Rettet unsere Märchenwelt: Geschichten für Kinder erzählt und illustriert von Angela Peters
Von Angela Peters
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Über dieses E-Book
Erlebe eine faszinierende Welt, in der seltsame Ereignisse zu zauberhaften Geschichten werden.
Nach diesem Buch siehst du beim deinem nächsten Spaziergang vielleicht etwas genauer hin und entdeckst dein eigenes Reich der Fantasie.
Doch je mehr von unserer Natur verloren geht, desto mehr weichen auch die Märchen und Geschichten.
Deshalb: Rettet unsere Märchenwelt!!!
Angela Peters
Angela Peters wurde 1963 in Magdeburg geboren und lebte dort auch etliche Jahre. In ihrer Jugend verbrachte sie viele Wochenenden im Harz. Die Liebe zog sie nach Elbingerode (Harz), wo sie seit 2003 mit ihrer Familie wohnt. Ihre Leidenschaft zur Malerei wurde zum Beruf. Ständig ist sie mit dem Fahrrad oder zu Fuß in der umliegenden Landschaft unterwegs, um neue Motive auf ihrer Leinwand einzufangen. Sie begann schon in jungen Jahren ihre Erlebnisse in Gedichten und Geschichten festzuhalten.
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Buchvorschau
Rettet unsere Märchenwelt - Angela Peters
Inhaltsverzeichnis
Lieber Leser/in
Danke
Die Sage von den Zeterklippen
Das Märchen vom Bodekessel
Im Schneewind über Nacht geboren
Ein neuer Harzer Wald entsteht
Die dicke Buche
Das Erlebnis der Friedrichshöhle
Die dicke Buche braucht Hilfe
Adventskekse
Wunder brauchen eben etwas länger
Die Geschichte vom fehlenden Schnee
Die Geschichte von der verlorenen Zeit
Helft lieber dem Wald
Ich möchte alles können, was ich will
Siebzehn Schritte
Die Trolle in Norwegen
Die Reise der Harzer Zwerge nach Norwegen
Die Trolle bei den Harzer Zwergen
Musik verbindet
Wo ein Wille ist können Wunder geschehen
Der Weg zur Höllenklippe
Frühlingstanz im Blumenmeer
Rätselhafte Kreise
Goldtaler
Lieber Leser/ in,
die beiden ersten Märchen, „Die Sage von den Zeterklippen und „Das Märchen vom Bodekessel
schrieb ich bereits in meiner Jugend, als ich noch in Magdeburg wohnte und oft die Wochenenden im Harz verbrachte.
Nun wohne ich schon viele, viele Jahre in Elbingerode und meine Leidenschaft zur Malerei ist zum Beruf geworden. Ständig streife ich mit dem Fahrrad oder auch zu Fuß durch unsere Landschaft, um neue Motive auf meiner Leinwand einzufangen.
Ich erlebte dabei so einiges, was mich sehr verwirrte und mein Herz tief berührte. So sehr, dass ich es in Worte fassen musste, um mich von diesem Druck zu befreien, mir wieder Klarheit zu verschaffen ...und dem Hilferuf unseres Waldes eine Stimme zu geben.
Als ich so mit dem Schreiben begonnen hatte, flog mir ein seltsamer, winzig kleiner Zettel zum Fenster herein. Darauf stand:
„Liebe Menschen, hört auf zu denken, euch allein gehöre alles auf der Welt. Als es euch noch nicht gab, lebten wir viele tausend Jahre im Einklang mit der Natur. Nun zerstört ihr innerhalb weniger Jahre alles, was wir einst hatten. Mehr und mehr Wald verschwindet. So auch unser Lebensraum.
Denn wir wohnen in den Wäldern, versteckt unter Wurzeln, Moos oder Blumen, leben an rauschenden Bächen, kleinen Teichen oder Seen. Dort, wo der Mensch die Natur noch lebenswert gelassen hat, sind wir zu Haus.
Ob Pflanzen oder Tiere, alle haben einen wichtigen Platz in der Natur und in unserem Leben. — Insekten sind für uns wie ein Telefon, um Nachrichten zu verbreiten. Auf den Vögeln fliegen wir, wenn die Wege zu Fuß zu weit sind. Oder wir setzen uns einmal auf ein Reh oder einen Hasen, um schneller vorwärts zu kommen.
Wir sind mit allen Tieren gut befreundet. Bitte bewahrt unseren Lebensraum! Denn je mehr er verschwindet, weichen auch die Märchen und Geschichten, die euch erreichen, wenn ihr durch die Natur geht. Vergesst uns nicht!
Eure Harzer Zwerge."
Also setzte ich nun alles daran, die Geschichten, die ich mit den Harzer Zwergen und ihrer wundersamen Welt erlebte, bald aufzuschreiben, damit du, lieber Leser/ in, so schnell wie möglich über sie und die Natur erfährst. Die Wünsche der Zwerge sind auch die meinen. Aber mache Dir selbst ein Bild!
Danke!!!
Erst einmal möchte ich mich bei meinen Hortkindern der Grundschule „Paul Ernst" in Elbingerode, bedanken, welche bei mir im Zeichenzirkel während des Malens meinenen Geschichten gelauscht haben. Ohne ihr intensives Drängeln, doch endlich ein Buch zu schreiben, wäre dieses nicht entstanden.
Ganz besonderes danke ich Karin Handschuh aus Blankenburg!
