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Die Antwort - Botschaft aus den Tiefen der Galaxie
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eBook216 Seiten2 Stunden

Die Antwort - Botschaft aus den Tiefen der Galaxie

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Über dieses E-Book

Die Nachrichten der Menschheit aus den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts werden von einer weit entfernten Zivilisation empfangen.
Diese tut sich mit der Dechiffrierung zunächst sehr schwer. Doch nach und nach gibt das Signal sein Geheimnis preis und es enthüllt eine fremde Welt, die voller Widersprüche ist.
Die Dechiffrierung der Nachricht stößt dabei nicht nur auf Interesse. Und obwohl sie es schafft, die Elaborä für kurze Zeit gefangen zu nehmen, werden schon bald die Stimmen der Kritiker lauter. Die Erkenntnisse über die Menschheit scheinen diesen auch bald recht zu geben. So wird der wissenschaftliche Stab um den Mathematiker Walg auch bald mit Argusaugen bewacht und das Projekt steht mehr als einmal vor dem Aus.
Nach Jahren der unermüdlichen Forschung bleiben dennoch viele Fragen offen. Sind die Menschen wirklich jene friedlichen Wesen, als die sich selbst in jener Nachricht dargestellt haben? Ist ein weiterer Kontakt mit ihnen möglich?
Doch die Wahrheit ist noch weit komplexer und enthüllt Schritt für Schritt ihr abscheuliches Gesicht.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum11. Feb. 2021
ISBN9783749755554
Die Antwort - Botschaft aus den Tiefen der Galaxie
Autor

Thomas A. Klein

Thomas A. Klein, Jahrgang 1966, verheiratet, eine Tochter, lebt in der Nähe von Stuttgart und ist eng mit seiner schwäbischen Heimat verbunden. 2009 hat er mit dem Schreiben begonnen. Was zunächst nur Zeitvertreib war, wurde schnell zur Passion. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit ist er auch als bildender Künstler tätig. Sein Schaffen reicht hierbei von der Zeichnung über Airbrush bis hin zur Ölmalerei. In mehreren Ausstellungen in der Region Stuttgart wurden seine Werke gezeigt. In beiden kreativen Tätigkeiten spielen Glaube und Wissenschaft, Fortschritt und Umweltzerstörung, sowie das Gleichgewicht alles Lebendigen eine zentrale Rolle. Mehr Infos unter: www.thomas-a-klein-romane.eu

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    Buchvorschau

    Die Antwort - Botschaft aus den Tiefen der Galaxie - Thomas A. Klein

    Vorwort

    In den Jahren 1971 und ´72 versah ein Team von Wissenschaftlern, Ingenieuren und Idealisten die Raumsonden Pioneer 10 und 11 mit je einer vergoldeten Aluminiumplatte. Mit diesen Platten verband man eine verwegene Hoffnung. Im sehr unwahrscheinlichen Fall einer Bergung einer dieser Sonden, durch eine technisch weit fortgeschrittene außerirdische Zivilisation, sollten die Platten Zeugnis über die Erbauer der Raumschiffe geben.

    Gut zwei Jahre später, am 16. November 1974, gab es einen weiteren, nicht minder kühnen, Versuch einer Kontaktaufnahme. Man sendete vom Arecibo-Observatorium auf Puerto Rico eine Nachricht mittels eines Radioteleskopes in Richtung des Kugelsternhaufens Messier 13. Auch diese Nachricht soll eventuelle außerirdische Intelligenzen von unserer Existenz unterrichten.

    Weitere drei Jahre später wagte man einen erneuten Anlauf. An Bord der Raumsonden Voyager I & II packte man je eine goldene Bild-Tonschallplatte, die noch weit ausführlichere Informationen über uns Menschen bereit halten.

