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Star Trek - New Frontier 15: Vermisst
Star Trek - New Frontier 15: Vermisst
Star Trek - New Frontier 15: Vermisst
eBook443 Seiten5 Stunden

Star Trek - New Frontier 15: Vermisst

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Über dieses E-Book

Nach den dramatischen Ereignissen in "Neue Zeiten" finden sich Captain Mackenzie Calhoun und die Besatzung der U.S.S. Excalibur in einem anderen Universum wieder, weit entfernt vom Protektorat Neu Thallon und Sektor 221-G …

Calhoun befindet sich an einem Ort, an dem sich seit Ewigkeiten zwei mächtige fremde Spezies bekämpfen. Aber Calhoun hat nicht vor, lange hier zu bleiben. Der alten Maxime "Der Feind meines Feindes ist mein Freund" folgend, macht er sich daran, eine der beiden Seiten irgendwie (und mit allen notwendigen Mitteln) dazu zu bringen, ihm und seiner Besatzung dabei zu helfen, wieder nach Hause zu kommen.
SpracheDeutsch
HerausgeberCross Cult
Erscheinungsdatum7. Aug. 2017
ISBN9783959812016
Star Trek - New Frontier 15: Vermisst
Autor

Peter David

Peter David is a prolific writer whose career, and continued popularity, spans more than twenty-five years. He has worked in every conceivable media—television, film, books (fiction, nonfiction, and audio), short stories, and comic books—and acquired followings in all of them.

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    Buchvorschau

    Star Trek - New Frontier 15 - Peter David

    VERGANGENHEIT

    Wir sind Borg.

    Unsere aktuelle Position ist unbekannt.

    Theorie: Der Feind versucht, uns zu desorientieren.

    Wir können nicht desorientiert werden.

    Wir sind Borg.

    Wir sind eins. Einer, der viele ist, und viele, die eins sind. Wir können weder zerschlagen noch getrennt werden. Was versucht, Widerstand zu leisten, versucht ausnahmslos, unsere Einheit zu zerstören. Solche Versuche werden immer scheitern, denn man kann sich uns nicht widersetzen. Widerstand ist zwecklos.

    Zwecklos. Dies fasst die Hoffnungslosigkeit der Situation derjenigen zusammen, die bestrebt sind, sich uns entgegenzustellen.

    Wir sehen uns momentan einer Situation gegenüber.

    Wir haben assimiliert …

    Die Königin wird einen vollständigen Bericht verlangen und wir müssen ihrem Wunsch entsprechen, denn wir sind Borg.

    Assimiliert …

    Neue Technologie.

    Tunnel.

    Zusammenfassung folgt: Wir haben neue Technologie von einem Volk assimiliert, das wir als Spezies B221 bezeichnen. Es wurde festgestellt, dass es sich bei dieser Technologie um eine Spule handelt. Ein Mittel der Fortbewegung durch den Weltraum, dessen Effizienz und Geschwindigkeit simple Lichtgeschwindigkeit bei Weitem übertrifft. Es ist eine Technologie, die wir im Moment noch nicht besitzen. Sie wurde jetzt assimiliert.

    Die Technologie, die jetzt als »Transwarpspule« bezeichnet wird, war noch nicht fertiggestellt. Noch in der Entwicklung.

    Hätten wir das gewusst, wäre die Assimilation nicht vorgenommen worden. Wir hätten ihnen erlauben können, die Entwicklung der Transwarpspule voranzutreiben, damit wir die fertiggestellte Technologie assimilieren können. Stattdessen ist das, was wir absorbiert haben, unfertig. Es mangelt an vollständiger Funktionsfähigkeit.

    Aber wir sind Borg.

    Wir sind in uns vollkommen. Deshalb gilt, wenn wir die Technologie für die Transwarpspule assimiliert haben, dann müssen wir in der Lage sein, sie alleine zu vervollständigen. So sind die Borg. Wir vervollständigen, was wir finden, und verbessern es, bis es sogar die Vorstellungskraft seiner Schöpfer übersteigt.

    Dieses Borg-Schiff – das Schiff, das diesen Bericht anfertigt – wurde vom Kollektiv damit beauftragt, die Transwarpspule zu testen, da sie durch den Geist und den Willen unseres Kollektivs weiterentwickelt, neu ausgerüstet, umgestaltet und vervollständigt wurde. Ganz gleich, wie dieser erste Test ausgeht, und wie immer das Schicksal dieses Segments des Kollektivs aussieht, alle Informationen und Ergebnisse werden Teil des Borg-Kerns. Wenn wir zerstört werden, wird die Entwicklung weitergeführt. Die Transwarpspule wird eine Waffe im Arsenal der Borg werden. Die Technologie wird uns ihre Geheimnisse offenbaren. Dieser Ausgang ist unvermeidlich und nichts kann das ändern.

    Widerstand ist zwecklos.

