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Tee trinken und das Leben lieben lernen: Ein Ritual für Gruppen - gesehen mit den Augen West-Östlicher Weisheit
Tee trinken und das Leben lieben lernen: Ein Ritual für Gruppen - gesehen mit den Augen West-Östlicher Weisheit
Tee trinken und das Leben lieben lernen: Ein Ritual für Gruppen - gesehen mit den Augen West-Östlicher Weisheit
eBook155 Seiten1 Stunde

Tee trinken und das Leben lieben lernen: Ein Ritual für Gruppen - gesehen mit den Augen West-Östlicher Weisheit

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Über dieses E-Book

Der Autor nimmt seine Leser.innen wie auch die Menschen, die bereit sind, sich auf die Übung einzulassen, liebevoll an der Hand und macht auf diese oder jene Besonderheit am Lebensweg aufmerksam: die Begegnung mit einem Trockentuch z.B. oder die Gebärde der Verneigung, die Handreichung beim Anbieten eines Gebäcks. Die Leser.innen werden geführt, sie machen aber, noch wichtiger, während der Übung und im alltäglichen Leben ihre eigenen Erfahrungen. Der Alltag kann zur Übung werden.
Dabei kommen die Menschen auch in Berührung mit der dunklen Seite des Lebens, mit Angst, Langeweile und dem Zwang, alles richtig und besser als die andern machen zu wollen. Die Tee-Übung wird zu einer Leben-Übung.
Der Text führt über die Erschließung von Zweck und Sinn des Tuns hinaus in die lautere Freude des Daseins.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum20. Sept. 2018
ISBN9783752807325
Tee trinken und das Leben lieben lernen: Ein Ritual für Gruppen - gesehen mit den Augen West-Östlicher Weisheit
Autor

Klaus-Werner Stangier

Klaus-Werner Stangier, Jahrgang 1938, Studium der Philosophie Theologie und Germanistik. Bis 1979 als Priester, vor allem in der Ausbildung von Religionslehrern, tätig. Anschließend Weiterbildung in Initiatischer Therapie und Zen-Meditation. Mitarbeiter von Karlfried Graf Dürckheim und Maria Hippius-Dürckheim in Todtmoos-Rütte. Seit 1981 Schüler von Yamada Bunryo Roshi. Rinsei ZenSchulung in Deutschland und bei mehreren Aufenthalten in Japan in Kyoto im Fukujo Ji und im Kloster Eigenji, Präfektur Shiga. Am MorenoInstitut Überlingen Ausbildung zum Psychodramaleiter. Lehrbeauftragter des Instituts, Supervisor DGSv. 1989 Gründung und bis 2014 zusammen mit Cornelia Kleijn Stangier Leitung des Meister Eckehart Hauses in Köln. Veröffentlichungen in religionspädagogischen Zeitschriften, verschiedene Bücher: "Schritte ins Freie", Herder, 1993; "Jetzt Bibliodrama im Spannungsfeld von Psychodrama und Liturgie", inSzenario Verlag Köln, 1997 "Den eigenen Weg finden", Herder, 2003, "Das Unsagbare sagen" BoD, 2017

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    Buchvorschau

    Tee trinken und das Leben lieben lernen - Klaus-Werner Stangier

    Inhaltsangabe

    1. Zur Einführung

    2. Grüner Tee

    zwei Handelswege, zwei Namen / weit hinab in die Vergangenheit / ein glücklicher Fund Lebensbedingungen / wachsen lassen und schneiden / ernten / genießen und gesunden

    3. Teetrinken, ein Psychodrama und Schauspiel

    die Konserve des Rituals / eine Rolle wählen, nehmen, spielen, ablegen und wechseln / die Auflösung eines fixierten Ich-Bewusstseins / panta rhei

    4. Teetrinken, ein kosmisches Geschehen

    der Lauf der Sonne / Sonne, Mond und Sterne / himmlische Hochzeit

    5. Wie wird Tee bereitet und getrunken?

    5.1 sich verneigen

    reif wie die Ähre / die kleine, mittlere und große Verneigung / auftauchen aus der Rundung

    5.2 den Tee zubereiten

    Fülle wahrnehmen, sterben und neu werden lassen

    5.3 eine Teeschale wählen

    entscheiden dürfen und müssen / wollen ohne Warum

    5.4 eine Teeschale erwärmen

    ein Ding, ein Dies-da / ein Ritual der Übergabe

    5.5 Tee reichen

    sich gebärden / die Wie-Frage / die heilende Kraft der reinen Gebärde.