    Die Platten auf den Pioneer Kapseln, sowie die Golden Records der Voyager-Mission, sind mit vergleichsweise gemächlichem Tempo unterwegs. Die Geschwindigkeit, mit der sie durch die Weiten des Raums rasen, beträgt gut 18 Kilometer pro Sekunde. Dies ist allerdings eine Geschwindigkeit, die bis zu diesem Zeitpunkt kein von Menschen gefertigtes Objekt jemals erreicht hatte. Zum Vergleich: Eine Gewehrkugel bringt es nicht einmal auf 1 Kilometer pro Sekunde. Die Arecibo-Botschaft dagegen ist mit Lichtgeschwindigkeit, knapp 300.000 Kilometer pro Sekunde, unterwegs. Verglichen mit der Radioübertragung bewegen sich die Botschaften auf den Raumkapseln mit der Geschwindigkeit einer Weinbergschnecke in Relation zu einem sehr schnellen Auto. Doch auch bei der sehr viel schnelleren „Kontaktaufnahme per Radiobotschaft ist mit keiner frühen Antwort zu rechnen. Die Arecibo-Botschaft ist seit gut 45 Jahren in den Weiten unserer Galaxie unterwegs. In jeder einzelnen seither vergangenen Sekunde legte, und legt die Botschaft noch immer, eine Strecke zurück, die mehr als das Siebenfache des Umfanges unseres Planeten beträgt. Sie hat für menschliche Maßstäbe unglaubliche Distanzen überwunden. Und doch, sie steht erst am Anfang ihrer langen Reise. Bis sie ihr Ziel, den Kugelsternhaufen Messier 13, erreicht hat vergehen gut 25.000 Jahre. Mit einer Antwort können wir demnach frühestens in rund 50.000 Jahren „rechnen. Ein Zeitraum von dem nicht gewiss ist, ob ihn die Menschheit überhaupt er- bzw. überlebt? Beträgt er doch gut die zehnfache Zeitspanne, die uns von den ersten schriftlichen Dokumenten und damit von der historischen Bewusstseinswerdung der frühen Menschheit trennt. Doch selbst wenn Menschen dann noch existieren, so stellt sich die Frage: Kann sich noch jemand an eine Botschaft erinnern, die vor 50.000 Jahren gesendet wurde?

    Auf der Empfängerseite ist ein Erfolg noch um ein Vielfaches ungewisser, ja unwahrscheinlicher. Die Sendedauer der Botschaft beträgt nicht einmal drei Minuten. Es müssen also in rund 25.000 Jahren Wesen, von denen wir nicht im Entferntesten wissen ob es sie überhaupt gibt, in den genau richtigen drei Minuten ihren Himmel nach Signalen absuchen, die zu empfangen nicht gerade wahrscheinlich sind. Entwickelt sich ihre Zivilisation nur um wenige Jahre, Monate, oder auch nur um Sekunden zu spät, so wird unsere Nachricht über sie unbemerkt hinwegfegen und für sie für alle Zeiten unerreichbar sein. Nun kann man vielleicht denken, dass ja auch noch hinter dieser angenommenen ersten Zivilisation eine weitere unsere Botschaft empfangen kann, doch ist in dem schmalen Korridor, in dem wir gesendet haben, das Auftreten von nur einer einzigen, technisch hoch entwickelten Lebensform schon sehr unwahrscheinlich.

    Bei all diesen Überlegungen bewegen wir uns gedanklich nur innerhalb unserer Milchstraße, wenn Sie so wollen, innerhalb unserer „Stadt". Doch da draußen gibt es noch weitere, gibt es noch Milliarden anderer Galaxien, von denen sicher mehr als eine Leben beheimaten dürfte. Die Dimensionen des Universums sind so gewaltig, dass jeder Versuch sie mit unserem menschlichen Geist zu erfassen zwangsweise zum Scheitern verurteilt ist. Wir können das All mathematisch beschreiben, seine Dimensionen verstehen können wir aber nicht. Unser Geist ist auf unsere Erfahrungswelt fixiert und hat uns in unserer Entwicklung die Möglichkeit gegeben Distanzen zu begreifen, die wir an einem Tag zu Fuß zurücklegen können.

    Eine besondere Eigenschaft des Menschen ist indes, wider all dieser Fakten, wider besseren Wissens, die Hoffnung nicht aufzugeben, das unmöglich Scheinende zu wagen und sich darüber hinaus die Fragen zu stellen: Was werden die Außerirdischen mit unseren Nachrichten anfangen? Werden sie sie verstehen? Werden sie uns antworten?

    Bei alle dem ist es vielleicht nicht einmal die Frage, was fremde Zivilisationen über uns erfahren, sondern vielmehr, was wir über uns selbst herausfinden. Vielleicht hilft das Senden von Informationen an fremdartige Lebensformen uns weiter, uns über uns selbst bewusst zu werden? Vielleicht lässt es uns erkennen, in welch privilegierter Position wir uns befinden und lässt uns behutsamer mit uns und unserer Umwelt umgehen?

