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CREDO al dente: GESCHICHTEN AUS REGENSBURG - KAUM ZUM GLAUBEN
CREDO al dente: GESCHICHTEN AUS REGENSBURG - KAUM ZUM GLAUBEN
CREDO al dente: GESCHICHTEN AUS REGENSBURG - KAUM ZUM GLAUBEN
eBook401 Seiten5 Stunden

CREDO al dente: GESCHICHTEN AUS REGENSBURG - KAUM ZUM GLAUBEN

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Über dieses E-Book

Ein Mönch, in der Hand trägt er einen Stab mit Kreuz, Anker und Herz, den Symbolen für die Urtugenden: den Glauben, die Hoffnung und die Liebe.
Diese drei sind das Ergebnis seiner Suche nach den wirklich vernünftigen Glaubenswahrheiten.
Mit diesen drei unerschütterlichen Bausteinen formuliert der Mönch sein ganz persönliches, allgemein verständliches Credo, das aufmüpfige Theologiestudenten heimlich an die Regensburger Domtüren heften.
Im Goldenen Turm ist die örtliche Engelzentrale untergebracht. Von oben herab beobachtet man trotz interner Streitereien aufmerksam das Geschehen in der Regensburger Altstadt, und nicht in allen Notfällen steht ausreichend geschultes Personal zur Verfügung.

Hinreißend pietätlos, unglaublich ideenreich, einmalig boshaft und stets originell.
SpracheDeutsch
HerausgeberSpielberg Verlag
Erscheinungsdatum9. Feb. 2018
ISBN9783954520886
CREDO al dente: GESCHICHTEN AUS REGENSBURG - KAUM ZUM GLAUBEN

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    Buchvorschau

    CREDO al dente - Pater Irritabilis

    Personen

    Manuskript vom Sortierband

    Ein zu drei Wochen Sozialarbeit verurteilter Ein-Euro-Jobber mit vier Semestern Germanistikstudium und anschließend abgebrochener Lehre als Verwaltungsfachwirt erwacht für Sekunden aus seiner tranceähnlichen Abgestumpftheit, reißt in gequälter Rückbesinnung auf seine Gymnasialreife einer plötzlichen Eingebung folgend ein mit Blumendraht verschnürtes und übel zugerichtetes Bündel DIN-A4-Blätter vom Müllsortierband und nimmt es später mit nach Hause. Sein ehemaliger Deutschlehrer hätte ihn für diesen kulturellen Rettungsakt wohl von der langen Liste seiner hoffnungslosen Fälle gestrichen.

    Der Papierpacken enthielt die in diesem Buch abgedruckten Geschichten, wobei allerdings neben den Titelseiten auch der Schluss des Manuskripts fehlt, denn der Text bricht mitten im Satz ab. Es ist müßig zu fragen, ob der Autor aufgrund widriger Umstände oder absichtlich anonym bleibt. Der Studienabbrecher selbst ist möglicherweise identisch mit jenem Azubi, von dem im Kapitel „Preis für Eigetora" noch die Rede sein wird. Offensichtlich hat er es in der Posteingangsstelle der Stadtverwaltung von Regensburg nicht geschafft, sich auf die unterste Stufe einer Beamtenlaufbahn im mittleren Dienst hochzuarbeiten, sich dann in kindlichem Vertrauen auf staatliche Fürsorge fatalistisch ins soziale Netz fallen lassen und sein Monatsbudget mit kleinen Gaunereien aufgebessert. So landete seine Fundsache von recht ansehnlichem literarischen Unterhaltungswert nicht ganz zufällig und natürlich nicht kostenlos auf meinem Tisch.

    Die aufgefundenen Geschichten sind in der Altstadt von Regensburg angesiedelt, und obwohl die lokalen Gegebenheiten stimmig und viele aktuelle Bezüge enthalten sind, muss der Wahrheitsgehalt der Schriften nach meiner Meinung angezweifelt werden. Eine Befragung von Bewohnern ergab zum Beispiel keinen einzigen Hinweis auf eine Familie Hysop oder einen anderen der genannten Protagonisten, dafür allerdings Hinweise auf einen inzwischen verstorbenen Mönch, von dem gesagt wird, er habe seinem Konvent im Kloster Weltenburg wegen der Ernennung eines erzkonservativen Abtes im heiligen Zorn den Rücken gekehrt und dann wie der mit seiner Klosterneugründung gescheiterte Max Emanuel Prinz von Thurn und Taxis (besser bekannt unter dem Namen „Pater Emmeram von Schloss Prüfening") ein zurückgezogenes Leben geführt.

