Wunder, Weisheit, Weib: Kraft der Weiblichkeit
Von Lisa Berg
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Über dieses E-Book
Ganz so ist es glücklicherweise heute nicht mehr. Eines jedoch hat sich seit dem Mittelalter zu heutiger Zeit kaum verändert:
Fällt eine Frau aus der gesellschaftlichen Norm, ganz gleich ob sie durch ihre Güte und Herzlichkeit besticht, ob sie mit besonderen Gaben gesegnet ist wie dem Hellsehen, mit energetischen Händen oder Heilwissen, ob sie von besonderem Reiz durch ihre Aura und Schönheit ist, ob sie einfach besonders kraftvoll ist, weil sie ein besonders durchdacht und bewusst denkender Mensch ist, oder gar über Zauberkräfte verfügt.
Damals wie heute werden solche Frauen gern schnell ins Kreuzfeuer des Geredes genommen, schief angesehen, abgeurteilt und manchmal sogar ausgegrenzt. Nicht zuletzt dadurch, dass sich die Männerwelt durch derart besondere und starke Frauen in ihrer Vormachtstellung bedroht fühlte. Glücklicherweise finden besondere Frauen gerade heute immer öfter und immer mehr Anerkennung unter den Mitmenschen, obgleich es noch genügend männliche Zeitgenossen gibt, die Angst vor starken Frauen haben, doch eine wirklich starke Frau vermag Angst durch Liebe und Geduld zu heilen.
Im Mittelalter nannte man diese besonderen Frauen Hexen und verbrannte sie auf dem Scheiterhaufen. Heute dürfen wir dankbar für das Gerede und dessen Verschriftlichung im Mittelalter sein, ansonsten wären uns die Geschichten und Legenden um das wunderbare, magische und mystische Schaffen dieser besonderen Frauen, der Hexen, der Magierinnen, der Heilerinnen, wohl nicht bis heute erhalten geblieben.
Lisa Berg
Lisa Berg ist eine gute Freundin und Schülerin von Meister Cheng Lijun. Darüber hinaus ist sie als Verlegerin, Grafikerin, Illustratorin, Fotografin und Malerin tätig. Die Harzerin wurde 1970 geboren, erlernte ursprünglich einen künstlerisch/handwerklichen Beruf und widmete sich bereits seit Kindesbeinen der Kunst und Kreativität. Heute lebt sie gemeinsam mit ihrer Tochter in einem Ort nahe Quedlinburg. Zudem widmet sie sich der Erhaltung der Harzer Sage (www.sagenhafter-harz.com).
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Buchvorschau
Wunder, Weisheit, Weib - Lisa Berg
Inhalt
Vorwort
Das Mahl zu Walpurgis
Der Bräutigam der Hexe
Hexen in Gittelde
Die Räuberbraut von Zellerfeld
Das Silberhohl
Walpurgis
Der Heilige Teich
Die Wolfsklippen
Die Nix im Waldschloss
In Liebe ergeben
Rettung in den Tod
Der Wolfsbrunnen
Graf Viktor und der Schweinehirt
Der Kinderbrunnen am Rammelsberg
Die Jungfrau von Osterode
Der Untergang Burg Ilsesteins
Die Fee am Untreuborn
Der Ilsestein
Romar und Ruma
Vorwort
Frauen! Das schöne Geschlecht – das schwache Geschlecht. Zuständig für Kinder, Küche, Kammer, Kirche.
Ganz so ist es glücklicherweise heute nicht mehr. Eines jedoch hat sich seit dem Mittelalter zu heutiger Zeit kaum verändert:
Fällt eine Frau aus der gesellschaftlichen Norm, ganz gleich ob sie durch ihre Güte und Herzlichkeit besticht, ob sie mit besonderen Gaben gesegnet ist wie dem Hellsehen, mit energetischen Händen oder Heilwissen, ob sie von besonderem Reiz durch ihre Aura und Schönheit ist, ob sie einfach besonders kraftvoll ist, weil sie ein besonders durchdacht und bewusst denkender Mensch ist, oder gar über Zauberkräfte verfügt…
Damals wie heute werden solche Frauen gern schnell ins Kreuzfeuer des Geredes genommen, schief angesehen, abgeurteilt und manchmal sogar ausgegrenzt. Nicht zuletzt dadurch, dass sich die Männerwelt durch derart besondere und starke Frauen in ihrer Vormachtstellung bedroht fühlte. Glücklicherweise finden besondere Frauen gerade heute immer öfter und immer mehr Anerkennung unter den Mitmenschen, obgleich es noch genügend männliche Zeitgenossen gibt, die Angst vor starken Frauen haben. Doch eine wirklich starke Frau vermag Angst durch Liebe und Geduld zu heilen.
