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Grenzen lieben
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eBook123 Seiten39 Minuten

Grenzen lieben

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Über dieses E-Book

Es geht um den Umgang mit Grenzen, Grenzen, die andere setzen, die man selber hat und die man überwinden muss / möchte.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum30. Mai 2018
ISBN9783752819205
Grenzen lieben
Autor

Hannah G. Kempf

Hannah G. Kempf, geboren in Heilbronn, arbeitete als Kosmetikerin in München, führte eine eigene Parfümerie mit Kosmetikstudio in Bielefeld, beteiligte sich an Sommerakademien in Paderborn und Bielefeld und seit 20 Jahren an den Seminaren der Malerin Brigitte Fuhrmann-Mau. Ihre Bilder werden mit wachsendem Erfolg ausgestellt, beachtet und gekauft.

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    Buchvorschau

    Grenzen lieben - Hannah G. Kempf

    Inhaltsverzeichnis

    Grenzen lieben

    1949

    1958

    1972

    1980

    1990

    Reicht nicht

    Reculer pour mieux sauter

    Mud in your eye

    Kind und Hund

    Du machst das

    Ja nein

    Dann wär das schon mal geklärt

    Lyrik kickt

    Sinn kaum aber klasse Rhythmus

    Auskunft auf Nachfrage

    Pflicht

    Kür

    Warentausch

    Ein verständlicher Wunsch

    Kommt ein Kerl

    Auch das noch!

    Überrascht?

    Der Gang der Dinge

    Beziehungsentwicklung

    Schluss mit

    Schluss mit

    Schluss mit

    Anna Karenina (Die Garbo Version)

    One of these perfect days

    An einem dieser perfekten Tage

    Angekommen

    Bewegliche Ziele

    Das New York Experiment

    Angst?

    Dringliche Bitte

    Akustisches Ungeziefer

    Falsch abgehoben

    Lärm im Hirn

    Dinner for one

    Wer war das?

    Autobahnuni

    Kapitaler Gesang

    Dickes

    An Paradoxa kein Mangel

    Es hat sich ausgelacht

    Prollis Wellenteilung

    Gleich

    Drei Gründe Psychologie zu studieren

    O die Menschheit

    Klassentreffen

    Klassetreffn

    Wump und weg

    Angst-Vater-Gebet

    Grenzen lösen

    GRENZEN LIEBEN

    1949

    Familienstreit. Vorbeiblicke. Gedämpfte Stimmen. Thema: „Nach drüben machen. Von Leipzig in den Westen machen. Merkwürdig. Wie Pipi machen, Kaka machen. Irgendwas unten raus weg machen. Aber „Nicht vor den Kindern! Schon sind wir hellwach.

    Aus Leipzig über Hannover nach München machen. „Mit Sack und Pack. Sack und Pack. Das sind wir. Opa aufgebracht: Verrat an der Restfamilie! Im Übrigen politischer Unfug: „Die Vereinigung kommt nächstes Jahr! Beide Zeigefinger oben: „Spätestens!"

    „Kommt im Leben nicht!" So die Fluchtfraktion. „Erleben wir nicht mehr. So Omi. Verzagt. Gegen Opas Zeigefinger. Opa zornrot gegen alle. „Spätestens im nächsten Jahr! Und so weiter. Hin und Her. Ich will nicht begreifen. Und als ich begreife, will ich nicht weg. Ich habe mich eben erst in Anja verliebt. Treueschwüre getauscht. Meine Daseinsberechtigung gefunden. Kinderseelenernst. „Anja, das ist jetzt für immer."

    Sie hat mir Stifte Lötdraht Kreisel Goldstaub aus der elterlichen Werkstatt, sie hat mir Punzen in Ölpapier Kastanien zugesteckt. Stofftiere Feilen Papierfalter Federn Zeichnungen Ketten und sich zugesteckt. Sich mir ich weiß nicht wie zugesteckt. „Das ist jetzt für immer."

    Flucht über Nacht. In der Linken ein Pappkoffer, in der Rechten die Hand der älteren Schwester. Vor uns ein Abenteuerspielplatz mit echtem Herzrasen. Sobald Autoscheinwerfer heranstreichen, werfen wir uns hinter Buschzeug am Straßenrand. Nase im Matsch. Gesicht kalt. Hände klamm. Aufregend. Hingeschmissen. Aufgeschmissen. Was soll das? Noch rätselhafter: warum schlagen sich Anjas Eltern auf Opas Seite? Lassen Anja nicht mit? Linke Hand ließe sofort den Pappkoffer fallen und wäre frei. Für sie. Für immer. Eine Nacht ohne Sterne. Extra ausgesucht, um sich im Finsteren fortzuschleichen.

    Es geht um die Überwindung einer verschwommenen Grenze. Ich sehe sie nicht. Alles gleich. Wiesen Sträucher Abschüsse Straßenränder Löwenzahn Huflattich Rübenacker Matsch ... alles gleich. Ich fantasiere tausend Grenzüberschreitungen. Dann ist der Stacheldraht, unter dem wir uns durchschlängeln, doch nur wieder eine Umzäunung für Kühe gewesen.

    Ein Uniformierter zirkelt sein Fahrrad vor uns hin. Geschnappt! Aus! Wir Kinder heulen los wie einstudiert. Plärren für fünf. Ich fünf Jahre alt, entnervt erledigt verzweifelt enttäuscht, darf endlich gegen diesen Mann meinen Glaubensverlust an alles und jeden hin kreischen. Wir schluchzen. Wir betteln. Ich weiß nicht für was, aber ich bettle die Bettelgebete meiner Schwester nach. Mama öffnet ihren Mantel und zaubert Flaschen und Salami hervor. Der Uniformierte greift zu. Winkt unauffällig. Greift zu. Winkt uns durch. Gott für Minuten.

    Weiß der zugezogene Himmel, wann wir die Grenze überschritten haben!

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