    Die ungeschminkte, manchmal geradezu sperrig-derbe, despektierliche, zu satirischer Übertreibung neigende und gelegentlich brüskierende Ausdrucksweise auf der einen und dann die fundierten Bibelkenntnisse, die religiösen und philosophischen Exkurse und nicht zuletzt die lateinischen Zitate auf der anderen Seite – ein frustrierter Ex-Mönch wäre als möglicher Autor vorstellbar. Ohne wirklich verletzen zu wollen, triefen die Schriften von ätzend kritischen und sarkastischen Rundumschlägen, anstößigen Gegenüberstellungen, saloppen Formulierungen und profanen Ausdrücken. Und trotz eines teilweise antiquierten Satzbaus müssen sie aber auch den Vergleich mit kabarettistischen Texten nicht scheuen. Gelegentlich meint man den Jargon von einfältigen Politikern im Wahlkampf herauszuhören, die mit hölzerner Rhetorik geifernd vollmundig auf den Putz hauen, weil sie unbedingt von den Medien wahrgenommen werden wollen.

    Mit einer beispiellosen Jovialität wird über Engel geredet, als wären sie Menschen wie wir. Besonders ein Jungengel fällt mit seinen grotesk unkonventionellen Vorschlägen auf. Und auch die drei Gottheiten der christlichen Religion – Vater, Sohn und Heiliger Geist – werden volksnah in allzu irdische Denkweisen einbezogen, gewinnen aber dadurch an sympathischer Nähe; man muss sich nur auf die Inhalte einlassen.

    Oft kann auch Hintersinniges durch die beabsichtigte Doppeldeutigkeit von Wortspielen ausgemacht werden. Manche empfindsame Seele wird empört den Kopf schütteln und in ohnmächtiger Wut schäumen. Andere (insbesondere routinierte Kirchenbesucher und die Priesterschaft) werden vielleicht in einen vorexplosiven Zustand geraten und würden das indexverdächtige Machwerk in ihrer Entrüstung am liebsten der heiligen Inquisition übergeben wollen, obwohl auch sie spätestens in den letzten Geschichten den Verdacht hegen müssten – so wie jemand im Augenblick des Erschreckens nicht weiß, ob er weinen oder lachen soll –, dass der Verfasser als Spötter nur getarnt, eigentlich seine Seele offenlegt und andeutet, wie ratlos, verletzt und desorientiert er selbst ist und wie er so eigentlich unser aller Anteilnahme verdient. Er ringt um eine Religion, die adaptiv mit der Zeit geht, und muss doch hilflos zusehen, wie der Machtapparat seiner Kirche mit abgefeimten, in Einzelfällen auch verlogenen Funktionären die Gläubigen gleichsam rechtlosen Untertanen mit restriktiven Werkzeugen unter Kuratel stellt, so wie es einst die Päpste der Renaissance mit ihren Untertanen gemacht haben: der skrupellose, macht- und geldgierige Sixtus IV., der gottgleiche Alexander VI., der gnadenlose Julius II., den Martin Luther einen „Blutsäufer" nannte, und der Wildschweinjäger und Bankrotteur Leo X., der die deutsche Übersetzung der Bibel verbot, damit dem lateinischen Klerus nicht die Lufthoheit über die Evangelien verloren ging. Diese vier, die ihre eigenen Kinder, ihre Enkel und Lustknaben mit der Kardinalswürde ausstatteten, haben seinerzeit bar jeder Scham einen Machttypus vorexerziert, der sich, was ja böse Zungen behaupten, subtil in einschlägigen Kreisen bis heute erhalten hat.

    Vermutlich hatte der Schreiber, der übrigens auch über fundierte Musikkenntnisse verfügt, zunächst für Neffen und Nichten mehrere unterhaltsame Kindergeschichten erfunden und diese später, an seinem Tag des Zorns, voller Verbitterung und Wut mit kritischen Statements am Imperium Kirche angereichert. Die Frage bleibt, ob der Autor provozieren und gezielt verletzen will oder ob es ein Versuch ist aufzurütteln. Vielleicht wollte er auch ein „Hexenhämmerchen" als Anleitung zu einer Erneuerung des Glaubens schwingen. Kühn prophezeit er das Ende der katholischen Regelkirche mit ihrer erschreckend funktionierenden Mechanik der Hierarchie. Nebenbei verlagert er – uns allen um eine Generation vorauseilend – Gegenwartsgeschehen in die Zukunft und berichtet von Ereignissen so, als wären sie schon Historie.

    Aus der Tarnung mit Kindergeschichten heraus betätigt er sich als Heckenschütze gegen die Tore der Amtskirche. Eines gelingt ihm dabei auf bestechende Art: Der häufige Wechsel zwischen profanen und religiösen Inhalten, dieses Vor- und Zurückschwingen zwischen der Leichtigkeit der einen und der Schwere der anderen Seite, löst beträchtliche Stoßwellen aus. Es ist, als wären beim Drucken die Manuskripte eines Kinderbuchs und einer ketzerischen Streitschrift durcheinandergeraten.