    Wir sind … Borg.

    Wir aktivierten die Transwarpspule um exakt zwei-ein-undzwanzig-eins-zwei. Die Mechanismen innerhalb unseres Schiffs arbeiteten einwandfrei, zumindest glaubten wir das. Der Kanal erschien im Raum auf Kurs eins acht eins Komma fünf. Wir näherten uns der Öffnung und sammelten Messdaten über die Energiefreisetzung im Kanal. Mehr wollten wir bei diesem ersten Experiment nicht erreichen. Die Spule arbeitete allerdings über die erwarteten Parameter hinaus. Wir wurden hineingezogen. Während des Durchflugs wurde dieses Schiff mit Energien unbekannten Ursprungs bombardiert. Wir glauben, dass sie verschiedene Wirkungen auf uns hatten, aber wir wissen nicht exakt, wie diese ausgesehen haben. Wir verarbeiten immer noch die Informationen und beabsichtigen, die Spezifikationen bald vorliegen zu haben.

    Obwohl wir nicht erwartet hatten, in den Transwarpkanal hineingezogen zu werden, hatten wir diese Möglichkeit erwogen. Wir hatten mögliche Szenarien vorausberechnet, in denen unser Schiff an einem anderen Punkt unserer Galaxie wieder austreten würde, oder vielleicht in einer ganz anderen Galaxie. Diese vorausschauenden Szenarien wurden aufgrund der Tatsache entwickelt, dass die ursprünglichen Entwickler der Spule noch keine Möglichkeiten gefunden hatten, das Potenzial der Technologie einzudämmen und zu kanalisieren. Da wir nicht vollkommen sicher waren, ob wir unser Ziel erreicht hatten, die Technologie an unsere Bedürfnisse anzupassen, wussten wir nicht, was beim Aktivieren der Spule passieren würde.

    Unsere augenblickliche Situation liegt außerhalb auch der am weitesten gefassten von uns entwickelten Parameter.

    Wir glauben nicht, dass wir uns in unserer Galaxie befinden.

    Wir glauben nicht, dass wir uns in einer anderen Galaxie befinden.

    Wir sind nicht einmal sicher, ob wir uns in dem uns bekannten Universum befinden.

    Unsere Umgebung ist ganz anders als alles, was wir bisher gesehen haben. Wir befinden uns nicht im Weltraum. Wir sind in einer Umgebung, die gänzlich zähflüssig ist. Zunächst dachten wir, es sei der flüssige Raum, in dem der Ursprung der problembehafteten Spezies 8472 liegt. Doch das scheint nicht der Fall zu sein, denn die Flüssigkeit enthält fundamentale Spurenelemente, die in keiner bei dieser Spezies durchgeführten biochemischen Analyse zu finden waren. Wenn überhaupt, ist die Umgebung noch viel zähflüssiger als die Umwelt von Spezies 8472. Wir können uns darin fortbewegen, aber es kostet große Anstrengung. Die Flüssigkeit widersteht unseren Versuchen, sie zu scannen. Obwohl es schwer ist, sicher zu sein, glauben wir, dass sich biogenetische Spuren überall um uns herum befinden. Dennoch ist es wegen des augenblicklichen Zustands unserer Scanner so gut wie unmöglich, festzustellen, wo es sich befindet und wie problemlos wir es für unsere Zwecke assimilieren können. Außerdem durchsetzen Spuren von Sauerstoff und Wasserstoff die immer dicker werdenden Schichten um uns herum.

    Wir bemühen uns, die Transwarpspule erneut zu aktivieren, damit wir umgehend in unseren eigenen Raum zurückkehren können, obwohl wir nicht mit Sicherheit wissen, ob derartige Versuche erfolgreich sein können oder werden. Aktuell werden wir …

    Moment.

    Etwas kommt auf uns zu.

    Unsere Scanner sind nach wie vor nicht in der Lage, Einzelheiten zu bestimmen. Es scheint sich um ein anderes Schiff zu handeln. Es ist nicht Borg. Wir kennen die Natur oder den Hintergrund des herannahenden Schiffs nicht. Es ist viel größer als dieses Schiff. Es hat uns bemerkt und nähert sich uns auf eine Weise, die auf eine aggressive Haltung schließen lässt.

    Wir sind nicht besorgt. Wir lassen uns nicht beirren.

    Wir sind Borg.

    Wir werden erobern. Wir werden alles assimilieren, das es wagt, sich uns in den Weg zu stellen.

    Das Schiff ist beinahe bei uns.

    Es setzt sich mit uns in Verbindung.

    Es wünscht, mit uns zu kommunizieren.

    Vielleicht hat es die Absicht, sich zu ergeben, damit …

    Nein.

    Es hat die Absicht, uns anzugreifen.

    Wir setzen es davon in Kenntnis, dass es von einer falschen Voraussetzung ausgeht. Es kann uns nicht erobern. Wir sind es, die es assimilieren werden, und nicht umgekehrt.

