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Odysse durch die Galaxis: Autobiographie eines Außerirdischen
Odysse durch die Galaxis: Autobiographie eines Außerirdischen
Odysse durch die Galaxis: Autobiographie eines Außerirdischen
eBook449 Seiten5 Stunden

Odysse durch die Galaxis: Autobiographie eines Außerirdischen

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Über dieses E-Book

Wir sind Bürger unseres Universums, eine Welt unter vielen uns noch unbekannten Welten. Mit unserem Planeten durchstreifen wir unsere Galaxis, schon seit langer Zeit. Mit unserem Geist haben viele von uns das schon längst gemacht. Wir werden uns Geräte bauen und in alle Richtungen hinausfliegen, um die Welten mit eigenen Augen zu sehen.
SpracheDeutsch
HerausgeberTWENTYSIX
Erscheinungsdatum21. Jan. 2019
ISBN9783740739096
Odysse durch die Galaxis: Autobiographie eines Außerirdischen
Autor

Harry Schulze

Geboren 1948 in Sachsen-Anhalt, aufgewachsen in Baden-Würtemberg. Nach einer Mechanikerlehre und einigen Praxisjahren, in Berlin Maschinenbau studiert. Seit Rentenbeginn diverse interessante Geschichten und spannende SF-Romane geschrieben.

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    Buchvorschau

    Odysse durch die Galaxis - Harry Schulze

    sind.

    Kapitel 1

    Die fremde Welt

    01.01 Im Exil

    Als Außerirdischer auf der Erde

    Ich bin ein Fremder auf diesen Planeten hier und lebe in einem, von meinem Schicksal, erzwungenem Exil.

    Der Name dieses Planeten hier ist Erde, von manchem auch Terra genannt, neben vielen anderen Namen. Mein eigener Planet befindet sich weit entfernt, in einem anderen Bereich der Galaxis. Unglückliche Umstände hatten mich auf diesen Planeten hier, verschlagen. Er liegt, von meinem Heimatplaneten aus gesehen, weit draußen, in einem gottverlassenen Teil, eines zumeist unbesiedelten Spiralnebelarmes dieser Galaxis.

    Die Spezies, die hier dominiert, gleicht einer, aus meiner Sicht, noch halbwilden Lebensform, die sich Mensch nennt. Aus Mangel an geistigem Wachstum, sowie fehlender Kontakte zu anderen intelligenten Rassen, betrachten sie sich als Krone der Schöpfung. Dies ist zwar absurd, aber sie glauben es, zumindest jene, denen noch eine Menge Verstand und Einsicht fehlt.

    Auch streiten sie sich immer noch um die Frage, ob es außerhalb ihres Planeten intelligentes Leben gebe, oder ob dies überhaupt möglich sei. Ein Zyniker würde dazu vermerken: Wenn überhaupt, dann nur außerhalb dieses Planeten.

    Aber es gibt hier in näherer Entfernung, bei den angrenzenden Sonnensystemen, keine intelligenten Spezies, um eine solche Frage zu klären. Dieser Teil der Galaxis hier ist eine wüste Gegend, in die man nicht einmal seinen Hund schicken würde. Wahrscheinlich würde er hier auch noch gleich verspeist werden. Viele von den Leuten hier, sind in der Tat noch Fleischesser.

    01.02 Der Auftrag

    Das laute Geschrei im Äther

    Alles begann damit, dass unsere Wissenschaftler mit ihren Sensoren, mit denen sie tief in den Weltraum hineinhorchen konnten, ein lautes Geschrei im Äther vernahmen. Dies ist an und für sich nichts besonderes. So etwas kommt schon hin und wieder vor, wenn sich irgendwo in den Weiten des Universums, irgendwelche halbwilden Rassen gegenseitig den Garaus machen. All zu oft geschieht dies nicht, aber irgendwo gibt es immer irgendwelche Spezies, die so abartig gelagert sind, dass sie sich gegenseitig niedermetzeln.

    Es geschah kurz vor der Mitte des letzten Jahrhunderts, dem Zwanzigsten, nach irdischer, europäischer Zeitrechnung, auf dem Planeten also, der die Weichen meines Schicksals gewaltig umstellte.

    Einige unserer Politiker meinten, was interessiert es uns, die sollen ihr Problem selber lösen. Andere dagegen hielten es für sehr ratsam, zumindest mal nachzuschauen, was da wirklich vor sich geht, denn dieses Geschrei schien ihnen etwas dramatischer zu sein, als es normalerweise zu erwarten ist. Außerdem war ihnen ein schlimmer Fall bekannt, der damals sehr tragisch endete, weil er auch Nachbarplanetensysteme durcheinander brachte und beschädigte.

    Ein bekannter Fall

    Ein Fall ist bekannt, in dem die Folgewirkungen solcher kriegerischen Auseinandersetzungen einen sehr tragischen Verlauf nahmen. Ich denke, dass daher eine gewisse Angst bei einigen unserer Wissenschaftler entstand.