    Manchmal navigiert der Autor gefährlich in der Nähe des teuflischen Credos eines Jago[Fußnote 1]. Hätte er gegen Ende des Buches und am vorläufigen Ende seiner stürmischen Pilgerfahrt nicht ein eigenes Credo verfasst – man hätte zu Recht einen Kirchenaustritt vermuten dürfen. So lässt sich rätseln, ob er ratlos und unentschlossen geworden war oder letztlich seiner eigenen Sache überdrüssig. Vielleicht hat ihm auch der Tod die Feder aus der Hand genommen und ein verärgerter Vermieter hat die Wohnung ohne nähere Inspektion einer Entrümpelungsfirma überlassen. Aber das alles bleibt Spekulation.

    Im Kapitel „Religion als Handelsware" beschreibt der unbekannte Autor nach außen hin eine zum Scheitern verurteilte Ehe, in Wahrheit aber – so darf vermutet werden – schildert er unter dem ungeliebten Joch des Keuschheitsgelübdes den lebenslangen Kampf vieler seiner Berufsgenossen zwischen Reinheit und Begierde, weil sie wie er nicht im Stande sind, Gottesliebe, Eigen- und Nächstenliebe auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, und er projiziert aufgewühlt seine eigenen gegensätzlichen Gefühle auf das Biest eines voyeuristischen Religionslehrers und eine die Sexualität ablehnende schöne Apothekerin, und das mit blasphemischen Anspielungen auf die göttliche Jungfrau Maria.

    Als Ganzes betrachtet entstand so im fliegenden Wechsel von Kinderbuchstil, Vorlesung, Tagebucheintrag, Monolog und Dialog, Protokoll, Leserbrief, Reportage, E-Mail, Fastenpredigt und ähnlichen literarischen Ansätzen eine amüsante und reizvolle Collagenlektüre. Wird der Leser eben noch schmunzelnd an eigene Jugendsünden erinnert, sieht er sich unvermittelt mit einem anderen Genre konfrontiert und muss urteilen, ob er beispielsweise einen gefälschten Hirtenbrief oder gar eine Persiflage auf eine Enzyklika vor sich hat.

    Abgesehen von wenigen Fußnoten habe ich die Texte des unbekannten Autors nicht um ein Jota verändert, auch nicht die umgangssprachlichen Ausdrücke und die vielen Fremdwörter; ich habe mir lediglich erlaubt, passend zum Inhalt und zur inneren Logik des Fragments einen aufrüttelnden Titel zu finden. Hier beißt sich einer die Zähne am Glauben aus – es ist ein Credo „al dente. Ihn selbst, den Verfasser, der wohl an seinem Kinderglauben irregeworden ist, habe ich mit „Pater Irritabilis (frei übersetzt: Vater Zorntiegel) aus der Anonymität hervorholen und ihm ein Gesicht geben wollen.

    Wegen aktueller Bezüge und aus rechtlichen Gründen sehe ich mich stellvertretend für Pater Irritabilis genötigt, vorsorglich auf die nachfolgende salvatorische Formel zu verweisen.

    Jede Ähnlichkeit mit natürlichen oder juristischen Personen, sei es in deren Beschreibung und Aussehen, in deren Äußerungen in Wort, Metapher und Gestik oder in deren Auftreten, ist rein zufällig. Vermeint jemand, sich trotzdem in einer der zentralen Gestalten erkennen zu müssen, so möge er nicht ausschließen, dass auch eine andere Person gemeint sein könnte, womit mit diesem Zugewinn an Erkenntnis jedes Ärgernis beseitigt wäre. Vieles ist einfach unvermeidbar und ohne Absicht, wie in jedem anderen Buch auch. Malefizer sind im Grunde angenehme Zeitgenossen. Für Reste von Betroffenheit beim einen oder anderen Leser würde ich mich im Namen des Verfassers trotzdem ohne Wenn und Aber entschuldigen.

    Gottfried Zeis

    In eigener Sache: Sollte ein Leser nachfolgend seine eigenen Geschichten wiedererkennen oder im Besitz zuverlässiger Hinweise auf den wahren Autor sein, möge er bitte entsprechende Fakten zur Klärung der Urheberrechte mitteilen.

    Vorwort mit Verdacht

    Wer immer sich über die Steinerne Brücke der zum Weltkulturerbe erhobenen Altstadt von Regensburg nähert, richtet seinen Blick im Sinne des Erbauers vorzugsweise auf die himmelwärts ragenden Türme von St. Peter. Eine Häuserzeile weiter stemmt sich der Goldene Turm als ein mittlerweile respektiertes, aber doch recht gesichtsloses Wahrzeichen der Stadt prahlerisch in die Höhe. Dieser Import aus San Gimignano[Fußnote 2] gerät nur eher beiläufig als Teil des Panoramas in das Blickfeld. Das Interesse der gaffenden Touristenmassen gilt allein der physikalischen Dimension dieser hohlen Vierkantsäule. Niemand vermutet, dass dort im neunten Stockwerk eine überirdische, außerordentlich straff organisierte, äußerst mobile, rund um die Uhr verfügbare und wohltätige Abteilung einer universell operierenden Macht ihre örtliche Einsatzzentrale aufgeschlagen hat, und dass dadurch dieses allgemein als höchster Geschlechterturm Deutschlands bestaunte Symbol des Reichtums, dieser unrentable und vor allem phallische Protzbau und diese üble Bausünde der Vergangenheit zum ersten Mal in seiner Geschichte eine sinnvolle Verwendung findet.