    Ihm ist nicht klar, dass seine Zeit der Dominanz in dieser Sphäre vorüber ist.

    Es schwebt jetzt bedrohlich vor uns und ist fünfmal so groß wie wir. Seine übermäßige Größe verleiht ihm ein trügerisches Gefühl der Sicherheit. Es versteht nicht, dass es unserer Gnade unterworfen ist.

    Und wir kennen keine Gnade.

    Wir sind Borg.

    Wir werden es darüber in Kenntnis setzen.

    »Wir sind Borg. Sie werden assimiliert. Widerstand ist zwecklos.«

    Wir warten.

    Es antwortet.

    Verarbeite Einschätzung von Tonfall und Absicht.

    Einschätzung abgeschlossen.

    Es bringt Belustigung zum Ausdruck.

    Offensichtlich schätzt es den Ernst der Lage falsch ein. Es scheint sich darauf vorzubereiten, auf uns zu feuern.

    Wir werden es zerstören und seine Überreste assimilieren.

    »Sie werden assimiliert. Widerstand ist zw

    ZUKUNFT

    SPECTRE

    I

    Commander Soleta, ehemals Föderation, jetzt Agentin in Diensten des romulanischen Praetors, saß in ihrem Quartier an Bord ihres Tarnschiffs und betrachtete nachdenklich den Datenchip, den sie vorsichtig zwischen ihren Fingern hielt.

    »Ich frage mich, wer dafür gestorben ist«, sagte sie laut.

    Sie wusste, dass jemand gestorben war. Xyon, der fröhliche Weltraumpirat, der ihn für sie besorgt hatte, hatte mehr oder weniger zugegeben, dass er jemanden hatte töten müssen, um in seinen Besitz zu gelangen. Sie fragte sich, wer es wohl gewesen sein mochte. Dabei kümmerte die Moralität sie eigentlich nicht. Man hatte ihr eine ganz bestimmte Aufgabe übertragen: Informationen über das neue Waffensystem zu beschaffen, das von den Orionern entwickelt wurde. Daraufhin hatte sie sich Xyons einzigartige Talente zunutze gemacht, und er hatte die Arbeit erledigt. Nun hielt sie den Chip in Händen, und Xyon hatte dafür über eine Leiche gehen müssen.

    War derjenige ein Unschuldiger gewesen? War es jemand Unwichtiges gewesen? War es vielleicht ein orionischer Spion gewesen, der versucht hatte, sich Xyon in den Weg zu stellen? Und was war mit dem Spion? So wie sie Xyon kannte, hatte er wahrscheinlich keine Spuren der Leiche – oder der Leichen – übrig gelassen, also würde das für immer ein Geheimnis bleiben.

    Waffensysteme. Manchmal hatte sie das Gefühl, als sei das Universum ein riesiges Schachspiel, bei dem eine Seite sich eine Waffe einfallen ließ, die dann von einer anderen in Schach gehalten wurde. Und dann entwickelte die andere Seite einfach eine neue Waffe, um die erste zu übertrumpfen. Und so weiter, und so weiter … immer größere Waffen, immer beeindruckendere Mittel, um Völker, Planeten und Sternensysteme auszulöschen. Sie musste sich fragen, ob eines Tages jemand eine Waffe entwickeln würde, die so mächtig war, dass man sie nicht mehr in Schach halten konnte. Stattdessen hieß es dann »schachmatt« und »game over«.

    »Wer ist bei dem Versuch gestorben«, wiederholte sie, starrte auf den Chip und drehte ihn weiter in ihrer Hand, »uns diese Information vorzuenthalten? Damit wir sie nicht nutzen, die Waffen nicht selbst bauen und nicht herausfinden, wie wir die Pläne der Orioner vereiteln können … bis sie uns dann natürlich übertrumpfen. Vielleicht …«, sie legte ihn vorsichtig auf ihren Schreibtisch. »Vielleicht sollten wir ausnahmsweise versuchen, diesen endlosen Kreislauf zu durchbrechen.«

    Ein kleines Modell eines Borg-Würfels stand auf ihrem Tisch. Elizabeth Shelby – die so etwas wie eine Borg-Expertin war – hatte ihn ihr geschenkt. Er war ihr einziges Besitzstück aus ihrem früheren »Leben«. Sie hob ihn auf und wog ihn in der Hand. Er hatte ein zufriedenstellendes Gewicht. Sie hob ihn noch höher und hielt ihn über den Chip. Es bedurfte nur sehr wenig Anstrengung, ihn auf den Chip hinunterkrachen zu lassen und diesen damit bis zur Unbrauchbarkeit zu zermalmen. Dann wäre der namenlose Orioner, der versucht hatte, ein Geheimnis zu bewahren, wenigstens nicht umsonst gestorben.