    Es geschah vor langer Zeit, auf einem kleinen Planeten, der ungefähr nur so groß wie der Mars war. Dort lebte eine Spezies, die hauptsächlich unterirdisch aktiv war und sich dort ihren Lebensbereich schuf. Ihre körperliche Form glich in etwa jenen Wesen, die auch hier auf der Erde unter der Oberfläche leben und sich Höhlen graben. Maulwurf oder Wühlmaus, nennt man sie auf der Erde. Nur waren diese, auf jenem Planeten, wesentlich größer und auch viel effektiver.

    Hier auf der Erde, sind es nur kleine, relativ harmlose Pelztiere ohne größeren Intellekt. Obwohl, und das sollte man nicht verschweigen, auch diese fähig sind, großen Schaden anzurichten. Sie sind durchaus fähig, Deiche, die vor Überschwemmung schützen sollen, zu beschädigen und dadurch unwirksam werden zu lassen.

    Natürlich ist das nichts im Vergleich zu dem, was dort auf diesem Planeten geschah. Dort waren, durch die Vorgänge der vorangegangenen Evolution, Wesen entstanden, die einen, wenn auch noch primitiven, so doch effektiven Intellekt hatten. Und da es mehrere Gruppen von ihnen gab, entstanden, ihrem Bewusstseinsstand entsprechend, kriegerische Auseinandersetzungen, die keine moralischen Grenzen kannten.

    Man muss, um die Sache zu verstehen, dazu noch erwähnen, dass ihr Planet eine entscheidende Besonderheit hatte. Er war in seiner damaligen Form relativ spät, durch Kollision mit einem Eismond entstanden.

    In diesem befanden sich sehr große Mengen tiefgefrorener Eismassen. Fast der ganze Mond bestand aus tiefgefrorenem Eis. Wir reden hier von sehr vielen tausend Kubikkilometern an Eis. Seine Oberfläche war mit Staub und Geröll bedeckt. Diese bildeten eine schützende Isolierung. Die Sonne des Systems konnte daher das Eis nicht wegschmelzen.

    Die Kollisionsgeschwindigkeit war sehr gering, so, dass der Mond eigentlich nur über den Äquator abrollte und zerbarst. Dabei gruben sich große Teile seiner Eismasse rund um den Äquator des Planeten in tiefere Schichten des Planeten ein. Da es sich, wie gesagte um sehr große tiefgefrorene Eismassen handelte, brauchten diese auch lange, bis sie zu flüssigem Wasser wurden. So entstanden sehr große, mit Wasser angefüllte, Hohlräume, tief unter der Oberfläche jenes Planeten.

    Die Erdschichten zwischen dem Eis und dem flüssigen Magma des Planeten hatten eine gute Dämmwirkung. Wodurch beides nebeneinander existieren konnte. Und zudem gab es durch das Geschehen auch große Hohlräume, die einfach nur leer waren. Die neu entstandene geologische Struktur der Oberfläche, die bis in tiefe Schichten des Planeten reichte, war einzigartig.

    Da die nördlichen, wie auch die südlichen Zonen des Planeten nur relativ wenig davon abbekamen, überlebten dort Bewohner des Planeten. Sie bildeten den Grundstock für zwei neue, sich schnell entwickelnde Populationen dieser Spezies. Die Nord- sowie die Südhemisphäre des Planeten waren lange Zeit durch die tektonischen Beschädigungen getrennt. Fauna und Flora erholten sich aber schneller, als man erwarten konnte.

    Der Überlebenskampf der wenigen übriggebliebenen Angehörigen der herrschenden Spezies, war hart und viele Kämpfe wurden um die verbliebenen Lebensressourcen ausgetragen. Infolge der Veränderungen bildeten sich Gesellschaftsformen heran, in denen, wohl aus der Not heraus, kriegerische Fähigkeiten entstanden.

    Diese wurden hauptsächlich für gegenseitige Überlebenskämpfe eingesetzt. So entstand zwischen den Bewohnern der Nordhalbkugel und denen der Südhalbkugel Feindschaft, die zu Kriegen zwischen ihnen führte. Diese Kriege verschlimmerten sich, sie wurden intensiver und brutaler.

    Eine Katastrophe mit Folgewirkungen

    Die Katastrophe begann, als eine der beiden Hauptgruppen auf die Idee kam, die andere in die Luft zu sprengen. Da sie fähig waren, weitläufige unterirdische Gänge und Tunnel zu graben, bohrten sie einen dieser leeren Hohlräume an. Von einer Seite her ließen sie flüssige Lava hineinlaufen und von der anderen Seite, unter hohem Druck stehendes Wasser.

    Die Wirkung, die nun folgte, kann sich eigentlich jeder bildlich ausmahlen. Lava und Wasser mischten sich, wodurch ein gewaltiger Dampfdruck entstand. Es passierte was passieren musste, nur eben nicht so, wie sich diese Bewohner das dachten. Der Druck ging nicht nach oben los, wo er die Feinde vernichten sollte, sondern seitwärts, dem Äquator entlang. Dort wurden weitere Hohlräume aufgerissen, in denen sich ebenfalls Wasser und Lava vermischten. Da der ganze Äquatorbereich des Planeten diese geologischen Formationen aufwies, verursachte die erste Explosion, eine Kettenreaktion, die den Planeten regelrecht um den Äquator herum aufriss und bis in tiefe Schichten hinein zertrümmerte.