    Im Gegensatz zu diesen guten Mächten im Turm tummeln sich zu seinen Füßen in den Gässchen, in renovierten Patrizierburgen, Schlössern, Kirchen, Pfarrhöfen und Amtsstuben allerlei Bösewichter, Lügner, Angeber, Maulhelden, Ehebrecher, Vorbestrafte und sonstige üble Gestalten. Ein liebenswertes Malefiztum, dieses Regensburg. Es wimmelt geradezu von kleinen und großen sympathischen Missetätern und Schwerenötern.

    Trotz anders lautender Presseberichte wird zum Beispiel niemand ernstlich glauben, dass sich darunter ein mehrfach der Wahrheitsbeugung überführter Bischof befindet, der den Medien Hetze gegen den Katholizismus unterstellt und der darüber hinaus nicht gewusst haben will, dass einem wegen Pädophilie strafversetzten Priester erneut Jugendseelsorge übertragen, also der Bock zum Gärtner gemacht wurde; der auch mit leichter Hand eine erkleckliche Geldsumme im Gegenwert einer Eigentumswohnung ausgibt, um damit die Reise seines Domchores in den Vatikan zu finanzieren und dafür schon mal ein Pöstchen im päpstlichen Kulturrat zugewiesen bekam. Ein Schelm, wer da nur an die Zerkleinerung von Süßholz denkt, wo es sich doch eindeutig um eine raffinierte Variante von Simonie[Fußnote 3] handelt! Ist es nicht allzu menschlich, wenn jemand, der sich verkannt fühlt und dem der Boden unter den Füßen zu heiß wird, in Anwendung der zweiten göttlichen Tugend[Fußnote 4] auf die Hilfe von oben hofft? Mit Tutti wird ihm die neue Domorgel mit Pauken und Trompeten aus Tausenden von Pfeifen den Marsch blasen, vorzugsweise die schnarrenden Zungen aus dem Register der Posaunen werden dabei in Anlehnung an das Jüngste Gericht laut erschallen. Wenn Exzellenz seine Fahne einholt und mit großer Zeremonie von seinem Thron im Dom herabsteigt, wird es ein imposanter Abgang sein, lauter jedenfalls als vordem bei seinem Ziehvater im Vatikan, dessen Auszug aus Tübingen nur von wenigen, wenn auch schrillen Tönen begleitet wurde. Klägliche Trillerpfeifen hatten dort nämlich an den Mauern der Festung Ratzinger gekratzt und auf der Innenseite größere schmerzliche Spuren hinterlassen, als die Fassade bis heute vermuten lässt.

    Auch eine fromme Sympathisantin macht hin und wieder polternd von sich reden, eine streitbare Frau, die wider allen tierischen Ernst nach alter Bauernart (gewiss mit einigem Unbehagen, wie man ihr zugutehalten kann) erst nach positiver Prüfung ihrer Fertilität in guter Hoffnung zum Traualtar schritt. Ungeniert propagiert sie neuerdings in den Medien ihr weichgespültes Christentum, wonach die Fähigkeit zu sündigen doch irgendwie gottgewollt sei und die Kirche in Würdigung dieser Tatsache für die verschiedenen Kategorien von Fehltritten angepasste Reparatursets anbiete, mit deren schmerzfreier Anwendung man sich elegant wieder in den Stand der Gnade versetzen könne. Glaube in Larifari-Lifestyle wird praktiziert wie die Vereinsstatuten der Oberaltneuhäuser Feuerwehrkapelle. Nach ältlichen Spielregeln versucht die Dame neuerdings auch, ihren Kindern Partner auszusuchen. Im Übrigen erscheint sie – fromm wie Elisabeth – als glühende Verehrerin der Jungfrau Maria an einschlägigen Wallfahrtsorten und beichtet beiläufig öffentlich ihre unkeuschen Gedanken. Das Bistum wäre gut beraten, rechtzeitig Rücklagen für die immensen Kosten einer Seligsprechung zu bilden.

    Neben Klerus und Adel ist in Form eines agilen Oberbürgermeisters und eines engagierten Stadtparlaments auch das Bürgertum angemessen vertreten, womit dieses in der Bausubstanz mittelalterlich gebliebene Malefiztum seine entsprechenden Standesvertreter in die Gegenwart gerettet hat.