    Ihre Hand zitterte nicht im Geringsten und verriet nichts von dem Zwiespalt in ihrem Inneren. Dann senkte sie das Modell des Borg-Schiffs ganz langsam und vorsichtig, damit sie nicht Gefahr lief, den Chip zu beschädigen, und stellte es sanft neben ihm ab.

    Eine nutzlose Anwandlung aus einer Zeit, als ich noch ein Gewissen hatte.

    Ein Summen ertönte an der Tür. Sie rief: »Herein.«

    Ihr Tribun – das romulanische Gegenstück zum Ersten Offizier der Sternenflotte – stand im Türrahmen. Sein Name war Lucius. Und so lange er auch schon unter ihr diente, hatte Soleta absolut keine Ahnung, wie loyal er ihr gegenüber eigentlich war. Er trug immer ein undurchdringliches Pokerface zur Schau, wenn er mit ihr zu tun hatte, und blieb immer steif und förmlich. Er schien sich niemals zu entspannen oder in ihrer Gegenwart unachtsam zu werden. Andererseits war er – soweit sie das feststellen konnte – bei niemandem unachtsam. Möglicherweise interpretierte sie zu viel hinein … oder vielleicht unterschätzte sie einfach die Weisheit, immer wachsam zu sein.

    Für einen Romulaner hatte Lucius eine ungewöhnlich blasse Haut, die in scharfem Kontrast zu seinem dunklen Haar stand. Sein Gesicht war beinahe dreieckig und seine Augenbrauen waren so perfekt geschwungen, dass Soleta den Verdacht hegte, er stutze sie, damit sie so aussahen. Seine spitz zulaufenden Ohren waren lang und elegant. Er war nur ein oder zwei Jahre älter als Soleta, aber er hatte eine beinahe majestätische Haltung, durch die er älter wirkte. Als Halbvulkanierin und Halbromulanerin beneidete Soleta ihn irgendwie. Schließlich wusste Lucius sehr genau, was er wollte – und wer er war –, und er wusste, wie er es erreichen konnte.

    Soleta hingegen … nun, es gab Tage, da wusste Soleta nicht einmal ansatzweise, was sie wollte oder wer sie war.

    Heute schien einer dieser Tage zu werden.

    »Heil, Tribun«, sagte sie gleichmütig.

    »Heil, Legat«, antwortete er. Er zog diese romulanische Bezeichnung für den Captain dem Begriff »Commander« vor, den der Rest seiner Mannschaft favorisierte. Als sie ihn geradeheraus gefragt hatte, wieso er den archaischen Begriff benutzte, lautete seine unverblümte Antwort: »Weil Sie nur einen Bruchteil der Zeit beim romulanischen Militär gedient haben wie ich. ›Commander‹ ist für mich ein Titel, den man durch langjährige Dienste erwirbt. Er steht nicht aufgrund einer imperialen Laune einem Nachzügler zu, dessen Geschichte … zweifelhaft ist.« Dann straffte er seine Schultern und fuhr fort: »Sollten Sie allerdings Beschwerde beim Praetor einreichen wollen und dieser weist mich an, Sie auf diese Weise anzusprechen, dann werde ich dieser Anweisung selbstverständlich Folge leisten. Natürlich können Sie auch um einen anderen Stellvertreter ersuchen, einen, der … nachgiebiger ist.«

    Das war sicherlich verlockend, nur hatte Lucius einen makellosen Ruf und er war sehr erfahren. Darüber hinaus genoss er unglaublichen Respekt bei seinen Untergebenen. Er könnte von unschätzbarem Wert für sie sein, wenn er nur kooperieren würde. »Und was wird der Rest der Mannschaft von mir halten, wenn mein Stellvertreter mich nicht mit dem angemessenen Titel anspricht?«

    Er hatte darüber einen Moment nachgedacht und dann genickt. »Ich sehe, dass das möglicherweise Respektlosigkeit unter ihnen säen könnte. Also schön. Ich werde Sie in Anwesenheit anderer mit ›Commander‹ ansprechen und unter uns mit ›Legat‹. Wäre das für Sie akzeptabel?«

    Sie hatte es erwägt und dann genickt. »Ich hoffe, Tribun, dass ich irgendwann Ihren Anforderungen für hervorragende Leistungen gerecht werde.«

    »Das hoffe ich ebenfalls, Legat«, hatte er geantwortet.

    Seitdem hatten sie und Lucius eine gelassene, herzliche Beziehung gepflegt. Aber er sprach sie immer noch mit der altmodischen Rangbezeichnung an. Zunächst hatte sie das geärgert, doch inzwischen belustigte es sie. Sie hatte ihn sogar schon gefragt, was sie tun müsste, damit er sie mit »Commander« ansprechen würde.

