saloons von Helena in Montana, hoch oben im Norden, keine vier Tagesritte mehr von der Grenze nach Kanada entfernt.

    Er lacht leise, als er unter die Achsel greift und seinen kurzläufigen Bullcolt herauszieht. Der Colt ist nicht zu erkennen, wenn die Jacke geschlossen ist. Sidney Mathews hatte den Revolver zu spät erkannt. Und Mathews ist zusammengebrochen.

    Der Bullcolt wandert wieder in das Halfter unter der Achsel. Brewer reitet weiter und sieht dann den Saloon vor sich liegen. Er reitet zum Hof, bindet sein Pferd da an, geht dann los, blickt zu den Fenstern und sieht vom Vorbau aus, daß der eine Tisch fast leer ist. Dort sitzen nur zwei Männer, stehen aber nun auf.

    Hastig öffnet Brewer die Tür des Saloons, betritt ihn und zieht tief die Luft ein.

    Er geht bis zum Tisch, bestellt sich eine Flasche Whisky und lehnt sich, den Stuhl nach hinten kippend, an die Wand.

    John Brewer trinkt sein erstes Glas, sieht sich im Saloon um und lächelt dann ein Girl an.

    Das Mädchen ist klein, mollig und lächelt zurück, kommt auf ihn zu.

    »Hallo, wie geht es dir?«

    »Gut«, sagt Brewer und deutet auf einen Stuhl. »Siehst prächtig aus.«

    Es ist immer dasselbe. Immer dieselben Worte, immer dieselben Sätze.

    Sie setzt sich, stützt die Arme auf und sieht ihn an. Sie kennt sich mit Männern aus. Und dieser Mann ist ein Revolvermann, das weiß das Mädchen sofort.

    »Fremd hier, Sonny?«

    »Kann man sagen. Wie heißt du?«

    »Jeanette, und du?«

    »Baldy«, sagt Brewer und benutzt den Namen seines Vaters, der zu seinem Taufnamen gehört. »Was willst du trinken?«

    Er bestellt White Label und trinkt ihr zu. Sie redet nicht, summt nur leise vor sich hin. Und auch er schweigt.

    »Ich suche ’nen Freund«, sagt Bre­wer plötzlich aus seinen Gedanken heraus. »Vielleicht hast du ihn gesehen.«

    »Wie sieht er aus?«

    »Groß, schwarzhaarig, trägt immer eine Lederjacke, wenn er unterwegs ist. Eine mit Fransen, du kennst die Jacken ja. Und den Revolver links sehr tief, wie ich. Er hat eine Narbe an der linken Wange, blaue Augen und reitet einen Falben, ein prächtiges Tier, das jedem gleich auffallen muß. Er fällt auch auf, er ist ein richtiger Mann.«

    »Wann soll er gekommen sein?«

    »Heute, gestern?«

    »Nein, ich wüßte es, so was spricht sich schnell herum, Baldy.«

    Er sieht wieder aus dem Fenster.

    Dort kommt einer

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