    In diesem historischen Umfeld und in unmittelbarer Nachbarschaft zum „Goldenen Turm" wohnen völlig unbescholten in den oberen Stockwerken eines spätgotischen Patrizierhauses die Hysops mit ihren fünf Kindern. Vordergründig möchte ich von dieser wunderbaren Familie erzählen, aber zwanghaft befassen sich meine Gedanken auch mit himmlischen, christlichen, pseudoreligiösen und allzu irdischen Dingen.

    Der Autor nennt hier leider nicht seinen Namen.

    Querkuss für Eiche

    Viola

    „Querkuss, Sie haben schon richtig gehört. Wie oft hatte Viola vor ihrer Verehelichung ihrem jeweiligen Gegenüber in Schulen, Behörden und Hotels ihren Namen wiederholen müssen und wie oft hatte sie geargwöhnt, die Rückfrage käme eher selten von einem Gehörgeschädigten, und es wurde nur aus einer verschmitzten Laune heraus für einen kleinen Lustgewinn nachgefragt, um sich vielleicht mit einigen absonderlichen Gedankengängen die dem Namen innewohnende Tätigkeit vorzustellen. Wie ein langjähriger Grundschullehrer oder gar ein Gebärdensprachendolmetscher führte Viola regelmäßig verlegen eine Hand zum Mund, gab blasiert ein Handküsschen und dann eben noch einmal: „Quer wie Kuss.

    Das änderte sich auch nicht entscheidend, als sie sich endlich Visitenkarten beschafft hatte. Sie musste wirklich mit einem verrückten Namen leben. „Aber immer noch besser als der des bekannten Geigers namens Kussmaul", hatte sie sich immer getröstet. Mit vierzehn hatte sie besonders zu leiden, als die Jungen sich wieder für Mädchen zu interessieren begannen, diese dem Stadium ihrer Entwicklung entsprechend zwar öffentlich hänselten, aber die Verspotteten trotzdem gerne hinter Garagen und Büschen dem natürlichen Drang folgend zu küssen versuchten. Viola hatte sich aber Strategien zurechtgelegt, und als nach langer trotziger Verweigerungshaltung auch bei ihr die Neugierde obsiegte, war es ohne Belang, ob sie quer oder längs geküsst wurde. Das Sticheln hatte rasch ein Ende genommen. Peinlich blieb während der Schulzeit nur, dass ausgerechnet Maria Schmalohr unentwegt um ihre Freundschaft buhlte. Da zeigte sie die kalte Schulter. Das wäre des Guten dann doch zu viel gewesen.

    Später war ihr im Leistungskurs Latein in Verbindung mit dem Geschichtsunterricht plötzlich klar geworden, wie ihre Familie wahrscheinlich nur durch die Dummheit eines unqualifizierten Pfaffen zu dem weltweit einmaligen Namen gekommen sein musste. Die Humanisten der Renaissance nämlich übersetzten ihre herrlichen deutschen Namen ins Griechische oder Lateinische. Man denke nur an Melanchthon (Schwarzerde) oder an den Johann Müller aus Königsberg, der sich erst Molitor (Müller) nannte und später als berühmtester Mathematiker seiner Zeit mit dem wohlklingenden Namen Regiomontanus (der Mann aus Königsberg, kurz: Königsberger) in die Wissenschaft Eingang fand. Damals mussten Violas Vorfahren Eiche geheißen und sich den entsprechenden lateinischen Namen Quercus zugelegt haben. Ein frommer, aber des Lateinischen weniger kundiger Priester, der eben angenehm erschöpft von seiner Haushälterin abgelassen hatte, kritzelte dann nach dem 30-jährigen Krieg statt „Quercus" in sein Taufbuch eben das, woran er sich beim Hören des Namens aufgrund seines aktuell gestörten Sündenfalles erinnert fühlte, und notierte Querkuss.

    Verständlich also, wenn Viola für Namen von Kindheit an nicht nur sensibilisiert war, sondern sich später geradezu als Namensrassistin entpuppte. Erwachsen geworden wimmelte sie Verehrer mit bodenständigen Namen gnadenlos ab. Darunter fielen Namen mit Endsilbe -inger (Pollinger, Hofinger, Schaidinger), alle Meiers, ob sie nun mit ai, ei, ey oder ay geschrieben wurden, alle Namen mit stimmhaftem l am Ende, wie Liebl, Siegl, Riedl, Rödl, Roidl, Blödl, Liedl, Freundl, Gröschl und Wuschl. Auch alle Müller, Schneider und Schuster blieben außen vor. Sie zielte keineswegs auf berühmte Namensvettern wie Patzak oder Bismarck ab, aber es sollte ein unbelasteter Name sein, den sie gegen den ihren auf dem Standesamt würde eintauschen wollen.