    Vielleicht ist auch das nur ein Traum eines Wesens, das von seiner Heimat, dem Universum, in dem es lebt, noch weniger versteht, als ein weniger Tage alter Säugling, von der Welt in die er geboren wurde?

    Das Senden der Botschaften hat indes einige Kritiker auf den Plan gerufen. Wie könne man Außerirdischen, von denen man nicht wisse, ob sie uns friedlich gesinnt sind, nur unsere genaue Position verraten? Ist diese Angst gerechtfertigt? Wer kann es schon mit Gewissheit sagen? Doch wenn tatsächlich eine außerirdische Intelligenz unsere Botschaft empfängt, so hat sie mit ihrer Existenz doch bewiesen, dass sie ihre eigenen Aggressionen, zumindest soweit im Griff hat, dass sie sich nicht selbst vernichtet hat. Es bleibt dabei die Hoffnung, dass sie auch jede andere Form von Leben akzeptiert. Ein Umstand, der uns Menschen nicht immer auszeichnet und dessen Bedeutung erst neuerdings in das kollektive Bewusstsein der Menschheit gelangt.

    Aber auch wenn sie uns in technischen Belangen um Jahrtausende voraus sein sollten und dabei trotzdem aggressiv wären, so schützten uns doch Physik und Biologie und ihre überall geltenden Gesetze. Ganz egal wie Leben auf anderen Planeten auch aussehen mag, wenn es fortgeschritten sein soll, so muss es endlich sein. Denn je länger eine Generation braucht, um einer neuen Platz zu machen, desto langsamer wird ihre evolutionäre Entwicklung vonstattengehen. Sie werden also wie wir eine relativ kurze Lebensspanne aufweisen und wie wir dazu verurteilt sein, ihr Leben auf dem Planeten zu fristen, auf dem sie geboren wurden. Allenfalls die Möglichkeit eines zweiten bewohnbaren Planeten in unmittelbarer Nähe, wäre dabei im Bereich des Möglichen. Eine physische Reise über interstellare Dimensionen dagegen so gut wie ausgeschlossen. Zumindest nach allem, was wir bis heute wissen. Die Dinge, wovor wir uns fürchten sollten, liegen weit näher. Und einen Großteil dieser Gefahren können wir selbst beeinflussen und abwenden.

    Die Antwort

    Was bleibt, wenn die Endlichkeit der Ewigkeit anheimfällt?

    Wenn alle Kultur von der Natur verschlungen wird?

    Wenn Erkenntnis in der Dämmerung des Gleichmuts ertrinkt?

    Was bleibt, wenn alles Leben zu einem Ende kommt

    und nochmals von vorne beginnt?

    Bleiben Spuren?

    Wird es ein Erinnern geben?

    Wird all unser Schaffen letzten Endes vergebens sein?

    Oder wird ein Licht die Dunkelheit überdauern?

    Wird sich jemand unserer erinnern?

    Wird jemand sagen: Da gab es schon einmal ein Bewusstsein?

    Oder werden wir in unserem Wahn alles tilgen,

    sodass keine Erinnerung mehr bleibt

    und kein Zeugnis mehr von unserer Existenz kündet?

    Kapitel 1

    Das Nass umspülte seine müden Glieder. Den ganzen Tag hatte er sich die Berührung des Wassers herbei gesehnt, war unstet in seinen Arbeitsräumen auf und ab gegangen, hatte nach Luft gerungen und konnte sich nicht auf das Wesentliche konzentrieren. Zwar waren die meisten Räume des Labors mit Wasser geflutet, doch musste er sich auch immer wieder im Trockenen aufhalten. Je älter er wurde, desto schwerer fielen ihm die harten Stunden der Arbeit an Land. Das Atmen in der trockenen Luft war für ihn eine Tortur, sein Körper fühlte sich trocken, steif und zu nichts zu gebrauchen an; so kam es einer Erlösung gleich, wenn er des Abends in die Fluten steigen und endlich wieder frei durchatmen konnte.

    Doch die Arbeit musste gemacht werden. Vorbei die Zeit, in der sich die Wissenschaft im Meer, im natürlichen Lebensraum der Elaborä, entwickeln konnte. Nur an Land waren tiefere Einsichten zu erwarten. Das Meer verbarg zu viele der Einsichten, die die Elaborä nur hier, nur ohne die schützende, lebensfreundliche Schicht des Wassers, den Tiefen des Raumes entreißen konnten. Die Sterne und Planeten, ja selbst der Mond, waren vom Meer aus so gut wie nicht zu beobachten.