    Der Planet wurde förmlich auseinandergerissen, denn die Eismassen, die der doch relativ große Mond tief in den Planeten eingegraben hatte und die dort zu Wasser geschmolzen waren, verwandelten sich in kürzester Zeit zu explosivem Wasserdampf. Dazu kamen noch die gewaltigen Kräfte, der im Innern des Planeten stark komprimierten Gase, denen plötzlich der äußere Gegendruck fehlte. Es entfaltete sich eine gigantische Kraft, welche die beiden Hälften des Planeten auseinander drückten. Der flüssige Planetenkern konnte die Segmente des Planeten nicht zusammenhalten. So stoben sie, getrieben von gewaltigen Mengen explodierender Gase, auseinander.

    Es blieb nicht mehr viel übrig von dem Planeten. Große Planetenteile stürzten in seine Sonne, während andere aus diesem Sonnensystem hinaus trieben. Auf diese Weise hatte mal wieder eine Kultur, durch eigenes Verschulden, ihr vorzeitiges Ende gefunden. Selbstzerstörung kommt zwar selten vor, passiert aber doch in gewissen Zeitabständen immer wieder.

    Damit war die Geschichte aber noch lange nicht zu ende, jetzt erst geschah die eigentliche Katastrophe, wenn man mal davon absieht, dass kurz zuvor Millionen von Lebewesen, umgekommen waren. Nun war plötzlich eine Planetenbahn leer.

    Das ausgependelte Kräftegleichgewicht der Planeten in diesem Sonnensystem, war damit entscheidend gestört und wurde instabil. Die Folge war, dass die Bahnen der Planeten des Systems sich neu ordneten. Die äußeren Planeten rückten eine Spur nach innen. Nun sollte man aber wissen, dass äußere Planetenbahnen energiereicher sind als innere. Das bedeutete, dass die überschüssige Energie beim Verkleinern der anderen Planetenbahnen abgestrahlt wurde und dies erzeugte gewaltige, sich ausbreitende Gravitationswellen.

    So kam es, dass ein übermächtiger Energieimpuls dieses Sonnensystem verließ. Er wirkte wie ein galaktischer Tsunamie. Eine gewaltige Energiewelle, die alle benachbarten Sonnensysteme durcheinander schüttelte und zum Teil auch beschädigte.

    Einige Monde in den Nachbarsystemen wurden aus ihrer Bahn gerissen. Ein paar von ihnen stürzten, wie gewaltige Bomben auf ihre Planeten, andere Monde treiben jetzt als latente Gefahrenquellen durch jene Systeme. Kometen aus den Randbereichen machten sich auf den Weg in Richtung ihrer Sonne, wobei sie die inneren Planeten gefährdeten. Einige dieser Planeten der anderen Sonnensysteme, waren bewohnt und so entstand für viele Lebewesen, unermesslicher Schaden.

    Dieses Wissen, welches in unseren Geschichtsbüchern vermerkt war, brachte unsere Wissenschaftler dazu, vorsichtshalber nachschauen zu wollen, was da vor sich ging. Man sollte vielleicht erwähnen, dass die Seelen der unfreiwillig im Krieg verblichenen Menschen, dieses laute Geschrei im Äther verursachten. Da sehr vielen ihre Körper entrissen wurden, war dieses Jammern sehr stark und beunruhigend.

    Ein kleiner Planet, weit draußen.

    Sie forschten nach, woher dieses ätherische Geschrei kam und entdeckten nach langer Suche einen kleinen Planeten, weit draußen, fast am Rande unserer Galaxis, in einer weitgehend unbewohnten Gegend. Wie schon erwähnt, eine Gegend, in die niemand ohne dringenden Grund hingeht.

    Diesen Planeten zu finden war wesentlich einfacher, als jemanden zu finden der dorthinaus fliegen wollte. Seltsamer Weise hatte plötzlich jeder, der infrage kam, ganz wichtige, dringende Aufgaben zu erledigen, die absolut keinen Aufschub duldeten.

    Als relativ junges, erwachsenes Mitglied meiner Gesellschaft, war ich in der Pflicht, gemeinnützige Dienstleistungen ausführen zu müssen. Ich hatte also gewisse Aufgaben zu übernehmen, egal ob sie mir gefielen oder nicht. Unter den wenigen, infrage kommenden Personen wurde jemand ausgelost, und der Gewinner – war natürlich, wie sollte es auch anders sein – ich. Mir huschten Worte durch meinen Kopf, die ich lieber nicht aussprechen sollte, obwohl es mich danach drängte, dies recht laut zu tun.

    Aber meine Erziehung verbot es mir - leider. Wäre ich etwas gelenkiger gewesen, ich hätte mich wohl kräftig in den Hintern getreten. Wie konnte ich nur so schlafmützig sein und mich nicht rechtzeitig nach einer Ausrede umschauen. Ich hätte es doch wissen müssen. Wer wollte denn schon in den dunklen Weltraum, womöglich an den Rand der Galaxis hinausfliegen, wo es nichts weiter gibt, als unendliche gähnende schwarze Leere. Und womöglich trifft man dann auch noch auf ein paar Halbwilde, die mal wieder nichts besseres wissen, als Ärger zu machen.