    Pantaleon (Name griechischer Herkunft, zweideutig übersetzbar: Ganz Löwe oder All-Erbarmer) – Pantaleon Hysop; ja das war ein Name. Der Studienkollege hätte nicht auch noch gutaussehend, einfühlsam, gebildet, warmherzig, musikalisch, rücksichtsvoll, verlässlich, handwerklich geschickt, humorvoll, schlagfertig, unaufdringlich, sportlich und sonst was sein müssen; schon von seinem Namen fühlte sich Viola förmlich überrumpelt. Pantaleons Großmutter Chryssa hatte sich in einen Wehrmachtsoffizier verliebt, und als die 999er gegen Kriegsende die griechische Insel Zakynthos räumten, sorgte ein Kamerad und Freund ihres inzwischen gefallenen Bräutigams dafür, dass sie beim Rückzug aus Griechenland samt Kind zu den deutschen Angehörigen gelangte. Dort wurde sie unerwartet herzlich empfangen. Eine glückliche Fügung für sie, denn mit dem Verdacht der Kollaboration wäre sie zeitlebens geächtet worden und hätte in ihrer Heimat nicht Fuß fassen können.

    Wegen der weniger humorvollen Kindheitserinnerungen und der manchmal schmerzlichen Erfahrungen und Demütigungen wegen Querkuss schenkte Viola Namen allerhöchste Aufmerksamkeit und so kann man sie nicht verurteilen, dass sie anfangs bei der Wahl der Vornamen für ihre Kinder auch über das Ziel hinausschoss. Ihre Abkömmlinge sollten ganz besondere, ausgefallen attraktive Namen haben, vor allem nicht abgedroschen und mit der Mode gehend, und wenn schon nicht einmalig, dann jedenfalls melodisch, vokalreich und einem Versmaß folgend, vielleicht auch mit musikalischem Bezug.

    Als das Ultraschallbild einen weiblichen Nachkommen verriet, bürdete sich Viola mit der Wahl des Doppelnamens für diese erste Tochter eine zweite Schwangerschaft, eine Namensschwangerschaft auf, bis sie endlich mit Arachne-Ariosa niederkam. Wieder und wieder hatte sie sich die Namenskombination laut vorgesprochen, um Rhythmik und Melodik akustisch zu überprüfen. Nicht zu Unrecht nahm sie an, dass ein gut klingender Name Aufmerksamkeit erwecken kann. Zusammen mit dem Familiennamen floss das dahin wie Lyrik von Weltgeltung: Arachne-Ariosa Hysop. Hatte der Standesbeamte bei Arachne-Ariosa schon mit dem Registereintrag gezögert, so musste Viola für Universario, den Namen des ersten Sohnes, mit all ihren zur Verfügung stehenden etymologischen Sprachkenntnissen die Starrköpfigkeit des Beamten niederringen, bis er abgekämpft den Stift zückte. Der Sieg war total, und als sie für die zweite Tochter auf den Namen Continua Isetta bestand, strich er nach einem Blick in die entschlossenen Augen Violas unterwürfig die Segel.

    Bei den Zwillingen dann hatte der Ehrgeiz bei der Namensfindung deutlich nachgelassen. So ist es eben: Beim ersten Kind wird fotografiert, gefilmt und jeder unbeholfene Strich auf dem Papier gewürdigt und abgeheftet. Beim dritten Kind hält sich die Euphorie bereits in Grenzen und es kostet Überwindung, ein Fotoalbum anzulegen. Nicht überraschend also, wenn bei weiteren Kindern die Namensfindung leichter von der Hand geht. Der Beamte im Standesamt von Regensburg unternahm schon gar keinen Versuch eines Widerspruches, als er Viola zum vierten Mal vor sich in geistiger Kampfuniform aufgebaut sah und sie für die Zwillinge eigentlich einfallslos, aber originell den durchnummerierten Eintrag Quarto und Quinto einforderte. Er hätte auch bedenkenlos Fahrradpumpe oder Wasserstoff eingetragen.

    Spion bei Verschwörern

    Universario

    Alle Hysops sind schon eingeschlafen, nur Universario wirft sich in seinem Seeräuberbett von der einen Seite auf die andere. Die Mutter hat ihn heute beim Gute-Nacht-Kuss ausgelassen. Einfach wortlos ausgelassen!

    Uno rutscht aus dem Bett. Er schleicht ins Bad, auf der anderen Seite hinaus in das Schlafzimmer der Eltern, hinaus auf den Flur, ins Wohnzimmer. Angst in der Dunkelheit hält ihn heute nicht auf, denn gerade geht zwischen den Domtürmen die glühende Scheibe des Vollmondes auf und leuchtet zum gotischen Fenster herein. Aber horch! Wer flüstert da? Es kommt aus der Küche. Er zwängt seinen Kopf durch den Türspalt und spitzt die Ohren. Aus dem Ofen vielleicht? Oder doch aus dem Geschirrspüler? Jetzt scheppert es im Kühlschrank.