Sie erklärte sich bereit, als Lektorin die Texte für dieses Buch durchzuarbeiten. Das war gar nicht so einfach, denn ich hatte auf dem Gebiet der Schriftstellerei nur sehr wenig Erfahrung. So tauchten wir gemeisam viele Stunden ab in die Welt meiner Märchen. Im Alltag begegneten mir in wenigen Monaten so viele kuriose Begebenheiten, die mit einem Hauch Fantasie lebendig wurden. Sowas in Worte zu fassen war manchmal nicht einfach, doch zusammen fanden wir immer wieder wundersame Lösungen.
Karin fühlte mit, verschwand in der Zauberwelt, sodass auch viele schöne Ideen und Passagen von ihr mit eingeflossen sind.
Herzlich bedanken möchte ich mich auch bei Martin, meinem Sohn, denn ohne ihn hätte ich die gesammelten Werke wahrscheinlich nie in ein ansehnliches Buchformat gebracht.
Natürlich danke ich auch dem Rest meiner Familie, welche meine Tätigkeit als Harzmalerin, und nun auch als Schriftstellerin, toleriert und unterstützt.
Das Märchen von den Zeterklippen
Wo die Stürme nur so hinwegfegen, die Wolken stets aufs Neue kämpfen in einer wilden, einsamen Felsenwelt, gleich unterhalb des Brockens, dort liegen die Zeterklippen.
Vor tausenden von Jahren waren sie noch fest in der Hand des Teufels und keiner wagte sich auch nur in ihre Nähe. Der Anblick des geheimnisvollen Berges und die unheimliche Stille dort machten das Herz beklommen und zwangen den Wanderer zur Umkehr.
Vor vielen, vielen Jahren hatte sich einmal ein junges Mädchen beim Pilze suchen in die Nähe der Zeterklippen verlaufen.
Zu Hause führten sie ein ärmliches Leben. Die Mutter flocht Körbe aus den Gerten der Weiden und verkaufte sie auf dem Markt. Der Vater arbeitete bei einem reichen Bauern auf dem Lande. Oft reichte das Geld vorn und hinten nicht für eine warme Mahlzeit.
Von den drei Kindern, war Maria die Älteste. Im Sommer wurde sie von den Eltern oft in den Wald geschickt, um Pilze und Beeren zu sammeln. Manchmal, wenn sie besonders viele Pilze gefunden hatte, konnte Maria sogar einige davon auf dem Markt verkaufen. Heute jedoch war alles anders gekommen. Anfangs hatte sie nur wenige Pilze in ihrem Körbchen gehabt. Da wollte sie noch nicht nach Hause gehen. So ging sie tiefer in den Wald hinein und schon von Weiten sah sie endlich die ersehnten Pilze. Hier stand einer und da noch einer!
Freudig sprang sie von einer Stelle zur nächsten.
Dunkle, schwere Wolken waren aufgezogen, und ein schneidender Wind zerrte an Marias Kleidern. Huh, wie war ihr plötzlich kalt und ungemütlich!
Da entdeckte sie eine kleine Höhle. Schnell sammelte sie ein paar Tannenzweige und Farne. Sie legte sich darauf, um das Unwetter abzuwarten. Doch es wollte und wollte einfach nicht aufhören. Schließlich wurde es dunkel. Ringsum stand der Wald schwarz und der Regen peitschte nur so vom verhangenen Himmel.
Verzweifelt brach Maria in Tränen aus. Die Eltern machten sich bestimmt Sorgen, sie musste nun schnell wieder nach Hause kommen. Aber es nützte nichts.
In dieser Felsenwelt, im Dunkeln und dazu noch bei diesem Wetter würde sie den Weg niemals finden. Also legte sie sich hin. Lange konnte sie vor lauter Angst nicht einschlafen und ihr Herz wurde schwer. Auch Hunger und Durst quälten sie, denn das letzte Stück Brot war schon aufgegessen und der Wasserschlauch leer. Auf einem Baum rief ein Käuzchen und sie fühlte sich so einsam wie nie zuvor. Schließlich schlief sie doch ein.
Als es gegen Mitternacht ging, kam der Teufel auf seiner nächtlichen Runde an ihren Unterschlupf vorbei. Er sah das Mädchen und wunderte sich. Sie war so schön, wie sie so da lag, mit ihren langen, blonden Haaren. Und der Teufel, welcher stets nur Hässliches und Böses mochte und Menschen nur immer Leid antun wollte, hatte plötzlich ein eigenartiges, unbekanntes Gefühl.
— Er verliebte sich in das Mädchen. Behutsam nahm er es auf die Arme und trug es in seine Höhle. Dort holte er ein paar Felle hervor und bereitete ihr ein schönes, weiches Lager. Verklärt schaute er sie an und beschloss, dass sie wie eine Königin im prunkvollen Schloss erwachen solle. Unter Donnern und Blitzen rief er Hexen, Geister und Boten der Hölle herbei und befahl ihnen, oben auf dem Berg ein herrliches Schloss zu errichten.
Während alle flink und fleißig arbeiteten, verschwand der Teufel im Innersten seiner Höhle. Aus der dunkelsten Ecke holte er ein verstaubtes Buch hervor, blätterte darin, und fand nach einer Weile Sprüche zur Verwandlung zum Prinzen. Draußen, oben auf dem Berg, entstand stetig das Schloss. Riesige Felsblöcke stapelten sich in die Höhe, völlig glatt waren sie und quaderförmig behauen. Von außen sah der Bau mächtig und plump aus, doch innen war alles mit so viel Liebreiz gestaltet, dass man meinen konnte, wirklich in einem bezaubernden Schloss zu sein.
Als die Sonne aufging, waren alle fleißigen Helfer verschwunden. Die Arbeit war getan. Die Sonne stand schon hoch am Himmel, als