MenschWerdung: Reime und Gedichte
Von Harald Rösner
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Über dieses E-Book
Woher kommt der Mensch?
Wie entsteht er immer wieder neu?
Das vorliegende Werk ist der ungewöhnliche Versuch,
mit Reimen und Gedichten Antworten zu geben,
die informativ und zugleich unterhaltsam sind.
Harald Rösner
Harald Rösner ist Biologe. Er lehrte und forschte auf den Fachgebieten Zoologie, Entwicklungs-, Neuro- und Tumorbiologie.
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Buchvorschau
MenschWerdung - Harald Rösner
Inhalt
Die Frage
Erkenntnis
Einstein
Evolution des Menschen
Nachhall
Vom Ei zur Idee
Liebe Eltern
Sei herzlich willkommen
Genesis
Bethlehem
Wattenmeer
Die Frage
„Warum ist überhaupt etwas
und nicht vielmehr nichts? "
Wann immer man auf diese Frage stößt,
sich ein Kloß im Halse löst,
man schluckt und würgt vergebens,
der Brocken bleibt zeitlebens.
Ein Schauer läuft den Rücken runter,
Anflug von Angst mischt sich darunter,
bis man erkennt, noch immer blass,
„Gott sei Dank", es ist ja was!
Wir leben doch im Hier und Jetzt
Und sind mit allem gut vernetzt.
Die Sonne lacht, es funkeln Sterne,
sieht man die Erde aus der Ferne,
erscheint sie wie ein blauer Ball,
der sanft und schwerelos im All
von unsichtbarer Hand geführt,
dahin schwebt und dabei rotiert.
So wie der Tag, die Nacht verrinnen,
sind sie es, die den Lauf bestimmen
des Kommens und des Gehens,
fast allen irdischen Geschehens.
Wir fühlen, riechen, hören, sehen,
denken nach, was grad geschehen.
Pflücken den Apfel wir vom Baum,
geschieht das wirklich, nicht im Traum.
Erkenntnis
Als der Mensch begann sich aufzurichten,
um Freund und Feind schon früh zu sichten,
ging ein Raunen durch die Großhirnkerne,
als sie entdeckten in der Ferne,
wie eine schwarze Wolkenfront,
aus dem Nichts am Horizont
auftauchte, sich grell blitzend teilte,
flugs wieder friedlich, still verweilte,
um dann mit Donnern und Getöse,
sich zu gebärden wie das Böse.
Alarm meldet der Mandelkern,
das hat der Cortex gar nicht gern.
Er sendet sofort Notsignale
und das zum wiederholten Male.
Die Muskeln fangen an zu zucken,
der Mensch beginnt sich abzuducken.
Kaum ist der Himmel wieder klar,
sinniert der Mensch, was das wohl war.
Der Eindruck ist noch nicht verronnen,
stattdessen ist er eingesponnen
ins Netz unzähliger Neuronen,
die bereit und ohne sich zu schonen,
wissbegierig und sensibel,
durch Neuauflage der Genfibel,
Erlebtes aufsaugen wie ein Schwamm,
abgleichen und speichern als Engramm.
So kam es, dass ein Abbild der Welt
einprogrammiert wurde Feld für Feld,
verschlüsselt und codiert verpackt