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Mit Caspar, Melchior und Balthasar durch Köln: Ein ReiseGeister-Buch
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eBook110 Seiten1 Stunde

Mit Caspar, Melchior und Balthasar durch Köln: Ein ReiseGeister-Buch

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Über dieses E-Book

850 Jahre nachdem Kaiser Barbarossa die Gebeine der Heiligen drei Könige in die Domstadt brachte, erkunden Caspar, Melchior und Balthasar Köln. Dabei entdecken sie, dass das Römische Reich schon vor ihnen hier war, dass das Kölsch nicht das einzige Wässerchen ist, das diese Stadt hervorbringt, dass von hier aus Karneval und Kanzler auszogen und dass ein Geißbock mit seinem Verein schon viel Freud und Leid erleben durfte.Entdecken Sie die Rheinmetropole gemeinsam mit unseren ReiseGeistern und lassen Sie sich einladen zu einer Erkundungstour durch Köln und seine Geschichte - begleitet von den Persönlichkeiten und Figuren, die diese Stadt bis heute prägen.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum13. Jan. 2012
ISBN9783941796713
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    Buchvorschau

    Mit Caspar, Melchior und Balthasar durch Köln - Volker Streiter

    1. Kaiser- und Königstreffen

    (Kölner Dom)

    Am Haupteingang des Kölner Doms steht eine leicht bekleidete Dame. Sie blickt aufgeregt über den Domplatte genannten Platz, betritt das Gotteshaus und läuft ziellos umher. Ihre dünnen Ledersandalen klappern auf dem Steinboden und ihr ruheloser Gang lässt das feine Leinen ihres ärmellosen, bodenlangen Kleides um die Glieder spielen. Unterhalb der Brust gibt ein feiner Gürtel der Figur etwas Klassisches. Ratlos kehrt die Dame zu den Pforten zurück, wobei sie eine Hand auf das sorgfältig zu Kringeln gelegte Stirnhaar legt.

    Dame

    Bei den Göttern, wo bin ich? Die Kühle und das fahle Licht erinnern mich an meine frühen Jahre in Germanien. Ich bin doch nicht wieder unter raue Soldaten und einfache Leute geraten? Das, dachte ich, läge hinter mir. Gab ich dieser Siedlung nicht sogar meinen Namen? Aber was zog mich weg aus der Ewigkeit, wo ich von den sonnigen Gestaden Italiens träumte. Ein nicht enden wollendes Grollen und Wackeln unter den Häuser, als fräße sich ein Wurm durch den Untergrund, erweckte meinen Geist. Beim Hergleiten zu den grauen Mauern dieses Ortes war es mir, als raunten Stimmen mir das Wort U-Bahn zu. Doch was bedeutet es? Nun ich bin gerufen und da. Ist die Stadt in Gefahr?

    Sie blickt an der Fassade des Kölner Doms hoch.

    Dame

    Und dieser riesige Palast mit seinen Zacken und Zinnen, dieser Koloss aus dunklem Stein, was stellt er dar? Zu meiner Zeit standen hier prächtige Villen mit Blick auf den Fluvius Rhenus.

    Mit dem Bau des Kölner Doms wurde 1248 im gotischen Mittelalter begonnen. Nach 600jährigem Baustopp wurde er 1880 nach den originalen Plänen vollendet. Die Kathedrale ist mit 157,22 Metern die zweithöchste Kirche Europas sowie die dritthöchste der Welt. Höchste Kirche der Welt ist das Ulmer Münster. Die Westfassade (Haupteingänge) ist mit 7100 m² inklusive der Türme in ihrer Dimension unübertroffen. 1996 wurde der Dom in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Er gilt mit sechs Millionen Besuchern als Deutschlands meistbesuchtes Bauwerk. Unter anderem beherbergt der Kölner Dom die Reliquien der Heiligen Drei Könige. Ihr Schrein steht im Chorumgang. Auch Papst Benedikt XVI. war schon dort.