    »Überzeugen Sie mich davon, dass Sie mich töten könnten«, hatte er geantwortet. »Dann hätten Sie meinen vollen Respekt.«

    »Ich verstehe«, hatte sie ausdruckslos gesagt. »Nun, ich werde es mir merken.«

    Nachdem sie den Borg-Würfel beiseitegelegt hatte, lehnte sie sich in ihrem Sessel zurück, faltete die Hände und ließ sie in ihrem Schoß ruhen. »Bringen Sie mir Neuigkeiten, Tribun?«, fragte sie. »Mir wird allmählich etwas langweilig, wenn ich nur hier sitze und auf die nächsten Anweisungen des Praetors warte.«

    »So geht es mir auch, Legat«, gestand er. »Unglücklicherweise hat sich die Situation nicht verbessert. Ich bin hier, um Sie darüber zu informieren, dass ein weiter Kommunikationszyklus verstrichen ist und wir immer noch keine Anweisungen vom Praetor oder seinen anerkannten Abgesandten erhalten haben, wie wir mit dem Informationschip verfahren sollen.«

    Sie bedeutete ihm, im Sessel ihr gegenüber Platz zu nehmen. Natürlich tat er das nicht. Er machte allerdings ein Zugeständnis an ihr Angebot auf Ungezwungenheit, ging hinüber zu dem Sessel und legte eine Hand auf die Lehne. »Unsere Befehle waren unmissverständlich«, fuhr er fort. »Nach dem Treffen mit Xyon und der Übergabe des Datenchips sollten wir uns aus dem unmittelbaren Bereich zurückziehen und auf Informationen über einen Treffpunkt warten.«

    »Der Praetor liebt seine Geheimnisse«, kommentierte Soleta bedauernd. Die Person, der sie den Chip übergeben sollten, sollte dann mit dem Schiff zu einer geheimen wissenschaftlichen Forschungsstation fliegen. Praetor Hiren zog es vor, Waffenkenntnisse, wann immer es möglich war, von seinen Untergebenen fernzuhalten. Er ging davon aus, dass man diese ohne Ermächtigung gegen Feinde des Imperiums nutzen könnte oder – was noch schlimmer wäre – gegen den Praetor selbst. Das war sicherlich eine paranoide Lebensweise. Andererseits lautete schon ein altes Sprichwort: Nur, weil du paranoid bist, heißt das nicht, dass die Leute keine Intrigen gegen dich schmieden. Sie schüttelte ihren Kopf. »Wie dem auch sei … Ich habe mich an seine Vorsicht gewöhnt, aber das hier sprengt allmählich die Grenzen der Vernunft. Ich habe das Gefühl, dass wir hier draußen Zeit verschwenden … unsere und seine. Wozu befehligt man ein Tarnschiff, wenn man es sich nicht zunutze machen kann?«

    »Das erscheint wenig sinnvoll«, räumte der Tribun ein. Er zögerte und sagte dann: »Darf ich eine ›Aktivität‹ vorschlagen, um uns zu beschäftigen, während wir darauf warten, etwas zu hören?«

    »Wollen Sie etwa auf Sex hinaus, Tribun?«

    Einen Moment lang sah er erschrocken aus, doch dann lächelte er tatsächlich. »Ich habe … vage Erinnerungen an derartige Aktivitäten. Äußerst vage …«

    »Das kann ich nachvollziehen.« Soleta signalisierte ihm, fortzufahren.

    »Sie haben einen Dauerbefehl, sich über die Bewegungen der Excalibur und Captain Calhoun auf dem Laufenden zu halten, ganz besonders, falls sie in unsere Interessensphäre vordringen.«

    »Ja«, sagte sie vorsichtig. »Ist das der Fall?«

    »Wenn man eine Entfernung von zehntausend Kilometern als ›in unserer Interessensphäre‹ bezeichnen kann, dann muss ich das bejahen.«

    Sie machte große Augen. Wenn es um Entfernungen im Weltall ging, waren zehntausend Kilometer ganz und gar nicht viel. Die Gefahr eines Zusammenstoßes etwa bestand nicht, aber relativ gesehen war das nur ein Katzensprung. »Warum so nah?«, fragte sie. »Haben sie nach uns gesucht?«

    »Ich glaube nicht«, erwiderte der Tribun. »Sie waren unterwegs in den thallonianischen Raum. Unsere Flugbahnberechnung lässt darauf schließen, dass sie, wenn sie nicht von ihrem momentanen Kurs abweichen, direkt zum Planeten Priatia fliegen.«

    »Priatia?« Soleta runzelte die Stirn und versuchte, sich ins Gedächtnis zu rufen, was sie über diese Welt wusste. Während ihrer Zeit auf der Excalibur hatte sie auf jeden Fall eine Weile im thallonianischen Raum verbracht. Sie hatte ihre wenige Freizeit dort auf produktive Weise genutzt und über jeden Planeten, den sie finden konnte, alles nachgelesen.