    Der Weltenraum, ein unendlich weiträumiges Arbeitsfeld für die Evolution. Hier lässt sie sich aus und erschafft irgendwelche grausamen Schöpfungen, die sie dann auf harmlosen Planeten aussetzt. Ein Besuch in unseren Tierparks gibt einem einen furchteinflößenden Vorgeschmack von dem, was sich womöglich dort draußen so alles herumtreibt - giftige, gefährliche, blutrünstige Wesen.

    Der Weltraum ist für mich eine Gegend die, wie man sagt, oft von allen guten Geistern verlassen ist. Und dort soll ich nun hinaus. Mir sträubten sich bei diesem Gedanken meine Nackenhaare, aber ich hatte meine Pflicht zu tun. Das war nun mal so, was sollte ich also jammern.

    Die Abreise

    Stinksauer machte ich mich ein paar Tage später reisefertig. Ärgerlich schmiss ich meine Klamotten, die ich glaubte zu brauchen, in das kleine Raumschiff, welches man mir zur Verfügung gestellt hatte. Es war nicht größer als ein geräumiger Campingbus, wenn man mal von dem übergroßen Triebwerk absieht.

    Eigentlich hat dieser kleine Weltraumbus zwei Antriebe. Einen großen, um den Planeten verlassen zu können und einen kleinen um weite Entfernungen in der Galaxis zurückzulegen. Dies scheint ein Widerspruch zu sein, aber erstens ist der große Antrieb, für innerplanetare Reisen sehr zuverlässig, Abstürze sind schon seit ewigen Zeiten nicht mehr vorgekommen, und zweitens arbeitet der kleinere Intergalaktische Antrieb, nach einem anderen Prinzip. Er kann nur außerhalb eines Planeten benutzt werden, weil auf einer Planetenoberfläche zu große Störfaktoren wirken. Unsere Forscher arbeiteten zwar noch daran, die Sache in den Griff zu bekommen, aber bisher ohne Erfolg.

    Dieses kleine Aufklärungsschiff, wurde von den Wissenschaftlern extra für den Flug vorbereitet. Es war bestückt mit einem Autopiloten, der den Hin- und Rückweg kannte, mit einer Anzahl Sensoren und Aufzeichnungsgeräte, einer ausreichenden Menge Proviant und sogar mit mehr oder weniger interessantem Unterhaltungsmaterial gegen Langeweile und anderem Psychostress.

    Man darf die psychische Isolierung eines Piloten, bei einer solchen Weltraummission absolut nicht unterschätzen. Es ist äußerst wichtig auf die Möglichkeit einer Realitätsorientierung zu achten, damit nicht ein Psychopath am Ziel ankommt. Daher orientierten sich alle Filme und Videospiele an unserer gesellschaftlichen Norm. Das resultiert aus Erfahrungen, die wir bei unseren ersten Langzeit-Weltraummissionen gesammelt hatten.

    Es stand damals in der Tat zur Debatte, ob wir bei den Gefahren, denen wir ausgesetzt sind, überhaupt durch den Weltraum fliegen sollten. Leider gab es ein paar Eiferer die meinten, wir müssen unbedingt den Weltraum erkunden und die sich dann damit durchsetzten. Einsperren hätten wir sie sollen, schimpfte ich, dann wäre mir diese überaus lästige Reise sicher erspart geblieben.

    Der Dualantrieb

    Ich bin zwar kein Wissenschaftler, aber ich will trotzdem mal versuchen, diese Technik zu erklären. Sie ist relativ neu und wurde durch einen Zufall entdeckt. Es gibt niemanden, der sie wirklich versteht, man weiß lediglich wie sie funktioniert und wie man sie anwendet aber keiner weiß warum sie funktioniert.

    Dieser Antrieb arbeitet nach einem Dualprinzip, welches sich an das einfachste Lebensprinzip, welches es gibt, anlehnt. Jede biologische Zelle arbeitet danach, indem sie ihre Erbsubstanz verdoppelt, also im Endeffekt aus sich heraus das Gleiche noch einmal erschafft. Und wie auch die heutige Wissenschaft auf der Erde festgestellt hat, stehen diese beiden Zellen in ständiger kommunikativer Verbindung. Egal, wie weit entfernt sie sich voneinander befinden. Die Wissenschaft spricht da von Verschränkung, was immer das auch bedeutet.

    Der Antrieb wird programmiert indem erst einmal Raum-Zeit Daten eingegeben werden. Danach wird die Energie geladen und hochgefahren. Dann beginnt der Startvorgang.

    Das Dualprinzip benutzt zwei Stück Raum-Zeit Projektoren, die in ständiger Verbindung miteinander stehen, sozusagen eine Einheit über Raum und Zeit hinweg bilden. Ähnlich wie die beiden Körperzellen. Daher der Begriff „Dual".

    Der nächste Schritt ist das Projizieren des einen der beiden Projektoren zu den Zieldaten. Dieser platziert sich dann dort in der Zielgegend.