    Da sind Einbrecher versteckt! Ein Feigling ist Uno nicht, tappt einen Schritt vorwärts und legt sein Ohr an. Jetzt kann er eine zarte Stimme weinen hören: „Und mich hat er mit dem Löffel geschlagen. Immer wieder hat er auf mich eingeschlagen und mich verspritzt. Wie kann man nur so etwas Süßes wie mich so verprügeln! Bitte, rück doch ein bisschen näher und reib mich ein wenig!"

    Universario wird neugierig. Er bohrt seinen Zeigefinger in die Gummidichtung und hebelt die Türe einen Spalt auf. Trotz der Dunkelheit kann er sehen, wie die Butterschale zu schaukeln beginnt. Sie watschelt um die Essiggurken herum und zwängt sich durch zwei Salatköpfe hinüber zum Marmeladentöpfchen.

    „So, tröstet die Butter, „jetzt kannst du dich an mir reiben, du armes Pflümli. Nicht wahr, das kühlt und gleich tut es gar nicht mehr weh.

    „Du bist ein Schatz! Ach tut das gut, wirklich gut. Hm! – Aber sag mal, wie siehst du denn aus! Deine gelbe Haut ist ja ganz zerkratzt. – „Ja hast du denn nicht gesehen, wie der Malefizer immer wieder auf mich eingestochen hat?, jammert es im Kühlfach. „Zehnmal hat er mir die Gabelspitzen in den Rücken gestoßen, dass sie am Bauch wieder herausgekommen sind. Dazu hat er gelacht und bei jedem Stich Pfpfr und Pfffff gemacht. Ich bin doch eine anständige Butter und muss mir das gar nicht gefallen lassen, nicht wahr? Das Au-pair hat ihm endlich die Gabel abgenommen, er hätte sonst Hackepeter aus mir gemacht."

    „Nasch doch einfach an mir herum. Süßigkeit heilt alle Wunden. Sei doch nicht so schüchtern! Na komm schon! Die Butter beugt sich über das Marmeladentöpfchen und tippt genüsslich in die köstliche Medizin. Dann räuspert sie sich und sagt entschlossen: „Wenn uns Uno morgen wieder so schlecht behandelt, versauen wir ihm das Hemd. Dann wird er schon was erleben. Ich gebe das Kommando. Machen wir das?

    Das hatte der Spion an der Türe nicht erwartet. Eine Verschwörung im Kühlschrank. Gegen ihn. Vielleicht ist es doch besser, wenn er morgen beim Frühstück die Speisen gut behandelt und Butter und Pflümli krault und streichelt, bevor er vom Brot abbeißt. – Mit leichtem Unwohlsein schleicht Uno zurück in sein Seeräuberbett, und jetzt weiß er auch plötzlich, warum er kein Küsschen bekommen hat. Aber das stiehlt er sich auf dem Rückweg von den Lippen seiner Mama. Sie hat es im Traum wohl gespürt.

    Universario hat allerdings nicht bemerkt, wie sich vom Bug seines Traumschiffes Angelus de Ratisbona erhoben und jeden seiner nächtlichen Schritte lautlos begleitet hat. Jetzt schwingt sich dieser Weggefährte hinauf in den Turm. Bei seiner Ankunft gibt der Vierflügler Aurelius ein kaum wahrnehmbares Zeichen und einige Querdenker um ihn herum gehen etwas verlegen auseinander. Sie fühlen sich von Angelus bespitzelt und argwöhnen Denunziation, nicht ganz ohne Grund.

    Freispruch ohne Gewähr

    Aurelius und Lucius

    Der Erzengel Aurelius hob seinen Blick. Die Augen waren ihm schwer geworden, die Buchstaben verschwammen. Die Verse für den heutigen Tag im Vademekum[Fußnote 5] hatte er pflichtgemäß, aber gelangweilt heruntergeleiert. Nun blickte er hinüber zum Steuermann Sankt Petrus[Fußnote 6], dem Felsen, an der Westfassade des Domes, wie er im Gold der untergehenden Sonne tapfer in seiner Nussschale Kurs hält. Aurelius stand auf, streckte gähnend die Arme in die Höhe und reanimierte seine zwei Flügelpaare, die trotz Schwerelosigkeit mangels Durchblutung eingeschlafen waren. Dann blickte er von der Einsatzzentrale unter dem Dach des Goldenen Turmes auf die Wahlenstraße hinunter.