    Sie kannte die Priatianer. Sie kannte ihre Legenden und ihren Glauben an ein Volk, das sie »die Wanderer« nannten und das angeblich einst über das thallonianische Gebiet geherrscht hatte. Dass neue und entstehende Zivilisationen im thallonianischen Raum – einschließlich natürlich der Thallonianer – die Welten übernommen hatten, die früher von den Vorfahren der heutigen Priatianer bewohnt gewesen waren. Dadurch hatten sie faktisch die Priatianer benachteiligt, weshalb die Abkömmlinge des einst planetenerschaffenden Volkes jetzt ihre Wunden leckten. Den Priatianern blieb nichts anderes übrig, als zu lamentieren, dass die Wanderer irgendwann auftauchen würden, um das tatsächliche Gleichgewicht im thallonianischen Raum wiederherzustellen. In mancher Hinsicht erinnerten sie Soleta ein wenig an die Erlöser … nur waren die Priatianer nicht sonderlich gefährlich. Nur … exzentrisch.

    Dennoch, wenn sie etwas getan hatten, um die Aufmerksamkeit der Excalibur auf sich zu lenken, dann war es durchaus möglich, dass sie gefährlicher waren, als Soleta es ihnen bisher zugetraut hatte. Schließlich war es eine ganze Weile her, seit sie im thallonianischen Raum Dienst getan hatte, und außerdem hatte sie sich keine besondere Mühe gegeben, auf dem Laufenden zu bleiben.

    »Ich frage mich, ob das irgendetwas mit dem Krieg zu tun hat«, überlegte sie. Obwohl sie ziemlich isoliert gewesen waren, hatten sie immer wieder zufällig ungesicherte Übertragungen aufgefangen, die es ihr ermöglicht hatten, die aktuellen Ereignisse im Auge zu behalten. Sie wusste, dass das Protektorat Neu Thallon ins Chaos gestürzt worden war, weil die Leute in dem alles verzehrenden Kampf zwischen den Häusern Cwan und Fhermus und ihren jeweiligen Verbündeten Partei ergriffen.

    »Ich nehme an, das wäre möglich«, sagte der Tribun. Er musterte sie von der Seite. »Geben Sie sich immer noch die Schuld daran? Am Krieg?«

    »Ich habe mir nie die Schuld gegeben«, berichtigte sie ihn. »Ich sagte nur an einer Stelle, dass ich mich fragte, ob ich nicht teilweise dafür verantwortlich sei. Nach allem, was wir wissen, hängt das ganze Durcheinander irgendwie mit Kallinda, Si Cwans Schwester, und ihrem Geliebten, Tiraud, Sohn des Fhermus, zusammen. Und ich war diejenige, die Xyon, Kallindas früherem Liebhaber, erzählt hat, dass sie und Tiraud bald heiraten würden. Xyon tat so, als ginge diese Nachricht ihn nichts an, aber jetzt frage ich mich, welche Folge von Ereignissen ich vielleicht losgetreten habe.«

    »Wie ich hörte, Legat, ist Tiraud tot. Er wurde in seiner Hochzeitsnacht von Kallinda höchstpersönlich getötet.«

    »Ja, das weiß ich, aber das glaube ich nicht«, erklärte Soleta und schüttelte nachdrücklich ihren Kopf. »Das ergibt überhaupt keinen Sinn. Was für mich allerdings Sinn ergibt …«

    »Ist, dass Xyon ihn getötet hat?«

    Jetzt nickte Soleta. »Ja. Genau. Ich glaube, Xyon hat ihn getötet, Kallinda deckt ihn und Xyons Vater, Mackenzie Calhoun, eilt mit der Excalibur herbei, um die Situation zu retten.«

    »Aber was hat das alles mit Priatia zu tun?«

    Soleta öffnete den Mund, um zu antworten, und schloss ihn dann wieder. Nachdenklich kratzte sie sich am Kinn und sagte schließlich: »Ich habe absolut keine Ahnung.« Sie zögerte und sah Lucius schelmisch an. »Vielleicht sollten wir versuchen, es herauszufinden?«

    »Schlagen Sie etwa vor, Legat, dass wir der Excalibur hinterherfliegen und nachsehen, was genau sie im Schilde führen?«

    »Ich sehe nicht ein, hier herumzusitzen und nichts zu erreichen. Vielleicht ist die Excalibur in etwas verwickelt, das romulanische Interessen betrifft.«

    Der Tribun antwortete nicht sofort. Sie wartete auf eine Reaktion, und als keine erfolgte, bohrte sie nach: »Haben Sie etwas auf dem Herzen, Tribun?«

    »Sie haben zuletzt auf der Excalibur gedient, bevor Sie sich dem Romulanischen Imperium angeschlossen haben«, sagte Lucius. »Deshalb muss man sich natürlich fragen …«

    »Ob meine Motivation weniger in meiner Loyalität dem Romulanischen Imperium gegenüber begründet ist, als darin, dass ich mich immer noch Captain Calhoun verpflichtet fühle?«

    »Das ist mir in den Sinn gekommen«, gab er zu. »Ich sollte darauf hinweisen, Legat, dass das nur meine persönlichen Überlegungen sind – nicht mehr und nicht weniger. Sie werden meinen Gehorsam nicht im Mindesten beeinflussen.«

    »Ah, aber werden sie Einfluss auf Ihre stets hochgeschätzte Meinung über mich haben?«

    Er zuckte mit den Schultern und täuschte Gleichgültigkeit vor. Oder vielleicht täuschte er sie gar nicht vor und es war ihm schlicht egal.