    So blieb nur die Möglichkeit dem Wasser den Rücken zu kehren und den angestammten Lebensraum zu verlassen, um in einer feindlichen Umwelt diesen Geheimnissen auf die Spur zu gehen. Hier fand man die Antworten, die sich schon Generationen herbeigesehnt hatten.

    Denn schon seit Jahrhunderten hatten die Bewohner des Planeten auf diesen Tag gewartet. Was Generationen von Wissenschaftlern erhofft und erwartet hatten, war gerade noch in seinen zitternden Gliedern gelegen. Die Computeranalyse war eindeutig. Warum gerade er? Wie sollte ausgerechnet er mit dieser Erkenntnis umgehen? Wie sollte er sie formulieren? Wie sie publik machen?

    Dabei hatte ihn die Nachricht nicht unvorbereitet getroffen. Seit Monaten arbeitete er an der Dechiffrierung des Signals. Zuerst hatte er widerwillig und nur sporadisch die Arbeit aufgenommen. Der Auftrag, den Marschall Traul ihm gegeben hatte, war ihm sogar zuwider gewesen. Vielleicht hatte der Militär ihn ja gerade auch deshalb ausgesucht. Denn auch ihm schien die ganze Sache mehr als lästig zu sein. Walg hätte viel lieber seine eigentliche Arbeit, die mathematische Forschung, fortgeführt. Doch nun war er in diesem Projekt gefangen und konnte den anderen so wichtigen Fragen seines beruflichen Lebens nicht nachgehen. Erst viel später war er von dem Projekt, und der Nachricht, die es zu dechiffrieren galt, gefangen genommen worden. Die Faszination, die von den gewonnenen Erkenntnissen ausging, ließ ihn nun nicht mehr los. Dennoch hatte seine Skepsis, dem ganzen Projekt gegenüber, ihn bis zum heutigen Tag einen gebührenden Abstand bewahren lassen. Er konnte nicht einmal sagen, wieso ihn gerade heute, die Fakten letztendlich doch überzeugt hatten. Mit jeder Stunde, die er sich mit den Daten vertraut gemacht hatte, hatte sich eine mächtige Wand über ihm aufgebaut; so groß, so gewaltig, dass ihre Existenz zu leugnen, irgendwann sinnlos wurde. Eine Wand aus Wasser, die rasend auf ihn zueilte. Gleich einer unwiderstehlichen Woge, die auf ihrem Weg aufs trockene Land alles mit sich riss. Und nun war sie über ihm zusammengebrochen, hatte auch den letzten Zweifel hinweg gespült wie Treibgut an einem einsamen Strand. Doch was nun? Wie sollte er nun vorgehen, da in ihm Gewissheit geworden war, woran er so lange gezweifelt hatte?

    Inzwischen war er sich sicher, dass gerade er als Projektleiter erwählt worden war, war kein Zufall. Wer wäre besser geeignet, etwas zu bestätigen, wovon er doch selbst so wenig überzeugt war? Seine Kollegen waren schon viel früher überzeugt, ja geradezu euphorisch gewesen, und ließen keinen Zweifel daran, dass sie glaubten einen Kontakt hergestellt zu haben. Einen Kontakt, den er selbst niemals für möglich gehalten hätte. Zwar glaubte auch er, dass der Planet, auf dem sie lebten, nicht der einzig bewohnte in der Galaxie sein konnte, doch dass es jemals einen Kontakt zu jenen anderen Wesen geben sollte, hielt er für absolut ausgeschlossen. Viel zu gewaltig waren die Dimensionen, die es zu überwinden galt. Da half kein Hoffen; die Physik und mit ihr die Gesetze der Mathematik, sprachen mit großer Sicherheit gegen eine solche Kontaktaufnahme.

    Und nun war es an ihm, die vorliegenden Daten auszuwerten. Auf der anderen Seite: Was sollten sie schon zeigen? Konnten die Reihen an Zahlen, die er vor sich liegen hatte, mehr offenbaren als nur die Tatsache, dass es dort draußen noch jemanden gab? Konnten sie mehr über eine fremde Welt erzählen? Konnte man wirklich von einem Kontakt sprechen?