    5.6 Tee trinken

    Genuss der Fülle versus Enthaltsamkeit und Verzicht / Jesus, ein Fresser und Säufer / Beschränkung auf weniges / die Dinge schmecken können, wie sie sind / im vergehenden Fluss der Zeit ein Augenblick

    5.7 eine Schale reinigen und trocknen

    Poesie eines Trockentuches / die richtige Faltung / die innige Begegnung, die zählende und erzählende Wahrnehmung / Eintritt in die Stille

    6. Die alltägliche Geschichte

    eine Begebenheit vom Tag / Was lohnt sich zu erzählen? / der besondere Kick / eine Welt erschaffen

    7. Eine Blume in der Vase

    Ikebana / Blumen zum Geburtstag / und sie kehrten auf einem andern Weg in ihr Land zurück / Auf eine Lampe

    8. In der Falle von Falsch und Richtig

    pragmatische Lebenshilfe / Fehler wollen und verantworten / zwischen den Mühlsteinen / verwundbar leben / sich warnen lassen.

    9. Wiederholung

    erzeugt Langeweile und komprimiertes Leben, Neugier und Lust auf Abwechslung / Noch einmal! / Auf dem Weg zur Basismotivation / Langeweile tötet / Der Entschluss

    10. Im Augenblick

    Moment mal! / Jäger auf dem Hochsitz und Angler am Fluss / Autor und Leser.in warten auf den Augenblick / je stärker die Form des Rituals, um so vulkanischer das Leben / was, wenn es vergebens ist? / lieber Whisky statt grünen Tee?

    11. Kommunion

    Abendmahl / Formen des Zusammenseins / Koexistenz / Begegnung / Tee trinken als processio amoris im Sinn Meister Eckharts

    12. üben

    Wiederholung führt in die Erfahrung der Öde und Leere, sie kann auch die Welt öffnen / die Not wenden durch Übung / Bedingungen des Übens

    13. Achtsamkeit

    Mit der Achtsamkeit ist es wie mit einer Perle / Du bist vertraut mit all meinen Wegen oder ein Auge ist, das alles sieht / Mit Augen übersäte Seraph-Flügel und durch Wunden geöffnete Christus-Haut / Lernen, die Dinge zu durchbrechen - Meister Eckhart / Die Achtsamkeit im Buddhismus als Schlüssel zu allem andern - Thich Nhat Hanh / Achtsamkeit will Begegnung, horizontal und vertikal / nichts als Tee trinken

    14. Ablauf des Rituals

    die Utensilien / Gestaltung des Ortes / der Weg der Teeschale

    15. Nachwort

    16. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer

    17. Liste der japanischen Fachwörter

    18. Literaturangaben

    1. Zur Einführung

    Tea trifft Tcha

    persönliche Vorbemerkungen und darüber hinaus / mit westlichen Augen eine fernöstliche Übung verstehen?

    „Dearest You are cordially invited to afternoon tea for a very special bride-to-be. Come and sit for me and we'll have high tea and talk of things that were and things that are to be. We'll get dressed up, what fun it will be to celebrate the bride, celeste, our lessy.

    High Tea will be $23 and will include all the cake, sandwiches, tea and coffee you can possibly consume. It will be held at Panorama Cafe at the Royal Pines (Ross Street, Benowa.) Please come dressed up and gorgeous as always!

    Please RSVP no later than 27th of March so we can arrange the catering numbers. We look forward to seeing you there!!"

    Solche Einladungen hat es im Lauf der Geschichte nicht nur in England, sondern auch und zunächst einmal in China oder Japan gegeben. Die höhere Gesellschaft feiert sich, zeigt, wer sie ist, was sie hat, sie genießt und ist exklusiv. Eingeschlossen sind alle Sorten von Kuchen und Schnittchen und wem Tee nicht genügt, für den gibt es auch noch Kaffee, eine Grenze wird nur durch das Fassungsvermögen des Magens gesetzt. Diese üppige barocke Expansion ruft unmittelbar nach dem Gegenpol, der sich in der Einfachheit und Bescheidenheit einer japanischen Teezeremonie entfaltet.