    In Nummer 37, dem Deggingerhaus, registrierte er eine Veränderung. Nach Auszug der Bücherei Hugendubel war das Geisterhaus jahrelang leer gestanden. Jetzt aber machten sich Leute an der Fassade zu schaffen und hatten schon ein großes K montiert. In den Schaufenstern standen Berge von Kisten mit dem Aufdruck KARE herum. Von einigen waren bereits die Deckel abgenommen und Angestellte entnahmen Lifestyle-Gegenstände aus Porzellan, Glas, Leder, Tuch und Plastik und rückten sie in der Auslage hin und her. Eine elegant gekleidete Mittdreißigerin ging vor die Türe und gab durch Handzeichen zu verstehen, ob eine reich dekorierte Vase mehr nach links oder rechts gedreht werden sollte. Schließlich reckte sie den rechten Daumen nach oben und die Angestellte drinnen begann, für eine dekorative Porzellanskulptur den werbewirksamsten Platz zu finden.

    „Gott zum Gruß, Meister! Ich melde mich zurück." Lucius[Fußnote 7] war in Sonderfunktion von seinem ersten Auslandseinsatz zurückgekommen und wartete auf Antwort. Müde drehte sich Aurelius dem jugendlichen Schutzengel zu. Ein niedersinkender Unterarm mit einer sich nach oben einladend öffnenden Hand erlaubte ihm, Platz zu nehmen und weiterzusprechen. „Meister, ich komme mit meiner Klientin aus Altötting[Fußnote 8] zurück. Sagt mir, Meister, was ist das in den Kirchen immer für ein dreitüriger Kasten, in dessen Mitte ein schwarzer Mann sitzt! Abwechselnd verschwinden beiderseits Menschen und unterhalten sich flüsternd mit dem mysteriösen Wesen in der mittleren Abteilung. Ich habe viele solcher Kästen auch hier schon gesehen, zum Beispiel in St. Emmeram. – „Du Dummkopf! Hast du noch niemals etwas von Beichten gehört? Nein? Es ist Zeit für Nachhilfe, mein Freund.

    Nun begann Aurelius den umtriebigen Wirbelwind Lucius aufzuklären über Seele, Erbsünde[Fußnote 9], Schuld, Sühne, Reue, Beichtgeheimnis, Absolution[Fußnote 10], Sündenstrafen, Ablass – über Sünden in Gedanken, Worten und Werken und auch durch Unterlassung vieler guter Werke – über Hölle, Fegefeuer und Himmel und über all die anderen Probleme, mit denen sich Christen herumschlagen müssen, seit die Urväter der Kirche und danach noch viele, viele andere übermotivierte, selbstgefällige Eiferer festgelegt haben, dass alle Menschen sich an ihrer weltfremden Einstellung zu den Dingen zu orientieren haben, besonders restriktiv auf dem Gebiet der Sexualität und der Beziehung der Geschlechter. Wenn die Schlafsaalaufsicht einen geplagten Klosterschüler bei sexueller Selbsterregung ertappte, wurde ihm die Decke weggerissen und ein energischer Fingerzeig verwies den Sünder in die Kapelle zum Kreuzwegbeten, ganz abgesehen von dem öffentlichen Bekenntnis seiner Verfehlung vor den Mitschülern am nächsten Tag. Alles, was sie sich selbst versagten und dabei häufig versagten, sollten die anderen auch nicht genießen. Ihre dogmatische Sicht der Dinge wird der Klientel bis auf den heutigen Tag immer wieder in Wort und Schrift von der Kanzel, in Hirtenbriefen und den unschuldigen Kindern im Religionsunterricht eingepaukt, damit sie nie vergessen, was sie tun dürfen und was nicht. Besonders zu bedauern sind die Erstkommunionkinder, die man parallel zum Beichtunterricht in psychologische Behandlung geben muss.

    Und bei allem dann diese weit verbreitete Falschheit, Doppelzüngigkeit und Verlogenheit der Amtsträger! Ein Beispiel nur: Ein deutscher Bischof in Afrika. Vor der herausgeputzten Fassade einer Missionsstation formuliert er hochtrabende Plattitüden in die Mikrofone der Medienvertreter, während eine Ordensfrau am Seiteneingang die frommen Worte konterkariert und Kondome an dauerschwangere Mütter verteilt. Aberwitzig dazu im Background ein Knabenchor mit der fünften Strophe des Liedes: „Als wir jüngst in Regensburg waren. Bekanntermaßen wird dort das verlogene Fräulein Kunigund vom großen Nix auf „des Strudels Grund gezogen. Sie hat trotz ihrer verlorenen Unschuld die Warnung des Schiffers hochnäsig in den Wind geschlagen.

    Aurelius wurde lauter: „Das Handeln der Nonne am Seiteneingang ist näher am Evangelium als Seine Eloquentia[Fußnote 11] am Haupteingang. Wie die Nonne gehen auch viele Priester in der Alltagsseelsorge in aufrechter Überzeugung, in Liebe und Güte zu Werke, aber häufig werden sie wie die Polizeibeamten von den Führungskräften kritisch beobachtet, oft genug zurückgepfiffen oder im Stich gelassen,

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