    Er überprüft alle Zustände und Gegebenheiten des dortigen umgebenden Raumes und sendet die Ergebnisse zurück. Sollten sich Störquellen oder Gefahren in der Umgebung befinden, so justiert der Projektor sich in dieser Gegend neu und sendet Korrekturdaten zurück. Sollte aber eine echte Gefahr vorhanden sein, die sich nicht umgehen lässt, wird das Gerät zurück geholt. Die Programmierung des Erkundungsprojektors ist dann mit neuen Zieldaten noch mal durchzuführen.

    Ist aber die Platzierung korrekt und der Raumbereich gefahrlos, so werden zuerst alle Funktions- und Baudaten des projizierten Projektors mit denen des zurückgebliebenen verglichen. Wenn notwendig werden eventuelle Korrekturen vorgenommen. Danach übermittelt der zurückgebliebene Projektor alle Form- und Vitaldaten, die vorher erfasst und formiert wurden.

    Formieren bedeutet das Verpacken in Sendeeinheiten und Bestücken mit Adress- und Sicherungscodes. Es soll ja alles vollständig und sicher ankommen bezugsweise zurückgeholt werden können. Als letztes wird der zweite Projektor zu den Zieldaten herangeholt und da er baugleich mit dem vorausgeschickten ist, wird er mit diesem verglichen. Sollte bei der Projektion ein Schaden entstanden sein, so wird er gleich repariert.

    Durch dieses Dualprinzip wird sichergestellt, dass die beiden Projektoren immer in einem vollkommenen Zustand sind. Sie sind die wichtigsten Geräte bei diesem Transportprozess, wichtiger sogar als das Schiff und seine Besatzung selbst.

    Ich hoffe meine Ausführung war verständlich, denn ich selber habe sie nicht verstanden. Ich hatte mir nämlich nur den Text der Wissenschaftler gemerkt.

    Das Raum-Zeit-Kontinuum

    Man kann dies verstehen, wenn man sich vergegenwärtigt, dass eine Störung im Raum-Zeit Kontinuum gewaltige Probleme bis hin zu schlimmen Katastrophen auslösen kann. Das mag ich zwar nicht recht glauben, aber unsere Wissenschaftler haben da so ihre Methoden, einem eine tierische Angst einzujagen, damit man ja alles richtig und korrekt macht.

    Die Anfänge dieser Weltraumtechnik waren begleitet von einigen grausigen Schadensfällen, die ich hier im Einzelnen nicht wiedergeben möchte. Nur soviel, würde es dir gefallen durch eine solche Projektionsstörung plötzlich in einem übergroßen Rachen eines ausgehungerten Dinosauriers auf einem dieser noch unerforschten Randplaneten unserer Galaxis zu materialisieren? Ich mag mir so was nicht vorstellen, deshalb bin ich lieber etwas überkorrekt, auch wenn es lästig ist. Daher möchte ich eindringlichst davor warnen, zu bedenkenlos an diese Technik heranzugehen. Vorsicht also bei der Handhabung von Raum-Zeit Projektionsgeräten. Die Auswirkungen können anders sein, als erwartet.

    Um intergalaktische Dualantriebe zu bauen, sollte unbedingt das notwendige Wissen und entsprechende Erfahrung vorhanden sein.

    Der Reiz dieser Technik mag groß sein, aber der Schaden kann jede Vorstellung übertreffen, sogar bis hin zur teilweisen Umschreibung der galaktischen Geschichte, in der du selbst vielleicht nicht mehr vorkommst.

    Wenn du aber zu jenen gehörst, die sich freuen würden, wenn sie in diesem Sein nicht mehr vorkommen, dann sage ich dir, dass die Schöpfung dich irgendwo wieder anfangen lässt. Du kannst aus dem Sein nicht verschwinden, weil du ein Teil davon bist, aber es gibt unendlich viele Anfangsstadien, von denen aus du wieder mühsam anfangen musst, deine Existenz aufzubauen. Wie oft willst du also wieder als Mücke im Magen eines Vogels verenden? Du hast es schon millionenmal durchgemacht. Darum schütze deine jetzige Existenz.

    Der Umgang mit den kausal wirkenden Strukturen der Zeitmechanik verlangt persönliche Integrität und höchste Konsequenz im Handeln. Zum Glück haben einfache Naturen, aufgrund ihres simplen Intellekts, nicht die Fähigkeit wirkungsvoll am Zeitkontinuum herumzubasteln.

    Habe ich dir, lieber Leser, jetzt gehörig Angst gemacht? Gut! Das war meine Absicht. Lass also besser deine Finger von dieser Sache und bleib zu Hause. Da ist es meist angenehmer und schöner, als irgendwo weit draußen, in den gefährlichen, dunklen, kalten Weiten des Universums.

    Es war also Pflicht für mich, vor dieser Reise an Ausbildungskursen teilzunehmen, in denen mir etwas Wissen über die Wechselwirkungen der Vorgänge in den Zeitebenen vermittelt wurde. Ein Spezialist wurde ich dadurch nicht, ich erhielt nur das notwendige Wissen für diese Reise.

    Genug mit der Erläuterung des Dualantriebs, der natürlich viel komplizierter ist, als ich es hier beschreiben kann, geschweige denn überhaupt weiß.

    Widerwilliger Start

    Ich saß also abflugbereit im Cockpit meines Raumschiffes.