    Durch das aufgeregte Umherlaufen der Dame und ihre hilflosen Ausrufe angelockt, gesellen sich drei Männer zu ihr. Ihre bodenlangen Seidengewänder schleifen über den Boden. Der Schwarze unter ihnen trägt einen Turban, die beiden anderen Häupter ziert je eine Krone und ein Goldreif.

    Der Gekrönte

    Werte Frau, sicher habt Ihr Euch verlaufen. Ihr steht vor der Hohen Domkirche St. Peter und Maria. Eure Rat- und Hilflosigkeit hat uns nicht ruhen lassen und wir mussten unseren Schrein verlassen. Es ist Christenpflicht den Schwachen beizustehen. Wo also braucht Ihr Hilfe und wer seid Ihr?

    Dame

    Agrippina bin ich, Gattin eines römischen Kaisers, Kaisermutter und Namenspatronin der Stadt. Aber das Ihr mich nicht kennt? Habt Dank für Euer Angebot, sicher werden mir Soldaten der Garnison beistehen können. Aber kenn ich Euch?

    Die drei kostbar Gewandeten sprechen im Chor

    Wir sind Caspar, Melchior und Balthasar, drei Weise aus dem Morgenland, auch die Heiligen Drei Könige genannt. Ein Kometenschweif leitete uns einst zur Geburt des Messias. Und nun unterbrach Eure Aufgeregtheit unsere Ewigkeitsmeditation.

    Caspar

    Genau 1164 Jahre nach unserem Besuch in Bethlehem, inzwischen lagen wir im Dom zu Mailand, griffen Ritterhände unsere Gebeine, schleppten sie über die Alpen und legte sie hier nieder. Jetzt schützen wir die Stadt Köln.

    Agrippina

    Köln, so heißt der Fleck hier nun? Das klingt nach meiner Geburtstadt. Es scheint sich doch einiges verändert zu haben, wenn auch nicht zum Guten. Aber wenn ich schon mal da bin, so lasst mich Euch Fremdländern zeigen, wie prächtig die Colonia einst war.

    2. Die Stadtgründung

    (Römisch-Germanisches Museum)

    In der Römerzeit war Köln das Soldatenlager Ubiborum, benannt nach den westgermanischen Ureinwohnern, den Ubiern. Hier war der Sitz des Provinz-Statthalters. 50 n. Chr. erhielt Ubiborum durch die Kaisergattin Agrippina die Stadtrechte und den Namen Colonia Claudia Ara Agrippinensium (CCAA). Die Kurzform des Namens, Colonia, wurde über die Jahre zu Köln und lebt in vielen Sprachen fort. Verbindungsstraßen führten zu den Soldatenlagern Bonn, Aachen und Neuss und sind im Verlauf heute noch existent. Die Ausdehnung der römischen Colonia ist an vielen Stellen in Form von Mauer- und Turmresten zu erkennen. Um 80 n. Chr. erhielt Köln sein Wasser aus der Eifel. Die Leitung war eine der längsten römischen Aquädukte überhaupt. Physikfreunde aufgemerkt: Es galt das Prinzip der Kommunizierenden Röhren.

    Die Gruppe überquert die Domplatte auf Seiten des Dom-Hotels und bewegt sich auf den großen Museums-Flachbau neben der Kathedrale zu. Missbilligend rümpft die Kaisermutter die Nase über die lässig und bunt gekleideten Menschen auf der Platzfläche.

    Agrippina

    Es scheint, als halte man hier die Saturnalien ab. So bunt Gekleidete sah ich nie. Prächtige Farben, gewiss. Aber der Schnitt der Gewänder! Die Statur der Leute! Gibt es denn keine Zucht mehr, keine Ertüchtigung? Nicht einmal in Rom, der Hauptstadt der Dekadenz, sah ich so viele Menschen mit Bauch einherwanken. Doch nun tretet näher, Ihr Weisen.

    Die Dame winkt die Männer zu sich und tritt an die Glasscheibe des Museums. Sie weist auf ein Mosaik im Untergeschoss.

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