    In Japan als Gast begrüßt zu werden, meint bei guten Freunden, ein heißes Bad genießen zu dürfen - in jedem Fall, eine Schale Tee zu empfangen; bei besonderen Anlässen von einer Teemeisterin oder einem Teemeister zubereitet und gereicht. Höflich erkundigte sich bei einem meiner Aufenthalte die Teemeisterin, gut informiert, dass der westliche Gast aus einer christlichen Tradition kommt, nach einem kleinen weißen Tuch, dass katholische Christen bei der Eucharistiefeier zum Reinigen des Kelches benutzen. Sie vergleicht es mit dem chakin der Teezeremonie, einem kleinen weißen Trockentuch. Wir werden ihm noch begegnen beim Trocknen der Teeschale. Eine ältere Frau aus dem Rheinland bemerkte bei Gelegenheit, sie gehe gerne bei einem bestimmten Pfarrer in den Gottesdienst: „der tut die Messe so schön!" Und das wiederum tue ihr gut. Und sie meint damit, dass er die wenigen Handreichungen bei der Kommunion, wenn Wein und Wasser eingefüllt, getrunken und die Geräte anschließend gesäubert werden, nicht nur flott und funktional, sondern aufmerksam und konzentriert vollzieht.

    Tee zuzubereiten habe ich bei Sokan in Kyoto gelernt. Sokan ist Zen-Priester, leitete damals eine Gemeinde am Stadtrand von Kyoto, spricht Deutsch, ist ein gelehrter Mann, der uralte chinesische Texte übersetzt und kommentiert und sich gut auskennt in der deutschen Philosophie des Idealismus. Deutsch hat er unter anderem mit Hilfe von Fernsehkassetten gelernt, aufgenommen wohl in Süddeutschland, denn er spricht nicht von Brötchen, sondern von Semmeln. Heute steht er dem Eigen-ji Kloster in der Präfektur Shiga als Abt vor.

    Von Sokan habe ich gelernt, dass Teemeister zu sein oder zu werden eine Lebensaufgabe ist, nicht nur existentiell, es gilt auch, eine Menge über japanische Kunst, Keramik, Architektur, Geschichte und letztlich auch eine neue Sprache zu lernen. Die größte Herausforderung besteht darin, das dann im Vollzug zu lassen und lediglich da zu sein. Die heilende Kraft der reinen Gebärde, D., 1970, S.48 die Karlfried Graf Dürckheim der aufmerksam vollzogenen Handreichung zuschreibt, findet ihre Weise in der Zubereitung und im Trinken von Tee. Ich habe begonnen, eingewiesen und ermutigt durch Sokan, Elemente der Teezeremonie im Stil von Omotesenke zu übernehmen und eine Form zu entwickeln, die mehrere Menschen in der Zubereitung und im Genuss von Tee zusammenführt. Omotesenke ist eine neben andern Formen der Teezubereitung in Japan, eine der ersten Formen. Erste Informationen sind über das Internet zugänglich.

    Lange Zeit habe ich darunter gelitten, Zentexte nicht im Original lesen zu können. Westliche Leser.innen sind darauf angewiesen, aufzunehmen, was andere oft auch selbst aus zweiter Hand übernommen haben und mitteilen. Vielfach sind englische Übersetzungen Grundlage für deutsche Texte. Angeregt und ermutigt vor allem durch die Begegnung mit Menschen aus der Zentradition habe ich mich auf die Suche gemacht nach vergleichbaren Erfahrungen in der westlichen Tradition. Gibt es ähnliche Erfahrungen, Übungsformen, Rituale und Berichte? Auch diese westlichen, scheinbar so nahe liegenden Texte, sind bei näherem Zusehen nur beschränkt zugänglich, sie sind immer noch verschlüsselt, auch durch die eigene, persönliche Sprache der Autoren und Autorinnen und geprägt durch den Geist einer vergangenen Zeit. Möchte man östliche und westliche Tradition ins Gespräch bringen, dann ist das außerdem nur in dem Umfang des eigenen Eindringens in die Materie möglich. Das gilt gleichermaßen für das tiefere Verstehen von Übungen wie auch von Texten. Ich ahne, wie beschränkt dieses Vertrautwerden mit dem Fremden ist und lerne auch zunehmend begreifen, wie bruchstückhaft das Endringen in die eigene Tradition ist.

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