    Laut schimpfte ich vor mich hin, kontrollierte alle Anzeigen und wartete auf die Freigabe zum Start. Als sie kam startete ich den normalen interplanetarischen Antrieb, drückte den Beschleunigungsschieber durch und zog die Kiste - das kleine Raumschiff meine ich - in einem steilen Winkel nach oben.

    Gewaltige Donnerwellen, wälzten sich kilometerweit über das Land unter mir. Leise ist dieser Antrieb gewiss nicht, aber die sollten unter meinem Zorn ruhig leiden. Warum haben die mich auch verpflichtet.

    Mit grimmigem Lächeln und innerlichem Grollen, schaltete ich in der Stratosphäre kurz die Zündung aus, ohne aber die Treibstoffzufuhr zu schließen, mit dem Erfolg, dass sich eine große Treibstoffwolke breitflächig verteilte.

    Diese verpuffte als ich die Zündung wieder einschaltete und ich war mir sicher, dass in den nächsten Tagen feiner, schwarzer und klebriger Ruß herunterrieselte. Ich grinste breit und schadenfroh vor mich hin und drückte das Gas voll durch.

    Ich vergönnte es denen nicht, gemütlich bei Kaffe und Kuchen, so was gibt es in ähnlicher Form überall in der Galaxis, im Sonnenschein zu sitzen, während ich hier, in dieser engen Kiste das Universum durchkreuzen musste. Man würde mich nicht so schnell vergessen. Sicher bekäme ich eine Vorladung bei der Behörde, wenn ich zurückkomme, aber das interessierte mich jetzt absolut nicht.

    Draußen im Weltraum angekommen und mit etwas Abstand zum Planeten, schaltete ich dann den Dualantrieb ein und der vorher einprogrammierte Kurs sagte dem Autopiloten, wohin er mich bringen sollte.

    Die Technik wusste, was sie zu tun hatte. Alle Vorgänge liefen ohne Probleme ab. Hochfrequentes Zirpen, verursacht durch den Teleportationsprozess des Dualantriebs, marterte meine Ohren.

    Die Stunden schlichen dahin, als wollten sie mit der langsamsten Schnecke, die es im Universum gab, darum kämpfen, wer wohl den Pokal der Langsamkeit gewinnt. Also, die Schnecke hätte ihn wohl nicht gewonnen, war mein Gefühl.

    Obwohl der Dualantrieb recht schnell arbeitet, ist doch das subjektive Empfinden des Einzelnen, so wie ich es gerade eben beschrieben habe, äußerst langweilig und ermüdend.

    Das mitgegebene Unterhaltungsmaterial war nicht besser. Das waren alte Filme, die ich schon kannte und jene, die ich nicht kannte, waren uninteressant. Spiele hatten sie beigelegt, sowie verschiedene Bücher. Aber ehrlich gesagt waren meine Träume, wenn ich schlief, interessanter als dieser Kram.

    Die kleinen Fenster des Schiffes zeigten einen trostlosen Anblick. Nur dunkle, düstere Nacht und das in einer Weise, dass man das Gefühl hatte, es würde tagelang dauern. Nichts von den leuchtenden Sternen, die mit ihrer Schönheit normalerweise den Sternenhimmel überziehen.

    An den Rand meiner psychischen Belastbarkeit angekommen, stellte der Dualantriebe seine Arbeit ein. Er war fertig und vor mir lag irgendwo der Ort des Übels und - ich wusste es zu der Zeit damals noch nicht - der Ort der grausamen Weichenstellung meines Schicksals.

    Die kleinen Fenster zeigten mir wieder die normalen Bilder des Weltraumes. Funkelnde Sterne leuchteten in den Tiefen der Dunkelheit um mich herum. Weit, weit in der Ferne sah ich eine kleine gelbe Zwergsonne, auf die mein kleines Raumschiff zuhielt.

    Das letzte Stück des Weges, welches mich durch den Bereich der Planeten des Systems führte, musste ich mit dem interplanetarischen Antrieb zurücklegen.

    Nichts wie hin, alle Fakten sammeln und dann so schnell wie möglich wieder weg von hier, stand in großen dicken Buchstaben auf einer gigantischen, virtuellen Leinwand, die ich in meinem Kopf ausgerollt hatte. Ich wollte so schnell wie möglich wieder nach Hause.

    Doch mein Schicksal wollte leider etwas ganz anderes. In meinem, noch ziemlich leeren Schicksalsbuch, war eine andere Zukunft für mich aufgeschrieben. Und - was für eine freche Unverschämtheit - ich wurde nicht einmal gefragt, ob ich das überhaupt wollte. Bei Gelegenheit werde ich mit diesen Herren des Schicksals mal ein paar ernste Worte über Freiheit und Demokratie reden müssen.

    01.03 Der Ort des Übels

    Das fremde Sonnensystem

    Meinen Geräteanzeigen zufolge, lag vor mir ein Sonnensystem. Es musste dasjenige sein, in dem sich der Planet befand, auf dem gerade die Post abging, bezugsweise tragische Ereignisse stattfanden.