    »Der eigentliche Zweck dieses Schiffs, Tribun, ist, zu spionieren. Es ist kein Schiff, auf dem man ›herumsitzt und auf Befehle wartet‹. Also können wir uns genauso gut etwas suchen, das wir ausspionieren können. Und Captain Calhoun ist dafür genauso gut wie alles andere.«

    »Sollen wir also Kurs auf Priatia setzen?«

    »Ich glaube, das sollten wir.«

    Er verbeugte sich und salutierte. »Wie Sie befehlen, Legat, so soll es geschehen.«

    Sie beobachtete ihn, während er zur Tür ging. »Und Tribun … Sie wissen, dass das mit dem Sex nur ein Scherz war, oder?«

    »Es ist wie bei Angelegenheiten des Respekts, Legat … Ich könnte nie eine Liebesbeziehung mit jemandem pflegen, wenn ich nicht davon überzeugt wäre, dass mein Gegenüber mich töten könnte.«

    Sie starrte ihn an. »Sie haben eine äußerst verdrehte Persönlichkeit, Tribun.«

    »Ich habe nur meine Prinzipien, Legat«, antwortete er und ging zur Brücke, um die Befehle seines kommandierenden Offiziers auszuführen.

    II

    (»Captain!«, rief Kebron. »Die Sensoren zeigen einen massiven Tachyonenanstieg direkt an unserer Steuerbordseite an!«

    »Auf den Schirm!«

    Deutlich erkannten sie etwas Gigantisches, das durchs All wirbelte wie ein riesiger mit Energie gefüllter Strudel. Energie knisterte, als der Äther selbst zum Leben erwachte, und dann stieß der Strudel ein Schiff aus, wie Calhoun noch nie eines gesehen hatte.

    »Das ist es!«, schrie Xyon und zeigte auf den Bildschirm. »Das ist das Schiff, das mir gefolgt ist und Kallinda entführt hat!«

    »Sieht nicht wie eine Fata Morgana aus«, sagte Calhoun. »Roter Alarm! Morgan, Schilde hoch! Kebron, Phaserbatterien laden!«

    Der Neuankömmling schlug sie zur Seite.

    So fühlte es sich zumindest an. Etwas, eine Art Energieschwall, krachte in das Schiff, als die Schilde gerade aktiviert wurden. Sie widerstanden dem Aufprall, der die Excalibur sonst zerfetzt hätte, konnten aber nicht verhindern, dass sie zur Seite geschleudert wurde und ins Trudeln geriet, als hätte das Schiff die Hand ausgestreckt und sie geschlagen.

    Im ganzen Schiff wurden Besatzungsmitglieder umhergeschleudert, krachten gegen Wände und Decke. Niemand wusste mehr, wo oben und unten war.

    Der Strudel aus Energie sammelte sich auf dem Bildschirm direkt vor ihnen. Tania Tobias schrie und Morgan rief: »Wir verlieren die Kontrolle über das Schiff!«, als würde das nicht jeder auch so merken. Xyon rief Kallindas Namen und dann prallte ein taumelnder Calhoun mit dem Kopf gegen ein Geländer. Der Aufprall schleuderte seine Welt in die Dunkelheit und das Letzte, was er hörte, bevor sie ihn umschloss, war Keesalas bedauernde Stimme, die durch die immer noch offene Verbindung sagte: »Bitte glauben Sie uns, dass wir Sie wirklich sehr respektieren. Doch leider scheinen Sie im Weg zu sein.« Und dann, im allerletzten Moment, schrie eine andere Stimme seinen Namen. Sie klang ausgerechnet wie Soleta, dabei war sie weg, längst weg, ein weiterer Fehlschlag in einer langen Reihe von Fehlschlägen, die in diesem, der vielleicht Calhouns letzter sein würde, gegipfelt hatten …

    Und dann wurde die Welt schwarz und er war weg.