Im Mittelalter nannte man diese besonderen Frauen Hexen und verbrannte sie auf dem Scheiterhaufen und heute…. Heute dürfen wir dankbar für das Gerede und dessen Verschriftlichung im Mittelalter sein, ansonsten wären uns die Geschichten und Legenden um das wunderbare, magische und mystische Schaffen dieser besonderen Frauen, der Hexen, der Magierinnen, der Heilerinnen, wohl nicht bis heute erhalten geblieben.
Quelle: Harzer Sagen Harz-Urlaub-de
Das Mahl zu Walpurgis
Seit jeher ist der Brocken als Heimstatt des Teufels und seiner Gesellen bekannt. In der letzten Aprilnacht eines jeden Jahres vollzieht sich ein furchterregendes Schauspiel, dort oben, auf dem höchsten Harzgipfel.
Satan persönlich zitiert all seine Hexen und Zaubergehilfen zum diesem Schauspiel – dem wichtigsten Hexensabbat.
Kaum, dass Mitternacht vorüber ist, stürmen aus allen Richtungen des Himmels die teuflischen Scharen herbei. Sie reiten auf Ziegenböcken, seltsamen Wesen, auf Mistgabeln oder Reisigbesen und führen eine große Zahl an Zauberutensilien mit sich.
Sind alle versammelt, lädt der Teufel zum wilden Tanze und alle springen und tanzen wie besinnungslos unter einem höllischen Lärm um ein großes flammendes Feuer – bis zur restlosen Erschöpfung. Währenddessen tönt der leibhaftige in den bösesten und lästerlichsten Tönen über Gott und alle die ihm folgen.
Alsdann besteht ein Festmahl vor, welches auf dem Hexenaltar bereitet wird. Doch nicht Kalb oder Lamm, sondern Hexenfleisch wird verspeist und zwar das derjenigen, die als letzte zum Feste kam. Weil es als Mangel gezollten Tributes gegenüber dem Teufel gilt, muss sie ihr Leben, nach einer letzten heißen Liebkosung durch ihn, lassen. Unter Spottgelächter und Getöse wird sie vom Teufel in Stücke gerissen und in den Kessel geworfen um zu braten.
So gut gestärkt, machen sich alle kurz vor Anbruch des ersten Maimorgens hastig in alle Himmelsrichtungen davon.
Der Bräutigam der Hexe
In einem kleinen Dorf, tief in den Harzer Wäldern war vor langer Zeit ein junger Mann zu Hause. Er hatte eine hübsche Braut, doch sehr zu seiner Verwunderung, waren sie und auch ihre Mutter wahrhaftige Hexen. So nahte die letzte Aprilnacht. Er wusste inzwischen, dass beide stets in jener Nacht ausfliegen, hinauf auf den Brocken, um mit dem Teufel Orgien zu feiern. Seine Neugierde wuchs und so schlich er ihnen nach und beobachtete, wie sie im Stall hinter dem Stroh den Heuboden emporkletterten, unter einem Ballen Stroh eine Truhe hervorzerrten und aus ihr ein seltsames Gefäß nahmen. Was mag wohl darin gewesen sein, denn kaum dass die beiden Hexen daraus getrunken hatten, waren sie auch schon spurlos verschwunden – wie von Geisterhand.
Er sah sich um, ob sie nicht doch zu sehen wären und als er sie nicht erblicken konnte, nahm er selbst einen Schluck aus diesem Gefäß, nicht ahnend, was ihm widerfahren würde, denn im nächsten Augenblick fand er sich auf dem Brocken, mitten unter den ausgelassen tanzenden Hexen, rauchenden Feuern und wildem Geheul wieder.
Verwundert schaute er drein und wischte sich die Augen, doch es war kein Traum. Er sah den Teufel vor sich auf der Kanzel stehen, den Dreizack in der Hand. Um ihn loderte ein Feuer und alle Hexen tanzten wie wild um ihn umher – unter ihnen seine Braut und ihre Mutter. Eilig verkroch der junge Mann sich hinter einem Felsen und beobachtete das wilde Treiben aus sicherer Entfernung, welches die ganze Nacht hindurch andauerte.
Bald graute der Morgen und schließlich rief der Teufel all seine Gespielinnen