    Nun ja, dann will ich mal meine Pflicht tun, sagte ich mir. Mit dem normalen, dem interplanetarischen Antrieb steuerte ich in das System hinein. Sein tiefes Brummen hielt das kleine Schiff in eisernen Griff und mich damit natürlich auch. Der Hohlraum in meinem Magen wirkte wie ein Resonanzkasten. Vielleicht sollte ich mal was essen. Was ich folgerichtig auch tat, es half aber nicht.

    Das ist einer jener Momente, die einem klarmachen, warum sich alle vor solchen Erkundungsmissionen drücken. Ich nahm mir vor, von jetzt ab immer irgendwelche äußerst wichtigen Aufgaben parat zu haben und wachsam zu bleiben. So schnell würde mich keiner mehr zu solch langweiligen Missionen überreden.

    Es dauerte seine Zeit um in dieses Sonnensystem hineinzukommen. Mit einem Tag, irdischer Zeitrechnung, war es mit diesem Antrieb nicht getan. Die Planeten waren auch nicht aufgereiht, wie Perlen auf einer Schnur, sondern drifteten verstreut in einem weiten, flachen Feld um ihre Sonne.

    Meine Monitore zeigten mir die beiden großen Gasriesen, Saturn und Jupiter. Natürlich standen sie nicht, wie ein Empfangskomitee, in Reihe und Glied, sondern versetzt zueinander und weit auseinander. Vor diesen Riesenplaneten lagen noch die Bahnen von Neptun und Uranus, die beiden Eisplaneten des Systems. Beide standen jenseits der Sonne.

    Jupiter war eindeutig der Boss. Seine Masse, die sich in ihm und in seinen großen Monden, um ihn herum zentrierte, machte ihn einfach dazu. Aufgrund seines Aufbaus war zu vermuten, das er vor langer Zeit einmal eine zweite Sonne in diesem System war. Er gab immer noch sehr viel Energie ab. Mit seinen vielen Monden war er damals sicher ein eigenes, kleines Sonnensystem gewesen.

    Saturn mit seinen gewaltigen Ringen, war für mich eine sehr faszinierende Erscheinung. Interessant ist, dass er vom Jupiter fast genau so weit entfernt ist wie dieser von der Sonne. Saturn ist nicht der erste Planet mit einem solchen wundervollen Ringsystem, den ich sah, aber dennoch war ich angetan von seiner Schönheit, zudem ich so etwas hier nicht erwartet hatte. Irgendwie arbeitete in mir wohl das Vorurteil, dass hier alles wüst sein müsse. Mir geht es eben auch nicht anders, als allen anderen in der Galaxis, daheim ist es eben am schönsten.

    Ich begann diese Planeten nach der lautstarken Ursache des spirituellen Jammerns abzusuchen, welches ja Anlass für meine Anwesenheit hier war. Die Sensoren meiner Telemetrik waren sehr gut und lieferten auch viele aussagekräftige Daten. Irgendwie war ich mir sicher, dass sie auf einem dieser beiden großen Planeten zu finden sein mussten, doch da lag ich wohl falsch. Auf Jupiter und Saturn konnte ich nichts finden, nur die Auswirkungen der heißen Kämpfe gegensätzlich geladener elektrischer Luftschichten.

    Uranus und Neptun konnte ich schnell ausschließen. Diese waren total vereist und wiesen keine Lebenszeichen auf. Obwohl solche Planeten, wenn sie genug Eigenwärme haben, vielfältiges Leben tragen könnten. Saturn und Jupiter waren, aus meiner Sicht eher geeignet, hochentwickeltes Leben zu haben, aber dies war nicht der Fall. Erst, als ich auf den äußeren vier Planeten absolut nichts finden konnte, kam ich auf den Gedanken doch mal die Informationen, die man mir mitgegeben hatte, genauer anzuschauen. Erstaunt stellte ich fest, dass dort nichts von Gasriesen erwähnt wurde. Aber eine genauere Beschreibung war nicht vorhanden, also hatte ich weiterzusuchen. Pluto schloss sich von selber aus. Er war viel zu klein und außerdem gerade irgendwo weit weg.

    Ich flog also tiefer in das Planetensystem hinein näher an die Sonne heran. Dort waren meinen Sensoren zufolge noch weitere Planeten. Es waren kleinere zwar, aber sie hatten genug feste Oberfläche, und eine Atmosphäre. Einer von ihnen hatte sogar viel flüssiges Wasser. Dies war Voraussetzung für Leben, auch intelligentes Leben, na ja, hier sollte man besser sagen, halbintelligentes Leben, da die Signale, die unsere Wissenschaftler auffingen, auf Mord und Totschlag hinwiesen.

    Intelligentes Leben bringt sich nicht gegenseitig um. Mord und Todschlag ist ein totaler Widerspruch gegenüber dem Begriff Intelligenz.

    Intelligenz hilft dem anderen, sein Potential zu entfalten um selbst Nutzen davon zu haben. Mit guten Partnern, kann man gute Geschäfte machen. Daraus entstehen Wohlstand, Erfolg und ein Aufblühen der Kulturen. Dies fördert wiederum Kunst und Wissenschaft zur Freude und zum Nutzen aller.

    Hilfe, Unterstützung, Aufbau und Entfaltung, sind ein Ausdruck von Intelligenz. Selbst Egoisten, die es in unseren Kulturkreisen auch gibt, haben begriffen, dass es ihnen um so besser geht, je besser es den anderen geht, denn nur mit Wohlhabenden kann man gute Geschäfte machen.