    Wie Sekunden später auch die Excalibur …)

    Soleta stand auf der Brücke der Spectre, als sie in Reichweite der Excalibur kamen. Das Raumschiff war in den Orbit um Priatia eingeschwenkt. Ihr Blick war fasziniert auf den Schirm gerichtet und sie spürte ein neugieriges Ziehen in ihrem Herzen, das nicht mit dem vereinbar war, was sie ihrer Meinung nach ihrem früheren Schiff gegenüber empfinden sollte. Die Brücke der Spectre war bemerkenswert beengt im Vergleich zur Brücke eines Föderationsraumschiffs. Der Kommandosessel war nicht in ihrem Zentrum, sondern stand auf einem erhöhten Podest im hinteren Bereich. Dadurch konnte sie ihren Blick über die gesamte Brücke unter sich schweifen lassen.

    »Bleiben Sie auf Distanz, Centurion«, befahl sie ihrem Steuermann. Der äußerst fähige junge Pilot namens Aquila verfügte über eine Forschheit, die Soleta überraschend erfrischend fand.

    »Ich hoffe, Sie machen sich keine Sorgen, dass wir entdeckt werden könnten, Commander«, sagte Präfekt Vitus von der taktischen Station her. Er war ruppig und aggressiv und immer bereit, die Spectre allen möglichen Herausforderungen entgegenzuwerfen, weil er absolut davon überzeugt war, dass sein Schiff sich durchsetzen würde. »Die Tarnvorrichtung dieses Schiffs ist in der gesamten Galaxis beispiellos.«

    »Das mag sein, Vitus«, antwortete Soleta. »Aber ich kann Ihnen aus eigener Erfahrung sagen, dass Mackenzie Calhouns sechster Sinn in Bezug auf Gefahr ans Übernatürliche grenzt. Ich habe nicht die Absicht, irgendetwas zu tun, das ihn wecken könnte.« Sie wandte sich an den Kommunikationsoffizier. »Maurus, sprechen sie mit der Oberfläche des Planeten?«

    »Ja, Commander«, antwortete Centurion Maurus. »Aber es ist verschlüsselt. Es wird einige Minuten dauern, bis ich da durchkomme und die Frequenz anzapfen kann.«

    »Bleiben Sie dran«, befahl sie. »Ich will wissen, was da gesprochen wird.«

    »Sie waren doch früher Wissenschaftsoffizier auf dem Schiff, Commander«, stellte Lucius fest. »Vielleicht verfügen Sie über Erkenntnisse, die diesen Prozess beschleunigen könnten …«

    Soleta schüttelte den Kopf. »Die Frequenzen werden auf einer zufällig oszillierenden Variablen aufgesetzt«, erklärte sie ihm. »Das erschwert das Abhören. Und da die Variable zufällig ist, habe ich ehrlich gesagt genauso viel Ahnung wie Sie. Es wäre reines Glück, wenn es Maurus gelingen würde, sie abzuhören.«

    »Ich brauche kein Glück«, sagte Maurus zuversichtlich. »Meine Fähigkeiten werden ausreichen.«

    »Ihre Zuversicht weiß ich zu schätzen, Centurion«, antwortete sie. »Sorgen Sie dafür, dass …«

    »Commander!« Es war Vitus, der gerufen hatte. Er war ein viel zu erfahrener Offizier, um Angst zu zeigen oder auch nur verunsichert zu wirken. Doch die Besorgnis in seiner Stimme war unverkennbar. »Ich stelle einen drastischen Tachyonenanstieg fest …«

    Soleta sprang aus ihrem Sessel und an Vitus’ Seite. Sie trug noch zu viel ihrer alten Instinkte als Wissenschaftsoffizier in sich, um nur herumzusitzen, während jemand anderes die Analysen vornahm. Wenn ihr Verhalten Vitus irritierte, so ließ er es sich nicht anmerken. Sie studierte die Messungen und hatte nicht zum ersten Mal das Gefühl, dass die Ausrüstung der Sternenflotte dem überlegen war, was die Romulaner zu bieten hatten. Dennoch, das hier reichte aus.

    »Da draußen nimmt etwas Gestalt an«, erkannte sie nach einer Weile. Sie sah hoch zum Schirm. »Etwas Großes. Steuermann, weichen Sie weitere fünftausend Kilometer zurück. Maurus, vergessen Sie die Abhöraktion. Öffnen Sie einen direkten Kanal zur Excalibur

    Einen Moment lang fror alles auf der Brücke ein und aller Augen richteten sich auf Soleta. »Commander«, sprach Lucius langsam, »schlagen Sie vor, dass wir uns enttarnen?«

    »Ich schlage gar nichts vor, Tribun. Ich befehle, einen direkten Kanal zur Excalibur zu öffnen. Centurion Maurus, wieso habe ich den noch nicht?«

    »Rufe die Excalibur, Commander«, erwiderte Maurus steif.

    Soleta drehte sich um und war überrascht zu sehen, dass Lucius direkt neben ihr stand, keine fünfzehn Zentimeter entfernt. Mit sehr leiser Stimme, in der Zorn und Misstrauen mitschwangen, sagte er: »Bei allem Respekt, Commander, das ist

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