    Und doch, es war eine Nachricht. Eine Nachricht aus den Weiten des Alls. Alle gewonnen Daten deuteten darauf hin. Sie waren nicht allein. In den unendlich erscheinenden Weiten des Universums gab es noch weiteres Leben. Leben, das weit genug fortgeschritten war, um mit ihnen in Kontakt zu treten.

    So unglaublich dies alles auch scheinen mochte, nun musste er doch eingestehen, dass es wahr war. Zunächst hatte er noch nach allen anderen denkbaren Möglichkeiten, die die Struktur des Signales hätten erklären können, gesucht. Ein außergewöhnlicher Pulsar vielleicht? Die immer wiederkehrenden Strukturen des Signals deuteten auch darauf hin. Wie oft schon war man, seit man das Projekt gestartet hatte, ähnlichen Quellen nachgegangen, und hatte am Ende doch immer wieder feststellen müssen, dass die Ursache für die Radioquelle eine natürliche war.

    So war er in der sicheren Annahme an die Arbeit gegangen, auch dieses Signal würde seine wahre, seine natürliche Quelle schon bald offenbaren. Doch so sehr er auch suchte, solange er forschte, er fand keine natürliche Erklärung für die Struktur des Signals. Die Frequenz, die immer wiederkehrenden Muster mussten einen künstlichen, einen bewusst erstellten Ursprung haben. Wieder und wieder hatte er sich die Zahlen vorgenommen, hatte sie in seinem Rechner hoch und runter laufen lassen, hatte versucht und verworfen. Doch so sehr er sich auch mühte, so sehr er versuchte, seine Zweifel zu beweisen, so sehr war in ihm immer mehr zur Gewissheit geworden, was er niemals für möglich gehalten hätte. Traul würde nicht begeistert sein, wenn er ihm davon berichtete.

    Seit man das Projekt vor Jahrhunderten gestartet hatte, waren Generationen von Forschern gekommen und gegangen. Waren über ihre unermüdliche Arbeit alt geworden, um schließlich zu sterben. Auch der nächsten Generation sollte es nicht anders ergehen. Wieder und wieder erschienen hoffnungsvolle Forscher auf der Bildfläche; nur um am Ende eines langen, eines arbeitsreichen Lebens ernüchtert zu erkennen, dass sie nichts erreicht, dass sie nicht die kleinste Spur von dem gefunden hatten, wonach sie schon so lange gesucht hatten. Und dennoch einte sie alle, dass sie der festen Überzeugung waren, ihr Werk würde eines Tages gelingen. Alles Hoffen indes blieb über Jahrhunderte vergebens; früher oder später mussten sie alle ihr Sehnen fallen und davon treiben lassen. Wieso man nicht längst aufgegeben hatte, war Walg ein Rätsel. Nichts rechtfertigte den ungeheuren Aufwand und die Bereitstellung so vieler Mittel, die man an anderer Stelle doch so viel nötiger hätte verwenden können. Nichts, außer vielleicht den Ergebnissen, die ausgerechnet er nun in Händen hielt.

    War dem so? War die Erkenntnis, dass sie nicht alleine waren, dies alles wert? Er war sich noch immer nicht sicher, doch seine Gehirne begannen langsam, die Sache von einer anderen Seite zu betrachten.

    -

    „Saug den Schlamm hier drüben ab!" Die Anweisungen Professor Guils waren eindeutig. Jarg machte sich an die Arbeit, doch sie fiel ihm schwer. Der Gesichtssinn war nicht gerade der stärkste, nicht der ausgeprägteste Sinn der Elaborä. Viel lieber hätte er mit seinem Gehör die feine Struktur wahrgenommen. Doch die Überreste der längst verendeten Lebewesen hoben sich viel zu schwach von der glatten Steinoberfläche ab, als dass er sie hätte erhören können. So musste er sich auf seine vier Augen verlassen, die ihm sonst doch nur zur Kommunikation dienten. Vorsichtig, mit zusammengekniffenen Augendeckeln, begann er das aufgewirbelte Sediment wegzusaugen. Konzentriert folgte der Schüler den geübten Bewegungen des Professors, der sich ganz offensichtlich weit mehr auf seinen Gesichtssinn verlassen konnte. Die jahrelange Arbeit an Land hatte die Augen des Älteren

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