    Aber Halbwilde haben das noch nicht begriffen. Man kann ihnen das auch nicht direkt sagen, es fehlt einfach das intellektuelle Potential, um solche Informationen aufnehmen und umsetzen zu können.

    Diese langweilige Reise, ließ alle möglichen Gedanken durch meinen Kopf ziehen. Also, nicht erstaunt sein, wenn ich lebensphilosophische Erkenntnisse ausbreite. Vielleicht nutzen sie sogar dem einen oder anderen.

    Die inneren Planeten

    Vor mir lagen nun die inneren Planeten des Sonnensystems. Sehr zu denken gab mir der breite Asteroidengürtel, der sich zwischen den Planeten Jupiter und Mars befand. Die Menge dieser Bruchstücke und die räumliche Anordnung ließen mich auf den Gedanken kommen, dass hier vielleicht mal ein Planet war, der durch irgend etwas zerstört wurde. Ob dies auf natürliche Weise oder durch Mithilfe einer solchen halbintelligenten Spezies wie zuvor beschrieben, geschah, ließ sich ohne nähere Nachforschungen nicht ermitteln.

    Obwohl ich kein Astrophysiker bin, fiel mir auf, dass die Planetenanordnung verändert war. Es ist so, dass jeder Planet vom äußersten, dem Neptun, an in Richtung Sonne, fast doppelt so weit von der Sonne entfernt ist, wie der nächste Planet in Richtung Sonne. Allerdings stimmt dies, um einen gewissen Betrag nicht. Daher schließe ich daraus, dass anstelle des Asteroidengürtels einst ein größerer Planet an dieser Stelle, die Sonne umkreiste. Ich schätze, dass er ungefähr so groß wie der Mars war, aber durch irgend etwas zerstört wurde. Die Folge war, dass die Planeten weiter nach innen, Richtung Sonne, rutschten und sich daher die exakten Verdoppelungsabstände verringert hatten.

    Da aber scheinbar noch genug Materie auf der Asteroidenbahn vorhanden blieb, wurden die äußeren Planetenbahnen nicht instabil. Ansonsten wäre der massige Jupiter ein viel größeres Stück nach innen, zur Sonne hin gerutscht, nachgefolgt von den restlichen Planeten, Saturn, Uranus und Neptun.

    Die inneren Planeten Erde, Venus und Merkur hatten eine eigene Anordnung.

    Da ich, wie schon erwähnt, kein Astrophysiker bin, vermag ich nicht zu sagen, was da wirklich mal passiert ist. Vielleicht hat die restliche Masse des Asteroidengürtel noch genug Gravitation aufbringen können und somit ein größeres Nachrutschen der Planeten verhindert. Wie gesagt ich kann nur Vermutungen anstellen.

    Nun ja, ich näherte mich dem Planeten, den die Menschen den Roten Planeten nennen. Zufällig stand der er an diesem Ort, er hätte auch auf der anderen Seite der Sonne sein können, aber dem war nicht so.

    Damals wusste ich noch nicht, was ich vorfinden würde. Dass sich da eine rotfarbene Wüste über den ganzen Planeten dahinzog, bedeutete für mich noch lange nicht, dass es hier keine Auseinandersetzungen gegeben hatte. Im Gegenteil, vielleicht war schon alles vorbei, und ich bin zu spät gekommen. Wäre mir auch recht, dann könnte ich gleich wieder umdrehen und nach Hause fliegen, bin sowieso nicht gerne hier. Trotzdem prüfte ich alles und stellte fest, dass hier seit undenklichen Zeiten nichts mehr passiert war. Viel später erfuhr ich, dass die Menschen diesem Planeten den Namen ihres Kriegsgottes verpasst hatten. Allerdings gaben sie dem anderen nahen Planeten den Namen einer Liebesgöttin. Daran lässt sich unschwer erkennen, dass sich die Lebensgestaltung der Völker des Planeten dazwischen, zwischen Liebe und Krieg abspielte.

    Es gab also noch drei weitere Planeten, die ich zu überprüfen hatte. Sie verteilten sich auf die Kreisbahnen zwischen dem roten Planeten und der Sonne. Diese standen zur Zeit recht weit auseinander. So kam es, dass ich mit meinen Sensoren als weitere Planeten Venus, die sogenannte Liebesgöttin, und Merkur, den römischen Gott des Handels, erfasste. Merkur war zu nah an der Sonne, den konnte ich gleich abhaken. Venus war überhitzt, so kam auch dieser Planet nicht in Frage, es sei denn seine Bewohner haben sich inzwischen gegenseitig die Hölle heiß gemacht, dann hätte sich dort auch die Sache erledigt.

    Blieb noch ein Planet, der auf einer Bahn zwischen Mars und Venus kreiste, von meiner momentanen Position aber relativ weit weg war. Er kam gerade hinter der Sonne hervor, genauer gesagt, ich flog in einer Kreisbahn um die Sonne und kam ihm entgegen.

    Als ich mal wieder zu meiner Telemetrik hinüberschaute sah ich,

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